“When I look over my shoulder at the paths I have taken, none was as exciting and unimaginable as those early days of traveling cross country by car. Driving late into the night, sleeping in the back seat, and waking to a completely unfamiliar landscape was not unusual. Most of this travel was done without destination, itinerary, or expectation. This purposeless attitude afforded me the opportunity to work with complete freedom, responding to the world, eyes wide open.”
(Henry Wessel)
Ikonische Landschaftsaufnahmen aus den USA: Das Amerikahaus präsentiert mit Icons und Standard zwei Fotoserien des US-amerikanischen Fotografen Henry Wessel, der als einer der wichtigsten Vertreter der „New Topographic Photography“-Bewegung gilt.
Fotografien einer vom Menschen veränderten Landschaft, triviale Motive wie Starkstrommasten, Bungalows, Bürogebäude oder Industrieparks wurden seit einer berühmten Fotoausstellung im George Eastman House 1975 als “New Topographic Photography“ geführt. Die Bezeichnung dieser Künstlergruppe, zu der neben Henry Wessel auch Bernd und Hilla Becher sowie Stephen Shore gehören, soll sich bewusst von der klassischen Landschaftsfotografie des amerikanischen Westens abheben. Die richtungsweisende Ausstellung zeigte banale Fotografien, die heute als Paradigmenwechsel in der Fotografiegeschichte gelten, damals jedoch viele negative Reaktionen hervorgerufen haben. Das ländliche Amerika wird darin als Raum moderner Vergesellschaftung gezeigt.
Die Landschaftsaufnahmen der damals im George Eastman House kuratierten Ausstellung gelten dadurch als Vorläufer einer sehr politischen und zivilisationskritischen Landschaftsfotografie, die heutzutage bis zu ausführlichen Dokumentationen von Umweltzerstörungen reicht.
Als einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen „New Topographic Photography“-Bewegung setzt sich der US-amerikanische Fotograf Henry Wessel mit dem dialektischen Zusammenhang von Natur und Zivilisation auseinander. Das Amerikahaus präsentiert nun zwei seiner Fotoserien: Icons und Standard. Diese entstanden hauptsächlich Ende der sechziger bis Mitte der siebziger Jahre. Die „New-Topographic“-Künstler sind der Beginn einer neuen fotografischen Sicht auf Landschaften, da sie mit dokumentarischem Blick die vom menschlichen Eingriff gekennzeichneten Orte festhalten. In den Fotografien gibt es keine Sentimentalisierung von Natur – sie zeigen eine von Menschen gemachte Wildnis.
Die meisten von Wessels Fotos wurden im Westen der USA aufgenommen. Zufall, Spontaneität und Chaos des Alltäglichen finden in seinen Bildern eine natürliche Akzeptanz. Seine Fotografien, die vielfach leicht zu übersehende, subtile Begebenheiten darstellen, zeugen von seiner Intuition und seinem visuellen Gespür, die Dinge formal überzeugend und zugleich poetisch abzubilden.
Wessels Werke wurden bereits in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt. So waren seine Fotografien u.a. in der Tate Modern in London, im International Museum of Photography at George Eastman House und dem Museum of Modern Art in New York zu sehen. Für seine Arbeiten erhielt er zwei Guggenheim Fellowships und drei Fellowships der National Endowment for the Arts.
Da das Amerikahaus-Gebäude am Karolinenplatz generalsaniert wird, werden Wessels Fotografien nur wenige Meter davon entfernt in den Interimsräumen der Stiftung Bayerisches Amerikahaus in der Barer Straße 19 a ausgestellt.
Geboren wurde Henry Wessel 1942 in New Jersey. Er schloss seinen Bachelor in Psychologie an der Pennsylvania State University und seinen Master of Visual Studies an der State University of New York in Buffalo ab. Seinen Fotografien wurden mehrere Gruppen- sowie Einzelausstellungen gewidmet. So waren seine Werke u.a. an der Tate Modern in London, im International Museum of Photography at George Eastman House und dem Museum of Modern Art in New York zu sehen. Für seine Arbeiten erhielt er zwei Guggenheim Fellowships und drei Fellowships der National Endowment for the Arts. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des „New Topographic Movement“ in der Fotografie. Wessel lebt und arbeitet in Richmond, Kalifornien.
Amerikahaus München, Barer Straße 19a
Bis 01. Juli 2016.
Öffnungszeiten:
Montag–Freitag 10–17 Uhr
Mittwoch 10-20 Uhr
Eintritt Frei.
Alle Fotos © Henry Wessel / Verwendung mit freundlicher Genehmigung des Amerikahauses
Das wäre vom Thema etwas für mich Gerhard. Ich mag solche analogen Großbildfotografien. Schade das München nicht kurz hinter Hamburg liegt ;)
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Stefan
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Ja, Stefan, ich hab an Dich gedacht, das wär was für Dich, auf jeden Fall. Die Weiten der amerikanischen Landschaft und der Mensch oder künstlich geschaffene Objekte/Städte/Wahrzeichen der US-Kultur als Kontrapunkt, spannend umgesetzt.
Liebe Grüße, Dir auch einen schönen Sonntag und einen spannenden Fußball-Abend,
Gerhard
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Das Thema seiner Fotografien ist spannend und für mich sind solche Fotos zeitlose Dokumente.
Ich habe gerade in der ARD einen Bericht zum gestrigen Spiel ENG-RUS gesehen mit Bildern, wo man einen der Schläger aus der Innenstadt im Stadion erkennen konnte. Kurz gesagt: das waren Jagdszenen und das es keine Panik gab, grenzt fast an ein Wunder. Zumal lt. ARD die französische Behörden angeblich keine Hooligansexperten aus Russland hinzugezogen hatten.
Hoffen wir, das alle daraus gelernt haben und nun schnell die Lehren daraus ziehen. Übrigens die UEFA hat diese Bilder mit der Begründung, wie wollen keine Gewalt zeigen, nicht gesendet. Manchmal ist man einfach nur sprachlos…
Liebe Grüße und Dir auch einen spannenden und vor allem friedlichen Fußball-Abend,
Stefan
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Lieber Stefan,
die Bilder sind in der Tat zeitlos, teilweise sind die Arbeiten schon 40 Jahre alt, aber nach wie vor sehr sehenswert.
Die Hooligan-Nummer war scheints überhaupt nicht auf dem Radar der Sicherheitsexperten, man war wohl viel zu sehr auf das Terror-Thema fixiert, eigentlich ein Unding ob der Historie bei solchen Turnieren.
Liebe Grüße,
Gerhard
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Lieber Gerhard,
eigentlich mehr als verwunderlich. Denn das die Europäischen Hooligans gen Frankreich reisen werden, war vielen Journalisten klar. Und die Meldungen nehmen zu. Die UEFA hat RUS und ENG verwarnt und mit dem Ausschluss vom Turnier gedroht. Ich befürchte fast, wenn man aktuell die Meldungen zusammen fasst, das wir noch weitere hässliche Szenen zu sehen bekommen. Fragt sich wohin das alles noch führen wird. Das macht schon nachdenklich und so hat die EM bereits jetzt einen schalen Beigeschmack. Warten wir ab.
Liebe Grüße,
Stefan
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Lieber Stefan,
in der Tat, mit vermehrtem Hool-Aufkommen war zu rechnen. Die Deutschen haben gestern nachgezogen, inklusive Reichskriegsflagge und allem drum und dran. Die Spiele sind bisher über weite Strecken sehr ok, das Drumherum zerstört die guten sportlichen Eindrücke komplett. Sehr schade, die Sicherheitskräfte scheinen überfordert.
Liebe Grüße + einen guten Wochenstart,
Gerhard
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Toller Tipp, die werde ich mir ansehen :)
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Kann ich Dir wirklich sehr empfehlen. :-) Liebe Grüße, Gerhard
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