Das britische Trio Esben And The Witch hat im Rahmen ihrer Promotionstour für das aktuelle Album „Older Terrors“ zum Wochenauftakt in den Kellergewölben des Münchner Milla-Clubs Halt gemacht, eine mehr als passende Örtlichkeit zur Live-Präsentation der düster-beklemmenden Soundlandschaften der drei Wahl-Berliner aus South East England.
Im gut gefüllten, ehemals künstlichen Durchlauf des Westermühlbachs im Untergeschoss der Glockenbachviertel-Lokalität entfaltete das Trio von Beginn an eine hypnotische Vehemenz in ihren elegischen Sound-Epen, die nur sporadisch von Dark-Folk-/Balladen-artigen Ansätzen durchbrochen und in ruhigere Fahrwasser getragen wurden.
In Überlänge-Titeln wie „Sylvan“ und „Making The Heart Of A Serpent“ vom jüngsten Werk oder dem 15-minütigen „Jungle“ vom 2014er-Album „A New Nature“ brachen sich die düstere Schwere, eine heftige Dramatik und das Leiden am Weltschmerz Bann, das Wehklagen der mit einer außergewöhnlichen Singstimme gesegneten Sängerin/Bassistin Rachel Davies mochte in sich wiederholenden Passagen ab und an in allzu viel Gleichklang versinken, die ausgedehnten Instrumental-Passagen machten diesen Umstand mehr als wett, unter Führung von Gitarrist Thomas Fisher und dem mitunter mit Prog-Rock-Finesse vortragenden Drummer Daniel Copeman zelebrierte die Band ausgedehnte, zwischen Euphorie und Finsternis schwankende Klangreisen, die sich stilistisch aus den wuchtigen Gitarrenwänden des Postrock, der Melancholie des Shoegazer-Genre, der Schwärze des Dark Wave und den psychedelischen Trips des Noise- und Experimental-Rock speisten, brachial-tonalen Collagen und apokalyptischen Kunstwerken gleich.
Einen würdigen Abschluss des Konzertabends lieferten Rachel Davies mit ihrem Vokal-Vortrag und Thomas Fisher an der akustischen Gitarre in Form einer getragenen Balladen-Version ihrer ersten Single „Marching Song“ aus dem Jahr 2010, der einzigen Zugabe des Abends, nach ergreifenden 90 Minuten hatte sich die Band ihr Abhängen am Merch mit der vom Konzert beseelten Kundschaft mehr als verdient, auch wenn die Bitte der beinharten Münchner Esben-Fans mittels Minuten-lang anhaltendem Applaus um weitere Dreingaben letztendlich unerhört blieb.
(*****)
Very special thanx an Mel / Curt-Magazin München.
Esben And The Witch sind im alten Europa im weiteren Jahresverlauf zu folgenden Gelegenheiten zu bestaunen:
26.04. – Berlin – Privatclub
27.04. – Hamburg – Molotow
28.04. – Copenhagen/DK – Stengade
02.06. – Leipzig – Wave-Gotik-Treffen 2017
01.07. – Detmold – Owls’n’bats Festival 2017
13.07. – Southwold/UK – Latitude Festival / Henham Park
22.07. – Köln – Amphi Fest 2017 / Tanzbrunnen
03.08. – Arad/RO – Dark Bombastic Evening 2017
23.09. – Jena – Deaf Row Fest 2017 / Kassablanca
Ich fand es auch super 👍 noch besser als letztes Mal im Ampere. Die Location war aber auch 1a passend.
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Ja, das Milla ist wie geschaffen für sowas. War ein runder Abend, absolut.
Liebe Grüße,
Gerhard
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Hat dies auf Binge Reading & More rebloggt und kommentierte:
Ich könnte es nicht besser sagen oder schreiben, daher lasse ich Gerhard sehr gerne über unseren gemeinsamen Konzert-Besuch von Esben & The Witch berichten. Es war ein wundervoller Abend und nach euphorischem Konzert sackte ich noch die erste CD der Band ein und und Rachel Davis hat mit mir gesprochen UND mir die Hand gegeben *Luft zufächel* ;)
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Wird ja immer besser ;-)))
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