Reingehört (158)

alte_meister

Guided By Voices – Please Be Honest (2016, Guided By Voices / Fire Records)
Das von 2012 bis 2014 reformierte „Classic Line Up“ – unter anderem mit den Ur-Gitarristen Mitch Mitchell und Tobin Sprout – scheint pas­sé zu sein, die Besetzung, die von 2012 bis 2014 sage und schreibe sechs neue GbV-Alben, darunter Perlen wie ‚English Little League‘ (2013) oder ‚Motivational Jumpsuit‘ (2014, beide Guided By Voices / Fire Records) veröffentlichte, ist in die Annalen eingegangen. Im Februar 2016 soll es eine erneute GbV-Reunion, unter anderem mit dem Nashville-Songwriter Bobby Bare Jr, gegeben haben, das aktuelle Werk hat Chef Robert Pollard noch komplett im Alleingang eingespielt – ist auch irgendwo egal, solange er federführend für Songwriting und Aufnahmen verantwortlich zeichnet, ist unter dem Label Guided By Voices mit herausragender US-Indie-Rock-Qualität zu rechnen, so auch hier.
Griffige, manchmal ins Pop-exzentrische neigende Melodien, ein punktuelles Experimentieren mit Hall und das Treiben des typischen GbV-Sounds in Richtung eines Psychedelic-Pop-verschwurbelten Indie-Rock-Ansatzes lassen auch beim x-ten Output eines Pollard-Ergusses keine Langeweile aufkommen und zaubern vor allem dem altgedienten Who-Fan in Reminiszenz an die ‚The-Who-Sell-Out‘- und ‚Tommy‘-Phase der britischen Überväter ein breites Grinsen ins Gesicht…
(**** ½ – *****)

Wire – Nocturnal Koreans (2016, swim ~)
8 Stücke / 25 Minuten, der Stoff, der von den Aufnahmen für das selbstbetitelte Album der einflussreichen Post-Punk-Pioniere vom Vorjahr übrig blieb, wäre auch zu schade gewesen, wenn diese Perlen nicht das Licht der Welt erblickt hätten.
Treibender Post-Punk-/Experimental-Pop-Sound in herausragender Qualität, nach wie vor die hohe Schule und Benchmark des Genres englischer Prägung. Die Band aus London fand im Oktober vor vierzig Jahren erstmals zusammen und klingt noch immer unvermindert frisch, innovativ, neugierig und Vorwärts-gewandt wie zu Zeiten ihrer ersten, bis heute essentiellen, wegweisenden, man kommt nicht umhin: zeitlosen Alben ‚Pink Flag‘ (1977), ‚Chairs Missing‘ (1978) und ‚154‘ (1979, alle: Harvest).
We’re always going to be judged against our past, but we have to be working to try and just make the best things that we can and to work within a context that we understand, which is almost being pretty much a contemporary band. You know, you’re allowed to be a contemporary band if you’re over 20.
Die Welt um einen herum mag im schlimmsten Fall zusammenbrechen, Wire bleiben mit ihrem konstant hohen Qualitätsanspruch eine verlässliche Größe im Pop-Universum.
(*****)

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