Soul Family Tree (31): R&B-Perlen

Stefan Haase vom Hamburger Freiraum-Blog hängt am heutigen Black Friday erneut eine Handvoll R&B-Perlen an den Soul Family Tree, viel Vergnügen damit:

Auch wenn es draußen langsam kühler wird, bleibt es hier beim Soul Family Tree musikalisch heiß, mit weiteren Perlen und Schätzen aus der R&B-Zeit der 1940er bis 1960er Jahre. Heute u.a. dabei der erste Superstar des R&B, und ein kommender Superstar mit einer seiner ersten Singles. Und wie immer heißt es: All Killer, No Filler.

Den Auftakt macht Charles Sheffield. Er war ein R&B-Sänger in den 1960er Jahren, hatte mit „It’s Your Voodoo Working“ im Jahr 1961 seinen einzigen Hit und debütierte damit bei Excello Records. Ein weiterer Foot Stomper, der viel zu selten erklingt, was hiermit schnell nachgeholt wird:

Wir bleiben bei Excello Records, die sich in den frühen 1950er Jahren einen Namen als Blues Label machten. Sie nahmen u.a. die Blues-Musiker Lightnin‘ Slim, Slim Harpo, Charles Sheffield, Lonesome Sundown unter Vertrag, wie auch die Blues- und Soul-Sängerin Carol Fran. Fran tritt bis heute auf und ist ihrem Heimatstaat Louisiana treu geblieben. Ihre erste große Zeit hatte sie in den 1950er Jahren bei Excello Records, wir hören ein lautes wie kraftvolles „Melvin…“ und den Song „Knock Knock“ aus dem Jahr 1959.

Barry White hatte in den Siebzigern sein Jahrzehnt. Doch wir sind hier beim Soul Family Tree und gehen auf musikalische Spurensuche. Lange bevor White mit seinen eigenen Kompositionen Millionen von Tonträgern verkaufte, war er ein junger afroamerikanischer Sänger mit Problemen. Der Legende nach saß er mit 16 Jahren bereits im Gefängnis und hörte im Radio den Elvis-Presley-Hit „It´s Know Or Never“. White entschied darauf hin, sein Leben in einer Gang zu beenden und fortan Musik zu machen. Er sang bei verschiedenen Aufnahmen im Chor mit und nahm unter eigenem Namen Songs für Singles auf, die ihm von der Plattenfirma vorgelegt wurden. Große Hits hatte er in den 1960er Jahren nicht. Erst ab den Siebzigern konnte er sein Können als Komponist und vor allem als Arrangeur zeigen. Hören wir nun Barry White im zarten Alter von 18 Jahren, zusammen mit The Atlantics mit dem Song „Tracy (All I Have Is You)“.

Ruby Johnson hatte eine typische Gesangsausbildung. Mit ihren Brüdern und Schwestern sang sie schon früh im Gospelchor. Über verschiedene Stationen kam sie in den 1960er Jahren zum Plattenlabel Volt, einem Tochterunternehmen von Stax Records, und somit zum legendären Produzententeam Isaac Hayes und David Porter. Für Volt nahm sie in den Sechzigern einige Singles auf, die leider keine großen Hits wurden. Als eine der letzten Aufnahmen bei Volt kommt jetzt die B-Seite von „If I Ever Needed Love (I Sure Do Need It Now)“, „Keep On Keeping On“, was ihr Lebensmotto gewesen sein könnte. In den frühen 1970er Jahren gab sie ihre Musikkarriere auf.

Zum Schluss kommen wir zum ersten Superstar des R&B und damit zu Louis Jordan. Ohne ihn hätte es vermutlich keinen Rock ’n‘ Roll gegeben. Sein Spitzname war The King Of The Jukebox. Er vermischte geschickt verschiedene Musikstile wie Swing, Jazz, R&B und Jump Blues zu einem explosiven Mix, der damals alle begeisterte. In den 1940er Jahren, bei Decca Records, hatte er seine erfolgreichste Zeit und führte oft die R&B-Charts an. Er schrieb damals u.a. Hits wie „Let The Good Times Roll“, sang mit Duettpartnern wie Bing Crosby, Ella Fitzgerald, Louis Armstrong, auch als Schauspieler war er zu sehen. Hier kommt der König der Jukebox, zusammen mit seiner Band, den Tympanny Five und dem Song „Saturday Night Fish Fry“ aus dem Jahr 1949. Wer dieses Lied hört, kann sich in etwa vorstellen, dass es nur ein kleiner Sprung zum Rock ’n‘ Roll war.

Bei YouTube habe ich von allen bisher vorgestellten R&B Songs eine Playlist angelegt, die öffentlich ist. So geht kein R&B-Klassiker verloren, und ich werde auch noch Bonus-Songs mit hineinpacken. Wer weiterhören möchte, bitte hier entlang.

In vier Wochen gibt es gibt es wieder raren R&B und weitere musikalische Ausgrabungen.

Peace and Soul.

Stefan aka Freiraum.

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