Wayne Graham @ Bergschmiede, München, 2017-05-19

Gezaubert haben sie wieder, die Katrin Klien eine lecker Verköstigung, ihr werter Gatte Eike vom Klienicum-Blog bei der Auswahl und dem Engagement der Musikanten, Bergschmiede-(ex-Atelier-gUT/ex-Bienenorden)Betreiber Denis Stepanovic bei der Logistik am Austragungsort, Lichtkünstler Robbl Klein mit der wunderschönen Illumination und zuforderst die konzertant Vortragenden selbst – die Brüder Kenny und Hayden Miles aus Whitesburg/Kentucky, die ihr Duo nach den Vornamen der beiden Großväter benannten, machten im Rahmen ihrer laufenden Tournee am vergangenen Freitagabend auch im Regenwolken-verhangenen Sendling Halt und brachten Sonnenstrahl in die Herzen der geneigten Hörerschaft mit einer exzellenten Darbietung ihrer Americana-, Alternative-Country- und Folk-Spielart und dezenten, wunderbar unaufdringlich eingestreuten Appalachen-Roots-Musik-Zitaten.
Weniger ist oft mehr, so auch am Freitagabend in den Atelier-Räumlichkeiten der Bergschmiede, ein tiefentspannter Taktgeber Hayden Miles am spartanischen Drum-Kit und sein Bruder Hayden als versierter Akustikgitarren-Picker mit einschmeichelndem Sangesvortrag haben an dem Abend – und schwer-vermutlich zu jeder anderen Gelegenheit auch – den Dreh gefunden, wie mit reduzierter Instrumentierung, entsprechender musikalischer Sozialisierung und Versiertheit in der Präsentation das aufmerksam lauschende Konzertgänger-Volk in kürzester Zeit in gebannte Andacht zu versetzen ist, die uralt anmutende Balladen- und Songwriter-Kunst und die erzählten Geschichten aus dem familiären Umfeld der jungen Männer aus dem Bluegrass State erhielten durch eine beseelte, grundsolide wie stimmige und sämtliches Extrovertierte aussparende Darbietung ihren zeitlosen Charakter.
Wer mit „Drifters Wife“ vom geschätzten J.J.-Cale-Album „Grasshopper“ und dem Klassiker „Fish and Whistle“ vom hochverehrten John Prine in der Setlist aufwartet und diese Nummern dann auch in der gebührenden Würde und mit eigener Note versehen formvollendet und respektvoll zum Vortrag bringt, liegt in der Publikumsgunst weit vorne, wenn dann wie bei Wayne Graham das eigenkomponierte Werk etwa vom aktuellen „Mexico“-Tonträger von ebensolcher Güte zeugt, dann darf man getrost von einer mehr als gelungenen Abendveranstaltung sprechen.
Und sollte es bei Herrn Tweedy hinsichtlich Ideenvielfalt, beherztem Vortrag und einnehmendem Songwriting weiterhin so arg klemmen wie zuletzt auf den jüngsten Wilco-Schlaftabletten im Tonträger-Format, die hochsympathischen Gebrüder Miles würden gewiss mit dem ein oder anderen gut gemeinten Rat und Kreativitäts-förderndem Betriebsgeheimnis ums Eck kommen, nachfragen im ländlichen Kentucky kann dahingehend in keinem Fall schaden…
(*****)

Very special thanks an Katrin Klien für die Verpflegung, an Missmoremusic Sophie Hartmann für den Videomitschnitt und last but not least to my very good friend k.ill/Klaus Ilg/The Almost Boheme für die technische, Chaos-mildernde Spontan-Hilfe.

Wayne Graham spielen dieser Tage live zu folgenden Gelegenheiten:

24.05.Gunzenhausen – Caymanbar
25.05.Bregenz (AT) – Tankstelle
26.05.Basel (CH) – Markthalle
27.05.Luzern (CH) – Gewerbehalle
31.05.Nürnberg – K4
01.06.Gießen – Ulenspiegel
03.06.Beverungen – Orange Blossom Special
04.06.Saalfeld – Klubhaus/Hoher Schwarm

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