Triska + Nathaniel Rateliff & The Night Sweats @ Ampere, München, 2015-10-07

Folk/Krach/Folk/Krach war das Muster des vorwöchentlichen Konzert-Marathons, insofern stand zum Abschluss folgerichtig nochmal die Songwriter-Kunst an, dargereicht von der Münchner Formation Triska, die mit ihrem locker-beschwingten Folk-Wohlklang den Abend im Ampere eröffneten und bereicherten, in Trio-Besetzung sorgten die beiden Gitarristen Gerald Huber und Hannes Frisch für den musikalischen Rahmen, in dem Sängerin Heidi Triska mit ihrer ausdrucksstarken Stimme ihre Geschichten zum Vortrag brachte.
Nummern wie der von der US-Fernsehserie „Sopranos“ inspirierte Song über „Carmela & T“ und die Ballade über „Homer Wells“, die die Band in Reminiszenz an den Helden aus dem hervorragenden Entwicklungsroman „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ vertonte und damit dem großen John Irving weiß Gott keine Schande bereitete, stießen beim Publikum auf die verdiente Gegenliebe, und so war der Auftritt der ehemaligen Cat-Sun-Flower-Musiker ein schöner Einstieg in den Konzertabend und hatte alles andere als lästigen Vorprogramm-Charakter. Nicht nur eingedenk der Tatsache, dass sich Nathaniel Rateliff im Hauptteil hinsichtlich Konzert-Dauer alles andere als spielfreudig zeigte, wäre der Großteil der Konzertbesucher sicher nicht unglücklich gewesen, wenn die Folk-Pop-Lokalmatadore und redwinetunes-Labelbetreiber von Triska mit ihrem feinen Liedgut die zugestandene halbe Stunde Programm um ein Gutes überzogen hätten.
(****)

redwinetunes / Homepage

Nathaniel Rateliff und seine Night Sweats sind inzwischen, wie auch hier vor kurzem berichtet, beim renommierten Soul-Label Stax gelandet, und so ist im aktuellen Sound der Combo kaum mehr Platz für den Folk und Alternative Country der frühen Tage, schwerer Southern Soul, wie er sich auf dem aktuellen Werk ‚Nathaniel Rateliff & The Night Sweats‘ findet, bestimmte auch das Klangbild am vergangenen Mittwoch-Abend, bereits der schmissige, Ohrwurm-artige Opener „I Need Never Get Old“ zeigte imposant, wo die Reise des Abends hingehen sollte, auf das herausragende „Wasting Time“ aus dem neuen Album wartete das Volk vergebens, Highlights wie „Thank You“, „Shake“ oder das vom Publikum vehement geforderte „S.O.B.“ sorgten indes für frenetischen Jubel im Saal, und als die Gesellschaft durch den von fetten Bläsersätzen, treibenden Rhythmus-Gitarren und schwerer New-Orleans-Orgel dominiertem Sound maximalst animiert und eingegroovt war, dachte sich Geburtstagskind Rateliff, man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist, und so ließ sich die Band nur noch zur Interpretation des The-Band-Klassikers „The Shape I’m In“ als Zugabe bewegen und dann war die Soul-Messe zur allgemeinen Betrübnis nach knapp einer Stunde auch schon wieder gelesen. Geburtstag-Feiern ist selbstredend wichtig, aber das hätte Herr Rateliff aus Denver/Colorado mit seinen durchaus sehr vorzeigbaren Mitmusikern auch auf der Bühne zelebrieren können…
(**** ½)

Nathaniel Rateliff / Homepage

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