Reingehört (240): Black Bombaim & Peter Brötzmann

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Black Bombaim & Peter Brötzmann – Black Bombaim & Peter Brötzmann (2016, Shhpuma Records)
Peter Brötzmann, Meister der rauhen Free-Jazz-Saxophon-Klangfarben, Vielveröffentlicher seit nahezu fünfzig Jahren, Vattern vom Massaker-Caspar, und die portugiesische Stoner-/Progressive-Rock-Band Black Bombaim haben sich für eine Gemeinschaftsproduktion im Estúdios Sá Da Bandeira zu Porto zusammengefunden, die Live-Einspielung der fünf durchnummerierten Instrumental-Ergüsse nimmt vom Start weg für sich ein, das heisere, sich in die Gehörgänge fräsende Holzblasinstrument-Getröte der deutschen Ikone der freien Improvisation und der schwere Progressive-/Noise-Rock gehen eine sich gegenseitig befruchtende Symbiose ein, der intensiv rockende Prog-/Kraut-/Space-Groove des Trios aus dem nordportugiesischen Barcelos wird von frei fließender Bläser-Heftigkeit auf gleich hohem Level kongenial begleitet, der hypnotische, vom schweren Bass getriebene Fluss erfährt sporadische Zäsuren zur Sammlung in experimenteller Kontemplation, um sich in den nächsten Momenten erneut in einen rauschhaften Klangorkan zu stürzen.
So hört sich das an, wenn sich Meister ihres Fachs in ihrer individuellen Profession aufeinander einlassen und offen sind für gedeihliche, grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Obwohl Free Jazz und Space-Rock nicht zwingend in nächster Nachbarschaft im musikalischen Spektrum angesiedelt sind, erweckt das Hörerlebnis nicht den Eindruck, dass sich die Protagonisten im Sinne des Konsens und des Kompromisses groß aufeinander zubewegen mussten, das Zusammenwirken klingt organisch, stimmig, wie seit jeher ineinander greifend und zusammenpassend.
Im Nachgang, zur Ergänzung, quasi zum Desert seien die schweren Gitarren-Attacken des Junior-Brötzmanns zur Abrundung des intensiven Hörerlebnisses empfohlen.
(*****)

34 Kommentare

    1. Ja, der Brötzmann kann schon schwierig sein, gebe ich gerne zu. Danke für den Link, kannte ich noch nicht, spannende Sache. Tolles Plattencover auch;-))) Musik hat mich teilweise an Gone erinnert, das SST-Instrumentalprojekt von Greg Ginn und den Rollins-Musikern Sim Cain und Andrew Weiss.
      Liebe Grüße,
      Gerhard

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  1. Lieber Gerhard,
    mit Peter Brötzmann werde ich wohl nicht mehr warm werden. Wie sagte McCoy Tyner als er John Coltrane verließ: „Das ist jetzt nur noch etwas für Experten.“ Ich mag Fusionprojekte die auf den ersten Blick nicht stimmig erscheinen und ich war neugierig. Das ist zwar nicht so ganz mein Geschmack, klingt jedoch interessant. Mal abgesehen von den Geschmäckern schätze ich bei Dir besonders neue Namen und Projekte kennen zulernen abseits vom Mainstream. Das verbindet :)
    Liebe Grüße aus dem trüben Norden,
    Stefan

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    1. Lieber Stefan,
      dass ich mit Brötzmann nicht unbedingt bei allen offene Türen einrenne, war mir klar. Ich kann auch beileibe nicht mit allen Sachen von ihm was anfangen (ich kenne natürlich auch bei weitem nicht alles von ihm). Die Kombi mit den Portugiesen erscheint mir jedoch sehr spannend, zumal ich diesen Kraut-/Space-Rock-Ansatz mag. Auf Peter Brötzmann bin ich in der Vergangenheit eigentlich auch nur über seinen Sohn gekommen, das Caspar Brötzmann Massaker halte ich nach wie vor für eine der besten deutschen Bands.
      Free Jazz ist halt generell so eine Nummer, ich würde mich da weiß Gott nicht als Experten bezeichnen, dafür kenn ich viel zu wenig aus dem Bereich. Coltrane, Ayler und Coleman oder auch Pharoah Sanders haben da sicherlich interessante Pionier-Arbeit geleistet, in der Nachfolge wurde es oft austauschbar, ist halt doch nicht selten einfach nur das totale Chaos ;-))
      Wie auch immer, wandeln wir weiter abseits des Mainstreams, wo oft die wahren Perlen zu finden sind.
      Liebe Grüße aus dem (seit gestern) herbstlich-sonnigen München,
      Gerhard

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      1. Dem schließe ich mich gern an Gerhard :) Bei Caspar Brötzmann Massaker werde ich reinhören. In den 50´er und 60´er Jahren hatte Jazz insgesamt einen anderen Stellenwert und es konnte nahezu alles probiert und aufgenommen werden. Heute ist es insgesamt schwieriger geworden abseits vom Mainstream wahrgenommen zu werden. So gesehen leisten Blogs auch wieder Pionierarbeit die wahren Perlen hoch zu holen.
        Genieße die Sonne und Nachmittag.
        Liebe Grüße,
        Stefan

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      2. Das Caspar Brötzmann Massaker hab ich mal irgendwann in den Endachtzigern oder Anfang der Neunziger im Vorprogramm von Henry Rollins gesehen, sehr intensive Instrumental-Gitarrenmusik in Triobesetzung, die Spex schreib damals lakonisch, CB wäre der Mann, der Hendrix aufgefressen hat, hinsichtlich E-Gitarren-Technik und entsprechender Stilmittel war da was dran (und das war nach meiner bescheidenen Meinung auch ungefähr auf dem Level).
        Vor ein paar Jahren hab ich einen aktuelleren Auftritt der Band auf diesem ZDF-Kulturkanal gesehen, war auch via TV immer noch ein überwältigendes Erlebnis.
        Jazz hat’s heute schwer, glaub ich auch, Mainstream-Leute wie Till Brönner mögen da noch ganz gut leben, für die experimentelleren Sachen oder grenzüberschreitenden Crossover wird es da schon eng. Schön, dass es noch Labels wie ECM gibt, die sich immer wieder was trauen und neben dem auch sehr guten Klassik-Programm dahingehend oft spannende Sachen in Top-Qualität veröffentlichen.
        Liebe Grüße, Euch in Hamburg bitte auch wieder Sonne, vielleicht sorgt St. Pauli heute Abend für ein Strahlen,
        Gerhard
        p.s. hier das erwähnte CBM-TV-Konzert auf youtube, mit Wire und den Neubauten:

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      3. Das nenne ich mal Service. Vielen Danke Gerhard. Auch dank dem Netz gibt es heute viel bessere Möglichkeiten Künstler kennen zulernen. Andererseits war es früher richtig aufregend wenn es um rare Importe ging.
        Ach ja…ZDF Kultur. Aus diesem Sender hätte man wirklich etwas machen können. Mal abgesehen von den Konzerten. Besonders schade ist, dass Jools Holland nun gar nicht mehr im Deutschen TV zu sehen sind.
        Wenn auf St.Pauli alle ruhig bleiben, bleibe ich optimistisch. Es wird schwer ist aber nicht unmöglich, da das untere Mittelfeld breit ist. Trotzdem ein Dreier heute Abend und man hat wieder den Anschluss.
        Mit der Sonne werden wir hier noch warten dürfen. Jetzt wird es erstmal kühler und es soll mehr regnen.
        Liebe Grüße,
        Stefan

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      4. Immer gerne, Stefan.
        Die Zeiten, in denen man mit dem Tape vor dem Rockpalast hockte, hatten tatsächlich auch was für sich ;-)) Heute ist dahingehend alles leichter, wohl wahr. ZDF Kultur, da sagst Du was. Den Jools werden wir erst mal nur noch in youtube finden, wenn’s wer reinstellt… echt schade.
        Am Tabellenende der 2. Liga ist momentan einiges geboten, Bielefeld und Lautern gewinnen auch plötzlich, man muss aufpassen, dass man den Anschluss nicht verliert. Ich drück die Daumen für heute Abend.
        Liebe Grüße, hier ist es ab Mittwoch mit dem guten Wetter wohl auch vorbei,
        Gerhard

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      5. Drücken wir gemeinsam St.Pauli die Daumen. Nächste Woche geht es nach Würzburg, was auch nicht einfach werden wird. Und die Konkurrenz punktet auch. Die Fehler in der Defensive wie im Spielaufbau sind bekannt. Da heißt es wohl Ruhe bewahren und auf bessere Ergebnisse hoffen und sei es mit dem Quäntchen Glück.
        Ich verstehe ARD/ZDF nicht. Die könnten am späten Abend oder am Wochenende die Jools Holland im Original übernehmen und würden dafür nur eine kleine Lizenzgebühr zahlen. Oder es soll 3sat oder arte machen.
        In der Tube finden sich keine ganzen Folgen. Auf der Seite der BBC kann man sich ebenso nur einzelne, wenn nicht schon geo-geblockt, Auftritte anschauen.
        Hoffen wir auf einen erfolgreichen Abend und wenn schon die Sonne außen nicht scheint, müssen wir sie von innen befeuern.
        Liebe Grüße,
        Stefan

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      6. Ja, ich verstehe die Öffentlich-Rechtlichen da auch nicht, irgendwie ist das Trend, dass die Kultur immer mehr zu kurz kommt in dem Rahmen. Vielleicht kosten die Fußball-Lizenzen zuviel oder die Gagen für mehr als fragwürdige Experten a la Mehmet Scholl, die auch noch ungestraft zum Besten geben dürfen, dass sie sich auf die jeweiligen Spiele nicht vorbereiten, sondern „alles aus dem Bauch machen“ (so würde ich auch gerne mal einen Haufen Geld verdienen ;-))) …
        An der Sonne im Innern arbeiten wir permanent und mit unermüdlichem Einsatz :-)
        Liebe Grüße und ggf. einen schönen Pauli-Abend,
        Gerhard

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      7. Ich weiß es auch nicht. Auch frage ich mich, warum z.B. Filmklassiker, statt schnöder Neusynchro, nicht im Original gezeigt werden…wenn man eh die Rechte hat. Im Bereich Musik gibt es dankenswerterweise noch arte und 3sat und etwas One(Vormals EinsFestival). Ansonsten sieht es mau aus. Selbst ZDFKultur hatte mit Jools Holland gute Quoten.
        Der Experte wird eh überschätzt…nicht nur finanziell ;) Also wenn mich der Ruf ereilen sollte für Geld aus dem Bauch etwas zum Besten zu geben…ich wäre bereit. :) Alles wird zu einem riesigen Event aufgebläht und in die Länge gezogen, für Preisausschreiben,Werbung usw. was zusehends immer mehr langweilt.
        Heute Abend werde ich wahrscheinlich kurz reinschauen.
        Liebe Grüße und Dir den schönen Abend,
        Stefan

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      8. Lieber Stefan,
        das unterschreibe ich in allen Belangen. Da muss man sich nicht wundern, wenn sich der vielzitierte Kulturpessimismus breit macht.
        Liebe Grüße, Dir auch einen schönen Abend,
        Gerhard

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      9. Lieber Gerhard,
        vor allem sind dies alles Dinge die kaum Geld/Gebühren kosten. Meiner Meinung haben sich ARD besonders und das ZDF kaputt reformiert. Da ist kaum bis wenig Platz für mehr Kultur.
        RTL macht aus 90 Minuten Spiel locker eine drei- bis vierstündige Sendung wo die Bits und Bytes nur so glühen mit Animationen und Filmchen. Ich weiß auch nicht wer sich diesen Overkill noch gibt.
        Klopp hatte sich in der letzten Saison mit Liverpool bei einer Deutschen Reporterin entschuldigt, dass dies sein 6. Interview nach dem Spiel war mit fast den gleichen Fragen und seine Kinnlade nach unten fiel. Dies gehört zu den Statuten der Uefa und ist vertraglich fest gemacht. Weniger ist manchmal mehr. Mittlerweile schalte ich zum Spiel ein und übergehe die Experten. Der Klopp konnte es früher beim ZDF gut. Ich frage mich warum man beim ZDF am Titan hängen bleibt. Dafür würde ich einen Weinzierl holen. Der kann Fußball sehr gut erklären. Ich weiß…ein großes Fass :)
        Hab‘ bitte auch den schönen und entspannten Abend,
        Stefan

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      10. Lieber Stefan,
        ja, ich frage mich auch permanent, warum da nicht mehr aus den Archiven gebracht wird, wie Du sagst, das kostet nichts, egal ob „Kleines Fernsehspiel“, Dokumentationen, Theateraufzeichnungen, Rockpalast-Archiv oder der „Seewolf“…
        Den Titan und den Mehmet boykottiere ich grundsätzlich, alternativ geht im ORF der Schneckerl Prohaska oder – wie Du richtig anmerkst – einfach nur das Spiel ohne Vorher-Nachher-Blabla.
        Liebe Grüße,
        Gerhard

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      11. Lieber Gerhard,
        ich vermute, dass in den meisten Redaktionen das Leitbild „Keine Experimente“ hängt. Es gibt gute Drehbuchautoren. Doch angeblich kein Geld die Ideen auch umzusetzen. Die letzte große kreative Phase war in den 90´er Jahren, dank der Privaten. Ich würde eher sagen, es gibt keinen Mut mehr auch abseits der Quote Qualität zu zeigen oder mehr in den Kulturbereich zu gehen. Neues oder schräges wird auf die Kleinsender abgeschoben.
        Leider kann ich den ORF nicht empfangen. Aber die Weisheiten des Oliver K. brauche ich auch nicht. Es sei denn Klopp steht wieder neben ihm ;) Es ist vielfach nur noch ein Gequatsche um die Sendezeit zu strecken. Da schalte ich gern zum Radio und den Fernsehton aus oder pünktlich zum Anpfiff.
        Drücken wir St.Pauli die Daumen ohne BlaBla :)
        Liebe Grüße,
        Stefan

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      12. Lieber Stefan,
        der ORF ist beim Sport noch ganz ok, ansonsten sieht es dort inzwischen auch nicht viel besser aus als im deutschen Öffentlich-Rechtlichen. Früher haben die reihenweise gute Sachen produziert, egal ob Talk-Show, Kult-Krimis wie Kottan oder Trautmann, schräg-wienerische Serien, exzellentes Reality-TV-Zeug usw., heute kann man froh sein, dass es noch „Willkommen Österreich“ mit Stermann und Grissemann gibt, ansonsten kaufen die auch viel zuviel Ami-Gedöns ein, das bei uns in den Privaten läuft, irgendwie geht es scheints überall den Bach runter, was gutes TV betrifft.
        Liebe Grüße,
        Gerhard

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      13. Lieber Gerhard,
        bei einem Altersdurchschnitt von 65+ bei den Öffentlichrechtlichen dreht man sich im Kreis. Wir können Brötchen, Dokus, Krimis usw. und alles was nach Kultur schmeckt kommt in die Nachtschiene nach 23.00 Uhr. Kein Wunder das die Mediatheken immer begehrter werden. Serien schaue ich schon lange nicht mehr bei den Privaten. Keine Quote und schon ist die Serie weg. Ich war auch bei Netflix. Ist schon toll was die bieten. Da ich jedoch nicht viel TV schaue, sondern selektiv, wurde mir Netflix irgendwann zu viel. Dennoch, das ist die Zukunft. Beim Sport bin ich bei Dir. Da wird sich noch viel ändern, da Eurosport auch in Deutschland größer wird und vermutlich Große Events bald nur noch im Pay TV laufen werden.
        St. Pauli muss sich ganz schön mühen. Was ich gesehen habe. Gekämpft haben sie…aber am Ende steht es „nur“ 1:1. Können und Wollen …Das wird schwer werden. Es bleibt spannend.
        Liebe Grüße,
        Stefan

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      14. Lieber Stefan,
        mir geht es mit diesen Serien ähnlich, da gibt es viele gute Sachen, aber man kann nicht permanent vor dem Kasten sitzen, da fehlt mir schlichtweg auch die Zeit, insofern muss man auswählen, und vieles bleibt ungesehen. Beim Sport kann man hierzulande froh sein, dass sich Sky bisher noch nicht richtig in den Haushalten durchgesetzt hat, aber das kann noch kommen, und dann geht die Reise sicher in die Richtung, wie Du sie beschreibst.
        Ein Punkt für Pauli daheim ist wohl zu wenig, aber der Club ist derzeit eine harte Nuss.
        Liebe Grüße,
        Gerhard

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      15. Lieber Gerhard,
        das ist wahr. Ich befürchte jedoch eine weitere Kommerzialisierung und irgendwann amerikanische Verhältnisse was die Kosten betrifft.
        Dann wird es auch eine Gebührendiskussion geben, da die ÖR ihre Zahlen transparenter machen müssen. Oder schau mal nach England. Da muss man sich ernsthaft fragen, wer Sportübertragungen noch bezahlen kann. Die Spirale wird sich immer weiter drehen.
        Ja, für Pauli wird es hart. Zumindest die Einstellung und das Engagement stimmt. Doch wenn die Resultate ausbleiben…Und jetzt geht es nach Würzburg. Das wird eine harte Saison werden.
        Liebe Grüße,
        Stefan

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      16. Lieber Stefan,
        irgendwann wird’s wieder so sein, dass sich alle zum Fußball-schauen in der Kneipe treffen, wie in den „guten alten“ Zeiten, mach ich hinsichtlich Löwen-Spielen jetzt schon so.
        Die Öffentlich-Rechtlichen werden umdenken müssen, seichtes Entertainment a la Privatsender kann nicht die Zukunft sein.
        Würzburg ist ein hartes Pflaster, da können die Löwen bereits ein Lied von singen, eine technisch zwar ziemlich limitierte Mannschaft, aber die Einstellung hinsichtlich Kampf-annehmen stimmt bei denen. Wird eine schwere Saison, am Millerntor wie an der Grünwalder Straße…
        Liebe Grüße und einen schönen Tag, Gerhard

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      17. Lieber Gerhard,
        vermutlich hast Du Recht. Noch gehören Sportübertragungen zu den Premiumprodukten. Doch wenn sich die Premiere League in England oder die Spanische Primera Division anschaut, ist es auch eine Frage der Zeit, wann die Blase platzen wird. Die EM wird aufgeblasen und wohl auch irgendwann die WM.
        Ich vermisse bei den ÖR Mut auch gegen die Quote und für mehr Qualität. Die sind Gefangene ihrer vielfachen Reformationen geworden und haben jetzt einen Ballast an Administration. Warten wir ab.
        Lt. NDR wurde heute der Sportmanager bei St.Pauli entlassen. U.a. wegen der Begründung eine nicht 2.Liga taugliche Mannschaft aufgebaut zu haben. Zumindest weiß man, worum es geht: gegen den Abstieg. Im Volkspark (HSV) spricht man von einer Ergebniskrise. Trotzdem glaube ich bei Pauli, dass sie sich über den Kampf Spiel für Spiel steigern werden. Wenn man nicht ausreichend Qualität im Kader hat, geht alles über die mentale Kraft. Mentalität steht über Qualität.
        Heute war es mal wieder trübe und ein langer Tag neigt sich langsam dem Ende.
        Liebe Grüße und Dir den schönen Abend,
        Stefan

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      18. Lieber Stefan,
        das Wort „Ergebniskrise“ ließ mich vor ein paar Tagen auch schmunzeln, ein schöner Euphemismus, die Krise in einem Verein ist doch letztendlich immer über die Ergebnisse sichtbar…
        Bei Pauli scheint auch einiges nicht zu passen, Meggle glaub ich war schon länger nicht unumstritten. Ich bin mir auch nicht sicher, ober die Krise mit Lienen gemeistert wird, der hat immer kurze Halbwertszeiten, nach ein paar Jahren war bei ihm immer Schluss.
        Liebe Grüße und einen schönen Tag,
        Gerhard

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      19. Lieber Gerhard,
        als Schalke die ersten 5 Spiele nicht gewonnen hatte, sprach Manager Heidel sofort vom Abstiegskampf. Wer in einer anderen Realität lebt, wird eines Tages unsanft geweckt werden. Und wenn man Niederlagen, wie in Köln, noch schönredet, der lebt in einem Paralleluniversum. Und ich glaube nicht, dass Dortmund, zum 80. Geburtstag von Uwe Seeler am Samstag, keine Geschenke mitbringen wird.
        Pauli ist bislang nicht unter die Räder gekommen. Und Lienen hat meiner Meinung nach die Fehler gut angesprochen. Der Einsatz stimmt (noch). Als Lienen kam, ging es gegen den Abstieg. Ich glaube, dass zu viele im Verein von höheren Regionen geträumt haben. Man hat jetzt bereits 5 Punkte Rückstand. Auch Spieler lesen eine Tabelle. Wichtig ist, wie die Vereinsführung agiert. Denn Spieler haben sensible Antennen. Die wissen genau ob die Führung, inkl. Trainer, stark, selbstbewusst oder orientierungslos sind. Verliert man auch die nächsten Spiele, wird man vermutlich den Trainer auswechseln. Auf jeden Fall wird es schwer werden.
        Drücken wir heute Abend Dortmund die Daumen.
        Liebe Grüße aus dem nasskühlen Hamburg Dir auch einen schönen Tag,
        Stefan

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      20. Lieber Stefan,
        ich glaube, Pauli war vor der Saison etwas geblendet oder eingelullt von der Abschlusstabelle der Vorsaison, der 4. Platz war vor allem der Tatsache geschuldet, dass man selbst bei weitem nicht so stark, die anderen aber teilweise sehr schwach und vor allem nicht konstant waren, der Relegationsplatz für den sehr biederen (und oft auch glücklichen) FCN sprach da Bände.
        Liebe Grüße, beim nasskühlen Wetter sind wir heute auch dabei,
        Gerhard

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      21. Lieber Gerhard,
        ich verfolge nicht so intensiv die 2. Liga. In der letzten Saison haben sie halt solche Spiele wie gegen Nürnberg mit 1:0 glücklich gewonnen. Die Probleme sind, wie so häufig, in der Defensive und im Spielaufbau zu finden der einfach zu langsam ist. Lienen hat ja Recht, wenn er sagt, dass man viele Gegentreffer nur deshalb bekam weil ein Abwehrspieler einen Fehler gemacht hatte und der zweite oder dritte Abwehrspieler nicht eingesprungen, nachgerückt ist. Das sind halt die Dinge die man im Training üben kann, aber im Spiel dann nicht klappen. Die entscheidende Frage ist, wie stark ist die Mannschaft von der Mentalität her? Und wie geht der Trainer damit im täglichen Training damit um?
        Uih, ich höre gerade, dass Labbadia bei Wolfsburg mehr als nur im Gespräch ist. Es scheint, dass Allofs begriffen hat, dass es gegen den Abstieg geht. Und als Feuerwehrmann hat Labbadia in Stuttgart und Hamburg überzeugt. Mehr aber nicht.
        Jetzt ist noch Regen hinzu gekommen. Das Wetter verbindet :)
        Liebe Grüße,
        Stefan

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      22. Lieber Stefan,
        der Labbadia ist irgendwie wie der Berger früher oder der Funkel, als Feuerwehrmann top, für weitere Aufgaben oder höhere Weihen: eher nicht. Man muss natürlich fairerweise dazusagen, dass er dieses Mal beim HSV einen schweren Stand hatte.
        Das Wetter verbindet, in der Tat, mit Regen sind wir inzwischen auch dabei,
        liebe Grüße,
        Gerhard

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      23. Lieber Gerhard,
        Feuerwehrmann zu sein ist kein schlechter Job und gut bezahlt ist er auch.
        Die Art und Weise wie Labbadia hier beurlaubt wurde, war mies. Ein Beispiel:bei 3 Innenverteidigern im Kader,wovon 2 oft verletzt sind, bat Bruno um mind. einen weiteren Innenverteidiger. Und was machte Lastminute-Beiersdorfer. Er holt einen weiteren Linksverteidiger. Zudem soll sich Labbadia geweigert haben zum Spielerberater (Kühne Freund) mit zu fahren und bei Kühne selbst war er bereits vor Beginn der Saison schon durch. Da hätte der HSV alles in Grund und Boden spielen müssen. Ging aber nicht, da der Kader von Beiersdorfer mit 90 Mio Euro in 2,5 Jahren nach außen namentlich verstärkt wurde, aber falsch zusammen gestellt wurde. Hier haben einfach zu viele Spieler den Vertrag ihres Lebens (Stichwort Gehalt) unterschrieben. Da kann man als Trainer nichts machen, wenn an den entscheidenden Stellen Nieten sitzen. Jetzt hilft nur ein Wunder.
        Hier regnet es sich langsam ein. Herbstblues-Feeling :)
        Liebe Grüße,
        Stefan

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      24. Lieber Stefan,
        so ist das, wenn nicht alle an einem Strang ziehen, da gerät der Trainer schnell mal ins Hintertreffen, kenn ich zur Genüge von den Löwen in den letzten 10 Jahren.
        Herbstblues, so ist es…

        Liebe Grüße,
        Gerhard

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      25. So ist es Gerhard. Mir tun die Fans leid, die viel Geld und Emotionen für ihren Verein ausgeben und im Gegenzug über den Tisch gezogen werden.
        Herbstblues…passt wunderbar.
        Liebe Nachmittagsgrüße,
        Stefan

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  2. Ich schätze Brötzmann für seinen freien Geist, der immer sich wieder auf neue Partner und Inspirationen einlässt. Uns ich bin froh, das dieses junge Projekt hier erwähnt wird !
    Oft sind es ja jüngere Musiker mit denen er auf Entdeckungsreise geht. Was ja auch nicht alltäglich ist. Allerdings habe ich den „reinen Free Jazz“ auch schon lange nicht mehr gehört. Wer spielt ihn den außer vielleicht das Schlippenbach / Parker/ Lovens Trio. Mittlerweile trifft man oft auf die Mischformen zwischen ausnotierten Passagen und freien Teilen. Was gut funktioniert.
    Massaker hätte ich auch mal gern gehört. Die hatten eine unglaubliche Power !
    Vieles was heute im Jazz veröffentlicht wird, ist in den Medien fast nicht mehr vertreten, auch weil viele Musiker und Labels hauptsächlich im Internet als Plattform unterwegs sind und Ihre Musik dort vertreiben. Ich versuche das etwas abzubilden, siehe dazu: justformusic.friendsofalan.de
    Das ist natürlich nicht viel, aber ein Anfang.
    Bei ECM gibt es die neue Andrew Cyrille Quartet – „The Declaration of Musical Independence“. Mein Respekt dafür ! Wunderbare Idee die allerdings auch schon ein paar Jahre zurück liegt, den die Aufnahmen dafür sind von 2014.
    Ich hoffe das Peter Brötzmann noch lange ‚brötzt‘ !

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    1. Vielen Dank für Deine ausführlichen Anmerkungen und Hinweise. Peter Brötzmann war erst mal in München, hab’s aber total verpennt, schade. Das Massaker hatte Power, in der Tat. Wenn nicht die, wer dann?
      Danke auch für den Link zu Deiner Seite, sehr spannende Sache! Kann man sich da als Follower anmelden? Ich hab mich jedenfalls schon mal über fb angemeldet, alles weitere check ich ohne Folgen-Button in WP als technischer Autist mal wieder nicht…
      Die ECM-Scheibe von Andrew Cyrille ist die mit Bill Frisell, oder? Hab davon gelesen, aber noch nichts gehört, sollte man dann wohl mal….
      Viele Grüße,
      Gerhard

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  3. …anhören … auf jeden Fall !!! Im übrigen macht Richard Teitelbaum seit mehr als 30 Jahren das, was heute viele auch machen. Live auf das reagieren, was seine Mitspieler spielen und das mit seinen elektronischen Equipment. Wenn man so will, macht es Jan Bang nur mit Samples. Es kommt aber auf das gleich heraus …. Ich bin sehr froh wieder etwas von ihn zu hören ! Das ‚folgen‘ hab ich wohl noch nicht eingerichtet, werde ich aber noch machen. Grüße !

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