Sarah Mary Chadwick – Roses Always Die (2016, Rice Is Nice)
Die künstlerische Gestaltung ihrer Plattencover geht gern mal in Richtung expressionistischer Schweinkram, stilistisch angelehnt an Otto Dix oder George Grosz, auch ihr Sound dürfte im Zweifel nicht überall auf uneingeschränkte Zustimmung stoßen, aber Spreu vom Weizen trennen hat hinsichtlich der hier dargebotenen Songs manchmal auch was für sich. Sarah Mary Chadwick aus Melbourne treibt ihren musikalischen Ansatz auf dem aktuellen Werk eindeutig in Richtung karger Minimalismus, in völlig entschleunigter, spartanischer Manier, im brüchigen Gesang pendelnd zwischen An- und Wehklage, Kontemplation und emotionaler Kälte, die eindringlichen Texte getragen von Keyboard-Loops und schwerfälligem, fast depressiv anmutendem Orgel-Spiel. Wem sich jetzt der Name der Velvet-Underground-Chanteuse Nico/Christa Paeffgen gedanklich-assoziativ aufdrängt, liegt mindestens punktuell nicht völlig falsch.
Kraftvolle Kargheit und der Hang zur Monotonie als Konzept ist das Ding der Australierin, gelegentlich aufgehellt durch eingestreute LoFi-Beats, äußerst konsequent umgesetzt – “I’m moving towards a type of finish line”.
Henry Rollins ist Fan, nicht nur er.
(**** ½ – *****)
Wow! Die kommt auf meinen Merkzettel.
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Hätte super in meine Teenage-Depression-Zeit gepasst und kommt also irgendwie 20 Jahre zu spät für mich… Nein, ist nie zu spät für so was!
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Ich find’s durch den spartanischen Ansatz eigentlich schon ziemlich zeitlos. Und zur Not meldet sich phasenweise die Teenage-Depri-Ära zurück ;-))
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Darf sie, so zwischendurch mal – man ist ja sonst immer vernünftig genug im Erwachsenenleben!
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Viel zu vernünftig, in der Tat…
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