„Wenn die Leute beim Betrachten meiner Bilder gleichzeitig weinen und lachen, dann ist das genau die Reaktion, die die Bilder auch bei mir hervorrufen. Die Dinge sind weder grundsätzlich gut noch schlecht. Ich bin immer daran interessiert, beide Extreme darzustellen.“
(Martin Parr)
Die Kulturstiftung der Versicherungskammer Bayern zeigt noch bis Ende Januar die Ausstellung „Souvenir. A Photographic Journey“ des englischen Fotografen Martin Parr.
Die Bilderschau präsentiert eine sehenswerte und kurzweilige, weltweit entstandene Foto-Sammlung zu ausgesuchten Themen wie Massentourismus, Strandleben, Tanzveranstaltungen, Millionärs-Treffen und gelangweilte Paare. In seinen Arbeiten legt Parr oft weitaus weniger Wert auf technische Brillanz, offenbart aber immer einen untrüglichen und im Auge des Betrachters völlig verständlichen Blick für das Groteske, Widersprüchliche oder ab und an gar Abgründige im täglichen Leben, das in einer Welt des Konsums von Klischees geprägt und von geschmacklichen Verwerfungen durchsetzt ist. In den Bildern findet sich nichts kunstvoll Arrangiertes oder Geschöntes – Punkrock auf Bildplatte fixiert, so to speak…
Eine technisch weitaus anspruchsvollere Fotoreihe in schwarz-weiß über englische Kirchengemeinden in der Tristesse der britischen siebziger Jahre und eine selbstironische Sammlung von Selbstportraits aus der Prä-Selfie-Ära runden die gelungene Präsentation der großformatigen, mitunter in schrillen Farben eingefangenen, aus dem Leben gegriffenen Schlaglichter ab.
„Martin Parr konditioniert unser Unterbewusstsein – einmal gesehen entdecken wir seine Bilder ständig in unserem Leben und finden uns in ihnen wieder. Ihr Humor bringt uns zu einem erkennenden und zugleich befreienden Lachen.“
(Thomas Weski)
Martin Parr wurde 1952 in der südenglischen Grafschaft Surrey geboren. In den siebziger Jahren studierte er Fotografie in Manchester, seitdem ist er als freischaffender Künstler und Lehrbeauftragter tätig. Seit 1994 ist er Mitglied der renommierten Agentur Magnum. Kritiker wollten seine Aufnahme in den „elitären Laden“ (Zitat Thomas Höpker) verhindern, da sie seinen Stil als zu provokant empfanden und Parr unterstellten, er würde sich mit seinen Fotografien über andere Menschen lustig machen.
Seine Dokumentarfotografien wurden vielfach ausgezeichnet, er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Genres.
„Souvenir“ ist die erste Retrospektive der Arbeiten von Martin Parr, sie wurde von ihm persönlich konzipiert.
Martin Parr: Souvenir. A Photographic Journey
Kunstfoyer
Versicherungskammer Kulturstiftung
Maximilianstraße 53, 80530 München
Bis 28. Januar 2018.
Öffnungszeiten:
Täglich 09–19 Uhr
Eintritt Frei.
Servus Gerhard, ah, das sind auch so schöne Kulturtipps, wie eben Fotoausstellungen. Kenne zwar die Räume der VK, aber man ist halt ned immer auf dem Laufenden. Danke also und bis boid in der front row. Stevie
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Servus Stevie, ich hätte es auch fast verpennt. Ein paar Wochen läuft’s noch, ist schwer zu empfehlen.
Viele Grüße, bis demnächst!
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Lieber Gerhard,
ein toller Fotograf und eine mit Sicherheit sehenswerte Ausstellung. Übrigens sein Magnum-Profil zeigt viele Arbeiten von ihm. http://pro.magnumphotos.com/C.aspx?VP3=CMS3&VF=MAGO31_10_VForm&ERID=24KL5357TF Auf seinem Profil, wenn man nach unten scrollt, finden sich auch Bilder von dieser Ausstellung.
Liebe Grüße,
Stefan
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Lieber Stefan,
in der Tat. Vielen Dank für den Link!
Liebe Grüße + ein schönes Wochenende,
Gerhard
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