„If one third of music was half this good what a world we’d have!“
David Fair (Half Japanese)
Da war er wieder, unser liebster Bremer Wanderprediger Dad Horse Ottn, also known as The Dad Horse Experience, und hat uns den Keller-Gospel of the Walking Dad gesungen, beim dafür wie geschaffenen und wieder voll besetzten Stilwirt zu Wolnzach im Herzen der Hallertau. Gerne haben wir die Reise auf uns genommen, um uns durch seine Predigten die gähnende Leere erträglicher zu machen – „die gähnende Leere in unserem Leben, die wir Morgens nicht mit Müsli und Abends nicht mit billigem Bier füllen können“.
Ausgestattet mit Banjo, Basspedal und Kazoo und phasenweise kongenial unterstützt von Stilwirt Schorsch „Muskel“ Appel an der Blues-Harp, gelingt es Ottn auf’s Vortrefflichste, der amerikanischen Tradition des Gospels seine eigene Variante entgegenzusetzen und damit unsere Seelen zu reparieren und die Sch**** in Gold zu verwandeln.
Seit neuestem Filmstar (“Hard Soil, The Muddy Roots of American Music”; dazu demnächst mehr), ist sich Ottn nicht zu schade, Aufklärungsarbeit hinsichtlich der schädlichen Wirkung rauschhafter Mittel für die Jugend aus Wolnzach und aus den umliegenden, namenlosen Dörfern zu leisten, damit der Nachwuchs fürderhin gewappnet ist gegen die Anfechtungen fahrender Substanzen-Verticker, die – kommend z.B. aus einem Schurkendorf wie dem nahen Pfaffenhofen – die Welt mit ihren süchtig-machenden Stoffen verderben wollen.
Auf den rechten Pfad der Tugend zurückgeführt, bleibt das Gefühl, dass das Konzertjahr erst durch eine Dad-Horse-Predigt so richtig rund wird. Oder wie Ottn selber sagen würde: „War das geil oder war das geil?“
In unseren Breitengraden wieder konzertante Erbauung am 20. Januar 2015 im Münchner Ausstellungspark, Schwanthalerstraße 158.