Holly Golightly – Slowtown Now! (2015, Damaged Goods)
Die britische Garagen-Trash-Chanteuse Holly Golightly Smith, die von Muttern tatsächlich nach der Hauptfigur aus Truman Capote’s Werk „Breakfast at Tiffany’s“ getauft wurde, mit ihrem gefühlt dreißigsten Album (vielleicht sind es auch ein paar weniger), auf dem Madame mit relaxtem Pulp-Fiction-Indie-Trash, Bar-Musik und Vaudeville-Kapriolen glänzt. Erinnert weit mehr an frühe Indie-LoFi-Perlen und ihre Zusammenarbeit mit Billy Childish und den Headcoats als an jüngeren Folk-/Blues-/Country-Output mit ihrer US-Begleitband The Brokeoffs. Back To The Roots, begrüßenswerter Trend.
(*** ½ – ****)
Ray Wylie Hubbard – The Ruffian’s Misfortune (2015, Bordello Records)
Krachiger, scharfer, anspruchsvoller Country-Blues in der erwartet guten Qualität vom Songwriter aus Oklahoma, der mittlerweile auch streng auf die 70 zugeht, von Altersmilde auf dem aktuellen Album aber wenig verspüren lässt. Gefröhnt wird vielmehr dem Ingrimm der Jugend, die auch nicht mehr taufrische Joan Jett wird in “Chick Singer Badass Rockin” als Göttin gepriesen („Says Nashville country is piss ants“) und mit „Stone Blind Horses“ die herausragende Ballade zum großen Finale serviert. American Roots Music mit intelligent-lustigen Texten, mit viel emotionaler Kraft vorgetragen. Gibt es nix dran auszusetzen.
(**** ½)
Emily Kinney – This Is War (2015, Independent Label Se)
Erstes Volle-Länge-Album der jungen Kalifornierin, die einem breiteren Publikum durch ihre Rolle als Beth in 37 Episoden der Horror-Drama-Serie „The Walking Dead“ bekannt wurde und in der sie in der 3. Staffel/Folge 11 eine wunderschöne Interpretation der Tom-Waits-Großtat „Hold On“ zum Besten gibt. Auf dem neuen Album bietet Emily Kinney leichtfüßigen, griffigen Indie-Powerpop, der durch eine schöne Singstimme besticht, ansonsten aber kaum jemanden vom Hocker reißt, aber sicher auch niemandem weh tut…
(***)
Ewig her, dass ich was von Holly Golightly gehört habe. Wird mal wieder Zeit. Viele Grüße, Gérard
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Ich muss gestehen, ich hab sie die letzten Jahre auch nicht allzu intensiv verfolgt. Die neue Platte ist ganz ordentlich. Viele Grüße, Gerhard
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Geht mir genauso, hab auch lange nichts mehr von ihr gehört! Muss ich mir auch mal anhören
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