Eleventh Dream Day

Reingehört (291): Brokeback

Brokeback – Illinois River Valley Blues (2017, Thrill Jockey)

Prärie-Alternative-Country und Desert-Blues in Referenz an die eine Stammcombo Eleventh Dream Day, im rein instrumentalen Postrock-Gewand als Referenz an die andere Stammcombo Tortoise, die Schnittmenge aus zwei voneinander getrennten Welten, in denen der Musiker seit Jahrzehnten unterwegs ist, so mutet das neue Werk von Douglas McCombs und seinem eigenen, sporadischen Projekt Brokeback an, völlig ohne die von Tortoise oder früheren Brokeback-Alben bekannten, abstrakten Klanggebilde kommen die 10 neuen Arbeiten aus, ein sehr organischer, Wüstenstaub-trockener Slow-Motion-Italo-Western-Soundtrack im Stile der frühen Calexico inklusive widerhallender Gitarren in dunkel-verhaltener Grundstimmung, angereichert mit Dosierungen an 70er-Jahre-Klängen aus dem Bereich Krautrock, Santana-Latin-Blues und Deadheads beglückende Ausflüge in Richtung angejazzter Space- und Cosmic-American-Music-Freeflow. Da ein altgedienter, versierter und erfahrener Indie-Haudegen wie Douglas McCombs grundsätzlich noch nie für irgendwelchen Durchschnitts-Output oder gar musikalischen Sondermüll seinen guten Namen hergegeben hat, darf man auch im Fall des neuen Brokeback-Outputs beherzt und ohne Reue zugreifen.
(**** ½ – *****)

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Abgerechnet wird zum Schluss: Die Platten des Jahres 2015

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„When I said you’re strange
It was a compliment, you know“
(Langhorne Slim & The Law, Airplane)

Irgendwie ein typisches „Es-war-schon-alles-da-in-der-Musik-darum-schon-wieder-kein-neues-‚Astral-Weeks‘-‚Zen-Arcade‘-‚Exile-On-Main-St‘-Wunderwerk“-Jahr, dafür aber ein Musik-Jahr mit überraschenden Comebacks, würdigen Alterswerken, spannenden Mixturen, ein paar erwarteten und etlichen unerwarteten Highlights, einigen gewichtigen Ausgrabungen aus den Archiven und einem ersten Platz, der das in der Gesamtheit nicht sonderlich rosige Jahr 2015 in seiner Grundstimmung einfängt.

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(01) Steve Von Till – A Life Unto Itself (2015, Neurot)
Das düstere Songwriting des Neurosis-Sängers/-Gitarristen: die Platte des Jahres 2015 im Kulturforum. Der passende Soundtrack für ein Jahr, von dem Bilder/Eindrücke unter anderem von gekenterten Flüchtlings-Booten, dem Terror-Anschlag auf einen Live-Club und allerhand politischen Verwerfungen bleiben werden, leider.

(02) Pops Staples – Don’t Lose This (2015, Anti)
Würdiges Alterswerk der Gospel-/Soul-Ikone, aus Rohfassungen von Tochter Mavis Staples und Wilco-Vorturner Jeff Tweedy behutsam zu einem guten Ende gebracht.

(03) Bang On A Can All-Stars – Field Recordings (2015, Cantaloupe/Naxos)
Im Bereich Experimental/Avantgarde/Klassik das Maß aller Dinge in 2015.

(04) Eleventh Dream Day – Works For Tomorrow (2015, Thrill Jockey/Rough Trade)
Tonträger-Comeback des Jahres. Die Alternative-Rock-Combo um Rick Rizzo und Janet Beveridge Bean aus Chicago/Illinois hat nichts verlernt und kracht wie eh und je.

(05) Bill Fay – Who Is The Sender? (2015, Dead Oceans)
Steht dem Songwriter-Wunderwerk ‚Life Is People‘ (Dead Oceans) von 2012 in nichts nach.

(06) The Unthanks – Mount The Air (2015, Soulfood)
Unthank ist der Welten Lohn, haha. English Folk Masterworks.

(07) Wrekmeister Harmonies – Night Of Your Ascension (2015, Thrill Jockey)
Ambient-Drone-Metal von JR Robinson und seinen Mitstreitern, Jahres-Top-Ten-Dauergast.

(08) James McMurtry – Complicated Game (2015, Blue Rose Records)
James McMurtry hat den Folk für sich entdeckt.

(09) Melbourne Cans – Moonlight Malaise (2014, Lost & Lonesome)
Australische Indie-Perle.

(10) Houndmouth – Little Neon Limelight (2015, Rough Trade)
US-Wohlklang-Pop mit allen guten Zutaten aus den Sixties.

(11) Die Buben im Pelz & Freundinnen – Die Buben im Pelz & Freundinnen (2015, Konkord)
Den Violinen-Drone aus „The Black Angel’s Death Song“ haben sie nicht hingekriegt, sowas bleibt natürlich nur Musikern wie dem Gott-ähnlichen John Cale vorbehalten, ansonsten haben sie wirklich alles richtig gemacht, die Buben im Pelz und ihre Schicksen, mit ihrer Wiener Adaption eines der wichtigsten Alben der Pop-Historie. Total leiwand, eh kloa…

(12) Nathaniel Rateliff – Nathaniel Rateliff & The Night Sweats (2015, Stax / Caroline)
Der ehemalige Alternative-Country-/Folk-Crooner liefert die Soul-Scheibe des Jahres ab. Schade, dass er sich beim Münchner Auftritt hinsichtlich Konzertdauer so geziert hat.

(13) Alela Diane & Ryan Francesconi – Cold Moon (2015, Soulfood)
Atemberaubende Schönheit, in Töne gegossen. Mehr Folk-Wohlklang geht glaub ich nicht.

(14) The Echo Bombs – King Of Uncool (2014, Rubber Brother Records)
Garagen-Trash vom Feinsten aus Phoenix/Arizona. Crypt-Records-Ehrenmedaille, sozusagen.

(15) Yo La Tengo – Stuff Like That There (2015, Matador)
‚Fakebook‘, revisited. Was wäre eine Jahresbesten-Liste ohne Yo La Tengo?

(16) Danny And The Champions Of The World – What Kind Of Love (2015, Loose Music / Rough Trade)
Allein schon wegen „Precious Cargo“ und „This Is Not A Love Song“…

(17) Waves – Stargazer (2015, Waves)
Mit das Interessanteste in Sachen Post-Rock kam heuer aus München. Meine Hardcopy fange ich mir beim Konzert am 14. Januar im Backstage ein und dann folgt auch eine ausführliche Besprechung. Versprochen.

(18) Eric Pfeil – Die Liebe. Der Tod. Die Stadt. Der Fluss (2015, Trikont)
Intelligent-gewitzter deutscher Songwriter-Pop. Gibt’s nicht? Eric Pfeil hören…

(19) The Lonesome Billies – It’s Good To Be Lonesome (2015, Stay Lonesome Records)
Alternative Country aus Oregon, mit Punk-Rock-Hintergrund. Da kann nix schiefgehen.

(20) The Moonband – Back In Time (2015, Millaphon Records / Broken Silence)
Wie bereits im Vorjahr waren die Münchner Vorzeige-Folker sowohl konzertant als auch auf Tonträger eine Bank. Eine Coverversionen-Sammlung vom Feinsten.

(21) Low – Ones And Sixes (2015, Sub Pop)
Bis dato das reifste Werk des Slowcore-Trios.

(22) Duke Garwood – Heavy Love (2015, Heavenly / Rough Trade)
Grandioser Düster-Blues im Geiste von Nick Cave und Hugo Race vom Londoner Duke Garwood.

(23) Langhorne Slim & The Law – The Spirit Moves (2015, Dualtone)
„Airplane“, mehr sag ich nicht…

(24) Binoculers – Adapted To Both Shade And Sun (erscheint im Juni 2015, Insular)
Psychedelischer Indie-Wohlklang aus Hamburg.

(25) A Forest – Grace (2014, Analogsoul / Broken Silence)
Ultra-cooler Elektro-Soul aus dem deutschen Osten. Kam schon letztes Jahr raus, was mir wegen der exzellenten Qualität der Platte herzlich egal ist.

(26) Ryley Walker – Primrose Green (2015, Dead Oceans)
Aus der Zeit gefallener Prog-Folk, der Neues mit alten Meistern wie Tim Buckley und Nick Drake verbindet.

(27) Takaakira ‘Taka’ Goto – Classical Punk And Echoes Under The Beauty (2015, Pelagic / Cargo Records)
Exzellente Neoklassik-Übung des Mono-Gitarristen.

(28) Ralph Stanley & Friends – Man Of Constant Sorrow (2015, Cracker Barrel)
The good Bluegrass-Doctor mit prominenter Unterstützung.

(29) Ty Segall Band – Live In San Francisco (2015, Drag City)
Krachiger US-Indie-Rock der angenehmen Sorte.

(30) Damo Suzuki & Mugstar – Start From Zero (2015, Salted)
Der ehemalige Can-Sänger und die britischen Space-Rocker mit einem hypnotischen Live-Album.

(31) Rhett Miller – The Traveler (2015, ATO Records)
Der Old-97’s-Vorsteher auf Solopfaden als Indie-/Alternative-Country-Grenzgänger.

(32) Joe Crookston – Georgia I’m Here (2014, Milagrito)
1a-Ami-Folk-Album.

(33) Hans Theessink & Terry Evans – True & Blue (2015, Blue Groove / in-akustik)
Der holländische Blues-Gitarrist und der Ry-Cooder-Spezi live in Wien.

(34) Robert Pollard – Faulty Superheroes (2015, Fire Records)
Gibt es überhaupt schlechte Robert-Pollard-/Guided-By-Voices-Platten? Mir ist noch keine untergekommen.

(35) The Rheingans Sisters – Already Home (2015, Rootbeat)
Altertümlicher englisch-französischer Folk und Klassik-Elemente ergeben eine bestechende Mixtur.

(36) The Revolutionary Army Of The Infant Jesus – Beauty Will Save The World (2015, Occulation)
Überraschendes, unerwartetes Experimental-Folk-Comeback.

(37) Warren Haynes feat. Railroad Earth – Ashes & Dust (2015, Mascot / Rough Trade)
Gov’t-Mule- und ex-Allman-Brothers-Ausnahme-Gitarrist Haynes hat zusammen mit der Bluesgrass-Jam-Combo Railroad Earth ein handwerklich perfektes Werk in die Landschaft gestellt.

(38) Robin Williamson – Trusting in the Rising Light (2015, ECM)
Keltischer Experimental-Folk des ex-Incredible-String-Band-Harfenspielers auf höchstem Niveau.

(39) Wire – Wire (2015, Pink Flag / Cargo Records)
Auf die englische Art-Punk-Institution ist auch nach 37 Jahren uneingeschränkt Verlass.

(40) Steph Cameron – Sad-Eyed Lonesome Lady (2014, Pheromone Recordings / Fontana North)
Jack Kerouac als kanadische Folk-Frau. Bereits von 2014 und heuer noch genauso gut wie in 10 Jahren.

***

Außer Konkurrenz – Thematische Sammlungen / Best-Of-Sampler / Aus den Archiven / Wiederveröffentlichtes / „Oldies But Goldies“:

(01) V.A. – Senegal 70: Sonic Gems & Previously Unreleased Recordings From The 70’s (2015, Analog Africa / Groove Attack)
Senegal-Funk-Soul-Juju-Afro-Cuban-Dub-Trance-Jazz-Crossover, die 70er Jahre…

(02) V.A. – Strange & Dangerous Times – New American Roots – Real Music For The 21st Century (2014, Trikont)
Muddy-Roots-Soundtrack, mustergültigst kompiliert von „Shadow Cowboy“ Sebastian Weidenbach.

(03) V.A. – Rastafari: The Dreads Enter Babylon – 1955-83: From Nyabinghi, Burro and Grounation to Roots and Revelation (2015, Soul Jazz Records)
Religious Rastaman Vibration und die jamaikanische Volksmusik, ein weites Feld…

(04) The Dad Horse Experience – Best Of – Seine schönsten Melodien 2008 – 2014 (2015, Sacred Flu Productions)
Die besten Predigten über die Schattenseiten des Lebens von unserem liebsten Reverend Dad Horse Ottn. Kellergospel of the Walking Dad since 2006.

(05) Pere Ubu – Elitism For The People 1975-1978 (2015, Fire Records)
Das Frühwerk der Post-Punk-Avantgarde-Pioniere, wichtiger geht’s eigentlich nicht mehr.

(06) The Velvet Underground – The Complete Matrix Tapes (2015, Polydor)
Nachdem es von ihnen nicht allzu viel brauchbares Live-Material gibt, nimmt man das hier mit Kusshand.

(07) Dead Moon – Tales From The Grease Trap, Vol. 1: Live At Satyricon (2015, Voodoo Doughnut Recordings / Broken Silence)
Aus den Live-Archiven der Garagen-Trash-Götter.

(08) Gil Scott-Heron – Small Talk At 125th And Lenox (Reissue 2015, Ace Records / Soulfood)
Polit-Proto-Rap vom Meister seines Fachs.

(09) Grateful Dead – 30 Trips Around the Sun: The Definitive Live Story 1965-1995 (2015, Rhino)
Live waren sie immer in ihrem Element: Das Motto „Aus jedem Jahr ein Stück“ ergibt eine repräsentative Werkschau, der selbst altgediente Dead-Heads noch einiges abgewinnen können.

(10) Beat Happening – Look Around (2015, Domino)
Best-Of-Werkschau der Indie-Stoiker.

***

Das soll’s gewesen sein von meiner Seite für 2015. Rutscht gut rüber ins neue Jahr, ich wünsche Euch alles Gute, Glück und vor allem Gesundheit für 2016, uns wird es vermutlich auch im neuen Jahr im Großen und Ganzen wieder besser ergehen als 99% vom Rest der Welt, in diesem Sinne, weil Sylvester ist und weil gleich die Böller und Sektkorken knallen, soll das letzte Wort im alten Jahr an dieser Stelle Nathaniel Rateliff gehören: „Son of a Bitch, give me a Drink !!!!“ ;-)

Reingehört (72)

REINGEHÖRT 2015-08-11
 

Eleventh Dream Day – Works For Tomorrow (2015, Thrill Jockey/Rough Trade)
Alte Helden mit unerwartetem neuen Output: Die grandios-gute und permanent erfolglose Alternative-Rock-Combo Eleventh Dream Day aus Chicago/Illinois hat im Jahr 1988 mit ‚Prairie School Freakout‘ beim französischen Indie-Label New Rose (2004, Thrill Jockey Reissue) ein exzellentes Volle-Länge-Debüt nach einer bereits sehr respektablen, selbstbetitelten EP (1987, Fan Club / New Rose) veröffentlicht, auf dem die Band einen betörenden, Gitarren-lastigen, Neil-Young-beeinflussten, hoch-energetischen Sound transportierte, der sich im Lauf der Jahrzehnte auf den folgenden, stets empfehlenswerten Werken der Band mal mehr in traditionellere Gefilde – als Beispiel sie hier das grandiose Album ‚Lived To Tell‘ (1991, Atlantic/WEA) genannt – mal in experimentellere Bereiche bewegte, hier seien die Werke ‚Ursa Major‘ (1994, City Slang) oder ‚Stalled Parade‘ (2000, Thrill Jockey/Rough Trade) exemplarisch erwähnt.
Seit der Jahrtausendwende haben Eleventh Dream Day nur noch sporadisch, wohl dem ausbleibenden Erfolg geschuldet, veröffentlicht, die Bandmitglieder tummelten sich parallel bzw. zwischenzeitlich in diversen anderen Projekten: Schlagzeugerin Janet Beveridge Bean war alternativ beim hervorragenden Bluegrass-Projekt Freakwater am Start und veröffentlichte 2003 mit ‚Dragging Wonder Lake‘ unter Janet Bean And The Concertina Wire auf Thrill Jockey ein respektables Solodebüt, Bassist Doug McCombs kam als festes Bandmitglied beim Post-/Experimental-Rock-Quintett Tortoise zu internationalem Renommee. Bandleader Rick Rizzo ist inzwischen im Hauptberuf Lehrer, soweit kommt’s, wenn man vom Plattenverkauf nicht leben kann, eine Schande im Falle dieser Combo.
2011 veröffentlichte die Band mit ‚Riot Now!‘ (Thrill Jockey) das Vorgänger-Album der aktuellen Songsammlung, die Band promotete dankenswerte Weise im selben Jahr – leider bei geringem Zuschauerzuspruch – live auch in unseren Gefilden, hier deutete sich bereits vehement an, was auf ‚Works For Tomorrow‘ seine ganze Pracht entfaltet: die Combo pflegt neben vertrauteren, Americana-beeinflussten, traditionelleren Indie-Gitarrenrockern vermehrt eine härtere, direktere, zornigere, mitunter an Sonic Youth/Thurston Moore gemahnende Variante unter Einsatz von Feedbacks und sonstigen Verzerrungen. Die Rohheit des Punk stand wiederholt Pate für drängende, ungebändigte, vor Tatendrang strotzende Stücke, die in der Mehrzahl von Janet Beveridge Bean nahezu geschrien werden, man hört das „Nehmt uns endlich ernst oder geht zum Teufel!“ förmlich heraus, und im Falle dieser erneut erfreulich gelungenen Eleventh-Dream-Day-Platte kann ich das nur unterstreichen: Kauf den Tonträger und macht die Combo reich, verdient haben sie es schon lange.
Was immer diese Band durchhalten lässt: möge es als Inspiration/Motivation noch lange anhalten…
(***** ½)

Cosmic Psychos – Cum The Raw Prawn (2015, Desperate)
Alte Helden mit noch wesentlich weniger erwartetem neuen Output: Von den australischen Cosmic Psychos war mir bis vor ein paar Wochen nicht bewusst, dass das Punkrock-Trio aus Melbourne nach wie vor aktiv ist und seit der zuletzt wahrgenommenen ‚Blokes You Can Trust‘ (bereits von 1991, Amphetamine Reptile Records) weitere sieben Alben, das aktuelle mitgerechnet, veröffentlichte.
Von der Originalbesetzung ist einzig Sänger und Bassist Ross Knight nach wie vor mit von der Partie, der Sound der Band wurde vom australischen Musikjournalisten Ian McFarlane als Punk-Krach in einer Mischung aus Birthday Party und narkotisierten Ramones beschrieben, „equal parts Stooges riffs, Ramones tempos, lashings of wah wah guitar, American 1980s hardcore attitude and a healthy dose of yobbo humour. [They] played no-frills, stripped-down punk rock“, kann man getrost so stehen lassen, die verzerrten Uptempo-Stooges-Gitarren waren für meine Begriffe immer das Markenzeichen dieses kompromisslosen, zupackenden Sounds, der auf Konserve kaum anders klang als konzertant, Ende der Achtziger stellte die Band das während einer Europatournee, welche sie auch in den längst abgefackelten, legendären Circus Gammelsdorf verschlug, eindrucksvoll unter Beweis, das Fachblatt Spex berichtete seinerzeit ausführlichst.
Grunge-Größen wie Kurt Cobain, Eddie Vedder, Donita Sparks von L7 und nicht zuletzt der großartige Buzz Osbourne von den Melvins nannten die Band als frühe Einflüsse für ihren inzwischen weltberühmten Seattle-Sound.
Das neue Werk unterscheidet sich hinsichtlich energischem Drive, Themen und repetitiver Texte nicht groß von früheren Alben und das ist auch gut so – ab und an ist Konstanz in der weiten Welt der Musik etwas Wunderbares.
(**** ½ – *****)