Reingehört (221): True Widow

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True Widow – Avvolgere (2016, Relapse Records)
Das Trio aus Dallas/Texas beschreibt den eigenen Sound als „Stonegaze“, nicht das verkehrteste Etikett für diese stimmige Mixtur aus Noiserock, Shoegazer/Postrock, Postpunk und Sludge/Doom-Metal-Elementen. Auf ihrem vierten, dieser Tage erscheinenden Album „Avvolgere“ beeindruckt die Band mit schwer dröhnenden Geschützen, die düster, dräuend, im gedrosselten Tempo Bilder von nebelverhangenen Straßen, abgebrannten Stadtvierteln und ausgedörrten Feldern heraufbeschwören. Wuchtige Gitarrenfronten, oft feinst übereinander geschichtet, und polternd-finstere Bässe grooven sich in einer vermutlich in der Form so angestrebten Monotonie ein, das stoische Verharren in Gitarrenriff und Basslauf als Kunstform, und doch ist dem Album die Spannung nicht abzusprechen, dafür sorgen allein schon die Gesangsparts, die sich Bassistin Nicole Estill und Gitarrist Dan Phillips teilen.
Sinistere Klangräume, düstere Vorahnungen, schwarze Wolken, in einem ansprechenden Indie-Kontext, ohne das aufgesetzte Schwarzkittel-Trara, kommt gut.
(**** – **** ½)

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