„Jetzt haste wieder ne tolle Stelle für Deinen blöden Film!“
(Helge Schneider)
Die Filmemacherin Andrea Roggon hat vier Jahre lang versucht, den Menschen Helge Schneider in einem Dokumentarfilm hinsichtlich seiner privaten Natur zu erkunden. Nachdem sich dieser dem Vorhaben größtenteils erfolgreich verweigerte, musste das wenige Material herhalten, das vom Meister gnädigerweise an Auskunft zu bekommen war. Hinsichtlich biografischer Aufarbeitung der Schneider’schen Innenansichten ist der Film grandios gescheitert, der Interview-Input vom Helge ist größtenteils lustlos wie seine schlimmsten Konzerte, zu denen er das anwesende Publikum trotz völligem Desinteresse bis zu drei Stunden mit absolut Sinnentleertem quälte – eben „das ewige Geblubber, wo man bekloppt von wird.“ ;-)) …
„Die Versessenheit darauf, woher man kommt, finde ich schrecklich. Darum geht es nicht. Es geht immer darum, wohin man geht. Ich möchte niemanden mit meinem Privatleben belästigen. Ich halte das für unappetitlich“ gab vor kurzem Dirk von Lowtzow von der vom deutschen Feuilleton gehypten Hamburger Schlager-Combo Tocotronic in einem Gespräch mit Moritz von Uslar für die ZEIT zum Besten. Der Helge tickt wohl ähnlich…
Übrig bleibt ein faszinierendes Portrait des Clowns und Unterhaltungskünstlers Schneider als großem deutschen Dadaisten und begnadetem Multiinstrumentalisten. Wir sehen Helge beim perfektionistisch-zappaesken Tyrannisieren seiner Tourband, bei absurden Fotoshootings, dem Zelebrieren seiner Auszeit unter der Sonne Andalusiens und nicht zu knapp bei genialen Darbietungen seiner musikalischen Fertigkeiten, sowohl auf der Bühne als auch beim privaten Proben. Angeblich spielt der Mann an die zwanzig Instrumente und er gilt völlig zu Recht als einer der talentiertesten deutschen Jazzer, hinsichtlich musikalischer Kompetenz ist Helge Schneider tatsächlich über jeden Zweifel erhaben, im Gegensatz hierzu sind seine humoristischen Fertigkeiten bei Kritikern und Konsumenten umstritten wie bei selten einem anderen Entertainer.
Für beinharte Helge-Fans ist der Film natürlich ein Muss, alle anderen sollten sich überlegen, ob sie die Kohle für die Kino-Karte nicht lieber am Tresen für ein paar Bier verjuxen…
Ich kann mir gut vorstellen, wie sich Helge Schneider windet und irgendwelche witzig-verspulten Performances abgibt, um sich ja nicht zu sehr hinter die Kulissen schauen zu lassen – die Interviews, die ich bislang gesehen habe, waren in die Richtung. Ja, und ich geb Dir Recht: Er ist ein neuzeitlicher Dadaist. Klasse Hinweis, Dein Beitrag – den Film schau ich mir an!
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Danke Birgit! Und ja, schau ihn Dir an, Du wirst trotz allem interessante Facetten entdecken. Beeil Dich aber, ich fürchte, der läuft nicht allzu lange in den Kinos…
Viele Grüße,
Gerhard
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Die Münchner sind wohl alle dort gewesen :-): https://bernhardbloechl.wordpress.com/2015/04/29/sz-kolumne-vorschlag-hammer-27/ Mal sehen, ob der Film ü berhaupt in die Augsburger Provinz kommt…
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Naja, wir waren am Samstag zu bester Kino-Zeit, da war das Publikum überschaubar…;-))
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p.s. seit wann seit Ihr Provinz ???????? ;-)))) Is mir neu……
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Helge for Bundespräsident! Ernst jetzt. ;)
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Na klar, schlimmer als der Betroffenheits-Pfarrer kann er auch nicht sein ;-)))
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Helge Schneider ist eben Helge Schneider. Neugierig über den privaten Helge wäre ich schon, aber entzaubert das nicht alles?
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Gut möglich – und wäre bei Biografien nicht das erste Mal…
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ein muss!
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Irgendwie schon…;-)))
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