Top-Forty-Gigs 2019, Culture-Forum-Edition: die erinnerungswürdigsten, am längsten nachhallenden Konzerte des vergangenen Jahres, selbstredend wie immer rein subjektiv gewertet. Unterstützen Sie Ihre lokalen Festival- und Konzertveranstalter, knausern Sie nicht rum, wenn der Hut rumgeht, haben Sie im neuen Jahr 2020 bitte Spaß mit den MusikantInnen Ihres Vertrauens, zur Not auch für über 1000 Taler im VIP-Bereich des Stadions bei einem aufgewärmten Rock’n’Roll-Derivate-Scheißdreck wie Gewehre n‘ Rosen: Jeder nach seiner Fasson, the show must go on…
Delta-Blues
Raut-Oak Fest 2019 @ Riegsee, 2019-06-30
Letzte Runde in freier Wildbahn am Riegsee zum 3. Raut-Oak-Festivaltag: Der Sonntag des „Underground Music Fest“ im Murnauer Hinterland eröffnete traditionell mit deftigem bayerischem Frühstück, zu dem die Weißwürscht viel zu schnell ausverkauft waren, für die Hunger-Darbenden mochte vermutlich auch die lokale Blues-Combo Williams Wetsox im Folgenden wenig Trost spenden. Das Kulturforum klinkte sich nach heimischer Erholungspause zum Auftritt der Maness Brothers wieder ein ins bunte Treiben, die beiden Brüdern David und Jake genießen mit ihrem „Heavy Blues Rock from St. Louis/Missouri“ einen exzellenter Ruf bei Fans und befreundeten Musiker-Kollegen wie den bereits am Vortag in höchsten Tönen lobenden Left Lane Cruiser. Wie die Combo von Joe Evans IV treten die Maness-Brüder im klassischen Duo-Outfit mit Drums und Gitarre an, der Sound der Band ist schwer vom Blues-Rock der guten alten Southern-Schule infiziert und besticht mit zentnerschwerem Swamp-Doom und drängendem Rock’n’Roll-Drive. Die intensiv einwirkenden Prediger entfesselten mit ihrem manisch treibenden, psychedelisch funkelnden Deep-Blues-Monolithen einen ureigenen Southern-Gothic-Sog und zeigten gegen Ende im zurückgenommenen Tempo, dass auch bekannte Balladen-Nummern von Siebziger-Jahre-Größen wie den Allmans oder Lynyrd Skynyrd bei ihrer musikalischen Prägung eine Rolle gespielt haben. Engagierter Auftritt vom Hardblues-Nachwuchs unter verschärften Hitze-Bedingungen, der sich in der Form im ROF-Line-Up förmlich aufdrängt.
Wesentlich entspannter ging es Margaret Garrett vom Garagen-Duo Mr. Airplane Man in ihrer „SoLow“-Show an. Ohne Drummerin Tara schrammelte die Musikerin aus Boston auf der Halbakustischen entschleunigte Desert-Blues-Meditationen zwischen Improvisation, Ambient und Drone, in hypnotischer Endlos-Schleife mit diffus-gespenstischem, dräuendem Unterton. Dem LoFi-Stil ihres Gitarrensounds mit Hang zum monotonen Leiern blieb Margaret Garrett auch im Gesang treu, ein entrücktes, völlig unaufgeregtes Vortragen, das kaum Variationen zwischen den einzelnen Nummern erkennen ließ. Zum Runterfahren der Betriebsamkeit in der sonntäglichen Sommerhitze taugte der Tranquilizer-Akustik-Flow perfekt, und wenn dann wie angekündigt im kommenden Jahr die Trommlerin mit an Bord ist, nimmt der Airplane Man auch wieder mehr Schwung zur Unterhaltung des Konzertvolks auf.
Das Festival blieb mit dem Auftritt von Pelo Mono im gedehnten und tiefenentspannten Modus, wie am ROF-Sonntag im Jahr zuvor beglückten die beiden Vermummten aus Andalusien die Zuhörer mit instrumentalem Midtempo-Crossover aus fieberndem Desert-Blues, lässigem Surf-Swing und experimentellem Drone-Ausbruch aus der Geräte-Manipulation. Guadalupe-Plata-Gitarrist Pedro de Dios ließ in der grünen Bankräuber-Maskierung bei seinem ersten Auftritt des Festival-Tages in bewährter Manier die Gitarre hallen, gespenstisch flimmernd und psychedelisch im Trance-Flow, zwischen schrägen Country-Holzhütten, Freak-Shows und Horror-Kinos im „Transylvania Country“ umher lichternd und improvisierend, von Gorilla Antonio Pelomono an den Drums stoisch-monoton zum nimmermüden Wandern zwischen den fremden und seltsamen Welten angetrieben. Hypnose und Halluzination gehen auch spannend, das haben Pelo Mono mit ihrem ROF-2019-Gig unter der sengenden Sonne der Sierra Riegsee erneut bewiesen.
Vorfreude pur in den vorangegangenen Tagen und Wochen zum Konzert des aktuell in London ansässigen US-Trios Lonesome Shack: Der schwedische One-Man-Band-Kracher Bror Gunnar Jannson ehrt die Band mittlerweile mit einem gleichnamigen Song, und das völlig zu recht, in den vergangenen Jahren gab es reichlich Anlass zum Lobpreisen der Formation um Sänger und Gitarist Ben Todd – ein exzellenter Solo-Auftritt im Geiste des Country- und Delta-Blues beim Raut Oak 2017, ein überwältigender Trance-Blues-Flow in voller Band-Besetzung im Vorjahr, vor wenigen Monaten die Veröffentlichung des neuen, grandiosen Albums „Desert Dreams“ beim Alive-Naturalsound-Label. Das Material des aktuellen Tonträgers sollte auch den Großteil des Sets vom Sonntag liefern, Meister-Gitarrist Ben Todd als klagender Erzähler und seine hervorragend eingespielte Rhythmus-Sektion Luke Bergman und Kristian Garrard begaben sich auf Wanderschaft durch die kargen amerikanischen wie afrikanischen Wüsten-Landschaften, mit ihrem unverwechselbaren, hypnotisch-mystischen Desert-Flow-Crossover aus uraltem US-Post-War-Blues, der ureigenen Schöpfung des „Haunted Boogie“ und den artverwandten Spielarten der nordafrikanischen Tuareg-Musiker. Die Band nahm wie erwartet neben handwerklichem Können und inspiriertem wie hochkonzentriertem Vortrag einmal mehr mit ihrem bescheidenen und freundlichen Wesen ein, ein angenehmer und willkommener Kontrast zum Blues-Rabauken der musizierenden Kollegen-Schar. Lonesome Shack live: Das Rundum-Glücklich-Paket für den entspannten Sonntag-Nachmittag auf der Raut-Oak-Wiese, für eine Stunde ohne die alltäglichen Sorgen im Kreuz, von der Band mittels Blues-Trance in andere Sphären entführt, so war die Vorstellung zum Konzert der drei sympathischen Musikanten aus Seattle, und so sollte es auch kommen. „I wish we could take this moment and freeze it, to come back again and again and again“ haben David Thomas und seine Experimental-Punk-Institution Pere Ubu in einem ihrer Songs in den Achtzigern zum Besten gegeben – in diesem Sinne…
Wo Pelo Mono am Start sind, sind Guadalupe Plata nicht weit, und so durfte Gitarrist Pedro de Dios knapp zwei Stunden nach seinem ersten Gig am Sonntag mit seiner Stammformation gleich nochmal in den Ring – und in dem Fall auch sein nölendes, sich tief in die Gehörgänge und Nervenstränge bohrendes Wolfs-Heulen und Klage-Lamentieren anstimmen. Große Abweichungen zum Vorjahres-Gig gibt es nicht zu vermelden, das wäre bei den beinharten Fans der Band vermutlich auch nicht auf viel Gegenliebe gestoßen. Das Trio spielte sich in den erwarteten Trance-Rausch, in den umwägbaren Tiefen ihres rohen, halluzinierend nachhallenden Delta-Blues-Flows, mit exzessivem Bottleneck-Slide, stoischem Rhythmus-Swing der Trommeln und den selbst zusammengezimmerten Bass-Gerätschaften. Andalusia goes Swampland, mitten in Oberbayern.
The Son of a Preacherman formerly known as John Wesley Myers, der mittlerweile kultisch verehrte James Leg, nicht mehr wegzudenkender Lifetime-Attendee beim Raut Oak, bereits zum fünften Mal zum Festival geladen: Erstmals am helllichten Tag mit seinem schweren Orgel-Dröhnen auf der Bühne, konnte das funktionieren mit diesem finster röhrenden Dark-Blues, mit einem Sound, der förmlich nach dunklen Kaschemmen und verrauchten Club-Kellern schreit? Es konnte, selbstredend. Der Mann ist mit seinem regelmäßigen Ausbruch an schierer Energie und seiner überbordenden Spielfreude als geborener Live-Entertainer längst über jeden Zweifel erhaben und könnte vermutlich selbst noch das scheintoteste Priester-Seminar zum Abrocken bringen. An dieser Stelle wie den altgedienten Raut-Oak-Besuchern im Besonderen noch Neues über die Qualitäten des Lonely Wolf aus Rock City/Tennessee zu erzählen macht ungefähr so viel Sinn wie eine Schlachtplatte für Vegetarier. Wie zu allen Gelegenheiten zuvor brachte der grollende Tasten-Berseker am Fender Rhodes zusammen mit dem energisch anschlagenden Drummer Marlon Saquet die Hügellandschaft unter der Eiche von der ersten Sekunde an zum Beben und entfesselte trotz weiterhin bester Wetterprognosen doch noch den obligatorischen Raut-Oak-Orkan im Murnauer Land, zu dem bei dieser schweißtreibenden Angelegenheit dann letztendlich doch wieder fast alle nass waren. Alte Gassenhauer im vehementen Heavy-Punk-Blues, ein paar entspanntere, bekannte Boogie-Grooves zur Kühlung der Gemüter und eine Handvoll neue Nummern in einer guten Stunde intensiver Vollbedienung inklusive obligatorischer „A Forest“-Zugabe unterstrichen einmal mehr, dass der ehemalige Kirchenmusiker in Sachen schier berstender, explodierender Energie, sich verausgabender Bühnenpräsenz und singulärer Weiterentwicklung des Blues nach wie vor zu den großartigsten Live-Acts dieses Planeten zu zählen ist.
Großes Entertainment fernab jeglicher bierernster Blues-Schwere zum Finale mit Reverend Peyton’s Big Damn Band aus Bean Blossom/Indiana – „You are the survivors“ rief ROF-Moderator Jay Linhardt dem verbleibenden Rest des Auditoriums zu. Viele, vor allem von Weitem angereiste Besucher waren bereits auf dem Heimweg, die bis zum Schluss Ausharrenden sollten noch einmal reichhaltig belohnt werden mit einer fulminanten Präsentation, zu der Slide-Gitarrist Josh „The Reverend“ Peyton, seine Waschbrett-spielende und -anzündende Frau Breezy aka „The Miss Elizabeth of Country Blues“ und Drummer Max Senteney alle Register ihrer Straßen-erprobten, durch permanentes Touren bewährten Bühnenshow zogen. Der „High Energy Country Blues“ des Trios verfing wie zu früheren Gelegenheiten sofort beim euphorisch mitgehenden Publikum, Interaktions-Nummern wurden bereitwillig durch Mitsingen und Klatschen begleitet, das ausgelassene Treiben rettete einstweilen über den Umstand des nahen Festival-Endes hinweg. Mit den drei Performern standen gestandene Profis auf der Bühne, die jede Party zu schmeißen wissen, neben humorigen Ansagen und feixenden Grimassen glänzte die Band vor allem durch exzellentes Bespielen der Instrumente, allen voran selbstredend der Reverend selbst mit seiner herausragenden Gitarren-Kunst, in technischer Brillanz, die nie zu seelenloser Protzerei verkam, im Slide-Flow wie als versierter Picker. Die altvorderen, legendären Delta- und Country-Blues-Männer versteht Peyton kenntnisreich zu zitieren, der Mann ist nicht nur Gaudi-Bursch, er ist darüber hinaus ein versierter Feldforscher zu alten Blues-Mythen und Bewahrer der Erinnerung an die von der Geschichte sträflich vergessenen Musiker. Der Spaß-Faktor war auch im Zugaben-Block groß geschrieben, und so ging ein rundum gelungenes Raut-Oak Fest 2019 fröhlich beschwingt am Sonntag-Abend in die Annalen ein, wenn auch so manchem aufgrund der viel zu schnell vergangenen drei Tage etwas wehmütig und schwer ums Herz wurde, aber das gehört selbstredend zwingend zum Deep Blues wie das Amen in der Kirche.
Thanks For The Water, Thanks For The Wine
Thanks For Showing Me A Real Good Time
(The Beasts Of Bourbon, Thanks)
Alright, ROF-2019-Schlussakkord, Thänx & Praises galore: Ein großes Dankeschön an den famosen Festival-Veranstalter Christian Steidl – the one and only – und all seinen freiwilligen Helfern hinterm Tresen, an der Technik, beim Auf- und Abbau, sonstwo: für exzellente und reibungslose Organisation, ein herausragendes, stimmiges, mit Verstand und Herzblut für die Sache zusammengestelltes Konzert-Programm, und nicht zuletzt für jahrelanges Durchhaltevermögen – erstmals ausverkauft, so muss es sein beim schönsten Open Air der Welt.
Dickes Lob an Götz Schulte-Coerne für perfekten Sound und Jay Linhardt für charmantes Anmoderieren und vermutlich vieles mehr im Hintergrund der Organisation.
Gepriesen sei der Wettergott: endlich ein Regen- und Sturm-freies Raut Oak, was gibt es Schöneres? Gelobt seien selbstredend alle Musikerinnen und Musiker, die unter verschärften Hitze-Bedingungen nicht weniger als alles gaben.
Tausend Dank an alle Freunde und Bekannten aus Nah und Fern, die vor Ort waren und sich anständig aufgeführt haben, aufmerksam den Konzerten beiwohnten und angeregt diskutierten, im Besonderen Annette, Xaver, Anton und Klaus für Begleitung, Lift, Nachtasyl für den Junior & last not least the legendary Tiki-Bar out of the Almost Boheme Mobile. Very special thanks an Kai K. für das herzerhebende Sechzig-Amateure-Shirt, you are the man!
Ob’s nochmal eine Steigerung gab zu den Vorjahren? Wer weiß, schlechter war’s ganz sicher nicht, dafür stand allein schon ein international besetztes, exzellentes Line-Up, das keine Wünsche offen ließ. Und über die paar Kasperlköpfe, die das gute Benehmen zwischenzeitlich scheint’s im Riegsee versenkten, breiten wir den Mantel des Schweigens – dafür ist die Vorfreude auf #ROF2020 bereits schon wieder viel zu groß, als dass da noch Platz fürs Nach-Tarocken wäre.
That’s it, Folks, for now – Trinkt mäßig, aber regelmäßig, und bleibt gesund, auf dass sich wieder alle versammeln, nächstes Jahr im Sommer, auf der Wiese unter der Eiche vor dem Gebirge…
Reingehört (538): Lonesome Shack
„…The Desert Is The Loneliest Land That Ever Comes From God’s Hand.“
Lonesome Shack – Desert Dreams (2019, Alive Naturalsound Records)
Ein Song-Titel der legendären Country-Blueserin Memphis Minnie lieferte den Namen der Combo, der famose One-Man-Band-Nordländer Bror Gunnar Jansson hat sich mit einer gleichnamigen Nummer respektvoll und stilsicher vor den drei Deep-Blues-Amerikanern verneigt, selber haben die Musiker in der Vergangenheit mit exzellenten Tonträgern wie „The Switcher“, „More Primitive“ oder dem roh und unverfälscht belassenen, höchst schmissigen Live-Mitschnitt „City Man“ wie mit nicht weniger grandiosen Konzert–Auftritten beeindruckt und damit ihre Spielart des Delta-Blues zum hypnotischen Flow veredelt, mit dem vor einigen Monaten erschienenen aktuellen Album „Desert Dreams“ setzt das Trio Lonesome Shack einen weiteren Meilenstein in der Band-Historie und nimmt damit die Hörerschaft mit auf ihre musikalischen Trips durch die Wüste – wobei im Sound der mittlerweile in London angelandeten Seattle-Connection nicht eindeutig festzumachen ist, ob hier die kargen Landschaften der nordamerikanischen Wüstenbecken oder die endlosen, sandigen Weiten der afrikanischen Sahara thematisiert werden, nicht selten findet sich im zeitlosen US-Post-War-Blues von Gitarrist Ben Todd und seinen kongenialen Rhythmus-Begleitern Luke Bergman und Kristian Garrard eine unüberhörbare Verwandtschaft zum Desert/Tuareg-Trance der Tamasheq-Bands aus Mali oder dem Niger, etwa zu den bei Worldbeat-Hörern hochgeschätzten „Big T“ Tinariwen, Terakaft, Tamikrest oder Formationen der folgenden Berber-Nomaden-Generation.
Ben Todd lässt in relaxter Tiefenentspannung seine Gedanken freien Lauf, in hoher Stimmlage permanent latent zum nachdenklichen Klagen und nölenden Jammern geneigt, damit glänzt er neben seiner Hauptrolle als abgeklärter Blues-Mann auch als veritabler Gospel- und Soul-Sänger.
Der Blues von Lonesome Shack schallt scheppernd, minimalistisch reduziert, gleichsam individuell und gründlich ausformuliert. Der sich in Rhythmus-Dauerschleifen Mantra-artig wiederholende „Haunted Boogie“ ist in der verschärften, druckvollen Gangart dank seines zwingenden Grooves eine höchst tanzbare Angelegenheit, in den Downtempo-Momenten der sprichwörtlich atmosphärisch dichte Soundtrack für das Wandeln und Halluzinieren in kargen Wüsten-Regionen, und im Stück „Desert Blues“ offenbaren Todd und Co, dass sich in ihrem Plattenschrank die ein oder andere, unvermutete T.-Rex-Scheibe aus der Glamrock-Phase von Marc Bolan finden dürfte.
Das an sich Spartanische und auf ständige Wiederholungen Reduzierte des Lonesome-Shack-Sounds wird durch den rohen, raumgreifenden, vornehmlich in Dur nachhallenden und gespenstisch singenden Gitarren-Anschlag und die virtuos treibende, anheizende Rhythmus-Arbeit seltsam konterkariert und damit letztlich doch zu einem vollmundigen Gebräu eingekocht.
Geprägt von den Traditionen des Country-Blues längst vergangener Dekaden und deren stilistischen Weiterentwicklungen sind Lonesome Shack in ihrer ureigenen, keinen Trends unterworfenen Interpretation der über hundert Jahre alten Baumwollpflücker-Musik nichts weniger als das hoffnungsvolle Versprechen an die Zukunft des Genres.
„Desert Dreams“ ist seit Anfang März über das kalifornische Indie-Label Alive Naturalsound Records am Tonträger-Markt erhältlich.
(***** – ***** ½)
Lonesome Shack spielen am 30. Juni beim Raut Oak Fest am Riegsee vor herrlicher oberbayerischer Berg/Natur-Kulisse, allein schon dieser Auftritt lohnt das Ticket-Lösen für das dreitägige, hochkarätig besetzte Deep-Blues-Open-Air.
Bror Gunnar Jansson @ KAP37, München, 2019-05-16
Haben Willy DeVille oder Lightnin‘ Hopkins vor einigen Jahrzehnten in Göteborg ihre Gene verteilt? Liegen die modrigen Sümpfe, die staubigen Bretter-Scheunen und Schwarzbrenner-Kaschemmen Louisianas oder die Weg-Kreuzung, an der Robert Johnson dem Leibhaftigen begegnet sein soll, nicht in Wirklichkeit irgendwo weit oben im europäischen Norden, am skandinavischen Kattegat, hinter der nächsten Holzkirche irgendwo in Småland? Wer am vergangenen Donnerstag-Abend im heimeligen Konzert-Saal des KAP37 beim Schaufenster-Konzert von One-Man-Band-Kapellmeister Bror Gunnar Jansson zugegen war, dürfte zu diesen oder ähnlichen Fragen nachhaltig am Grübeln gewesen sein.
Der schwedische Blues-Traveler machte auf ausdrückliche Empfehlung von Dirk Otten aka The Dad Horse Experience Halt an den Ufern des Westermühlbachs, in der mittlerweile angestammten Münchner Missions-Gemeinde des Bremer Kellergosplers – mit dieser Referenz gesegnet war das Prädikat „Pflicht-Termin“ zum Auftritt des jungen Musikers aus dem hohen Norden quasi obligatorisch. Und diesen Vorschuss-Lorbeeren sollte der Mann mit der imposanten Elvis-Schmalztolle auch mehr als gerecht werden. Bror Gunnar Jansson wird in Kenner-Kreisen in Anlehnung an einen seiner Tonträger-Titel gerne als „The Great Unknown“ bezeichnet, das „Great“ kann man verdientermaßen getrost so stehen lassen, der sprichwörtliche „Man Of Many Talents“ würde es ansonsten noch weit mehr treffen. Beeindruckend effektvoll geschlagene, nachhallende Riffs auf den Gitarren-Saiten, einhergehend dazu erstaunlich pointiertes Getrommel mittels Fuß-Pedal-Einsatz und ein herausragendes Sanges-Organ charakterisieren im Wesentlichen den Vortrag des Musikers, der alles mögliche ist, nur nie beliebig oder austauschbar.
Janson gibt verzweifelte Bekenntnisse zum Besten, beklemmende Moritaten und eindringliche Spiritual-Predigten, erzählt finstere Geschichten, wie sie die alten Blues-Männer (und einige wenige Frauen) bereits vor hundert Jahren mit rauer Kehle beklagt haben: Die alten, düsteren Geheimnisse, Legenden und der Aberglaube des amerikanischen Südens, Southern Gothic im besten Sinne zwischen Trash/Delta/Garagen-Blues, Alternative Country und windschiefem Folk. Mit heulendem, pfeifenden, jaulenden Ausdruck, schreiend, knurrend oder flüsternd predigt die Ein-Mann-Kapelle seine Gospels in ergreifender, schwarz-souliger Stimmlage. Der Blues auf der halbakustischen Gitarre swingt mit einer eigenen, angejazzten Note, das mag dann bei Jansson tatsächlich von den Genen herrühren, sein Altvorderer war als Basser bereits mit Bebop-Größen wie Chet Baker oder Dexter Gordon unterwegs. Die Elektrische dröhnt und kracht scheppernd in gefälligster Garagen- und Trash-Rock’n’Roller-Manier, und ein „stupid thing“ als spartanischer Blues auf einem simplen Instrument wie der Ukulele hört sich beim Schweden immer noch voluminöser und roher geerdet an als bei so manch anderen in voller Band-Begleitung, und damit gerät die zeitlose Nummer alles andere als zur dummen Kuriosität. Oft reduziert und damit den Tönen Raum zum Nachklang einräumend wird hier den seelischen Abgründen, der Existenz-erschütternden Pein und den finsteren Pfaden der verschlungenen Lebenswege Ausdruck gegeben, in gedehnten, illusionslosen Schmerzens-Balladen, gespenstischen Prärie-Folksongs wie in ruppigen Blues-Howlern und allen denkbaren, artverwandten Schattierungen dazwischen. Wer mit „The Lonesome Shack“ und entsprechendem Delta-Blues-Flow die gleichnamige, exzellente US-Band um den großartigen Ben Todd würdigt, ist in Sachen Stil- und Geschmacks-Sicherheit sowieso über jeden Zweifel erhaben.
Bror Gunnar Jansson präsentierte sich am Donnerstag-Abend als einer der konzeptionell stringentesten und individuellsten One-Man-Band-Vertreter in jüngster Zeit, gesegnet mit ausgeprägtem Talent für Instrument und Songwriting, harmonierenden Multi-Tasking-Fähigkeiten und vor allem einer ausdrucksstarken, tiefschwarzen Wolfsheuler-Stimme. Und in jedem Fall hat er mit seinem Gig ein erstes, höchst gelungenes Warm-Up zum anstehenden Raut-Oak Fest am Riegsee im kommenden Monat bespielt, auch wenn er dort selber leider nicht zugange ist – reingepasst ins Deep-Blues-Konzept der dreitägigen Veranstaltung hätte er allemal. Solange KAP37-Organisator Christian Solleder allmonatlich derartige Konzert-Preziosen aus dem Hut zaubert, gibt es noch Hoffnung für dieses irdische Jammertal. Amen.
Bis auf Weiteres last chance, um Bror Gunnar Jansson in unseren Landen live zu sehen: Der schwedische Blues-Kracher tritt heute Abend in Bremen auf, Schule 21, Godehardstraße 21, 20.00 Uhr.
Nächstes Schaufenster-Konzert im KAP37: Am 6. Juni stellt Evi Keglmaier von der Hochzeitskapelle ihr neues Solo-Material im Saal der Nachbarschaftshilfe Westermühlbach vor, Kapuzinerstraße 37, 20.00 Uhr.
Abgerechnet wird zum Schluss: Die Konzerte des Jahres 2018
Die Kulturforum-Konzerte des Jahres 2018, in ein Ranking gepresst, das hinsichtlich Subjektivität nicht mehr zu über- oder unterbieten ist, je nach dem. So hat’s halt ausgeschaut, im dahinschwindenden Jahr, an dieser Stelle. Andere mögen das anderes erlebt haben, soll jede/r ihre/seine eigene Liste basteln und nach individuellem Gusto glücklich werden.
Die vorderen Ränge: im Sport würde man von Wimpern-Schlägen oder Hundertstel-Sekunden-Entscheidungen sprechen, so eng waren sich die MusikerInnen in ihrer Großartigkeit auf den Fersen. Wer die Platte des Jahres abliefert, findet sich auch hier nicht überraschend weit vorne (Auflösung morgen). Und dass das Konzert des Jahres den krönenden Abschluss des weltallerbesten Open Airs am Riegsee and elsewhere lieferte, könnte auch nicht passender zusammentreffen. Raut-Oak Fest 2019 ist bereits fest gebucht, der ein oder andere Gig im kommenden Jahr lässt auch schon Vorfreude verspüren, ansonsten bleibt wie immer die Hoffnung auf viele große und kleine Überraschungen, opulente Großveranstaltungen wie intime Club-Konzerte und alles mögliche an Formaten dazwischen.
Huge Thänx & Praises an alle, die Festivals, Konzerte, Club-Gigs, private Shows bespielt, veranstaltet, organisiert, beworben und bewirtet haben, und wie immer ein großes und herzliches Danke an alle, die als BesucherInnen mit dabei waren und ihre alles andere als unwesentliche Meinung zum Geschehen geteilt wie das ein oder andere Bier mitgetrunken haben. Man sieht sich in 2019, so Gott will. Nach dem Konzert ist vor dem Konzert, hat schon der alte Herberger gewusst. Oder so ähnlich.
(001) Possessed By Paul James @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-10
Resolve all my demons. Underground-Folk als Erweckungserlebnis, mit der rohen Energie des Punk und der Spiritualität des Gospel, vom groß- und einzigartigen Konrad Wert aka Possessed By Paul James solistisch auf die Bühnen-Bretter gestellt, beim groß- und einzigartigen Raut-Oak Fest von Christian Steidl am schönen Riegsee. Neuauflage/Pflichttermin Ende Juni 2019. Be there or be scheintot.
(002) Poppy Ackroyd @ Einstein Kultur, München, 2018-05-17
So stand Ende Mai an dieser Stelle zur solistischen, neoklassischen Experimental-Erbauung von Poppy Ackroyd zu lesen: „Sollte dieses Konzert nicht unter den persönlichen Jahres-Top-Five landen, stehen für die nächsten Monate kaum eintretende, exorbitante Wunder wie ein John-Cale-Privatkonzert im heimischen Wohnzimmer oder die Hendrix-Wiederauferstehung an“. John Cale kam nicht vorbeigeschneit und Hendrix ist immer noch tot, insofern…
(003) Godspeed You! Black Emperor @ Batschkapp, Frankfurt/Main, 2018-04-24
Die weltbeste Postrock-Band mit dem Postrock-Konzert des Jahres. Pessimistische Prognose: In ein paar Jahren, wenn alles andere in dem Genre längst tot gespielt und an Soundwänden aufgebaut und wieder niedergerissen ist, wird das kanadische Kollektiv als letzter relevanter Monolith weiterhin felsenfest in der Klanglandschaft stehen.
(004) Amenra @ Hansa39, München, 2018-05-06
Church Of Ra at its best. Wahnsinn, Exorzismus, Kontemplation, Katharsis, mit der belgischen Postmetal-Institution.
(005) Kama Aina + Hochzeitskapelle @ Lothringer13, München, 2018-07-27
Die Plattentaufe zum ost-westlichen Wunderwerk „Wayfaring Suite“. Hat bereits beim Probelauf Ende 2017 beim frameless15-Konzert völlig überwältigt, bei der offiziellen Premiere nicht minder. Japanische Minimal-Herrlichkeiten treffen auf beseelten Münchner Rumpeljazz. Crossover für Feinschmecker.
(006) King Crimson @ Philharmonie, München, 2018-07-16
Das Konzert, von dem man nahezu sein gesamtes Prog-Rock-Fan-Leben träumte, hat alle Erwartungen mehr als erfüllt. Art/Progressive/Psychedelic/Experimental-Klassiker galore. Robert Fripp ist immer noch Gott. Zwar nicht der einzige, aber immerhin…
(007) Charlie Parr @ Vintage Pub, München, 2018-02-12
Ein Hoch auf Mike Nagl, seinen Pub und seine Drinks. Und auf seine sichere Hand beim Engagement großartiger Songwriter, wie etwa dem einzigartigen Charlie Parr, der eine exzellente Country-Blues-Show in intimer Runde im schönen Untergiesing ablieferte.
(008) Jo Quail @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-11
Das dunk!-Highlight 2018: Die schöne wie hochtalentierte Jo Quail mit ihrer solistischen Cello-Performance im spannungsgeladenen Grenzgebiet zwischen minimalistischer Neoklassik und experimenteller Electronica auf der magischen Waldbühne.
(009) The Rural Alberta Advantage @ Hansa39, München, 2018-03-05
Indie-Folk und -Pop waren nicht unbedingt das Lockmittel, vom heimischen Ofen weg hinein in den Konzertsaal, im Jahr des Herrn 2018. The RAA, das grandiose Uptempo-Trio aus dem kanadischen Toronto, war da eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen.
(010) Lonesome Shack @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-09
Transzendenz-Blues der US-Ostküsten-Musiker Todd, Berman und Garrard beim Raut Oak im ultra-entspannten Flow, zwischen Delta-Tradition und Reminiszenzen an den hypnotischen Tuareg-/Desert-Sound. Der Live-Mitschnitt „City Man“ seither ungebremst in heimischer heavy rotation.
(011) Low @ Ampere, München, 2018-06-25
Slowcore-Elegien und eruptive Lärm-Ausbrüche als emotionales Wechselbad und offene Wunde zelebriert, kann niemand besser als Alan Sparhawk, seine Gattin Mimi Parker und Co. So geht Indie, und so geht Indie leider zunehmend mehr viel zu selten.
(012) James Leg @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-09
Lifetime-Dauerangestellter beim Raut-Oak Fest, Lifetime-Dauergast in den Kulturforum-Konzert-Jahresbestenlisten, unzweifelhaft und immer wieder aufs Neue hochverdient. Mehr Energie geht nicht, weder im Fender Rhodes Punk Blues noch sonstwo.
(013) Slim Cessna’s Auto Club @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-08
Alternative-Country-Hochamt, Bekehrung der abtrünnigen Seelen, Taufe, Trost, Absolution und großes Gospel-Entertainment, all in one. Wie immer, und wie immer grandios & großartig. Just like Munly. Just like Slim.
(014) Russian Circles @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-12
Die Postmetal-Speerspitze aus Chicago ist live nach wie vor eine Bank. Letzter Intensivst-Schub wie krönender Abschluss bei der diesjährigen Postrock-Vollversammlung im belgischen Zottegem.
(015) We Stood Like Kings @ Kinocafé, Taufkirchen/Vils, 2018-10-07
Haben 2017 mit der Neuvertonung des Film-Klassikers „Koyaanisqatsi“ eine der erhebendsten Postrock-Instrumental-Arbeiten des Jahres abgeliefert, live funktionierte „USA 1982“ als Soundtrack zur beklemmenden Experimental-Dokumentation nicht weniger exzellent. Auch dank genehmster Kino-Örtlichkeit ein rundum gelungener, unkonventioneller Konzert-Abend.
(016) Wackelkontakt @ Köşk, München, 2018-02-09
So schön können Krach und abstrakte Drones sein: das israelische Trio Wackelkontakt mit einer Hörgewohnheiten erweiternden Grenzerfahrung. Multimedia-Noise-Aufführung des Jahres, mit dringender Bitte um baldige Wiederholung.
(017) Eugene Chadbourne, Schroeder & Titus Waldenfels @ Stragula, München, 2018-09-13
Freak-Out-Folk, Ultra-Schräg-Blues, großes Underground- und Improvisations-Entertainment, alle Jahre wieder im Stragula mit The Good Doctor Chad plus kongenialen compañeros Schroeder from Freiburg und Titus Waldenfels from Hometown Minga. 2019-Termin ist für den 19. September bereits fest eingeplant. Same place, different style & setlist.
(018) James Leg @ Asta, Rosenheim, 2018-11-30
Siehe (012).
(019) Philip Bradatsch @ Tollwood, München, 2018-11-28
Von den Siebzigern geprägter US-Southern-Folkrock in 2018? Geht sowas noch? Und wie. Funktioniert famos, dank dem Gitarren-Virtuosen und begnadeten Songwriter Philip Bradatsch aus dem Allgäu.
(020) MC50 @ Backstage Halle, München, 2018-11-23
MC5-Gitarrero Wayne Kramer wollte es nochmal wissen, mit dem Material des mittlerweile ein halbes Jahrhundert alten Protopunk-Klassikers „Kick Out The Jams“. Läuft nach wie vor als mitreißendes Programm, nicht zuletzt dank furios aufspielender Indie-Rock-Allstar-Begleitung aus den Häusern Fugazi, Soundgarden & Co.
(021) Los Gatillos @ Polka Bar, München, 2018-09-12
(022) Nekropolis @ Import/Export, München, 2018-10-18
(023) DAS Hobos & Franz Dobler @ Remembering Nico, Polka Bar, München, 2018-12-05
(024) Hochzeitskapelle @ Abgesägter Baum an der Isar, München, 2018-09-20
(025) God Is An Astronaut @ Hansa39, München, 2018-05-04
(026) Chelsea Wolfe @ Hansa39, München, 2018-07-30
(027) Canto dei sass‘ @ Köşk, München, 2018-03-08
(028) Wang Wen 惘闻 @ Import/Export, München, 2018-01-25
(029) Ippio Payo @ Import/Export, München, 2018-03-01
(030) Grails @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-11
(031) Embryo feat. Ahmed Ag Kaedi, Abathar Kmash, Ramdan Mohcine, Orion Congregation @ Mali Maghreb Mashrek Festival, Köşk, München, 2018-08-02
(032) Telepathy @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-11
(033) Lawrence English @ frameless17, Einstein Kultur, München, 2018-04-25
(034) The Dead Brothers @ Import/Export, München, 2018-03-15
(035) Nekropolis @ Krauthammer Vol. 1, Milla, München, 2018-01-11
(036) Bucky Halker @ Vintage Pub, München 2018-06-29
(037) Eugene Chadbourne & Steven De Bruyn @ Furtner, Freising, 2018-09-28
(038) VLMV @ Maj Musical Monday #89, Glockenbachwerkstatt, München, 2018-10-15
(039) Fred Raspail @ Café Schau Ma Moi, München, 2018-06-28
(040) Toc @ Maj Musical Monday #88, Glockenbachwerkstatt, München, 2018-09-17
(041) Guadalupe Plata @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-08
(042) G.Rag Y Los Hermanos Patchekos @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-10
(043) Father Sky Mother Earth @dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-12
(044) Left Lane Cruiser @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-09
(045) Sascha Henkel @ Köşk, München, 2018-03-21
(046) Giant Sand @ Hansa39, München, 2018-05-28
(047) Earth Tongue @ KAP37, München, 2018-10-04
(048) The Bones Of J.R. Jones @ Unter Deck, München, 2018-10-16
(049) Duane Betts @ Backstage Club, München, 2018-08-30
(050) Asa-Chang & Junray @ frameless18, Einstein Kultur, München, 2018-10-11
(051) Ippio Payo @ KAP37, München, 2018-10-04
(052) FACS @ Maj Musical Monday #90, Glockenbachwerkstatt, München, 2018-11-19
(053) Molly Gene One Whoaman Band / Doomblues @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-09
(054) The Glücks @ Backstage, München, 2018-10-17
(055) Philip Bradatsch @ Ois Giasing! 2018, München, 2018-09-08
(056) Caspian @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-10
(057) The Brian Jonestown Massacre @ Technikum, München, 2018-09-30
(058) Kamikaze Girls @ Kranhalle, München, 2018-03-26
(059) Toundra @ DOK, Gent, Belgien, 2018-05-09
(060) The Sonics @ Backstage, München, 2018-10-17
(061) Daniel Blumberg @ Ampere, München, 2018-06-25
(062) Astodan @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-10
(063) EF @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-10
(064) NAQ @ Köşk, München, 2018-04-05
(065) Besides @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-11
(066) Jeffk @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-12
(067) G.Rag/Zelig Implosion Deluxxe @ Café Schau Ma Moi, München, 2018-02-08
(068) Howie Reeve @ Café Schau Ma Moi, München, 2018-10-30
(069) Deafheaven @ Kranhalle, München, 2018-10-09
(070) The Grexits @ Ois Giasing! 2018, München, 2018-09-08
(071) The Almost Boheme @ In The Attic Private Show, München, 2018-12-21
(072) G.Rag/Zelig Implosion Deluxxe @ Remembering Nico, Polka Bar, München, 2018-12-05
(073) Emma Ruth Rundle @ Milla, München, 2018-10-21
(074) Brutus @ Hansa39, München, 2018-07-30
(075) Dame Area @ Pension Noise #11, Köşk, München, 2018-06-07
(076) Waves @ Glockenbachwerkstatt, München, 2018-05-24
(077) Leonie Singt @ Remembering Nico, Polka Bar, München, 2018-12-05
(078) Ippio Payo @ Ois Giasing! 2018, München, 2018-09-08
(079) Stems @ Maj Musical Monday #87, Glockenbachwerkstatt, München, 2018-04-16
(080) Gun Outfit @ Unter Deck, München, 2018-02-26
(081) Santamuerte @ Maj Musical Monday #85, Glockenbachwerkstatt, München, 2018-02-19
(082) Pabst @ Orangehouse, München, 2018-09-06
(083) Zwinkelman @ Maj Musical Monday #87, Glockenbachwerkstatt, München, 2018-04-16
(084) Verstärker @ Glockenbachwerkstatt, München, 2018-05-24
(085) Freight Train Rabbit Killer @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-09
(086) Lera Lynn @ Unter Deck, München, 2018-12-06
(087) Reverend Deadeye @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-10
(088) Wyatt E. @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-11
(089) Wellbrüder aus’m Biermoos @ Sommerabend am Sendlinger Kirchplatz, München, 2018-06-30
(090) Lloyd Williams @ Kulturstrand, München, 2018-06-20
(091) Black Patti @ Ois Giasing! 2018, München, 2018-09-08
(092) Haikkonen @ Maj Musical Monday #85, Glockenbachwerkstatt, München, 2018-02-19
(093) Donkeyhonk Company @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-10
(094) Karaba @ Import/Export, München, 2018-10-18
(095) Pelo Mono @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-10
(096) The Lumes @ Orangehouse, München, 2018-09-06
(097) Anthony D’Amato @ Vintage Pub, München 2018-11-04
(098) Futuro de Hierro @ Pension Noise #11, Köşk, München, 2018-06-07
(099) Inter Arma @ Kranhalle, München, 2018-10-09
(100) Chicos de Nazca @ Import/Export, München, 2018-03-01
(101) The Bonnevilles @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-09
(102) 4Shades @ Café Schau Ma Moi, München, 2018-10-30
(103) Donkeyhonk Company @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-09
(104) Radare @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-11
(105) Gamut Inc @ frameless16, Einstein Kultur, München, 2018-04-10
(106) Zhaoze 沼泽 @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-12
(107) Udo Schindler & Johannes Öllinger @ Köşk, München, 2018-03-21
(108) Au Revoir @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-11
(109) Appalaches @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-12
(110) The Devon Allman Project @ Backstage Club, München, 2018-08-30
(111) Rosetta @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-11
(112) I Am Wolves @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-10
(113) aswekeepsearching @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-12
(114) [ B O L T ] @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-10
(115) WhåZho @ Maj Musical Monday #90, Glockenbachwerkstatt, München, 2018-11-19
(116) Wiegedood @ Kranhalle, München, 2018-05-30
(117) Patsy’s Rats @ Hansa39, München, 2018-05-28
(118) Xenon Field @ Hansa39, München, 2018-05-04
(119) Raw By Peppers 로바이페퍼스 @ Import/Export, München, 2018-04-13
(120) La Bestia de Gevaudan @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-10
(121) Yen Tzu Chang @ frameless16, Einstein Kultur, München, 2018-04-10
(122) Trrmà @ Köşk, München, 2018-04-05
(123) The Hooten Hallers @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-10
(124) Pretty Lightning @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-08
(125) LeVent @ Technikum, München, 2018-09-30
(126) Girl On Catfish @ Milla, München, 2018-07-05
(127) Honkytonk Movement @ Ois Giasing! 2018, München, 2018-09-08
(128) Myrkur @ Hansa39, München, 2018-05-06
(129) One Trip Pony @ Krauthammer Vol. 1, Milla, München, 2018-01-11
(130) Shotgun Sawyer @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-08
(131) The Oilbirds @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-08
(132) Sebastian Dega @ Unter Deck, München, 2018-10-16
(133) Antti Tolvi @ frameless17, Einstein Kultur, München, 2018-04-25
(134) Saroos @ Import/Export, München, 2018-01-25
(135) L.A. Witch @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-08
(136) Nonsun @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-10
(137) Jaye Jayle @ Milla, München, 2018-10-21
(138) Hopeless Jack @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-09
(139) Cranial @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-12
(140) Maudlin @ DOK, Gent, Belgien, 2018-05-09
(141) Damo Suzuki & Karaba feat. Marja Burchard + Peter Frohmader @ Milla, München, 2018-04-26
(142) The World Is A Beautiful Place And I Am No Longer Afraid To Die @ Kranhalle, München, 2018-03-26
(143) Das Weiße Pferd @ Ois Giasing! 2018, München, 2018-09-08
(144) Bosch @ Maj Musical Monday #88, Glockenbachwerkstatt, München, 2018-09-17
(145) The Ills @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-12
(146) Lethvm @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-11
(147) The Ocean @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-11
(148) Mimi Kawouin @ Köşk, München, 2018-04-05
(149) Karaba @ Krauthammer Vol. 1, Milla, München, 2018-01-11
(150) Wynchester @ Backstage Club, München, 2018-08-30
(151) Thot @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-10
(152) Ranges @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-10
(153) Hemelbestormer @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-10
(154) Ohgod @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-11
(155) Taskete! @ Backstage Halle, München, 2018-11-23
(156) Da Bang 大棒 @ Import/Export, München, 2018-04-13
(157) Tortuganónima @ dunk!Festival 2018, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2018-05-10
(158) Avalanche Party @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-08
(159) Arturas Bumšteinas @ frameless18, Einstein Kultur, München, 2018-10-11
(160) Odd Couple @ Raut-Oak Fest 2018, Riegsee, 2018-06-09
(161) Yukon Blonde @ Hansa39, München, 2018-03-05
(162) Lorette Velvette & The Hellcats @ Milla, München, 2018-07-05