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John Doe – The Westerner (2016, Cool Rock Records / Alive)
Eine stimmige Mixtur aus staubtrockenen Desert-/Country-Blues-Rockern, zu Gemüte gehenden Balladen und herzergreifenden Wehklagen eines Verlassenen präsentiert der Kalifornier John Doe auf seinem neuen Solo-Album.
Die Inspiration für seine Offene-Prärie-Assoziationen zog Doe aus seinem Aufenthalt im Wüsten-trockenen Tucson/Arizona, dort hat er mit Giant-Sand-Vorturner Howe Gelb musiziert und sich mit dem Schriftsteller Michael Blake kurz vor dessen Tod im vorigen Jahr getroffen, die thematische Schwere ist in etlichen Passagen des Albums nicht zu überhören.
Die oft unverkennbare stimmliche Nähe Does zu Jim Morrison, hypnotisch-düstere Akustikgitarren und eine wiederholt ins gespenstisch-traurig abdriftende Dramatik in den Songs verleihen dem Album einen besinnlichen und getragenen Grundton, das durch einen Garagenrocker wie dem durch Debbie Harry gesanglich unterstützten „Go Baby Go“ auch vereinzelt beschwingtere Stücke zur Aufhellung der Stimmung zu bieten hat.
“This may not be a country record but it is definitely a Western record, it has all the horizon, sand and beautifully scary things of the desert.”
Nach dem von Ray Manzarek produzierten 1980er-LA-Punk-Meilenstein ‚Los Angeles‘ (Slash) mit seiner Stammformation X, weiteren Band-Highlights vor allem im Verlauf der Achtziger und einer ganzen Reihe von hörenswerten Soloarbeiten in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren kann John Doe mit ‚The Westener‘ eine weitere Kerbe in seinen Colt-Griff ritzen.
(**** ½)

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