Für gewöhnlich kippt in der Sauna irgendwer Kräuter-Aufgüsse oder ähnlichen Firlefanz auf den Glutstock, bei drückender Hitze zum Wochenstart im Brutkasten des ausverkauften Hansa39-Saals im Münchner Feierwerk hingegen: Intensive Befeuerung der Hitzewallungen mittels brachialer Klangwellen und emotionaler Sirenengesänge.
Aus Belgien ist in letzter Zeit vor allem aus den Musik-Sparten der härteren Gangart selten was Schlechtes gekommen, es verhält sich beim Trio Brutus aus dem östlich von Brüssel gelegenen Leuven/Löwen keinen Deut anders. Die Konzertabend-eröffnende Combo aus Flandern gab vom Start weg mächtig Druck auf den Kessel mit ihrer energetischen Mixtur aus treibendem Indie-Gepolter, unverstellten Hardcore/Punk-Reminiszenzen, auftürmenden Postrock-Gitarrenwänden und eingestreuten Doom/Black-Metal-Versatzstücken. Vor allem die Rhythmus-Abteilung leistete ganze Arbeit, Basser Peter zumeist in 70er-Punk-Rock-Manier breitbeinigst an der Grenze zum Spagat aufgestellt mit treibendem, unkompliziertem Anschlag der vier Saiten das Tempo am oberen Level haltend und den schneidenden Gitarrenattacken und der rudimentären Melodik von Nebenmann Stijn Form gebend, gekrönt vom permanent nach vorne gehenden Anschlag der trommelnden Sängerin Stefanie Mannaerts, die maximal Laut-gebend und leidenschaftlich ihre schöne Singstimme zum schreienden Einsatz brachte. Beim laut Pressetext schwer zu bewerkstelligenden, dennoch gelingenden Zusammenbringen der Einflüsse von Bands wie Slayer, Dillinger Escape Plan, Slowdive, Deus und The Smiths im Brutus-Sound war am Montagabend von mindestens den letzten beiden genannten Kapellen Gottlob nichts haften geblieben im gut halbstündigen Hinwegfegen über die Bühne des belgischen Gruppenbildes mit Dame. Zum anschwitzenden, gefälligen Mitzucken hat’s allemal gereicht, in diesem Konzertgänger-Leben sind schon viele weitaus schlechtere Opener durch die Münchner Konzerthallen gebrettert, und darum sagt der alte Römer-Julius in dem Fall: „Auch Du darfst wieder kommen, Brutus“, oder irgendwas Ähnliches in diese Richtung…
Die hochsommerlichen Außen- und dank Flutlicht und großem Besucherandrang bald auch Innen-Temperaturen waren alles andere als der passende Rahmen für den Headliner-Auftritt der kalifornischen Gothic-Queen Chelsea Wolfe, zu einem Sound, bei dem Assoziationen zu nordischen Schneelandschaften, Nebel-verhangenen Auen und mythischen, herbstlichen Finsterwäldern oder wahlweise Großstadt-Kälte und anonymer Isolation durch die Hirnwindungen zucken – die Biergarten-, Isarufer- und Strand-kompatible Hundstage-Witterung mochte nicht recht zusammengehen mit der Musik der in schwarzes Leinenkleid gehüllten amerikanischen Songwriterin, die in jüngster Vergangenheit neben einer Handvoll exzellenter eigener Tonträger in dunklen Klangfarben nicht minder gemessene Filmmusik-Beiträge zu fiktionalen Endzeit-/Fantasy-Drama-Serien wie „Game Of Thrones“ oder „Fear Of The Walking Dead“ lieferte und mit geistesverwandten Schweremütern wie Russian Circles, Deafheaven, Myrkur oder Converge zusammenarbeitete.
Der Güte des Vortrags waren die ins Extrem neigenden Subtropen-Verhältnisse indessen im weiteren Verlauf des Abends kaum abträglich, Chelsea Wolfe und ihr begleitendes, exzellent eingespieltes und aufeinander abgestimmtes Trio mit dem langjährigen Begleiter Ben Chisholm an Bass und Electronica, Bryan Tulao an Gitarre und der mit unbändiger Wucht trommelnden Perkussionistin Jess Gowrie transpirierten solidarisch mit der Fan-Basis und zelebrierten in dunkles Bühnenlicht getaucht, von grell zuckenden Scheinwerfern umflackert eine schwergewichtige finstere Messe in hart zupackender Noise/Goth/Industrial-Heftigkeit, dunkler Doom/Black-Metal-Heaviness, in der Herrlichkeit elegischer Postrock-Melodiebögen, die zu wenigen Gelegenheiten von tanzbarerer Darkwave-Electronica um wenige Intensitäts-Grade abgemildert wurde und den Soundtrack für das in den Bann ziehende leidenschaftliche Psalmodieren der archaischen Zeremonienmeisterin beisteuerte. Einer Zeremonienmeisterin, die als Hohepriesterin ihrer zu großen Teilen in gedeckten Farben gewandeten Gefolgschaft die in unserer westlichen Gesellschaft gerne verdrängten elementaren Themen wie Krankheit, Schmerz und Tod zumutet, hypnotisch, intelligent, mitunter dieser Welt entschwunden wie gleichsam musikalisch relevant im Hier und Jetzt der geschliffenen Postmetal-Härte verhaftet.
Die charismatische Songwriterin setzte als großartige Vokal-Künstlerin Kontrapunkt mit ihrem charakteristischen Gesang zwischen ätherischer Entrücktheit und klagenden, fordernden, verzweifelten Sopran-Sirenen-Beschwörungen, die als Kontrast in kalter, klarer Schönheit zum bedrohlich-beklemmenden, diffusen Unterton des instrumentalen Grollens stehen.
Vom auf älteren Tonträgern wie auch konzertant fast auf den Tag genau vier Jahre früher an selbem Ort sporadisch von der schillernden Performerin angestimmten Experimental-Neofolk war an dem Abend nichts zu vernehmen, dafür steht die aktuelle Tournee zu sehr im Kontext des zu großen Teilen aufgeführten, aktuellsten 2017er-Albums „Hiss Spun“ und seiner experimentellen Doom-Metal-Dominanz.
Wäre Ozzy Osbourne mit etlichen grauen Zellen mehr ausgestattet oder weitaus gezügelterem Suchtverhalten als Frau zur Welt gekommen, an der amerikanischen Westküste statt im Birmingham der englischen West Midlands, wer weiß, wie die Entstehungsgeschichte der Doom-Metal-Ursuppe geschrieben worden wäre?
Am Montagabend war nach knapp bemessenen 70 Minuten inklusive zweier Zugaben und finalem Herabsteigen der schwarzen Göttin in die Niederungen des Auditoriums die letzte Beschwörungsformel gebetet, und damit war’s unter den Bedingungen auch gut, der Großteil der Gefolgschaft inklusive aufführende Musikant_Innen dürfte zu dem Zeitpunkt in the heat of the night eh schon völlig dehydriert gewesen sein…
Finster-betörende Doom-Pracht von Chelsea Wolfe in unseren Breitengraden noch zu folgenden Gelegenheiten:
01.08. – Rijeka – Trsatska Gradina (+ Brutus) 02.08. – Budapest – A38 (+ Brutus) 04.08. – Wien – Arena (+ Brutus) 05.08. – Prag – Lucerna Music Bar (+ Brutus) 07.08. – Leipzig – Werk 2 (+ Brutus) 09.08. – Gothenburg – Way Out West Festival 10.08. – Oslo – Oya Festival 12.08. – Hamburg – Kampnagel Intnt’l Summer Festival 14.08. – Poznan – Tama 15.08. – Berlin – Popkulture Festival
„I’m not at peace any more. I just want him like I used to in the old days…I’m tired and I don’t want any more pain… I want ordinary corrupt human love. Dear God, you know, I want to want Your pain, but I don’t want it now.“ (Graham Greene, The End of the Affair)
Deafheaven – Ordinary Corrupt Human Love (2018, Anti- / Epitaph)
„A bright and sunny, new sound“ im Kontext der finsteren Abgründe des Black Metal, auf den ersten Blick ein Widerspruch in sich, Oxymora wie Lupenreiner Demokrat Putin, Allseits beliebter FCB, Christlich-Soziale Union, Schwarze Milch. Und doch: Anders als die aufgezählten, hirnrissigen Beispiele sich gegenseitig ausschließender Bezeichnungen gelingt der kalifornischen Combo Deafheaven auf ihrem jüngst erschienenen vierten Studioalbum „Ordinary Corrupt Human Love“ genau dieser Spagat zwischen dunkler Härte und euphorisierender, Stimmungs-hebender Hymnik. Würde „Sänger“ George Clarke nicht zuweilen sein verzweifeltes Vehemenz-Gröhl-Kreischen in die Runde schmettern und den Schreiattacken-Berserker geben, man könnte sich gar nicht mehr retten vor Glückshormone-ausschüttender Postrock/Postmetal- und Shoegazer-Herrlichkeit, die sich die Klinke in die Hand gebenden Ansätze der stilistischen Ausgestaltung lehnen jeweils weitaus näher an der überwältigenden Pracht von Postmetal-Heroen wie Russian Circles, Wear Your Wounds, jeder denkbaren, die Gemütsverfassung in Wallung bringenden Instrumental-Postrock-Band der ersten Liga oder eben auch am Sound der Vorzeige-Schuhglotzer von Slowdive als am handelsüblichen Schwarzkittel-Gepolter bekannter Death/Black/Trash/Screamo-Kapellen. Ein weithin überwältigender Vollbedienungs-Breitband-Massiv-Monolith, der tatsächlich ein Sonnen-durchflutetes Buntgelichter aufblühen lässt, vor das sich – wie von Deafheaven nicht anders erwartet – mitunter die finstere Gewitterwolke schiebt, ihren orkanartigen Hagelsturm entlädt und nach der Sintflut munter zu freundlicherem Strahlen zurückkehrt.
Mitproduziert und zu Teilen mitbesungen von Goth/Doom-Königin der Nacht Chelsea Wolfe, schadet nichts, im Gegenteil, erweitert an der Stelle mit lieblicher Vokalkunst das sowieso bereits weit aufgespannte Spektrum und fügt sich passend wie A… auf Eimer in semi-kitschige, Klangbild-aufweichende Piano-Elegien.
In einigen wenigen Passagen etwas zu gefällig am konventionellen Indie-Rock und Grunge-Mainstream entlang geschrammt, das ein oder andere Gitarren-Solo zu glatt produziert, ein abgedroschenes Hard-and-Heavy-Riff zuviel eingeflochten und die Harmonien für den konventionellen Rockmusik-Konsumenten ab und an mundgerecht und (zu) leicht verdaulich ausgestaltet, im Gesamtpaket aber immer noch eine mehr als ordentliche Postrock/Postmetal-Glanztat, die schwer vermutlich in der konzertanten Präsentation hinsichtlich Intensität noch eine Schippe draufzupacken vermag, etwa am 9. Oktober in der Kranhalle des Münchner Feierwerks.
(**** ½ – *****)
Um es vorwegzunehmen: es war ein hervorragendes Konzertjahr, eines der Besten seit langem, so rundum zufrieden mit den dargebrachten konzertanten Aufführungen war ich lange nicht mehr. Entsprechend groß ist die Liste, von den folgenden Konzerten möchte ich kein einziges missen, ich bin glücklich und dankbar, dass ich das erleben durfte ;-)) – here we go:
Mono & Helen Money @ Hansa39, München, 2014-12-16
Konzert des Jahres, Teil 1: Keine große Überraschung für die regelmäßigen Leser dieses Blogs. Helen Money mit einem intensiven Cello-Solo-Vortrag, zwischen Experimental-Klassik und Avantgarde-Punk als Opener, die japanischen Post-Rock-Götter Mono mit einem furiosen Konzert, das die Grenzen des Genres bisweilen weit überschritt und in ganz große Kunst gipfelte. An dem Abend hat alles gepasst. Wunschlos glücklich. Reviews und Fotos hier und hier.
Elvis Costello @ Circus Krone, München, 2014-10-13
Konzert des Jahres, Teil 2: Der Großmeister der britischen Songwriter alleine und insgesamt zwei Stunden und vierzig Minuten auf der Bühne des Circus Krone, zum Schluss unterstützt von den beiden Ladies von Larkin Poe, die das Vorprogramm bestritten. Teilweise ohne Mikrophon hatte Costello sein Publikum mit Solo-Arrangements seiner besten Songs wie „Alison“, „Shipbuilding“, „Oliver’s Army“ oder „Every Day I Write The Book“ und extrem unterhaltsamen Anekdoten aus seinem reichen Erfahrungsschatz von Anfang an in seinen Bann gezogen. Gegen Ende des Konzerts dachte ich bei mir: „Jetzt noch ‚What’s So Funny About Peace, Love And Understanding‘, dann bin ich glückseelig geplättet“ und Ihr erratet sicher, was dann kam… Weiter Bilder guckst Du hier.
Swans @ Hansa39, München, 2014-11-01
Katharsis und Kontemplation gehen Hand in Hand. Meditatives Wogen im schönsten und lautesten Lärm, den Du Dir vorstellen kannst. Michael Gira als Zeremonienmeister und seine Mitstreiter in Höchstform. Den kompletten nächsten Tag war ich taub. Fotos vom akustischen Stahlbad hier.
Thee Silver Mt Zion Memorial Orchestra @ Hansa39, München, 2014-02-28
Großartiges Konzert der experimentellen Prog-/Post-/Art-Rocker aus Montreal um den Gitarristen und Sänger Efrim Menuck, der wie seine Mitmusikanten Thierry Amar und Sophie Trudeau auch für die kanadische Post-Rock-Band Godspeed You! Black Emperor musiziert. Zum dritten Mal gesehen/gehört und wie die Konzerte davor völlig beseelt aus der Halle gewankt.
Mogwai @ Backstage, München, 2014-02-05
Mit ihrer 2014er-Scheibe „Rave Tapes“ konnten mich Mogwai – selten kommt’s vor bei der Band – nicht restlos überzeugen, konzertant ist dies den schottischen Post-Rock-Göttern wie immer spielend und mühelos gelungen, zumal auch die neuen Stücke wesentlich dynamischer als auf Platte dargeboten wurden. Absoluter Höhepunkt war wie bei jedem Mogwai-Konzert, dass ich in den letzten Jahren besucht habe, „Mogwai Fear Satan“ – wenn Du dieses Stück live in der entsprechenden Lautstärke hörst, glaubst Du an einen Herrgott, believe me.
Bob Dylan @ Tollwood, München, 2014-07-01
An dieser Stelle gilt es, meinem treuen Konzertbegleiter Anton Dank zu sagen. Dank dafür, dass er mich lange genug bearbeitete, bis ich dem Dylan-Konzertbesuch zustimmte. Obwohl seit bestimmt drei Jahrzehnten Fan von Bob dem Meister, habe ich ihn bis zu diesem Tag nie live gesehen, die Zeit dafür war vor etlichen Jahren für meine Begriffe abgelaufen, zu viele negative Konzertberichte habe ich von den jüngsten Auftritten der Ikone aus Freundes- und Bekanntenkreis vernommen, und so hatte ich mich damit abgefunden, dass ich dereinst in die ewigen Jagdgründe eingehe, ohne Bob Dylan je in einem Konzert erlebt zu haben.
Wie gesagt, dank Anton war ich dann heuer doch vor Ort und ich habe es keine Minute bereut, ein gut aufgelegter Bob Dylan und seine perfekt eingespielte Band zelebrierten den Country-Blues- und Western-/Folk-Swing der jüngsten Dylan-Werke auf’s Angenehmste, lediglich die Swing-Version von „Blowin‘ In The Wind“ war überflüssig wie ein Kropf – ansonsten: alles richtig gemacht an dem Abend, sowohl der Bob wie auch der Anton und ich.
Attwenger @ Herzkasperl-Festzelt, Oktoberfest, München, 2014-09-21
Tu felix Austria! Attwenger sind die Band, die ich neben Dead Moon und John Cale bisher am öftesten gesehen habe, und wenn es so weitergeht, wird das österreichische Duo diesbezüglich irgendwann in den nächsten Jahren den alleinigen Spitzenplatz einnehmen. Attwenger auf der „Oidn Wiesn“ – passt wie Arsch auf Eimer. Mit ihrer Uptempo-Volksmusik brachten die beiden das Zelt zum Kochen – und Kaklakariada wird mir erzählen, dass das nix war! Party des Jahres! Buidl: do schaust.
Wovenhand @ Ampere, München, 2014-09-14
David Eugene Edwards, der Hohepriester des Southern Gothic, hat die bösen Geister auf das Intensivste beschworen und vertrieben, noch direkter, heftiger und krachiger als die Jahre davor. Wovenhand goes Gun Club + Jon Spencer Blues Explosion. Ein Weg, den ich gerne mitgehe. Bilder vom Konzert: hier.
Thurston Moore @ Ampere, München, 2014-11-19
Es lebt sich auch ganz gut ohne Sonic Youth. Konzertbericht + Fotos gibt es hier.
Postrock-Festival mit Nasmyth, Waves und Kerretta @ Glockenbachwerkstatt, München, 2014-09-28
Ein geniales Post-Rock-Paket mit den Neuseeländern Kerretta und den Münchner Lokalmatadoren Nasmyth und Waves. Letztere sind mir bereits 2013 im Vorprogramm von Russian Circles äußerst positiv aufgefallen. Ein toller Abend für Freunde diese Genres (wie mich), der keine Wünsche offen ließ. Obwohl eine lange Nacht, hab ich mich nicht eine Sekunde gelangweilt. Bitte demnächst mehr davon. Bilder: hier, hier und hier.
Mdou Moctar @ Unter Deck, München, 2014-11-18
Weltklasse-Touareg-Blues aus dem Niger – weitere Ausführungen und Bilder hier.
Crippled Black Phoenix @ Backstage, München, 2014-05-14
Zweieinhalb Stunden Vollbedienung in Sachen britischer Progressive Rock. Das aktuelle Album hat nicht unbedingt überzeugt, konzertant zieht die Band um Justin Greaves mit dem neuen schwedischen Sänger Daniel Änghede nach wie vor alle Register. Immer wieder gern gesehen. Bilder: guckst Du hier.
The Felice Brothers @ Strom, München, 2014-11-11
Die gut aufgelegten Brüder rockten das Haus von der ersten Minute an mit ihrem mitreißenden Folk-Rock-/Alternative-Country-Mix, wesentlich traditioneller als beim letzten Konzert im Freiheiz, als sie wegen ihrer dezent eingesetzten elektronischen Experimente von der Journaille zum Teil heftige Kritik einstecken mussten. Fotos: guckste.
Simone Felice @ Unter Deck, München, 2014-05-07
Auch Felice-Bruder Simone konnte mit kleinem Ensemble (Zweite Gitarre + Cello) wieder restlos überzeugen mit seinen hochmelodischen, teils sehr nachdenklichen Folk-Songs. Inclusive gelungenem Bruce-Cover „Atlantic City“. Weinen möchte man, so schön war’s…. Weitere Konzertfotos hier.
The Moonband @ Theatron, München, 2014-08-18
Mit einer exzellenten Mixtur aus Alternative Country, Folk und Bluegrass überzeugten die jungen Münchner beim diesjährigen Sommer-Theatron. Klasse Songwriting, perfekte Beherrschung der Instrumente und ein beseelter Vortrag – Folkie, was willst Du mehr? Weitere Bilder vom Konzert gibt es hier.
Owls By Nature @ Sunny Red, München, 2014-10-23
Das Beste vom Springsteen, den Pogues, Gaslight Anthem und Dropkick Murphys, gut geschüttelt und dezent beschleunigt, dann hast Du ungefähr eine Vorstellung der genialen Gute-Laune-Musik des kanadischen Quintetts. Ging ab wie Bolle. Konzertfotos: hier.
The Rural Alberta Advantage + PS I Love You @ Atomic Café, München, 2014-12-04
Wunderbarer Doppel-Kanadier bei meinem persönlichen Abschied vom Atomic Café (am 1. Januar ist endgültig Schluss), ausführliche Berichte samt Bildern gibt es hier und da.
Rauschangriff @ Südstadt, München, 2014-12-12
Vorbei war’s endgültig mit der „staaden Zeit“ beim Live-Comeback der Münchner Punkrock-Institution Rauschangriff am 12. Dezember in der Südstadt – und das war gut so. Zukünftig gibt’s wieder „Pogopunk im Altenheim“ – das nächste Mal beim Neujahresempfang der „Löwenfans gegen Rechts“ am 5. Januar in der (zugegeben ziemlich g’schissenen) neuen Stadionwirtschaft des Grünwalder Stadions – was soll’s: Punx not dead! Verrotzte Bilder und einen ausführlichen Bericht aus der Südstadt gibt es hier.
Ken Stringfellow & Hanna Fearns @ Glockenbachwerkstatt, München, 2014-10-15
Wunderbares Folk-Konzert in kleinem Rahmen von Ken Stringfellow (of Posies-/Big-Star-/R.E.M.-Fame) und der Konstanzer Songwriterin Hanna Fearns, sympathische Menschen alle beide und grandiose Musiker obendrein. Bilder dieses intensiven Abends: guckst Du hier.
The Great Crusades @ Orangehouse, München, 2014-05-29
Manchmal muss man sich für das Münchner Konzertpublikum einfach nur schämen: Für ein schmales Geld hat sich eine der versiertesten Rockbands Chicagos den Allerwertesten abgespielt – und dann kommen gerade mal an die vierzig zahlende Gäste. Shame on you, In-Crowd !!! Die Band hat es mit Humor genommen und alle Anwesenden per Handschlag am Ende des Konzerts verabschiedet. In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen, aber ehrlich gesagt: mich könnte München bei der nächsten Tour kreuzweise bei der lausigen Nachfrage… Bilder für alle Daheimgebliebenen: hier.
Liberty String Revival @ Kunstbunker, Kunst in Sendling, München, 2014-10-09
Was für Bluegrass-Feinschmecker! Aus meiner Nachbarschaft! Beherzter Gesang trifft technisch perfektes und beseeltes Handwerk. Dank an Reinhold Rühl, den Mitinitiator von „Kunst in Sendling“, dass er diese tolle Combo für das Eröffnungsprogramm der diesjährigen Ausstellungsreihe ausgewählt hat. In der Regel spielen bei derartigen Veranstaltungen ungenießbare, stinklangweilige Jazz-Blöd-Tröter – allein dafür Dank, dass mir das erspart blieb.
Bilder der Sendlinger Bluegrass-Giganten gibt es hier.
The Pretty Things @ Backstage, München, 2014-05-25
Hab sie das letze Mal vor 15 Jahren im Vorprogramm von Van Morrison in Nürnberg gesehen, sie waren damals schon alt und sehr gut, inzwischen dürften sie eigentlich längst in Rente gehen – aber sie haben es immer noch drauf. Im Gegensatz zur Walking-Dead-Nummer der Stones leben die Pretty Things nach wie vor den dreckigen, messerscharfen Rhythm and Blues längst vergangener Londoner Beat-Keller-Tage und das machen sie auch im 51. Jahr ihrer Bandgeschichte immer noch verdammt gut. Bilder vom Konzert der lebenden Legenden gibt es hier.
Gerner Zipfeklatscher @ Viehhof Open Air Kino, München, 2014-07-29
Bayerische Wirtshausmusik meets Woodstock. Der Himmel öffnete seine Pforten, es goss in Strömen, und doch haben die Hüter der bayerischen Wirtshausmusik, die Gerner Zipfeklatscher, ein formidables Konzert hingelegt. Ein paar „Sonnen“-Schirme zusammengerückt und ab ging die Luzi. Wer auf richtig gute bayerische Gstanzl, aufgelockert durch folkloristische Bearbeitung von „Teenage Kicks“ und „The Roof Is On Fire“, steht, ist bei den Zipfeklatschern goldrichtig. Von mir bereits des Öfteren konzertant besucht und immer für gut befunden. Bilder dieses verregneten Abends gibt es hier.
Elektrik Kezy Mezy @ Theatron, München, 2014-08-19
Das Münchner Trash-Blues-Duo hat an dem Abend den Hanseln von den White Stripes, den Black Keys und von Left Lane Cruiser gezeigt, wo der Hammer hängt. Einpacken, Amis! Bilder vom furiosen Auftritt: checkst Du hier.
The Marble Man @ Theatron, München, 2014-08-18
Die Traunsteiner begeisterten an dem Abend das sehr gut besuchte Amphitheater des Theatron mit einem tollen Progressive-Pop-Konzert der Extraklasse. Ich habe sie im Oktober nochmals im Rahmen des DigitalAnalog-Festivals gesehen, auch da haben sie auf der großen Bühne des Carl-Orff-Saals im Gasteig ein sehr versiertes Set hingelegt. Bilder von den beiden Auftritten: hier und hier.
The Dad Horse Experience @ Stil-Wirt, Wolnzach, 2014-11-25
Unser liebster Bremer Wanderprediger Dad Horse Ottn hat uns wieder auf’s Erbaulichste die Leviten gelesen, beim Stil-Wirt zu Wolnzach. Ausführliche Messe inklusive Heiligenbilder: hier.
The Builders & The Butchers + Turbo Pefecto @ Kranhalle, München, 2014-06-03
Die Brachial-Folker aus Portland, Oregon inklusive phänomenalem Instrumental-Prog-Rock-Ableger Turbo Perfecto als Vorprogramm – ein Rundum-Glücklich-Paket, dass in der Form gerne wieder antanzen darf. Fotos hier und hier.
Panda Bear @ Strom, München, 2014-07-21
Noah Benjamin Lennox zelebrierte seine neopsychedelischen Elektro-Experimental-Hymnen auf absolut überzeugende Weise. Generell eher nicht mein Sound, an dem Abend habe ich gerne eine Ausnahme gemacht. Doku in Bildern: hier.
Chelsea Wolfe @ Hansa39, München, 2014-07-31
„Specific Brand of Drone-Metal-Art-Folk“ – früher hätte man das halt einfach Postpunk genannt, was die kalifornische Songwriterin in betörender Weise vorträgt, aber der Spezifikation dient die Bezeichnung allemal. Schöner Abend für alle Siouxsie-and-The-Banshees- und Jox-Division-Nostalgiker. Düsteres Bildmaterial: tastest Du Dich hier vor.
Slim Cessna’s Auto Club @ Hansa39, München, 2014-01-26
Anfangs wirkte Jello Biafra’s liebste Alternative-Country-Band ungewohnt lustlos, im weiteren Fortgang des Konzerts brannte die Combo aus Denver, Colorado, dann doch das erwartete Wanderprediger-Southern-Gothic-Live-Feuerwerk ab. An guten Abenden dank der beiden Rampensäue Slim Cessna und Munly Munly eine der besten Live-Bands weit und breit, an dem Abend waren sie immer noch sehr passabel dabei. Beim nächsten Mal wieder volles Programm, würde ich vorschlagen.