Gun Outfit – Out Of Range (2017, Paradise Of Bachelors)
Exzellenter Indie-/Desert-Rock der L.A.-Combo Gun Outfit mit verhallten Gitarren in gespenstisch-verhuschter Brachland-Atmosphäre inklusive Pale-Blue-Eyes-Fata-Morgana und einer geballten Portion Paisley Underground. Die Band knüpft ungefähr dort an, wo sie bereits vor zwei Jahren mit dem Album „Dream All Over“ eine hochanständige Arbeit in Sachen intelligent-inspiriertes Geister-Geschrammel hinterließ, neben ein paar Bouzouki- und Dulcimer-begleiteten Cosmic-American- und Slowcore-/Alternative-Country-Balladen dominiert auf dem aktuellen Werk vor allem eine ausgeprägte Gitarren-Psychedelic zwischen lockerer Entspanntheit und schlafwandlerischer Downtempo-Melancholie im verwaschen-nachschallenden Sound, vorgetragen mit raffinierter Spielfreude, Versiertheit und einem untrüglichen Gespür für die Balance zwischen Tradition und Moderne, die wie auch das erkennbar Artverwandte im hochqualitativen Indierock-Feld zwischen Yo La Tengo und Steve Gunn nie den entsprechenden Tiefgang und die nötige Reife vermissen lässt.
Schön auch mit anzuhören, wie das Bandleader-Paar Carrie Keith und Dylan Sharp jeweils in etwa hälftig den Gesang übernimmt und so ganz ohne verordnete Frauen-Quote in völliger Gleichberechtigung das Mikrophon hin- und her wandern lässt.
Kendra Smith und Steve Wynn versuchen im Grateful-Dead-Kostüm als Wander-Musikanten in der Wüste, wie das Brian Jonestown Massacre zu klingen, oder so ähnlich…
Konzert-Termin zum Dick-Anstreichen im Kalender: Die Veranstalter vom Clubzwei präsentieren Gun Outfit am 26. Februar im Münchner Unter Deck.
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