Bis 1. November wird am Lenbachplatz die Arbeit „Shake Hands“ von Peggy Meinfelder gezeigt, zu sehen ist die um ein Vielfaches vergrößerte Tuschezeichnung der Künstlerin, die auf einem Foto basiert, welches den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß und den SED-Politiker und DDR-Wirtschaftsfunktionär Alexander Schalck-Golodkowski am Rande von Verhandlungen über einen Milliardenkredit für die DDR Mitte der achtziger Jahre zeigt. Meinfelder, die 1975 in Thüringen geboren ist und heute in München lebt, thematisiert mit dieser Fokussierung laut Pressetext des Münchner Kulturreferats „den Umgang mit (deutsch-deutscher) Geschichte und deren Vermittlung“.
Es handelt sich um ein weiteres Projekt des Programms “Kunst im öffentlichen Raum”, zu dem auch die kürzlich vorgestellte Müllcontainer-Installation von Lena Bröcker am Karolinenplatz zählt.
Das Werk mag symbolisch immerhin gut in ein Jahr passen, in dem zum einen der hundertste Geburtstag des Größten aller Vorsitzenden der Cryptisch-Sakralen Union gefeiert wurde (wenn auch bei weitem nicht von allen), und zum anderen das 25-jährige Ende des eingemauerten Arbeiter- und Bauern-Paradieses im deutschen Osten, dessen Existenz paradoxerweise ausgerechnet der Pinochet-/Stroessner-/Botha-/Eyadéma-Freund, Stoiber-Zuchtmeister, Spezl-Wirtschaftler und Kommunisten-Fresser Strauß durch seinen zusammen mit Stasi-Oberst „Schneewittchen“ eingefädelten Milliardenkredit-Deal vermutlich um einige Jahre verlängert hatte…
Daniela – aus München, wie ich vermute – hat auf ihrem Blog uNTERWEGSiNsACHENkUNST vor Kurzem ebenfalls über die Installation von Peggy Meinfelder am Lenbachplatz berichtet.
Again, art in public spaces when it’s good… succeeds. My city celebrates poor work in public places, calls it art and celebrates itself as critic.
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This ‚art in public rooms‘-concept is pretty new in Munich, we will see how it continues.
There are also a lot of permanent installations in the city you would wonder about the value of it’s art… ;-))
Best,
Gerhard
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interessante Kunst und Kunstprojekte! Und nebenbei, mich als gebürtigen Ossi freut es schon allein und noch nach so vielen Jahren, wenn dastehen kann, dass jemand in Ostdeutschland geboren ist und nun in Westdeutschland lebt… und umgekehrt :-)
herzliche Grüße sendet zum Sonntagnachmittag
Marlis
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Ja, Marlis, mich freut das auch, die „Ossis“, die ich näher kenne, möchte ich nicht missen ;-))
Danke für Dein Feedback, liebe Grüße und einen schönen Sonntagabend,
Gerhard
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