Reingehört (90)

The-Lonesome-Billies

The Lonesome Billies – It’s Good To Be Lonesome (2015, Stay Lonesome Records)
“Boot stomping, gator hootin, whiskey swilling music” – Schmissiger Country im Geiste der alten Schule wird geboten auf dem zweiten Longplayer eines Quartetts aus Portland/Oregon, Bandname und Albumtitel mögen Spassvogelhinterwäldlermusik vermuten lassen, der dunkle, kompromisslose Honky Tonk der Combo ist alles andere als das, großartig, würdig, mit Tiefgang und einem Gespür für Breitwandcinemascope-Prärie-Dramatik kommt der Sound von vier langjährigen Freunden, die in den „Badlands Of Hazel Dell“ im Staate Washington aufwuchsen und mit den Ramones und den Clash musikalisch sozialisiert wurden, irgendwann dann aber doch die Abzweigung Richtung Man in Black und Cosmic American Music genommen haben.
Kris Kristofferson trifft Joe Strummer und der imaginäre Soundtrack von ‚On The Road‘ auf den real existierenden von ‚Easy Rider‘. Taugt maximalst.
(*****)

Futurebirds – Hotel Parties (2015, Easy Sound Recording)
Die diesjährige Roger-McGuinn-/The-Byrds-Gedächtnismedaille geht an die Futurebirds aus Athens/Georgia. Folk-Rock-Wohlklang und Psychedelic Country (Younger-Than-Yesterday-The Byrds gepaart mit Sweetheart-Of-The-Rodeo-The-Byrds) inklusive mehrstimmigem Gesang und Pedal Steel findet sich zuhauf auf dem mittlerweile vierten Album der sechsköpfigen Combo aus der R.E.M.-Nachbarschaft. Zur Nummer „Deadbeat Hits“ merkt Bandmitglied Carter King an: „It’s a little bit of satire about the desire to record a smash hit, get treated like gods, and start acting like assholes.” Up- und Down-Tempo-Songs halten sich die Waage, und so wird’s immerhin von der Seite nicht langweilig auf einer Scheibe, die für geübte Wilco- und Teenage-Fanclub-Hörer nicht allzu viel Neues bieten dürfte.
(*** ½ – ****)

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7 Kommentare

  1. Ich mag dieses Country-Ding ja sehr, komme aber bei vielen Bands nicht umhin zu denken, da seien ein paar Jungs, die so gern Johnny Cash wären, aus dem Cowboy-Spielen nie hinaus gekommen. The Lonesome Billies scheinen dagegen so was wie die Band zu sein, die The BossHoss, um mal ein böses Beispiel zu nehmen, gern geworden wären. Manche Dinge sollte man eben denen überlassen, die´s können – suuuuper! Liebe Grüße, Sonja

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