Red Apollo – The Laurels Of Serenity (2018, Moment Of Collapse Records)
Derzeit ist nichts mehr übrig von der einstigen Hoffnung, das sich der BVB dauerhaft als ernst zu nehmende Konkurrenz zur arroganten rot-weißen Münchner Selbstherrlichkeit und vor allem als Serum gegen anhaltend gelangweiltes Gähnen hinsichtlich Fußballbundesliga-Tabellensituation etablieren könnte, das jüngste Debakel der Schwarz-Gelben am vergangenen Oster-Wochenende in der Plastikschüssel neben dem Müllberg vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt legt davon einmal mehr beredt Zeugnis ab, Gottlob ist es um den musikalischen Underground in der Dortmunder Heimat der Borussen um Einiges besser bestellt, mit „The Laurels Of Serenity“ wird das Quartett Red Apollo aus dem Ruhrpott demnächst ein monolithisches Bollwerk an tonaler Widerstandskraft und bezwingender Vehemenz an den Start bringen.
Die acht neuen Songs des dritten Longplayers der Band strotzen vor Ideen-Reichtum in einem stringenten Flow aus dynamisch vorgetragenem Post-Metal, dessen Rahmen mit exzellenten Progressive-/Math-/Doom-Metal- und Post-/Hardcore-Intarsien veredelt wird, sporadisch durchbrochen vom Hineinlunzen in die Black-/Death-Höllentore mittels brachial-gutturalem, kehligem Horrorgrunzen, das schwerst verständlich laut Presseinfos ein weites Spektrum an pathologischen Ängsten und düsteren Visionen thematisieren soll. In dem Kontext gewährt die Band der Hörerschaft gefühlte Ruhephasen durch Innehalten zum erneuten Fahrtaufnehmen und Kräftesammeln im atmosphärischen Postrock-Downtempo, kurze Momente der Sammlung und Kontemplation vor dem nächsten Gitarrenwand-Tsunami, vor dem Anstürmen und Hereinbrechen der gewaltig druckvollen, alles mit sich reißenden Klangwellen.
„The Laurels of Serenity“ erscheint am 27. April auf dem Hamburger DIY-/Non-Profit-Indie-Label Moment Of Collapse Records.
In München sind Red Apollo am 13. Mai im Sunny Red/Feierwerk live zu sehen, schwerst vermutlich mit einem weitaus überzeugenderen Auftritt, als ihn dieser Tage Götze, Schürle, Castro, Schmelzer und Co abliefern. Weitere Konzert-Termine: hier.
(**** ½ – *****)
Hola Gerhard,
sollten die wenigstens nicht konsequenterweise yellow Apollo heißen ?
Ach, ich liebe es aus Löwenhand gehässige Anti-Bayerntexte mit Niveau zu lesen.
Aber wusstest Du, oder bereits ausgeblendet, dass seinerzeit der TSV neben Werder und VfB DER NS-Vorzeigeklub war und bewusst auch so „vermarktet“ wurde. Nur soviel …
LG
Stevie
LikeLike
Doch, wusste ich, Stevie, stell Dir vor. Aber auch dahingehend könnte man beim FCB ein Fass aufmachen, denn auch dieser „saubere“ Verein war im „Dritten Reich“ bei weitem nicht der Vorzeige-Club, als der er sich selber immer hinstellt. Und überhaupt: Ohne das schönreden zu wollen, die Löwen haben dazu längst eine Publikation veröffentlicht, die sich mit der Zeit und der damaligen Rolle des Vereins auseinandersetzt. Bin mal gespannt, ob der „saubere“ FCB das auch irgendwann auf die Reihe bekommt, und in dem Zug könnten sie dann gleich die weitaus aktuelleren kriminellen Machenschaften ihrer selbstherrlichen Vorstandschaft und des Ehrenpräsidenten aufarbeiten… ;-)
LikeGefällt 1 Person
mei, i sog amoi so, der UH, wie auch der KHR, und natürlich auch der besagte FB sind weiß Gott leider allzu menschlich, also schwach, eitel, narzistisch und im Nachhinein dadurch auch dumm, weil kein Vorbild, und sie werden (außer FB, der viele Freunde mit oder ohne Dreck am Stecken zu haben scheint …) dann ja auch bestraft.
Ihre Vergehen haben Sie als Privatpersonen zu verantworten, und von daher sollte man das eben trennen. Der Wildmoser jr. (auch wenn sich keine Sau mehr an den erinnern kann) musste das ja auch als Privatperson ausbaden. Der Sr. hat ja klugerweise vorher die Grätsche gemacht, bevor es Ihm an den Kragen gegangen wäre. Als Großgastronom wäre da sicher immer was zu finden gewesen, was nicht koscher war.
Worauf will ich hinaus ?
Darauf, dass eben Präsis oder Vorstände in beiden Lagern als Private alle ned unbedingt Vorbilder sind, und irgendwann auch juristisch Ihr Fett bekommen. Zu Recht auch.
Mit dem Club als solchem hat das aber eben nichts zu tun, und sollte deshalb auch nicht verwechselt werden.
Seers
Stevie
LikeLike
Mein lieber Stevie, da kommen wir nicht zusammen. Das hat meiner Meinung nach sehr wohl was mit dem Club zu tun und der Unternehmenskultur, die dieser pflegt. Auch wenn besagte Herrschaften das als Privatpersonen auszubaden hatten, hat sich der Verein im Nachgang sehr bewusst dafür entschieden, weiter mit Vorbestraften in der Vorstandschaft weiterzuarbeiten. Sowas gäbe es in keinem seriös geführten Unternehmen, und sowas hat es nicht mal bei den – ich gebe es gerne zu – chaotischen Löwen gegeben.
Darüber hinaus sei an die vielen FCB-Fans erinnert, die wie der Delinquent selbst null Unrechtsbewusstsein hinsichtlich der Steuerhinterzieherei des Uli H. an den Tag legten und ihn sowohl vor Verurteilung pauschal von jeder Schuld freisprachen und ihm nach Absitzen der Landsberger Festungshaft völlig unkritisch weiter zujubelten und ihn wieder inthronisierten – ein Schelm, der hier Parallelen zu den finstersten Zeiten deutscher Geschichte zieht…
LikeLike
Hallo Stevie,
ich weiss es seit langem, Und,- das hat meine Liebe zu den Löwen nicht im geringsten beeinträchtigt.
Liebe Grüße
Anton
LikeGefällt 1 Person
Hat dies auf Blütensthaub rebloggt und kommentierte:
Heimatklänge!
LikeGefällt 1 Person