David Grisman – Mondo Mando Deluxe (2015, Acoustic Oasis)
Der Mandolinen-Virtuose David Grisman, langjähriger Begleiter und kongenialer Mitmusikant des Grateful-Dead-Gitarristen Jerry Garcia bei dessen diversen Bluegrass-Ausflügen (Garcia & Grisman, Old And In The Way) hat dieses Werk bereits 1981 bei Warner Brothers veröffentlicht, nun kommt das lange vergriffene Album in einer erweiterten Version zu neuen Ehren.
Mit Könnern wie Rob Wasserman (Garcia, Weir, Ratdog, um in der Dead-Spur zu bleiben, des weiteren für u.a. Elvis Costello, Van Morrison, Jackson Browne, Neil Young, Lou Reed und Chris Whitley im Einsatz), Bluegrass-Ausnahmegitarrist Tony Rice und dem formidablen Kronos Quartet bietet der Mann aus Hackensack/New Jersey einen bunten, formvollendeten Strauß aus instrumentalem Free-Bluegrass/Newgrass inklusive Gypsy-Violine und freiem Gitarrenspiel im Stile von Al Di Meola, Paco de Lucia und John McLaughlin, wie sie es auf ihrem ‚Friday Night in San Francisco‘-Klassiker (1981, Philips) zur Perfektion bringen, und bringt so Stile in Einklang, die im Sinne der akustischen Improvisationskunst wunderbar miteinander harmonieren, Django Reinhardts „Anouman“, die einzige Fremdkomposition des Albums belegt das exemplarisch eindrucksvoll.
Willkommene Neuauflage.
(**** ½)
Kurt Vile – B’lieve I’m Goin Down… (2015, Matador)
Der Kurtl aus Philadelphia/Pennsylvania bewegt sich auf dem Nachfolger seines hochgelobten ‚Wakin on a Pretty Daze‘-Albums (2013, Matador) semiakustisch-relaxt in der Songwriterwelt wie gewohnt irgendwo zwischen tiefenentspanntem J-Mascis-Gesang und Kompositionen, die sich erneut in verdächtiger Tom-Petty-Nähe befinden, was soll’s, der olle Tom hat ja durchaus auch Vorzeigbares zuwege gebracht, wo mir das 2013er-Album an etlichen Stellen zu gefällig und dementsprechend über Gebühr gelobt war, kommt es beim neuen Vile-Tonträger tatsächlich wieder vermehrt zu positiv-erstauntem Aufhorchen.
Kurti bezeichnet seine neuestes Album als bisher dunkelstes seiner Karriere, “definitely got that night vibe”, daran mag’s liegen, warum das Geschrammel bei mir vermehrt Gefallen findet. Etliches wendet sich eindeutig, Banjo- und Piano-dominiert, dem Folk zu, auch das ein Schritt in eine begrüssenswerte Richtung.
Live hab ich ihn mal vor etlichen Jahren mit seiner Band, den Violaters, zusammen mit den Alternative-Country-Helden O’Death aus Brooklyn/NY, in einem lausig besuchten Doppelkonzert in der Kranhalle gesehen, bezüglich des sehr ordentlichen Auftritts hätte ich von ihm gerne was qualitativ Adäquates auf Tonträger gehört, mit der neuen Scheibe könnt’s was werden…
Kommt am 25. September.
(**** ½)