Right Hand Left Hand – Right Hand Left Hand (2016, Jealous Lovers Club)
„2 members playing 2 guitars, 2 drum kits, centred around a loop station“, so liest sich das kurz und bündig auf den Punkt gebracht, was die Waliser Andrew Plain und Rhodri Viney auf ihrem zweiten Longplayer veranstalten. 2011 gab’s bereits das „Power Grab“-Debüt und dazwischen dann lange nix mehr.
Jetzt aber wieder mit Macht. Nervöses, rhythmisch-treibendes Gitarrenstakkato, das Freunden des britischen Endsiebziger-Postpunk gefallen mag, direkt auf den Punkt gespielte Drum-Wucht und ineinandergeschachteltes Postrock-Wetterleuchten, aufgepflanzt auf ein schwergewichtiges Progressive-Fundament, ergeben unterm Strich einen zu großen Teilen instrumental dominierten, exzellent produzierten Alternative-/Experimental-Rock-Monolithen, der – wie es immer so schön heißt – weit mehr ist als nur die Summe seiner Einzelteile. Thematisch setzt sich das Duo aus Cardiff mit allerlei wissenschaftlichen Theorien auseinander, dem Fermatschen Satz aus der Mathematik und dem psychologischen Milgram-Experiment etwa, passend zum Math-Rock-artigen Gitarren-Übereinanderschichten und zu diesem grundlegend intelligenten Sound, der in den Ambient-artigen Synthie-/Keyboard-Loops punktuell gerne auch mal an die Progressive-Rock-Schwere der Siebziger erinnert. „Seat 18c“, die Vorabveröffentlichung zum Album, mag die Hörerschaft als Opener noch in relativ einfachen Post-Rock/-Punk-Strukturen in das Album einführen, im Anschluss und weiteren Verlauf kommen die Kompositionen in schwer komplexer, fordernder, opulenter Ausgestaltung, die Raum für Melodie und treibenden Flow lassen und so trotz aller Vielschichtigkeit das Werk unangestrengt aus der Masse der Postrock-Produktionen herausheben.
(**** ½ – *****)
Ohhhh yes please :)
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