Alela Diane & Ryan Francesconi – Cold Moon (2015, Soulfood)
Eine Platte, wie sich nicht schöner zum Herbst und Winter, zum Zurückziehen der Natur, zur kargen Landschaft, den entlaubten Bäumen, zur kältebedingten Entschleunigung des Alltags und zum mentalen Runter- und Ankommen am Kaminofen oder wahlweise vor dem entzündeten Laubhaufen im eigenen oder dem brennenden Mercedes Benz im Nachbar-Grundstück passen könnte…
Die aus Portland/Oregon stammende Folk-Sängerin Alela Diane, die bereits in der Vergangenheit durch nicht genug zu lobende Indie-Folk-Kleinode wie ‚The Pirate’s Gospel‘ (2006, Holocene Music) oder ‚About Farewell‘ (2013, Rusted Blue Records) höchst angenehm auffiel, hat sich für ihre neue Veröffentlichung mit dem ebenfalls dort ansässigen Komponisten, Gitarristen und Balkan-Musik-Experten Ryan Francesconi zusammengetan, Meriten hat dieser sich bisher vor allem durch sein Mitwirken auf Joanna Newsom’s Triple-Album ‚Have One On Me‘ (2010, Drag City) erworben, dem vorliegenden Werk verleiht er durch sein introvertiert-klassisches Gitarren-Spiel den gebührenden, würdigen instrumentalen Rahmen.
Gemeinsam hat das Duo mit ‚Cold Moon‘ ein Acht-Song-Wunderwerk von sakraler Schönheit in die Welt gesetzt, die Nummern sind durch die Bank nahezu meditativ erhaben, mitunter völlig aus der Zeit gefallen, würde man Alela Diane ihre behutsamen, melancholischen, von allem Zierrat befreiten, tiefgründigen Weisen in einer presbyterianischen, episkopalen oder in einer sonstigen dieser sektiererischen US-Kirchen irgendwo im ländlichen mittleren amerikanischen Westen vortragen hören, man würde gebannt einkehren, es wäre ein Bild, das absolut stimmig zu dieser Musik passt, die konzentriertes und wiederholtes Hören fordert und den amerikanischen Folk derzeit vielleicht in seiner reinsten, unschuldigsten und schönsten Form repräsentiert.
“We come here with no thought of leaving, Beginning marks an end, Thrown into the music, Thrown into the light… We leave here with no prior warning, With ending we do begin, We become the music, We become the light.”
(*****)
Alela Diane live @ Bowery Ballroom, NYC, 2009-02-27, legal gebootlegt: guckst Du bei nyctaper.
Das ist aber vom FEINSTEN….sehr schön!
einen lieben Gruß – Karin
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Freut mich, Karin, wenn Du das auch so siehst/hörst ;-))
Liebe Grüße, Gerhard
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Jaaa….hat sehr schön jetzt am Vormittag gepasst…sehr fein ;-) !
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grosse Platte. Definitiv.
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Und ein neuer Name für mich, der hängen bleiben wird, Gerhard. Heute Abend hörte ich, ohne Deine Empfehlung gelesen zu haben, einige Stück aus der Indie-Folk- und Country_Ecke. Und dann kam Alela Diane. Passt wunderbar dazu.
Liebe Grüße aus dem Herbstfarbenen Norden,
Stefan
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Lieber Stefan,
auf die Platte können sich derzeit scheinbar alle einigen (was ok ist). Ich kannte von ihr sonst nur die beiden erwähnten Scheiben, vor allem ‚The Pirate’s Gospel‘ hat es mir damals sehr angetan. Zwischenzeitlich hab ich auch einiges von ihr übersehen.
Liebe Grüße und einen guten Start ins Wochenende,
Gerhard
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hier noch infos zu „… & the wild divine“
http://dasklienicum.blogspot.de/2011/05/alela-diane-wild-divine-st-2011.html
„to be still“ ist nicht weniger erwähnenswert, darüber hinaus „headless heroes“:
http://dasklienicum.blogspot.de/2008/11/early-judgement-21-headless-heros.html
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Vielen Dank für die Links
Viele Grüße,
Gerhard
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http://dasklienicum.blogspot.de/2008/11/early-judgement-21-headless-heros.html
http://dasklienicum.blogspot.de/2011/05/alela-diane-wild-divine-st-2011.html
neben „to be still“ zwei weitere empfehlungen dazu.
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Super, danke !
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da ging was schief, sorry. ;-)
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Alles gut, glaub ich… (?)
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