„A volcanic upheaval of intellectualism and social critique.“
(John Bush, Allmusic)
„The revolution will not be right back after a message
About a white tornado, white lightning, or white people
You will not have to worry about a dove in your bedroom
The tiger in your tank or the giant in your toilet bowl
The revolution will not go better with Coke
The revolution will not fight the germs that may cause bad breath
The revolution will put you in the driver’s seat“
(Gil Scott-Heron, The Revolution Will Not Be Televised)
Gil Scott-Heron – Small Talk At 125th And Lenox (1970, Reissue 2015, Ace Records / Soulfood)
Debütalbum-Wiederveröffentlichung des im Mai 2011 verstorbenen afroamerikanischen Soul- und Jazz-Poeten, Autors und Polit-Aktivisten Gil Scott-Heron, live 1970 eingespielt in einem Nachtclub in Harlem/NYC, Ecke West 125th Street/Lenox, wie der Titel schon sagt. Das Album liefert mit Scott-Herons zornigem ‚Spoken Word‘-Vortrag und der spartanischen Rhythmik der beiden Conga-Spieler Charlie Saunders und Eddie Knowles und des Perkussionisten David Barnes die Blaupause für die Rap- und Hip-Hop-Musik späterer Jahrzehnte.
Die Live-Scheibe ist vor allem geprägt vom hart zupackenden Vortrag des Polit-Poeten mit unverblümten Statements über die Rassenfrage in den USA der End-Sechziger/Anfang-Siebziger, über die politischen Forderungen von Martin Luther King und Malcolm X, die schwarze Bürgerrechtsbewegung und den weißen Mann auf dem Mond.
Heute noch bestechend und fesselnd klingt die hier enthaltene frühe Originalversion von „The Revolution Will Not Be Televised“, dessen spätere Full-Band-Fassung vom Folgealbum ‚Pieces Of A Man‘ (1971, Flying Dutchman / RCA) den Polit-Agitator berühmt machte. „Whitey On The Moon“ hinterfragt die US-Staatsausgaben für NASA-Projekte im Angesicht fehlender Sozialwohnungen und staatlicher Programme zur Armutsbekämpfung, ein Song, der hinsichtlich aktueller Zustände vor allem im urbanen Amerika erschreckend wenig Abnutzungserscheinungen erkennen lässt.
Mit dem Pianisten Brian Jackson fand der Poet Gil Scott-Heron ab dem Folgealbum seinen wichtigsten musikalischen Partner, mit ihm lief er in den siebziger Jahren in Punkto Fusion/Soul/Jazz-Crossover zu Hochform auf, ‚Small Talk At 125th And Lenox‘ gab dazu den unüberhörbaren Startschuss. Der 1970er-Spoken-Word-/Konzert-Mitschnitt nimmt keine Gefangenen und vor allem kein Blatt vor den Mund.
The revolution will not be brought to you by the Schaefer Award Theater and will not star Natalie Woods and Steve McQueen or Bullwinkle and Julia…
(**** ½ – *****)
I detest that the revolution fizzled.
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The human nature, I guess…
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Unless one enjoys starving other people, shaming women, marginalizing the poor…
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ignorance is bliss.
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Absolut großartiger Künstler
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So isses. Hab mir gestern im Nachgang nach langer Zeit mal wieder ‚Winter In America‘ angehört, sollte ich irgendwann auch mal ausführlich würdigen im Blog…
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Ja, bitte! ;D
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Danke Gerhard für den Beitrag über Gil Scott Heron. Einer der ganz Großen der viel zu früh gegangen ist. Und für mich einer meiner Lieblingskünstler. Als Ergänzung gibt es bei Soundcloud einen Tribute Mix, zusammengestellt von Gilles Peterson, mit Musik von Gil Scott Heron: https://soundcloud.com/gillespeterson/gil-scott-heron-tribute-mix-by
Liebe Grüße,
Stefan
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Lieber Stefan,
vielen Dank für den Link, muss ich mir mal beizeiten in Ruhe anhören, sehr interessant. Ich mag ihn auch sehr. Hab mir vorgenommen, in nächster Zeit mal wieder seine alten Sachen rauszuholen, gestern hab ich mit ‚Winter In America‘ angefangen, immer noch eine exzellente Scheibe.
Liebe Grüße,
Gerhard
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