Radio Moscow – New Beginnings (2017, Century Media Records)
Bandgründer, Sänger und Multiinstumentalist Parker Griggs und die beiden anderen Langhaarigen hören sich auch auf dem fünften Radio-Moscow-Album so an, wie die Optik der Band mit dem ersten Gedanken spontan vermuten lässt: nach Heavy-Sound, Marshall-Boxen-Türmen, ausladenden Gitarren-Soli, rausgerotzten Rock’n’Roller-Weisheiten, säuerlichen Alkohol-Ausdünstungen am Tag danach, eingefangen in Biker-Garagen-Atmosphäre, die Luft geschwängert vom Motorenöl-Duft, Rauchwaren-Schwaden und dem Aroma von verschüttetem Bier.
Das Trio aus Iowa geht auf „New Beginnings“ mit einer Vehemenz und einem energetischen Uptempo-Drive zugange, mit denen es letztendlich einerlei ist, ob die schneidenden Gitarren-Riffs, der heftige Rhythmus-Anschlag, der Wah-Wah-Pedal-Einsatz, der irgendwo zwischen Robert-Plant- und Ronnie-Van-Zandt-Plagiat herausgepresste Southern-Gesang und die vereinzelten, gedrosselten Jam-Improvisations-Passagen vor allem an psychedelischen Hard-Blues und Heavy-Rock längst vergangener Tage kurz vor der Geburtsstunde des Früh-Siebziger-Metal erinnern. Der Band selbst scheint es auch völlig egal zu sein, dass ihr Stoner-/Grunge-gewürzter End-Sechziger-Krach erst gar nicht versucht, die Einflüsse aus dem Hauptwerk von altgedienten und in vergangenen Dekaden hinlänglich durchgenudelten Combos wie Led Zeppelin oder Blue Cheer zu vertuschen, und diese ausgeprägte LMAA-Haltung nötigt mindestens genauso viel Respekt ab wie die unstrittigen handwerklichen Talente der Musikanten.
Like Punk never happened.
(**** ½)
servus Gerhard,
spielen im rahmen des “keep it low“ festivals am Fr 20.10. 21:00h im Hansa 39.
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Servus Hans,
stimmt, danke für den Hinweis. Schaff ich aber glaub ich nicht…
Viele Grüße,
Gerhard
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