Steve Gunn – Eyes On The Lines (2016, Matador)
Das Objekt auf dem Cover könnte ein Fußball sein, wie passend dieser Tage. Auch ansonsten fast Mainstream für Gunn-Verhältnisse, was die Musik betrifft auf dem neuen Album, in jedem Fall dürfte der neue Output mit das Zugänglichste sein, was der in Brooklyn ansässige Meistergitarrist im Rahmen seines mittlerweile in den letzten zehn Jahren angesammelten, reichhaltigen Œuvres veröffentlicht hat.
Schwer Eindruck hinterlassen hat er im letzten Jahr bei seinem Auftritt in der Münchner Glockenbachwerkstatt, und das tut er auch auf ‚Eyes On The Lines‘, in neun neuen Stücken glänzt Steve Gunn mit Unterstützung von renommierten Musikern wie seiner letztjährigen Tour-Begleiterin Mary Lattimore und seinem langjährigen Duo-Partner John Truscinski in einer perfekt anmutenden Mixtur aus modernem Country-Rock und Grateful-Dead-artiger Cosmic-American-Music-Entspanntheit.
Frei fließend, unaufgeregt-unangestrengt, nahezu Jam-Session-artig, weitaus weniger meditativ als auf etlichen früheren Werken groovt sich Gunn durch staubtrockene, sonnige Wüstenlandschaften assoziierende Alternative-Country-Rock-Perlen, die neben ausgeprägter technischer Finessen von weitaus mehr als nur soliden Songwriter-Qualitäten zeugen.
Ein Album über das Reisen, die Veränderung, das Entdecken und das Verlieren, das mit jedem weiteren Hören seine Kraft zwar bedächtig, aber stetig mehr entfaltet und zunehmend reifer, atmosphärisch dichter klingt, ein untrügliches Indiz für bleibende Werte. Langsam kommen sie ans Tageslicht, die Tonträger, die das Musik-Jahr prägen und auch in Zukunft nichts von ihrem Potenzial einbüßen werden…
(*****)
leider noch nicht an bord.
nun aber umso neugieriger.
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