So wie alljährlich das Christkind kommt und Münchens Chaosverein Nr. 1, der TSV 1860 München, in die nächste Krise schlittert, so schlägt jedes Jahr im Februar der gute alte Charlie Harper mit seinen UK Subs im Feierwerk auf, um die treue Fangemeinde mit der reinen Lehre des Old-School-Briten-Punks zu beglücken. Die Subs, 1976 eine der ersten Punk-Bands im Vereinigten Königreich, dürfen nächstes Jahr ihr vierzigjähriges Dienstjubiläum feiern und man kann dem unverwüstlichen Charlie nur weiterhin eine gute Kondition wünschen, immerhin hat er im Mai auch bereits 71 Lebensjahre auf dem Buckel, derzeit scheint sich der alte Racker aber bester Gesundheit zu erfreuen, auf der Bühne gibt er nach wie vor Gas wie eh und je. Beim Konzert am Sonntag war Harper im Gegensatz zu meinen letzten Subs-Konzertbesuchen für seine Verhältnisse stocknüchtern, der Einsatzfreude und der Stimme hat das nur gut getan.
Bassist Alvin Gibbs, auch bereits seit 1980 mit wenigen Unterbrechungen dabei, Drummer Jamie Oliver (Namensgleichheit mit dem Koch ist zufällig!) und Gitarrist Jet schrubbten kompromisslos ihre Kracher runter, Charlie Harper gab wie gewohnt den gutgelaunten Frontmann, selbst der an die Birne geworfene Bierbecher konnte ihm nur ein müdes Lächeln entlocken, und so durften die langjährigen Fans der Band wie gewohnt in alten Erinnerungen schwelgen und die großen Zeiten des britischen Punk-Rock hochleben lassen, die außerhalb eines UK-Subs-Konzerts dann doch lange vorbei sein dürften. Und so nimmt es nicht wunder, dass vergangenen Sonntag wie gehabt vor allem die alten Kracher aus dem Klassiker „Another Kind Of Blues“ wie „C.I.D.“, „I Live In A Car“, „Stranglehold“ oder das nach wie vor extrem gut abrockende „Warhead“ von den Part-Time-Punks enthusiastisch abgefeiert wurden.
Sollte nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommen, sieht man sich wieder im Februar 2016 ;-)))
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Super Artikel, super Bilder! Vielen Dank. Einmal Subs – Immer Subs! Die neue CD ist nicht schlecht, aber die alten Kracher von der „Another kind of blues“ sind einfach Meilensteine der Punk-Historie und daher unschlagbar! VG, Machtkrampf
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Machtkrampf, Danke für Dein Feedback !
Viele Grüße,
Gerhard
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Klingt als würde es sich doch lohnen. Hab immer bei alten, legendären Bands die Angst, es könnte so furchtbar laufen, wie bei den Sisters of Mercy.
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Die Subs sind immer lustig. Ich hab sie in den letzten 30 Jahren schon so oft gesehen, es war immer ein netter Punk-Abend.
Die Sisters sind eh ein Spezial-Fall, vor lauter Trockeneis sieht man kaum was. Ich fand die live vor 25 Jahren schon wenig spannend. Die Scheiben hör ich aber immer noch ab und an ganz gern.
Viele Grüße,
Gerhard
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Vielen Dank Gerhard, dass du uns teilhaben lässt! Ich freue mich immer, wenn alte Bands überlebt haben und auch noch live spielen!
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Andreas, ich habe zu danken für Dein Feedback ;-)) Manchmal kann das mit den Uralt-Bands live auch böse daneben gehen, aber die Subs kann man sich eigentlich immer geben…
Viele Grüße,
Gerhard
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1993 rum sah ich mal STIFF LITTLE FINGERS (da waren sie noch relativ jung :-) ), ich weiß bis heute nicht, ob es mir nun gefallen hat oder nicht, weil mir alles so runtergespult vorkam. Rolling Stones (1997)? Niiie wieder! Eher gern einen gut aufgelegten (!) Bob Dylan, wie ich ihn aus vierter Reihe sah (ca. 1998), in einer achttausender-Halle.
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Ich hab mir mal die wiedervereinigten Buzzcocks vor ungefähr 10 Jahren gegeben, war auch nicht so der Bringer.
Stones: einmal 1990, war ok, nochmal hätte ich sie aber auch nicht gebraucht. Mit Mick Taylor, das wäre was gewesen, aber da war ich noch zu jung.
2007 hab ich mir The Who nochmal nach 27 Jahren angesehen, war super.
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