Reingehört (202): King Creosote + Michael Johnston

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King Creosote + Michael Johnston – The Bound Of The Red Deer (2016, Imports)
Der unter dem Künstlernamen King Creosote musizierende Songwriter Kenny Anderson aus dem schottischen Fife (wo unter anderem auch der mit ihm befreundete Krimi-Großmeister Ian Rankin und das vor fünf Jahren leider viel zu früh verstorbene Folk-Original Jackie Leven herkommen) und Michael Johnston von der kanadischen Roots-Rock-Combo Skydiggers haben sich in den Nuller-Jahren bei einem Bardentreffen angefreundet, zehn Jahre später sind sie erstmals für eine gedeihliche Duo-Produktion in einem Studio in Toronto zusammengekommen, unter Mithilfe der Burns-Unit-Ladies Karine Polwart und Emma Pollock und des hochverehrten texanischen Alternative-Country-Experten Gurf Morlix produzierten die Herrschaften eine bezaubernde Songsammlung, die in den ersten acht Nummern mit klassischem, Piano-getragenem Songwriting glänzt, das zwischen alter Nick-Drake-Schule, empathischer Melancholie und mitunter etwas zu dick aufgetragenem Schmalz und Vor-sich-hin-Kitschen schwankt, in Balladen wie etwa dem wunderbaren „Round And Round“ aber uneingeschränkt von erhabener Eleganz zeugt.
Warum Anderson und Johnston das im Wesentlichen ansprechende, entrückte Werk mit zwei völlig aus dem Rahmen fallenden Kneipen-Schunklern beschließen, wird wohl irgendeiner Laune geschuldet sein, die der Hörer nicht verstehen muss – oder dem Konsum von zuviel Single Malt im Laufe des Aufnahmeprozesses, wer weiß, der schönste Platz ist ja bekanntlich immer an der Theke…
(****)

Album-Stream: hier.

2 Kommentare

  1. Sehr schöne musikalische Untermalung meines ersten Frühstücks in Malmö – vielen Dank mal wieder für die Inspiration.
    Hälsningar från Sverige!

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