„Für Musik und Krieg verschenkten wir gern unser Gold“
(Eric Pfeil, Margaret Lee)
Eric Pfeil – Die Liebe. Der Tod. Die Stadt. Der Fluss (2015, Trikont)
Bergisch-Gladbach. Heidi Klum, Tim Wiese und so. Aber auch: Eric Pfeil! Wie bereits auf seinem glänzend aufgelegten Vorgänger-Album ‚Ich Hab Mir Noch Nie Viel Aus Dem Tag Gemacht‘ (2013, Trikont) brilliert der Rheinländer in seinen hörenswerten Texten sowohl mit lakonisch-originellen Alltags-Beobachtungen als auch quasi im Vorbeigehen mit den ganz großen Themen des Daseins, die immerwährenden, unerschöpflichen „X ist besser als Y“-Grundsatzdebatten zur Pop-Musik werden mit einer Passage wie „Clarissa, Du warst immer Springsteen-Fan, ich bevorzugte Neil Young, Clarissa, vielleicht fingen unsere Probleme ja damit schon an“ herzerfrischend auf den Punkt gebracht und mit der Ballade vom Haus von „Margaret Lee“ gelingt Pfeil das Kunststück, deutsches Liedgut formvollendet mit dem Sergio-Leone-Italowestern-Spirit in Einklang zu bringen, das mache ihm auf dem Niveau erst mal einer nach.
Herrlich weit entfernt von Diskurspop wie dem verkopften Oberstufen-Schüler-Geseier von Bands wie Tocotronic oder den unsäglichen Blumfeld und für deutschen Schlager schlichtweg viel zu schlau, so soll es sein. Mit das Beste, was einem in heimatlichen Gefilden in den vergangenen Monaten in Punkto gepflegte Pop-Musik über den Weg lief.
Ist bereits im Sommer erschienen und hinsichtlich Besprechung längst überfällig, muss das gute Teil doch zwingend in die Jahresendabrechnung der allerallerwichtigsten Kulturforums-besprochenen Tonträger.
Eric Pfeil schreibt zudem eine regelmäßige Kolumne in der Print-Ausgabe des deutschen Rolling-Stone-Magazins, in Blog-Form finden sich seine lesenswerten Betrachtungen zum Phänomen Pop hier.
Ab Anfang Januar bespielt er wieder ausgewählte Örtlichkeiten in deutschen Landen, unter anderem das Münchner „Valentin Karlstadt Musäum“ am 17. März 2016, weitere Tournee-Termine guckst Du hier.
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Zugegeben ist mir Eric Pfeil als Musiker bisher durch die Lappen gegangen. Werde ich nachholen, versprochen. Viele Grüße, Gérard PS: Tocotronic machen doch schon lange keinen Diskurs-Pop mehr…
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Ja, unbedingt nachholen, macht unbändigen Spaß, auch die Vorgänger-Platte. Was Tocotronic inzwischen machen, nun, da hole ich jetzt lieber nicht weiter aus, jetzt, wo wir doch gerade so schön Weihnachtsfrieden haben ;-)
Viele Grüße,
Gerhard
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Ja, danke! Ich weiß ja um Deine Abneigung der späten Tocotronic-Sachen, trotzdem führen sie mit „Die Erwachsenen“ die Liste der Songs des Jahres 2015 bei Sounds & Books an. Und jetzt lasse ich Dich auch in Ruhe…Viele Grüße, Gérard
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Lieber Gérard, bist mir jederzeit willkommen, selbst wenn’s um die späten Tocos geht… ;-))
Viele Grüße,
Gerhard
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Lieber Gerhard, da schließe ich mich, das ich Eric Pfeil als Journalisten sehr gerne lese, aber als Musiker komplett an mir vorbei vorbei gegangen ist. Aber mit Deinen Tipps folgt nun der Einstieg :)
Liebe Grüße aus dem langsam kühler werdenden Hamburg und Dir eine schöne kurze Woche,
Stefan
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Danke, Stefan, Dir auch eine schöne Woche, und viel Spaß mit Eric Pfeil ;-))
Liebe Grüße,
Gerhard
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