The Blue Aeroplanes – Welcome, Stranger! (2017, Art Star / Pledgemusic)
Pflichtprogramm in jedem gut sortierten Indie-Haushalt circa Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger, Scheiben wie „Tolerance“ (1985, Fire Records) oder der beschwingte Groß-Wurf „Swagger“ (1990, Ensign) liefen wochenlang rauf und runter im heimischen Soundsystem, die Schublade am CD-Player verlor den Kontakt zur Open/Close-Taste, konzertant war die Combo aus dem englischen Bristol um die Langley-Brüder und den polnischen Tänzer Wojtek Dmochowski (mit dem schicken Solidarność-T-Shirt) sowieso der Bringer, nun melden sich die Blue Aeroplanes nach langen Jahren der Sendepause mit einem neuen Album zurück, und es hat sich – Gottlob, in dem Fall – wenig geändert im Songwriting und Klangbild der südenglischen Band, „Welcome, Stranger!“ wartet auf mit dem gewohnt dynamischen Indie-Rock, Velvet-Underground-infiziertem Art-Pop-Geschrammel und den dezent ergänzenden Post-Punk-Beigaben früher Tage, Bandleader Gerard Langley setzt nach wie vor die Sonnenbrille selbst beim Duschen und Schlafen nicht ab und gibt wie in alten Zeiten mit seinem lakonischen Sprechgesang den abgeklärten Zampano. Was bei so manch anderen Comeback-Versuchen wie das abgestanden-angeranzte Menü von gestern wirkt, darf die geneigte Hörerschaft hier bedenkenlos durchwinken. Gibt eine Handvoll Bands/Musiker, bei denen reicht es völlig, wenn sie das Bewährt-Althergebracht-Erreichte korrekt und engagiert verwalten, die Blue Aeroplanes fallen seit Jahrzehnten zwingend in diese Kategorie.
(**** – **** ½)
Danke! Werde mir „Welcome, Stranger“ anhören. Im Gros der gitarrenorientierten englischen Schrammelkapellen waren die Blue Aeroplanes eine der unverwechselbarsten Bands.
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Ja, finde ich auch. „Swagger“ bleibt ihr größter Wurf.
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„Swagger“ ist ein guter Song! Ich mag vorallem die Coverversion von Paul Simons „Boy In The Bubble“ aus dem Album „Beat Songs“ (1991)
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Ich meinte eigentlich das ganze Album. „Friendloverplane 2“ ist als Outtakes-/Alternativ-Versionen-/Singles-Sammlung auch nicht schlecht, unter anderem mit der Kinks-Coverversion „Big Sky“.
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Selbstverständlich ist das ganze Album gut! Michel Stipe sang backing vocals und die Blue Aeroplanes traten im Vorprogramm von R.E.M. auf…
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Ich hab sie mal im Münchner Nachtwerk gesehen, ist auch schon wieder über 25 Jahre her. Sie wurden ja eine Weile als englische Ausgabe von R.E.M. gehandelt.
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