„with the wish of giving awesome bands a place to play, while keeping all on a level of non profit“ ist das Motto der Münchner Konzertveranstalter LEARN TO sWIM, der Vorsatz mit den „awesome bands“ wurde vergangenen Mittwoch bestens in die Tat umgesetzt, mit den ortsansässigen Postrockern von Pictures From Nadira und den sehr verehrten Kerretta aus Neuseeland haben sie ein wunderbares Instrumental-Rock-Paket geschnürt, das keine Wünsche offen ließ.
Die Münchner Stefan Schön und Uli Traut an den Gitarren, Christian Hartinger an den Drums und Kai Metzner an Bass und Synthie eröffneten den Abend mit ihrer Interpretation des Postrock, in der sie in einem einzigen Flow alles unterbrachten, was im Genre groß, spannend und eindringlich ist. Bei Pictures From Nadira mangelt es nicht an entsprechenden Spannungsbögen, atmosphärischen Emotionen, aufgetürmten Gitarren-Gewittern und der introvertierten Kontemplation nach dem rauschhaften Entladen der aufgestauten Energie, es ist alles präsent, was der geneigte Konzertgänger in Punkto instrumentaler, Gitarren-lastiger Intensiv-Beschallung erwartet. Zu Waves, Majmoon und den dankenswerter Weise demnächst wohl wieder aktiven Nasmyth gesellt sich mit Pictures From Nadira eine weitere Münchner Postrock-Formation, für die das alte Sprichwort gilt, nach dem das In-die-Ferne-schweifen nicht Not tut, weil das Gute direkt vor der Haustür liegt.
(**** ½ – *****)
„When you march your barbarian horde through the streets of a fallen city, atop a fifteen hands high silver wildebeest (using their horns as handles), laser beams sparkling and shimmering over the smoking battlefields, a thousand million pearlescent snakes coiling slowly through the dead city streets, tiny unicorns cowering in their cages, A Ways to Uprise, the first single from Kerretta’s sophomore album Saansilo, will be your soundtrack.“
Das Trio Kerretta aus Auckland/Neuseeland hinterließ bereits beim exzellenten Auftritt vor knapp zwei Jahren in der Münchner Glockenbachwerkstatt einen bleibenden Eindruck, das Antanzen am Mittwochabend zum Konzertbesuch im heimeligen Sunny-Red-Keller des Feierwerks war sozusagen heilige Pflicht.
Die seit 2005 aktive Band musste bei ihrem jüngsten München-Gig ungeplant ohne die wuchtigen Bassläufe von William Waters auskommen, der Musiker ist kurzfristig erkrankt und in die Heimat Down Under abgereist.
Die spontan zum Duo geschrumpfte Formation zeigte sich davon zumindest in der Klangpräsentation unbeeindruckt und lieferte ein instrumentales Progressive-/Post-Metal-/-Rock-Set von entfesselt-brachialer und gefangen nehmender Schönheit, das keine Lücken erkennen ließ.
Gitarrist David Holmes mit seinen begnadeten Gitarren-Attacken und Schlagzeuger H. Walker mit wuchtigem Getrommel und knallenden Becken-Gewittern mäanderten sich gekonnt experimentell-intensiv durch düstere Klanglandschaften, euphorische Instrumental-Hymnen und vertrackte Rhythmen, der vom englischen Progressive Rock der 70er-Jahre und Post-/Heavy-Metal-Riffs befruchtete Postrock wusste die Grenzen des Genres in viele Richtungen zu sprengen und zu erweitern. Melodie und Härte, Licht und Schatten, das Beste aus Prog und Post-Irgendwas, die Kiwis von Kerretta bieten davon im Überfluss. Wär total dufte, wenn sie den langen Weg vom anderen Ende der Welt nach Minga irgendwann in nächster Zukunft wieder antreten.
(*****)
wow – Pictures from Nadira ist klasse! Danke für die tolle Entdeckung …. Liebe Grüße :)
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Yo, tolle Band ! Sollten wir im Auge behalten :-)
Liebe Grüße,
Gerhard
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Kerretta auch, sorry wollte sie nicht übergehen….
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