Antun Opic

Antun Opic @ KAP37, München, 2019-01-17

„Nothing Is Prefect In God’s Perfect Plan“ countryfolkte einst der alte Neil Young beim medial weltweit verbratenen Live-Aid-Aufgalopp der Superstars zur Unterstützung der äthiopischen Hungernden, eine Weisheit, der Künstler, Veranstalter und Publikum des ersten KAP37-Konzerts in 2019 am vergangenen Donnerstagabend kaum widersprechen mochten – der Münchner Songwriter Antun Opic, mittlerweile feste Größe im Programm jeder neuen SchaufensterKonzerte-Saison im kleinen, feinen Saal der Nachbarschaftshilfe Westermühlbach, warf in der lakonisch-trockenen Eröffnungsnummer seines Gigs eine Münze, „Flip A Coin“, statt dem erhofften „Kopf“ war’s dann wohl „Zahl“, wo der Opener in seinem melancholischen Fatalismus noch völlig stimmig ins gut gefüllte Auditorium schallte, unterliefen dem hochgeschätzten Song-Poeten im weiteren Verlauf seiner One-Man-Show eine Handvoll an gröberen Schnitzern, die beim versierten Bühnen-Performer Opic ansonsten eher Seltenheitswert haben.
Einige neue Songs mochten solistisch nicht funktionieren, die Breaks eine Spur zu holprig, das Spiel mit den elektronischen Gerätschaften wackelte zuweilen arg, und dann war da noch die Nummer mit dem Mundharmonika-Halter. Gleichzeitig Gitarre-Spielen und Bluesharp blasen könne Bob Dylan auch nicht, merkte der Barde hierzu süffisant an, aber man braucht’s halt im Repertoire als Ernst zu nehmender Songwriter – das mag wohl einigermaßen hinkommen, zu mehr Kontinuität und nahtlosen Einsätzen bringt es der alte Nöler mit dem Nobelpreis gleichwohl immer noch in seinem Vortrag als Opic in seinem scheinbar ersten öffentlichen, grandios gescheiterten Versuch. Böse war dem jungen Musiker im Publikum für diese Ausrutscher niemand, dafür moderierte er seine letztendlich lässlichen Sünden zu charmant und offenherzig ehrlich, als dass zu der Gelegenheit schlechte Stimmung den Saal beherrschen konnte, und dafür war das vorgestellte Songmaterial aus dem demnächst erscheinenden neuen Longplayer im Kern einfach viel zu gut, der angetestete Falsett-Gesang zu sehr Prince, die Ideen zur stilistischen Bereicherung seiner handwerklichen Palette mit Gesangs-Loops und Tempi-Wechseln der Vorfreude auf die anstehende Veröffentlichung trotz durchwachsener Live-Premiere keineswegs abträglich.
Und zur Ehrenrettung gab es auch noch den alten, bewährten Stoff, und damit verstand es der Musiker einmal mehr, seine Virtuosität an der Gitarre und die wohltönende, einschmeichelnde, nach Gemütslage auch grollende Singstimme zur gewohnten Pracht zu entfalten, in den Opic-Klassikern von „Moses“ über „The Journalist“ bis „Shovel My Coal“, in seiner unnachahmlichen Mixtur aus südländisch geprägtem Folk, jazzigen Chanson- und Gypsy-Swing-Elementen und kargen Blues-Phrasierungen. Hat er sich eingefunden, verrichtet der Teufel sein Geschäft bis auf Weiteres bekanntlich gern auf dem gleichen Haufen, so war’s dann auch nicht verwunderlich, als unvermittelt die A-Saite der Akustischen mitten im Vortrag riss, der Künstler brachte die Nummer sarkastisch feixend an den relevanten Stellen summend zum Ende, und die Hörerschaft durfte sich durch den so erzwungenen Wechsel an die elektrische Gitarre über ein Auswahl an Songs in neuer Aufmachung freuen – am Solo-Elektro-Blues des Antun Opic, der den tendenziell nachdenklichen, kargen Neo-Balladen noch eine Spur mehr Dringlichkeit im härteren Anschlag und Nachhallen der Saiten verlieh.
Trotz einiger offenbar schwer zu umschiffenden Widrigkeiten war Antun Opic auch an diesem Abend der Applaus des Publikums wie das Begehr nach mehr gewiss, ein sicheres Indiz dafür, dass bei Weitem nicht alles im Argen lag bei diesem denkwürdigen Auftritt. „Kein Grund zur Veranlassung“, wie Miller zu sagen pflegt, die Unebenheiten sind bis zum nächsten Auftritt gewiss weggehobelt, und so sollte einer weiteren Berücksichtigung im KAP-Jahreszyklus nichts im Weg stehen.

Das nächste SchaufensterKonzert im KAP37 findet am 22. Februar statt, es tritt der Berliner Roots-Blueser und Americana-Songwriter Baby Kreuzberg auf. Es gilt wie stets zu diesen handverlesenen Veranstaltungen: Hingehen!

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Antun Opic @ KAP37, München, 2017-02-23

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Der Antun und das KAP37, eine Kombi, die schwer zu toppen ist, der Waffen-Dealer aus „Taxi Driver“ hätte gesagt: „Damit hast Du fünf in der Trommel und eine im Lauf, damit liegst Du immer vorn!“ – Antun Opic hat wieder mächtig Eindruck hinterlassen bei seinem 3. KAP-Konzert im wunderbaren kleinen Saal der Nachbarschaftshilfe Westermühlbach, ob solistisch, mit großer Bandbesetzung, im Duett oder wie am Donnerstag zusammen mit dem mittlerweile altgedienten Ausnahmegitarristen Tobias Kavelar und dem neuen Basser Isaac Reed, der Münchner Songwriter mit den kroatischen Wurzeln glänzte im Verbund mit seinen begleitenden Musikern wie nicht anders zu erwarten mit flottem Gypsy-Gitarren-Swing, beherzter südländischer Folklore und filigranem Balkan-Blues, präsentiert mit Klangbild-bereicherndem Fußgetrommel, der herausragenden Stimme Opics, die den schmeichelnden Wohlklang ebenso wie das polternde Grollen beherrscht, und vor allem dieser für den Opic-Sound charakteristischen, exzellenten, technisch wie inspiriert brillanten Gitarrenarbeit, für die der Hut gar nicht groß genug sein kann, den man vor den Fertigkeiten der beiden Saiten-Künstler ziehen möchte.
Die meisterhafte Beherrschung des feinen Gitarrenspiels haben Opic und Kavelar schon oft unter Beweis gestellt, am Donnerstag demonstrierten sie sporadisch, das ihnen auch der harte Anschlag inklusive Hendrix-artiger Ausflüge via Wah-Wah-Pedal nicht fremd ist.
Die Setlist setzte sich zusammen aus konzertant bewährten Songs wie „Moses“, „Shovel My Coal“, „Juanita Guerolita“, „The Journalist“, „No Offense“ und einer Handvoll an neuen Werken, die in naher Zukunft auf Tonträger das Licht der Welt erblicken werden.
Antun Opic und seine Band sind dieser Tage im Studio zur Aufnahme eines neuen Albums zugange, das Werk bedarf noch etwas an Finanzierung, man kann via Crowdfunding-Aktion sein Exemplar vorbestellen und das Projekt damit finanziell unterstützen, guckst Du auf der Homepage vom Antun.
Das Release-Konzert zum neuen Album wird am 20. Mai im Münchner Strom stattfinden, Besuch ist nicht nur wärmstens empfohlen, sondern dringend angeraten.
Tatortreiniger-Mime Bjarne Mädel hat letztens in einem Interview über den Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale rumgenölt, es hätte ihm nicht so getaugt, das Biopic des Regisseurs Etienne Comar über die Gypsy-Jazz-Legende Django Reinhardt, da hätten’s mal besser den Antun als Hauptdarsteller besetzt, der hätte ihnen vermutlich auch gleich noch den Soundtrack eingespielt, da hätte es dann auch für den Herrn Mädel nix mehr zu motzen gegeben…
(*****)

Antun Opic @ KAP37, München, 2016-02-25

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Unplugged, stripped to the bone oder wie immer man das nennen mag: der begnadete Münchner Musiker und Songschreiber Antun Opic trat am vergangenen Donnerstag alleine mit Gitarre in kleinem, intimen Kreis ausnahmsweise ohne seine hervorragenden Mitmusiker auf, im sehr gut gefüllten KAP37 präsentierte er im Rahmen der Veranstaltungsreihe „SchaufensterKonzerte“ Songs, die er – sozusagen regulär – mit Bandbegleitung nicht spielt, alte Nummern mit nachdenklich-kritischen deutschen Texten aus seiner langjährigen Straßenmusiker-Zeit und Solo-Versionen von konzertanten sowie auf Tonträger gebannten Perlen aus seinem reichhaltigen Fundus wie „Moses“, „Shovel My Coal“, „The Journalist“ oder „Come With Me“, in diesen Interpretationen fehlte selbstredend mangels Mitmusikern der Opic-typische Gypsy-Swing/-Jazz, der Flamenco-artige Drive und das Chanson-hafte, umso mehr glänzten die Solo-Versionen in ansprechendem Akustik-Blues- und Country-Folk-Gewand, durch die Reduktion auf das Wesentliche kam der Songwriter in Antun Opic noch weitaus mehr zum Vorschein als in seinen opulenten Full-Band-Präsentationen.
Besondere Freude bereitete auch die Aufführung eines an musikalische Ahnherren wie Ry Cooder oder David Lindley angelehntes Country-Blues-Stückes, das Opic auf der Lap-Steel-Gitarre zum Besten gab, das feine Teil bekam er von einem slowenischen Gitarrenmeister vererbt, der dafür keine Verwendung mehr hatte, einen besseren Adressaten für das gute Stück hätte der Mann schwerlich finden können.

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Gegen Ende des Konzerts begrüßte Antun Opic einen very special guest auf der Bühne, der junge Münchner Songwriter Liann gab in einem kurzen Intermezzo seine akustische Bewerbung für ein kommendes SchaufensterKonzert in Form von ein paar schmissigen Folk-Pop-Songs über durchzechte Nächte und versoffene Freundinnen ab, sein EP-Release-Konzert gibt Liann im Übrigen am 7. April im Münchner Milla-Club, er wird an dem Abend vom schönen Folk-Wohlklang von Henny Gröblehner / pourElise unterstützt.

Zum Ausklang des gelungenen Abends enterte Antun Opic nochmals die Bühne für einen ergreifenden Vortrag von „No Offense“, dem Titelstück seiner hervorragenden 2013er-CD, und wem nicht spätestens bei dieser wunderbaren Ballade warm ums Herz wurde in dieser kalten Winternacht, dem ist wohl nicht mehr zu helfen…
(**** ½ – *****)

Reingehört (130)

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„In der dunklen Nacht der Seele ist es immer drei Uhr morgens.“
(F. Scott Fitzgerald)

Antun Opic – Shovel My Coal EP (2015, Antuned / Traaxx Music)
Antun Opic – No Offense (2012, Antuned / Traaxx Music)
Auf den Münchner Sänger und Gitarristen Antun Opic ist inzwischen auch die internationale Presse aufmerksam geworden, Claire Davies vom MusicRadar UK notiert beispielsweise völlig zu Recht: „Antun Opic is the real song-writing deal. A rare talent„, beim Jazz-Fest in Montreux ist er im vergangenen Jahr auch aufgetreten und das sollten eigentlich bereits Referenzen genug sein, um die Neugierde der geneigten Hörerschaft zu wecken sowie Veranlassung, den aktuellsten Tonträgern des jungen Ausnahmemusikers ein Ohr zu leihen.
Auf der 2015er-EP ‚Shovel My Coal‘ bietet er in 4 Stücken die ganze Bandbreite seines musikalischen Kosmos, das Titelstück ist eine gelungene Symbiose aus Gypsy-Swing, New-Orleans-Blues und diesen bei Opic oft latent durchschimmernden Verweisen auf das morbid-kaputte Tom-Waits-Œuvre. „The Journalist“, Opic’s kritische Auseinandersetzung mit dem Presse-Beruf, kommt mit härterem Rock-Groove, „Hide & Seek“ ist eine schöne Vaudeville-Ballade für Zirkus und Cabaret mit dezenten Klezmer-Einwürfen, die jedem Fellini- oder Kusturica-Film als Soundtrack gut zu Gesicht gestanden wäre, und „Come With Me“ ist ein schöner, relaxter Schleicher zum Ausklang. Die Klammer um diese stilistische Vielfalt bildet die griffig-charakteristische Stimme Opics, die dem organischen Sound dieses Soundtracks für Spelunken und Lagerfeuer sprichwörtlich die Krone aufsetzt.
In seiner ganzen Pracht war der Geschichtenerzähler Opic bereits 2012 auf der 12-Song-Sammlung ‚No Offense‘ zu vernehmen, der Tonträger ist alleine wegen seines wunderschönen, hochformatigen Siebdruck-Covers die Anschaffung wert, zudem beheimatet er inzwischen vielfach erprobte Konzert-Highlights wie die herausragende Ballade „Moses“ oder die vermutliche Mafioso-Geschichte über „Juanita Guerolita“. Es ist alles da, was den typischen Opic-Sound auszeichnet, der Flamenco-/Gypsy-Gitarren-Swing irgendwo zwischen Django Reinhardt und Coco Schumann, der Akustik-Blues in all seinen Spielarten und die dezenten Jazz-/Klezmer-Einfärbungen mittels Saxofon und Klarinette. Der Hörer darf sich nie zu sicher sein, unvermittelt schieben sich mitunter dunkel-düstere Gewitterwolken vor die kroatische Sommersonne, und doch fügt sich das filigrane wie pikante musikalische Gebräu zu einem höchst stimmigen Gesamt-Klangbild.
Die perfekte Musik für die blauen Stunden.
(*****)

Antun Opic spielt ohne seine exzellenten Mitmusiker Tobias Kavelar, Isaac Reed, Mathis Riehm, Heinz Peters, Freddy Engel und Horst Richard Fritscher am 25. Februar solo im KAP37,  des Weiteren in Trio-Besetzung am 27. Februar im Club Leonhard in Wasserburg.

Antun Opic / Homepage

BANDS NEED SPACE – Benefizkonzert @ Glockenbachwerkstatt, München, 2016-02-06

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Ende 2015 musste das Bürgerhaus Glockenbachwerkstatt auf Anordnung des Gesundheits-Referats der Stadt München die Band-Übungsräume im Keller schließen, der Umstand ist der zu hohen Feuchtigkeit im Untergeschoss geschuldet.
35 Jahre lang nutzten Münchner Bands im Zentrum der Stadt die Räume der Glockenbachwerkstatt zum Proben, Aufnehmen, zum Rückzug und zum Experimentieren. Bis zuletzt probten hier 15 Bands und Projekte. Über 60 MusikerInnen tauschten sich musikalisch, künstlerisch und organisatorisch in den Sparten Metal, Noise, Experimental, Punk, Indie und Folk aus.
Die Bands und MusikerInnen, die die Räumlichkeiten bisher nutzten, tragen abseits des Mainstreams wesentlich bei zum Renomée der Musikstadt München, nicht zuletzt Haus-eigene, teils regelmäßige Glockenbachwerkstatt-Programme wie Fish ’n‘ Blues, Maj Musical Monday, danebenleben und unterschiedlichste Sessions wurden durch sie geprägt.
Am vergangenen Samstag lud der Stadtteiltreff zusammen mit den Bands Majmoon, Cadelilla, Friend Of Gas und den Fish ’n‘ Blues Allstars zur Benefizveranstaltung für die Sanierung der Proberäume, die Gäste strömten zahlreich und wurden für ihr Kommen gegen Entrichtung eines geringen Obulus hinsichtlich musikalischer Leckerbissen im GBW-Saal und in der Kneipe fürstlich belohnt.

Den Auftakt im Saal machte die Münchner Instrumental-Band Majmoon, die an dem Abend als Quartett aufspielenden Musiker bereicherten den Postrock-Kosmos erneut um ein Vielfaches an exzellenten Ideen, die Trance-artigen Gitarrenwände lassen Reminiszenzen an die großen Momente im Progressive-/Krautrock erahnen, alles was gut und wichtig war im Bereich frühe Pink Floyd, King Crimson, Can, ohne diese großen Namen nur zu zitieren oder gar zu kopieren, vielmehr binden Majmoon die Einflüsse geschickt ein in das eigene musikalische Verständnis, erweitern und bereichern auf das Beeindruckendste und finden nicht zuletzt neben der hervorragenden Gitarrenarbeit von Asmir „Chaspa“ Sabic, Josip Pavlov und Thomas Westner durch das agile und druckvolle, mitunter an Jazz-Drummer erinnernde Spiel des Schlagzeugers Axel Wagner zu ihrer ureigenen tonalen Sprache. Die konzertante Wohltat wurde wie immer vorbildlich ergänzt und bereichert durch die visuell berauschenden, bildgewaltigen Effekte von Gene Aichner. Glückshormone erzeugender Multimedia-Experimental-Spaß, once again.
(*****)

Majmoon / Homepage

Friends Of Gas gaben in ihrem kurzen, intensiven Auftritt der urbanen Ästhetik der Früh-Achtziger Raum, Stakkato-artige Parolen, von Sängerin Nina Walser frostig-hart inklusive formvollendetem Bühnengebaren irgendwo zwischen Ian Curtis und David Yow vorgetragen, unterlegt mit schneidenden, Großstadt-Kälte assoziierendem Gitarrensound – wer sich an frühe Associates, Cure, Joy Division und vor allem hinsichtlich der Texte an SYPH, Fehlfarben, Malaria! aus heimatlichen Gefilden im Klangbild der Band erinnert fühlt, liegt vermutlich nicht falsch, gepaart mit einem bezwingenden No-Wave-/New-Wave-Ansatz und bereichert durch treibende Noise-Rock-Klangmalereien ergab die tonale Attacke einen betörenden Mix, an dem München und der Rest der Welt vermutlich noch viel Freude haben wird.
(**** – **** ½)

Friends Of Gas / Homepage

Superguten Noiserock gepaart mit deutsch-englischen Texten boten zum Abschluss der gelungenen Konzertreihe im Saal die vier jungen Frauen von Candelilla, den Ritterschlag im Genre erhielt die Band vor drei Jahren durch die Produktionsarbeit an ihrem 2013er-Album ‚Heart Mutter‘ (Indigo) von keinem geringeren als Big-Black-/Shellac-Chef Steve Albini, über den Textgehalt der nur durch Nummern benannten Songs der Band mag man sich streiten, die Ernsthaftigkeit der Musik jedoch ist über jeden Zweifel erhaben, der durch schneidend-schwere Gitarrenwände, experimentelle Klavieruntermalungen, treibenden Bass und druckvolles Getrommel dominierte, von jeglichem Pop-Wohlklang/-Firlefanz befreite Indie-/Postrock-/Postpunk der Damen Seybold, Argauer, Mann und Hilpold ließ das geneigte Publikum mehr als nur erahnen, dass sich München in dieser Liga vor der internationalen Szene wahrlich nicht verstecken muss. Well done, Ladies…
(**** ½)

Candelilla / Homepage

Da Zweiteilen nach wie vor unmöglich ist, kann zum parallel zum Saal-Geschehen stattgefundenen Auftritt der Fish ’n‘ Blues Allstars wenig berichtet werden, Andi Sturm und der ehemalige Zündfunk-Redakteur Carl Ludwig Reichert von Sparifankal II wuselten im Vorfeld rum, hätte ich gerne gehört (Gelegenheit dazu dankenswerter Weise bald wieder, im Substanz am 18. Februar), immerhin war mir der großartige Antun Opic noch für ein paar Songs beschieden, zusammen mit Fish ’n‘ Blues-Veteran Stani Kirov jammte er sich durch feinen Gitarren-Blues, Antun Opic ist im übrigen demnächst auch wieder live in seiner ganzen Pracht zu genießen am 25. Februar, im KAP37, demnächst mehr dazu. Die Open-Stage-Jam-Session Fish ’n‘ Blues findet nebenher bemerkt jeden Mittwoch in der Kneipe der Glockenbachwerkstatt statt, hingehen lohnt sich grundsätzlich immer…

BANDS NEED SPACE Antun Opic + Stani Kirov @ GBW München 2016-02-06

Antun Opic / Homepage

Glockenbachwerkstatt / Homepage