Reingehört (40)

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The Unthanks – Mount The Air (2015, Soulfood)
Vor acht Jahren, noch unter dem Bandnamen Rachel Unthank And The Winterset, beglückten sie die Folkwelt mit ihrem sagenhaften Tonträger „The Bairns“, um im Jahr 2009 mit „Here’s The Tender Coming“ ein ebenbürtiges Werk folgen zu lassen, dass sie auch seinerzeit bei der Konzertreise zur Platte höchst eindrucksvoll, unter anderem im Münchner Ampere, auf den Bühnen dieser Welt präsentierten. Danach schraubten The Unthanks qualitativ nur unwesentlich zurück mit dem Album „Last“ (2011), dem Soundtrack „Songs From The Shipyards“ (2012) und den beiden Tribute-/Live-Platten „Diversions, Vol. 1: The Songs of Robert Wyatt and Antony & the Johnsons“ (2011) und „Diversions, Vol. 2: The Unthanks with Brighouse and Rastrick Brass Band“, um nun in voller Pracht das neue Werk „Mount The Air“ in ihrer unnachahmlichen Mischung aus alten traditionellem, nordenglischem Folk und modernen Balladen zu veröffentlichen. Getragen vom einfühlsamen Piano-Vortrag von Adrian McNally, entwerfen die Unthank-Schwestern Rachel und Becky ihren melancholischen, erhabenen Choral-Gesang, eingebettet in schöne Bläsersätze und – weitaus häufiger – in reduzierten, tranceartigen Kammerfolk-Arrangements. Ein weiterer Meilenstein im Gesamtwerk der Unthanks und ein ganz heißer Anwärter für die Jahrescharts 2015.
(***** ½)

The Unthanks perform The Beatles – Sexie Sadie: https://embed.theguardian.com/embed/video/music/video/2009/sep/30/folk-the-unthanks2

JJ Grey & Mofro – Ol‘ Glory (2015, Provogue Records)
Auf die aus Jacksonville, Florida, stammende Southern Rock Band Mofro wurde ich erstmal durch die Glitterhouse-Veröffentlichung „Lochloosa“ im Jahr 2004 aufmerksam, damals bestand die Band aus dem Duo JJ Grey und Daryl Hance und beeindruckte auf besagtem Werk mit athmosphärischem, knochentrockenem, schwerem Swamp Blues, auf das Wesentliche reduziert und mit Coolness vorgetragen.
Inzwischen ist die Band in größerem Format unterwegs und hat ihr musikalisches Spektrum hinsichtlich Southern Rock, Blues und – auf dem aktuellen Werk „Ol‘ Glory“ – vor allem Siebziger-Jahre Old-School-Soul erweitert. Schwere Bläsersätze heben den Mofro-Sound in neue Dimensionen, der Swamp Blues und einige Gospel-Anklänge sind noch latent vorhanden, ansonsten dominieren schwere Rockakkorde und die Stimme JJ Greys klingt so sumpfig und schwarz, wie die Stimme eines Bleichgesichts nur klingen kann. Die ideale Beschallung für einen gepflegten Bourbon-Abend und der perfekte Mix aus alten Allman-Brothers-Aufnahmen (circa „Eat A Peach“) und dem heavy Soulgesang eines James Brown. Live am 21. März im Technikum, München.
(**** ½)

Hier die ergreifende Soul-/Rock-Ballade „The Sun Is Shining Down“ in einer intensiven Zehn-Minuten-Live-Version. Das Original findet sich auf der CD „Country Ghetto“ (2007, Alligator Records). Maximaler Sucht-Faktor garantiert!

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2 Kommentare

  1. the unthanks so gelobt, wow. ich habe leider noch keinen ton aus dem album gehört. neugierig bin ich selbstverständlich.
    jj grey & mofro sind im märz in münchen, aber das weißt du wahrscheinlich eh.

    Gefällt 1 Person

    1. Ja, der Konzert-Termin für JJ Grey & Mofro ist vermerkt. Blöderweise hab ich aber an dem Tag wahrscheinlich keine Zeit, hätte ich mir sehr gerne angesehen/gehört.
      Viele Grüße,
      Gerhard

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