The Fifth Alliance – The Depth Of The Darkness (2019, Burning World Records / Init Records / Consouling Sounds / Bharal Tapes)
„It’s the end of the world as we know it, and I feel fine“: Hier wird mal wieder unser schöner Planet von der Apokalypse heimgesucht, nach allen Regeln der Kunst und ohne jegliche Aussicht auf Erlösung, auch wenn’s im Intro der meisten Songs fürs Erste nicht so hoffnungslos scheint, wie es später im Höllenschlund eingekocht wird. Das Quintett The Fifth Alliance aus dem niederländischen Breda veröffentlicht Ende des Monats ihren dritten Longplayer „The Depth Of The Darkness“, und mit dem Titel ist im Wesentlichen bereits alles gesagt: Rabenschwarze Finsternis als das Ende vom Bach, den diese Welt in ihrem desolaten Zustand hinuntergeht. Kultur- und jeglicher anderer Pessimismus zu kompromissloser Tonkunst in fünf ausladenden Sätzen komponiert. Wo melancholisch getragene, hypnotische Postrock-Opulenz in düsterer Gemütslage eingangs zusammen mit Karl Valentin darüber grübeln lässt, ob es am Ende vielleicht doch nicht so schlimm kommt, wie es bereits ist, sorgt die Band im weiteren Verlauf des massiven Dräuens mit unzweideutiger, geballter Doom/Sludge/Black/Post-Metal-Ansage für ernüchternde Endgültigkeit: es wird zappenduster. Die beklemmend lärmenden Brachial-Kaskaden der Instrumental-Abteilung deuten bereits in Richtung finstere Kerker und schaurige Untergeschosse, das kehlige Röcheln und Grollen von Sängerin Silvia Saunders räumt letzte Zweifel aus, wo der Dämon haust und der Bartel den Most holt. Titel wie „Black“, „Hellfire Club“, „Aleister“ und verbales Pentagram-Gefuchtel vom Schlage „Love 666, the new Religion“ sind mit dem gebotenen Abstand zur Thematik und einem ironischen Grinsen zu konsumieren, bei fehlender mentaler Distanz zu diesem Teufelszeug suchen Sie bitte umgehend den nächsten Exorzisten Ihres Vertrauens auf.
„The Depth Of The Darkness“ erscheint am 30. August, und jetzt wird’s tatsächlich kompliziert: Als Vinyl im alten Europa bei Burning World Records, in USA bei Init Records, als Compact Disk bei Consouling Sounds, und im Cassetten-Format bei Bharal Tapes. Die Höllentore sind derer viele, aber das ist im Albtraum der Parallelwelt jenseits der Klangmalerei nicht anders…
(**** ½ – *****)