The Hooten Hallers – The Hooten Hallers (2017, Big Muddy Records)
Auch schon seit ein paar Monden im gut sortierten Fachhandel zu beziehen, aber unbedingt nach wie vor eine Erwähnung wert: Das neue, selbstbetitelte Album der Hooten Hallers aus Columbia/Missouri. Die Band, die sich selbst vollmundig und völlig zurecht als „one of the best Live Rock & Roll Bands around today“ bezeichnet – die Besucher ihrer Shows werden das unwidersprochen unterschreiben – lässt auch auf dem aktuellen Tonträger nichts anbrennen hinsichtlich geerdet-unbehandeltem Muddy-Roots-Blues, American-Gothic-Garagen-Rock’n’Roll und schwerst groovendem Soul. Garniert mit einem Hauch Vaudeville, Country-Punk und zeitlosem Roots-Rock trägt das Trio frei von der Leber weg ihre unverstellten Gassenhauer in die Welt, eine krachige Blues-Gitarre, stoisch-treibendes Trommeln von Andy Rehm am Standschlagzeug und das dunkel grollende Gesangs-Grummeln John Randalls, das sich irgendwo zwischen verschärftem Beefheart- und Tom-Waits-Knurren einreiht, ergeben bereits für sich einen betörend-gespenstischen Party-Mix, der durch das beseelte Getröte von Kellie Everett am Bass-Saxophon die besondere Note, Ergänzung und Erdung in der Suche der Combo nach uralten amerikanischen Musiktraditionen erfährt. Kellie Everett stellte ihre Dienste in vergangenen Zeiten bereits beim Gepolter der Legendary Shack Shakers und für den Country-Blueser Pokey Lafarge zur Verfügung, mit den Hooten Hallers ist sie seit einigen Jahren on the road, auf dem aktuellen Tonträger feiert sie ihr Studioaufnahmen-Debüt mit der Band.
Und die Nummer von wegen eine der besten Live-R’n’R-Bands, die lässt sich beizeiten selbst in unseren Breitengraden fernab der Ozark Mountains verifizieren, irgendwann am Wochenende vom 8. bis 10. Juni 2018, am Riegsee im schönen bayerischen Voralpenland beim auch heuer wieder mit einem großartigen Line-Up versehenen Raut-Oak-Fest von Christian Steidl… Man sieht sich.
(**** ½)
The Hooten Hallers live @ archive.org + weitere Tonträger @ bandcamp.