Der Heyne-Verlag hat in der Stadt seinen Firmensitz, trotzdem ist München bei der Lesereise zu Robert Forsters kürzlich erschienener, lesenswerter Autobiografie „Grant & Ich. The Go-Betweens und die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft“ leer ausgegangen, für die renommierte Regensburger Buchhandlung Dombrowsky hingegen war es ein leichtes, die australische Indie-Legende für eine ausgedehnte Abendveranstaltung zu engagieren, langjährige persönliche Beziehungen des Songwriters zum Buchladen und nicht zuletzt die Herkunft von Forsters Ehefrau Karin Bäumler aus dem Regensburger Umland spielen dahingehend eine gewichtige Rolle.
Nach einer kurzen wie charmanten, von persönlichen Erinnerungen geprägten Einführung durch Ladeninhaber Ulrich Dombrowsky übernahm Rolling-Stone-Schreiber Maik Brüggemeyer die Moderation des Abends. Der Rock-Journalist, der auch für die Übertragung der Forster-Erinnerungen ins Deutsche verantwortlich zeichnet, merkte an, den Original-Titel „Grant & I“ habe er kongenial in „Grant & Ich“ übersetzt, und beim Rest hätte er sich auch nicht wesentlich mehr Mühe gegeben, wer das Buch bereits gelesen hatte, mochte an der Stelle zwar den verdienten Lacher anbringen, aufgrund einiger holpriger Passagen im Text aber nicht widersprechen.
Brüggemeyer trug einen kurzen Abschnitt aus dem Werk vor, damit war der Vorlese-Teil der Veranstaltung bereits abgehandelt, anschließend gesellte sich der Star des Abends auf die Bühne und beantwortete ausführlichst, humorig wie einnehmend die Fragen des Rolling-Stone-Redakteurs, die sich neben der nahe liegenden Bandbiografie der Go-Betweens und der jahrzehntelangen Freundschaft und Arbeits-Beziehung Robert Forsters zum 2006 verstorbenen Go-Betweens-Co-Songwriter Grant McLennan um Themen wie literarische Vorlieben, Images in der Rockmusik, die Ratlosigkeit eines 18-jährigen hinsichtlich beruflicher Zukunft inklusive eines im Keim erstickten Ansinnens einer Friseur-Ausbildung, das Fehlen jeglicher Kreativität im Hochschul-Fach „Creative Writing“, die Herkunft von Robert Forsters zweitem Vornamen „Derwent“, grauenvolle Autorenfotos, die Humboldt-Universität in (Ost-)Berlin und gutes Songwriting als beste Musik-Kritik drehte.
Auf die Frage Brüggemeyers, ob Robert Forster bei der literarischen Aufarbeitung seiner Beziehung zum Freund McLennan von Patti Smiths Buch „Just Kids“ beeinflusst wurde, in dem die New Yorker Punk-Ikone ihr Verhältnis zum 1989 verstorbenen Fotografen Robert Mapplethorpe in den Mittelpunkt stellt, meinte der australische Indie-Musiker, das Buch hätte sicher bei der Arbeit an seinem Werk eine Rolle gespielt, grundsätzlich wäre er aber seit jeher von künstlerischen Beziehungen wie der von Lennon/McCartney, Picasso/Braque oder der Zusammenarbeit der jamaikanischen Reggae-Stars Bob Marley und Peter Tosh fasziniert gewesen, insofern war es auch ein Glücksfall, dass er und McLennan sich über gemeinsame Interessen zu einer gedeihlichen wie freundschaftlichen Kooperation fanden.
Und einmal mehr bestätigte sich eine der Binsenweisheiten der Rock-Historie, diejenige zum ersten Velvet-Underground-Album, die besagt, dass der Meilenstein zwar seinerzeit kaum gekauft wurde, aber jeder, der ihn erwarb, im Nachgang eine Band gründete. Forster betonte, dass er noch vor dem Hören der Platte vom VU-Bandfoto völlig angetan war hinsichtlich der Präsenz der Teutonen-Schönheit Nico und der androgynen Drummerin Maureen Tucker neben den drei Kerlen, ihm und Grant wäre von Beginn an klar gewesen, dass mit Lindy Morrison eine Frau an den Go-Betweens-Drums sitzen musste, mit dem Einstieg von Amanda Brown als fünftes Bandmitglied war für ihn 1986 das Besetzungs-Ideal erreicht.
Robert Forster garnierte und bereicherte den launigen Literatur-Abend zur großen Freude der zahlreich anwesenden Musik-Freunde mit einer Auswahl seiner Songs, neben einer brandneuen Nummer kamen Stücke wie das längst zum Klassiker gereifte „Clouds“ vom „16 Lovers Lane“-Album der Go-Betweens, „Darlinghurst Nights“, das in Regensburg entstandene „Surfing Magazines“ und das autobiografische „Born To A Family“ zum Vortrag, zu letzterem merkte Forster schmunzelnd an, der Song würde in ein paar Minuten seine ganze Biografie enthalten, die er im Buch auf über 350 Seiten ausbreitet.
Einer der großen Indie-Pop-Songwriter hat sich zu der Gelegenheit unaufgeregt wie liebenswert präsentiert, ganz bei sich und augenscheinlich mit seinem Leben im Reinen, entsprechend angenehm strahlte diese Zufriedenheit auf die Zuhörerschaft aus.
Die ausverkaufte Veranstaltung fand ihren Ausklang nach langanhaltendem und dankbarem Applaus mit individueller Buchsignatur und persönlichem Plausch mit dem Künstler.
Wie eingangs erwähnt, mit einer Lesung in München hat es nicht geklappt, dafür gibt es in ein paar Wochen mehr als würdigen Ersatz in Form eines Konzerts von Robert Forster mit Band, am Freitag, den 15. Dezember, im Feierwerk/Hansa39. Vorweihnachtsfreude pur, hingehen, toppt jedes noch so beseelte Adventssingen.
Very special thanx an Christian Strätz.
Robert Forster und Maik Brüggemeyer präsentieren „Grant & Ich“ mit Lesung, Interview und Konzert noch zu folgenden Gelegenheiten:
Der Schriftsteller, Journalist, Blogger und DJ Franz Dobler war im Rahmen des aktuell stattfindenden Münchner Literarturfests im Gasteig am vergangenen Freitag auf der B2-Couch Interview-Gast bei Kulturradio-Redakteur Knut Cordsen.
Thematischer Schwerpunkt war der kürzlich erschienene, zweite Dobler-Krimi „Ein Schlag ins Gesicht“ (2016, Tropen), sein erstes Werk mit dem Polizisten Robert Fallner, „Ein Bulle im Zug“, ist 2015 mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet worden.
Im neuen Roman bekommt es der mittlerweile Ex-Polizist Fallner als Security-Mann mit einem Stalker zu tun, belästigt wird die ehemalige 70er-Jahre-Sex-Film-Schauspielerin Simone Thomas, das Thema Stalking war für Dobler aufgrund der Medienpräsenz und neuer Gesetzgebung von literarischem Interesse.
Der Krimi hat einen starken München-Bezug, in der Stadt, die Dobler in der Tradition des großen Städte-Beschimpfers Thomas Bernhard im Vorgänger-Roman als „etwas zu groß geratenes Dirndl“ bezeichnete, hallte für den jungen Schongauer Autor 1979, als er in die Isar-Metropole übersiedelte, immer noch das Echo der frühen 70er Jahre und die Atmosphäre der 68er nach, diese Reminiszenzen verarbeitete er im aktuellen Roman, die fiktive Schauspielerin Thomas tummelte sich im Fassbinder-Umkreis, war Statistin bei Werner Herzog und – hier kommt der Musikkenner Dobler ins Spiel – großer Blondie-Fan, in einer Szene, in der alles „up to date“ zu sein hatte, war klar, dass die Protagonistin Fan der ersten Stunde der New Yorker New-Wave-Ikone war. Simone Thomas ist im Roman wie die reale Debbie Harry ein adoptiertes Kind, die Eltern-Kind-Beziehung zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.
Knut Cordsen sprach die vielen Zitate im Roman an, Kenneth Anger oder auch der vom Autor sehr geschätzte Jörg Fauser kommen unter anderem zu Wort, Franz Dobler selbst erfreut sich süffisant an dem Umstand, dass der Kneipier im Cafe Lessing eben diesen zu zitieren weiß und er den Aphorismus „Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas Besseres“ von der Leserschaft gutgeschrieben bekommt, ein für Kriminalromane unübliches Quellenverzeichnis im Anhang sorgt indes für Aufklärung und Richtigstellung.
Franz Dobler selbst lebt seit vielen Jahren in Augsburg, „Augsburg ist ja ähnlich wie München, nur dass es etwas kleiner ist.“
Zum Thema Johnny Cash, über den Dobler nebenher erwähnt 2002 eine sehr lesenswerte Biografie verfasst hat, merkte Moderator Cordsen an, dass der Autor in Analogie zum Folsom-Prison-Konzert der Country-Legende viele Jahre kostenlose Lesungen im Jugendgefängnis Augsburg abhielt, die Anstalt gibt es inzwischen nicht mehr, Dobler bedauert dies sehr, zumal die Delinquenten inzwischen zur Verbüßung ihrer Strafen wesentlich weiter reisen müssten und er selbst bei diesen Veranstaltungen am allermeisten gelernt habe. „Ist Trump der letzte Ausbruch von Pulp Fiction?“ fragte Cordsen Dobler als ausgewiesenen Experten der amerikanischen Sub- und Pop-Kultur, der Schriftsteller meinte, die Wählerklientel Trumps wäre ihm nicht unbekannt, da er den Süden der USA gut kenne, es trifft nicht zu, dass das nur Nazis amerikanischer Prägung wären, letztendlich fehlen ihm zum Wahlergebnis aber die Worte, er könne nur den von ihm sehr verehrten amerikanischen Autor James Lee Burke zitieren, der in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ zum Trump-Wahlsieg anmerkte: „Es ist, als würde man einen Betrunkenen mit einer Kettensäge zum Geburtstag der eigenen Tochter einladen.“
Das gesamte Interview sendet der Bayerische Rundfunk zu einem späteren Zeitpunkt, im Rahmen des Bayern2-Kulturprogramms „Diwan – Das Büchermagazin“, Termine immer samstags um 14.05 Uhr.
Franz Dobler liest in nächster Zeit aus seinen Werken zu folgenden Gelegenheiten:
26.11. – Erdweg – Wirtshaus am Erdweg 30.11. – München – Theater im Fraunhofer / mit Live-Musik von Philip Bradatsch 06.12. – Augsburg – Golden Glimmer Bar 10.12. – München – Optimal Records / mit Karl Bruckmaier 15.12. – Augsburg – City Club / DJ-Set / mit Live-Musik von Doctorella 16.12. – Augsburg – Grand Hotel Cosmopolis / Rusty Roots Roadshow
Das KULTURFORUM-Interview mit dem Fotografen und CD-Herausgeber Sebastian Weidenbach aka The Shadow Cowboy über seinen 2014 bei Trikont erschienenen Sampler ‚Strange & Dangerous Times‘, über die dort vorgestellte „New American Roots“-Musik, seine Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Marc A. Littler, Fotoprojekte, ausgedehnte Reisen und die dunklen Seiten Amerikas.
Sebastian, ich würde gerne den Sampler als Einstieg nehmen, wo kam die Idee her? War das ein Trikont-Auftrag oder war das von Dir Eigeninitiative, Motto ‚Ich mach das und such mir dann ein Label‘?
Sebastian: Die Idee hatte ich 2009 bei meiner ersten Reise durch den Mittleren Westen, da war ich auf dem ‚Deep Blues Festival‘ in Minneapolis, dort hab ich gemerkt, es gibt so viele gute Bands, von denen hier keiner eine Ahnung hat, irgendwie kam dann die Idee, ich würde gern einen Sampler dazu machen, ich hab dann einige für mich selber und für Freunde zusammengestellt, irgendwann kam dann der Gedanke, es wär super, das mal auf einem Label herauszubringen, um einfach mehr Leuten diese Musik zu präsentieren. Das Genre ist ja sehr unterrepräsentiert, man sieht es ja auch oft auf Konzerten, da kommen dann 30 Leute, weil’s keiner kennt. Wenn die Leute die Bands nicht kennen, dann gehen sie auch nicht hin.
Bist Du dann auf Trikont zugegangen oder hast nach einem Label Ausschau gehalten, bei dem Du dachtest, das könnte da passen? Trikont ist ja in München irgendwo das klassische Sampler-Label für eher etwas abseitigere Themen, insofern passt die CD da ja gut hin.
Sebastian: Ich hatte totales Glück, ich kenn jemanden, der selber Musiker ist und mit seiner ersten Band schon bei Trikont war, in den 80er Jahren, den kenn ich schon seit 25 Jahren, der macht auch viele Projekte, der hat z.B. die Gesamtausgabe von Karl Valentin bei Trikont rausgebracht, der Andi Koll, und dem hab ich das irgendwann mal erzählt, der hat das dann für eine super Idee gehalten und dem Achim (Anm.: Achim Bergmann, Geschäftsführer des Münchner Trikont-Labels) mal vorgeschlagen, er meinte, grundsätzlich ist es so, dass Trikont nur Sachen macht, die ihnen selber auch gefallen. Da geht es jetzt nicht in erster Linie um den kommerziellen Erfolg, in erster Linie ist die Idee wichtig. Als ich dann meinen ersten Termin mit Trikont hatte und im Vorfeld ein paar Fotos zusammenstellte und ein paar Songs auf eine CD brannte, musste ich keine große Überzeugungsarbeit mehr leisten, es ging dann eigentlich nur noch um das „Wie„.
Ich vermute, die haben Dir dann relative Freiheit bei der Umsetzung gelassen, zumindest würde ich das aus dem fertigen Produkt herauslesen. Für mich sieht es wie ein stimmiges Gesamtkonzept aus. Die zusammengetragene Musik ist das eine, aber da sind ja auch noch Deine tollen Fotos im Booklet und die Hintergrund-Info zum Thema im Text vom Begleitheft, die den Bezug zur amerikanischen Musikgeschichte generell herstellt, das kommt alles von Dir?
Sebastian: Nein, die Musik, die Bilder und die Grafik kommen von mir, und die Idee dahinter, das so zusammenzustellen, ich bin kein Mann des großen geschriebenen Wortes, ich hab das große Glück, dass ich mit Marc Littler befreundet bin, wir haben uns da auch immer gegenseitig geholfen, er hat zu dem Thema ja auch einen Film gemacht, ‚Hard Soil‘, in dem sehr viele Protagonisten vorkommen, die auch auf meinem Sampler drauf sind. Das ist allerdings alles unabhängig voneinander entstanden, der hat mir jedenfalls geholfen, den Text zu schreiben. Wir haben uns mal getroffen und so eine Art Briefing gemacht, aber er hat es letztendlich ausformuliert. Trikont hat dann alles so genommen, wie ich das vorgeschlagen habe, Songauswahl, Reihenfolge usw, ich hab da absolute Freiheit gehabt.
Kanntest Du die Filme da schon vom Marc Littler, waren die da schon fertig? ‚Folk Singer‘ glaub ich schon, oder?
Sebastian:‚Folk Singer‘, genau, da haben wir uns kennengelernt, über MySpace, da hat man damals zum Thema auf der Plattform viele gute Sachen gefunden. So hab ich den Marc Littler dann auch entdeckt, über den Trailer vom ‚Folk Singer‘, in dem die Hauptfigur der Konrad Wert aka Possessed By Paul James ist, der auch auf meinem Sampler vertreten ist. Der Trailer hat mich dann so angesprochen, dass ich mit ihm in Kontakt getreten bin.
Der hat dann auch einen Film über Voodoo Rhythm Records gemacht, das Label, auf dem auch der Delaney (Anm.: Delaney Davidson) drauf ist, die hatten mal sehr große Schwierigkeiten in der Schweiz, mit der Schweizer GEMA, auf einmal musste der 40.000 Schweizer Franken nachzahlen, und da haben dann alle möglichen Leute in dem Umfeld Veranstaltungen gemacht und Geld gesammelt, da war dann unter anderem der Marc Littler in Frankfurt, ich bin da dann hingefahren und da haben wir uns kennengelernt, seitdem sind wir befreundet und unterstützen uns gegenseitig. Ich hab ihm dann auch für das ‚Hard Soil‘-Plakat Fotos zur Verfügung gestellt und er hat mir dann im Gegenzug bei meinem Taxt für das CD-Booklet geholfen.
Feine Sache, ist ja auch ein interessanter Filmemacher.
Sebastian: Auf jeden Fall!
Wie sind Deine Planungen in Richtung CD-Release? Soll beispielsweise ein zweiter Sampler kommen?
Sebastian: Ja, würde wir gerne machen. Wir müssen nur schauen wie wir den zweiten Sampler finanziert bekommen.
Du hättest Dir sicher bei der ersten Ausgabe mehr kommerziellen Erfolg versprochen?
Sebastian: Nicht unbedingt für mich selber, ich krieg zwar für jede verkaufte CD ein wenig Geld, aber das ist marginal. Mir ging’s vor allem darum, zum einen diese Musik zu puschen, und zum anderen hab ich das bezüglich der Fotos auch irgendwie als Plattform für meine Kunst gesehen. Die Leute, die den Sampler haben oder kennen, mögen ihn alle sehr gern…
… absolut, kann ich bestätigen…
Sebastian: …es sind nur leider zu wenige…
… dann hoffen wir mal, wenn der zweite kommt und dass ihm mehr Erfolg beschieden ist. Lass uns zum zweiten Thema unseres Gesprächs überschwenken: Deine zum Teil ausgedehnten Reisen in die USA. Soweit ich das verstanden habe, hast Du die Bands vom Sampler dort auch persönlich kennengelernt.
Sebastian: Viele hab ich auf den Reisen kennengelernt, zum Teil aber auch in München bei Konzerten. Reverend Deadeye hab ich zum Beispiel 2009 in München kennengelernt, bei einem
Konzert im Substanz, bei dem glaub ich 10 Zuschauer anwesend waren…
…typisches Substanz-Konzert…
Sebastian: …der hat mich dann wieder eingeladen auf ein Festival, auf der Reise war ich dann auf zwei Festivals, in Denver auf dem ‚ONE‘-Festival, ein kleines Festival, wo nur One-Man-Band-Leute gespielt haben, da hat der Delaney gespielt, der Tom VandenAvond, Reverend Deadeye, der Beat-Man. Und dann war ich noch auf dem ‚Deep Blues Festival‘ in Minneapolis. Viele persönliche Kontakte kamen dann über die Fotografiererei, ich hab die Leute vorher angeschrieben und gefragt, ob ich Bilder machen kann, da haben sich dann Freundschaften entwickelt, wir waren jetzt gerade wieder bei Scott McDougall in Portland, der war auch mal fünf Tage hier in München, da hat er dann das Augustiner Bier zu schätzen gelernt… (Gelächter)…
… der hat wahrscheinlich heute noch Kopfweh…
Sebastian: …mittlerweile trinkt er nicht mehr…
… gut, ist hinsichtlich Augustiner-Bier wahrscheinlich auch schlauer… (Gelächter) … zurück zu Deinen Reisen – was in den Littler-Filmen latent immer mitschwingt, ist zum einen die Darstellung einer relativ prekären Lebenssituation dieser Musiker und zum anderen so eine Art religiöse Verwurzelung, in welcher Art auch immer, kannst du das bestätigen von Deinen Reisen?
Sebastian: Das ist auch der Grund, warum viele gerne hierher kommen. Auch wenn sie hier bei einem Gig nicht richtig viel Geld verdienen, ist es meistens mehr als drüben, dazu kommen diese wahnsinnigen Entfernungen, du musst von einem Gig zum nächsten schon mal 600 km zurücklegen, da muss erst mal der Sprit verdient werden. Den Musikern geht es nicht anders als Amerika allgemein. Es gibt einfach wahnsinnig viele Leute, denen es finanziell relativ schlecht geht. Du bist da auch relativ schnell durch das Raster gefallen, die meisten Musiker, die auf meinem Sampler drauf sind, haben keine Krankenversicherung oder irgendwas in die Richtung. Ich glaube, das hat auch was mit der Intensität der Musik zu tun, warum die Songs dieser Bands immer anders klingen, weil sie mehr zu erzählen haben, ist jetzt wahrscheinlich blöd gesagt, aber um den Blues zu spielen, musst du ihn fühlen. So wie die unterwegs sind, das hat schon eine Härte, glaub ich, dann kommt noch die Musik dazu, mit der sie aufgewachsen sind, teilweise haben die auch von zu Hause aus im religiösen Kontext musiziert, das spielt schon bei vielen eine Rolle, beim Reverend Deadeye war der Vater z.B. Prediger, der ist in einem sehr religiösen Umfeld aufgewachsen, er ist selber auch ein sehr spiritueller Mensch, aber jetzt nicht im klassischen Sinn, nicht so christlich-Hardcore.
Die Familie vom Scott McDougall missionieren alle, sie waren auch schon als Missionare in Afrika, der ist ein sehr religiöser Mensch. Als wir angekommen sind, war er gerade bei einer Bibel-Stunde.
Das spielt schon eine Rolle, die Religiosität, ganz anders, als wir das hier mittlerweile kennen. Bei uns hat sich das schon stark verändert, die christliche Religion hat in den Staaten schon
eine Intensität und Ausprägung, wie ich sie selbst aus dem katholisch geprägten Bayern nicht kenne. Ob die Musiker jetzt alle so religiös sind, ist die Frage, aber sie kommen auf alle Fälle aus
dem Background, sind so geprägt und aufgewachsen.
Sie reflektieren es jedenfalls in ihren Songs…
Sebastian: …das spielt auf alle Fälle dort eine größere Rolle, als man es hier kennt. Ich kenne hier kaum Leute in meinem Umfeld, die so stark religiös geprägt sind.
Man merkt das auch an den Texten, ich glaube, da gibt es momentan eine ganz scharfe Trennlinie in der amerikanischen Folk-Musik, auf der einen Seite diese glattproduzierten Indie-Acts, mir fallen Mumford & Sons oder Fleet Foxes als Beispiele ein, Geschichten, mit denen ich musikalisch wenig bis nichts anfangen kann, und auf der anderen Seite diese ganzen Muddy-Roots-Geschichten, wo eine ganz andere Intensität dahinter steckt, wo man letztendlich auch diese amerikanische Subkultur besser widergespiegelt kriegt und wo diese prekären Lebensumstände besser reflektiert werden, ich war vor kurzem im Amerikahaus in der Seph-Lawless-Ausstellung, der völlig entvölkerte Stadtteile Amerikas fotografierte, völlig abgewrackte und abgefuckte Gegenden und Gebäude, David Simon fällt mir in dem Zusammenhang auch ein, der hat ja auch über die TV-Serie „The Wire“ oder in seinen Büchern thematisiert, dass in den Staaten der Mittelstand total wegbricht…
Sebastian: … wenn Du Amerika nur aus Film, Funk und Fernsehen kennst, hast du einfach ein komplett anderes Bild, das Land ist in so vielen Teilen am Ende, wir waren beim letzten Mal viel in Kalifornien unterwegs, es gibt auf der einen Seite einen so unglaublichen Reichtum, der zur Schau getragen wird, Haus, Auto, mit allem Drum und Dran, und dann gibt es halt diese große Masse an Orten, wo du nicht tot vom Baum hängen willst, diese Trailer-Parks, wo die Leute auf absolutem Low-Level leben, da gibt es extrem viele, eine Masse an Leuten, die einfach richtig zu kämpfen haben. So viele ‚Homeless People‘ wie an der Westcoast habe ich sonst nirgends gesehen, da gibt es Straßenzüge, da steht ein Zelt nach dem anderen, wie in diesen Endzeit-Filmen. Es gilt als reichstes Land der Welt, aber das Land ist teilweise so kaputt…
… ich kenn nur New York besser, weil ich da öfter war, aber selbst da war das mit den Jahren immer mehr zu beobachten, früher habe ich da auf der Straße noch keine Obdachlosen gesehen, beim letzten Mal war es das normale Stadtbild, nachts durchaus auch in besseren Stadtteilen.
Sebastian: Es gibt ja da auch nicht diese Grenze zum Slum, das mischt sich, plötzlich bist du an einer Ecke, da liegen dann die Leute in Pappe eingewickelt, bei uns sind das ja hauptsächlich Männer, dort hast Du ganze Familien, alleinerziehende Mütter mit zwei Kindern, die auf der Straße leben, ohne Essen, ohne Versicherung…
… letztendlich wohl immer noch die Folgen der sogenannten Subprime-Krise, da sind die Leute ihre Behausungen losgeworden und das war’s dann…
Sebastian: … genau, das interessiert dann keinen mehr.
Nochmal zurück zur Musik: Ist euch bei eurem letzten Trip im Sommer durch die Staaten was neues über den Weg gelaufen, was ein Hinhören wert ist?
Sebastian: Getroffen haben wir dahingehend niemanden, aber mit Scott McDougall tausche ich immer Listen aus, die wir uns gegenseitig aufschreiben, ich hab seine noch nicht komplett abgearbeitet, das letzte Mal waren bei ihm ein paar gute Tipps drauf, so Old-School-Sachen,
Don Redman, farbiger Sänger aus den 30er, 40er Jahren, Jazz. mit seiner Bigband, da gibt es ein Stück „Shakin‘ The African“, da weißt du, wo Hiphop herkommt. Ich war mit Scott auch bei Mississippi Records in Portland, ein reiner Blues-Plattenladen, die haben ein eigenes Label und legen auch alte Sachen wieder auf, das war musikalisch sehr interessant.
Ich geh schon gern mal auf ein Festival, aber bei den Reisen geht es mir auch in erster Linie um das Land, die Orte, wir sind da auch kaum auf Hauptstraßen unterwegs, mich interessiert, wo das Leben stattfindet, wir fahren oft Seiten- und Querstraßen, mich interessiert das Vergängliche, da sieht man dann, das Land hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Da bietet Amerika viel, das hat für mich auch eine gewisse Ästhetik.
Gutes Stichwort: Fotografie. Du machst hauptsächlich diese Sachen und viele Musiker/Bands. Gibt es noch andere Themen, die Dich in der Fotografie interessieren?
Sebastian: In den letzten 10 Jahren waren es schwerpunktmäßig tatsächlich die Reisen, hauptsächlich USA (12 mal) , Asien (2mal), und die Musik. Was Menschen betrifft, bin ich immer etwas zurückhaltender, wenn ich sie nicht kenne.
Der Musiker an sich ist da eine Ausnahme, der weiß, er steht im Rampenlicht. Ich würde gerne noch mehr Portraits von Leuten machen, da ist aber immer noch der Schritt, auf die Leute zuzugehen, Musiker in anderem Kontext wären ein Thema, bei den Konzertfotos versuche ich, nichts Gestelltes zu machen, immer aus der Aktion heraus, Licht und Motiv müssen immer passen, wenn nicht, dann fotografiere ich es halt nicht. Ich greife nicht ein und stelle nichts, ich würde das schon gern erweitern, aber dann auch mit dem gleichen Ansatz, so dass die Leute sich wohlfühlen. Beim Scott MacDougal hab ich das mal ausprobiert, geschaut, dass er die Kamera gar nicht mehr wahrnimmt, man kennt die Situation ja selbst, wenn ich auf der anderen Seite von der Kamera stehe, weiß ich ja schon selber nicht mehr, wie ich kucken soll.
Ich würde mit meiner Fotografie auch gerne mehr rausgehen, was Ausstellungen betrifft, ich werde demnächst auch meinen Job, mit dem ich bisher mein Geld verdiene, beenden, dann hoffe ich, auch von meiner Fotografie leben zu können. Hinsichtlich Ausstellungen wäre das Amerikahaus natürlich auch ein Thema, ich hab die letzten 10 Jahre zwei Drittel der US-Staaten gesehen, mit der Kamera, ich hab da von vielen Bereichen ein anderes Bild, auch über Leute in Amerika versuche ich, Ausstellungen zu machen, mit Blick auf ihr Land aus der Sicht eines Deutschen…
… ist ein hartes Brot…
Sebastian: … ist ein hartes Brot, auf alle Fälle. Aber ich bin ein Optimist!
Dann bleibt mir nur als Schlusswort, Dir auf alle Fälle viel Glück und Erfolg für Deine Pläne zu wünschen und mich herzlich für das sehr interessante Gespräch zu bedanken!
Alle Fotos Copyright (c) by Sebastian Weidenbach / The Shadow Cowboy
KULTURFORUM-Interview mit der Münchner Punkrock-Institution RAUSCHANGRIFF über die Band-Historie, Rechtsradikale im Punk, „Faule Eier“, Franz Dobler und den Artikel, den der ‚Playboy‘ nicht „heruntergeholt“ hat – vor kurzem Bier- und Pommes-begleitet geführt in der Münchner Musik-Kneipe ‚Südstadt‚, dem Ort des letztjährigen Live-Comebacks der Band, mit Mastermind, Sänger und Gitarrist Machtkrampf, Drummer Küken und Basser O.S. – here we go, onetwothreefour:
Erst mal Prost auf Rauschangriff!
Alle: Ja, genau, erst mal Prost!
Kücken: …und darauf, dass wir heute in dieser schönen Kneipe sitzen dürfen !! ;-)))
Vielen Dank erst mal, Jungs, dass Ihr Euch die Zeit für dieses Gespräch genommen habt. Ich würde thematisch gerne am Anfang der Band-Historie beginnen, wie ging’s eigentlich los mit Rauschangriff? Wo kommt der Name her und wie ging es eigentlich mit welcher Besetzung los?
Machtkrampf: OK, es deuten alle auf mich. Das war 1995, wir hatten die Nichtabstiegsfete bei mir im Garten (Anm.: legendärer Klassenerhalt der Münchner „Löwen“, gegen den 1. FC Köln am 26. Mai 1995, 2:1 in Unterzahl durch Tore von Peter Nowak und Olaf Bodden), da haben wir ein paar Lieder Playback angestimmt und so kam der Gedanke, nachdem von der Technik alles da war, könnten wir da mal was selber machen.
So ging’s dann los, Urbesetzung waren Splatter, Gummilinse, Bonzo und ich, ich hab das dann alles eingespielt, Instrumente, Texte geschrieben, Schlagzeug kam aus der Konserve, et cetera, Gesang kam dann von verschiedenen Leuten. Und dann kam die Entscheidung, live zu spielen. Dafür haben wir uns nach Leuten umgesehen, und zwei davon sitzen heute hier.
Ihr seid aber dann beide erst später gekommen, Bonzo war relativ früh raus, was ich mich erinnere?
Machtkrampf: Ja, der wollte auch nie live spielen… Splatter auch nicht, der wollte dann überhaupt nicht mehr mitmachen. Gummilinse und wir haben dann das hochgezogen mit Live-Auftritten.
Wann kamen dann O.S. und Kücken dazu?
Kücken: Wo’s hier in München gerne mal losgeht: in Schwabing in einer Kneipe hab ich mir eine Band angehört, die Machtkrampf auch kennt, er kam dann rüber mit ein paar Typen, war ganz begeistert und meinte, sie bräuchten einen Schlagzeuger, ich kenn ihn ja schon ewig, ich hab mir das dann angehört und dann ging’s los, 1996, im Folterkeller… Rauschangriff musste live spielen!
Machtkrampf: Erster Live-Auftritt war dann aber erst 1999, im Substanz. Eine Woche später dann gleich in Ulm, im „Betageuze“, mit ‚Oxymoron‘ und ‚Electric Gestapo‘ aus München.
O.S. hat dann Bonzo am Bass ersetzt?
O.S.: Nö, das war anders, ich hab die zuerst in so Rohfassungen gehört, hauptsächlich Riffs ohne Texte, fand ich recht gut, richtig gute Stücke und dann hieß es, „wir brauchen einen Basser für Live-Auftritte, wie sieht’s denn aus?“ Ich hab dann gesagt, OK, probieren wir mal fünf Stücke, wenn’s klappt, ok, wenn nicht, dann nicht. Klappte halt dann und dann ging’s los.
Ihr beide, O.S., Kücken, seid ja ursprünglich nicht vom Punk gekommen?
Kücken: Ich kenn den Machtkrampf ja schon ewig, seit 1981, aus gemeinsamen Hardrock-Zeiten, da haben wir auch schon gemeinsam was in die Richtung gemacht, aber da hat er mich schon zu sämtlichen Punkrock-Konzerten mitgeschleppt, da war ich noch recht ängstlich, aber Bands wie G.B.H., UK Subs, Exploited haben mir ganz gut gefallen. Mitte der Achtziger hat sich’s dann wieder etwas verlaufen und Ende der Neunziger haben wir uns dann eben wiedergetroffen. Ich hab zu der Zeit in einer ultra-brutal schlechten Coverband gespielt, war dann hinsichtlich langsamem Ausstieg dort ganz gut ;-)) Die erste CD mit Rauschangriff war dann recht erfolgreich, ist deutschlandweit in der Szene gespielt worden, Ruhrpott, Hamburg, Berlin, überall.
Da war Rauschangriff sozusagen ein qualitativer Aufstieg ;-))
Kücken: (Großes Gelächter) Musikalisch auf jeden Fall! Es wurde auch schneller !! ;-)))
O.S., Du hast vorher auch keinen Bezug zum Punk gehabt?
O.S.: Ich hatte immer Bezug zur Rockmusik, und wenn das gute Punk-Musik ist, ist das auch gute Rock-Musik. Ist halt schneller und härter gespielt, insofern finde ich gute Punk-Musik genau so gut wie gute Rock-Musik.
Einer Eurer größten Erfolge, man merkt es ja auch immer an der Publikumsresonanz, wenn‘s live kommt, war „Faule Eier“. Da gibt’s ja eine lustige Geschichte dahinter zur Entstehung.
Machtkrampf: Das war das Lokalderby, als die Roten relativ schnell mit 4:0 führten, damals noch mit Klinsmann, wir haben damals noch aufgeholt, Borimirov hatte noch ne Riesenchance, 4:2 ist es für die Roten ausgegangen, jedenfalls ist mir damals der Text und Refrain im Stadion eingefallen, ich hab mich dann an den damaligen Sänger und Texter Gummilinse gewandt, ob wir da was machen könnten, er kam dann mit einer ganzen Litanei an Gstanzln daher, da haben wir dann die Besten ausgesucht. Schade, dass die anderen nicht mehr exisiteren, da waren noch ein paar gute Zeilen dabei.
Also praktisch eine Mischung aus Anti-FC-Bayern-Song und Verquickung aus Punk und einer Art bayerischem Underground-Gstanzl.
Machtkrampf: Das Beste war, wir haben das mit der ersten CD, wo das drauf war, nach Berlin geschickt zum ‚Wahrschauer‘ (Anm.: Punk-Fanzine mit CD, #34 März bis Mai 1998, S. 45), da konnte man veröffentlichen, wir dachten, die wollen bestimmt was Sozialkritisches, „Bildbeschreibung“, „Armes Deutschland“, irgend sowas, die meinten dann, sie hätten gerne „Faule Eier“, für uns war das eher so ein lustiges Nebenprodukt, die meinten aber: „Das isses!!“
O.S.: Im Punk sind die Songs über Fußball ja in der Regel für den eigenen Verein, für die Sechziger, für Lautern, für Hertha, was weiß ich, aber die Nummer hat einen besonderen Reiz, weil’s erstmals gegen einen Verein ging.
Man muss natürlich anmerken, der FC Bayern gibt in die Richtung gut was her…
(Allgemeines Gelächter)
Kücken: Sie geben’s ja bloß nicht zu, aber manchem Bayern-Fan gefällt ja ‚Faule Eier‘ ! Weil’s einfach ein genialer Text ist. „Steckt die Fans in Aldi-Säcke…“, kam ja zum Beispiel daher, dass die FCB-Fans gegen Besiktas Istanbul in der Champions League auf der Tribüne mit Aldi-Tüten rumgewedelt haben…
O.S.: Schon wieder ne wahre Geschichte… ;-))
Ist da für Euch finanziell auch mal was hängengeblieben?
Machtkrampf: Nö, aus Schulterklopfen nix, haha…
(Großes Gelächter)
Kücken: Ausser Spesen nix gewesen, hahaha…
Applaus ist der Lohn des Künstlers ?
Machtkrampf: Genau. Den haben wir dann gut genossen … ;-))
Anderes Thema: Die Ronnie-Biggs-Tribute-Nummer. Ihr habt ja damals zusammen mit dem Sohn von Ronnie Biggs eine Tribute-Single für den Alten gemacht. Kam, soweit ich mich erinnere, über Blank Frank, Euren damaligen Sänger, zustande?
Machtkrampf: Ja, der kannte den Ronnie Biggs, war öfter bei ihm in Brasilien, Blank Frank hat die ganzen Kontakte hergestellt, Michael Biggs kam dann an mit einer Tussi im Arm, die er auf dem Flug nach München abgeschleppt hatte, wir hatten die Songs schon vorbereitet, da war dann auch erstmals einer von der ‚Süddeutschen Zeitung‘ da, der was drüber geschrieben hat, Franz Dobler, der den Artikel dann auch dem ‚Playboy’…
…da kommen wir noch drauf zu sprechen, da gibt’s ja auch eine lustige Geschichte…
Machtkrampf: … genau ;-)) … in dem Zusammenhang haben wir dann auch den Fotografen Volker Derlath kennengelernt, zu dem haben wir ja nach wie vor guten Kontakt, der ist auch nach wie vor bei Konzerten dabei.
Blank Frank hatte auch später zu Ronnie Biggs noch Kontakt, als er dann in England in Belmarsh im Knast saß?
Machtkrampf: Ja, der hat ihn dann dort immer noch besucht, zusammen mit dem Toten-Hosen-Gitarristen.
Der Augsburger Schriftsteller, Journalist und Blogger Franz Dobler ist ein gutes Stichwort. Er hat ja dann seinen Artikel in der ‚Süddeutschen Zeitung‘ veröffentlicht, mit dem Aufhänger „Sound Of Munich“, ich hab mal eine Lesung von ihm gesehen/gehört, im Feierwerk, er hat damals auch diesen Artikel zum Besten gegeben, und auch Eure Single aufgelegt, mich hat’s riesig gefreut für Euch, aber eben auch etwas gewundert, Rauschangriff als „Sound Of Munich“ zu bezeicnen, fand ich etwas seltsam, ist doch München eigentlich nie eine richtige Punk-Hochburg gewesen.
Machtkrampf: Da bin ich voll bei Dir, die Punk-Hochburg ist/war das hier bestimmt nicht.
O.S.: „Sound Of Munich“ kann man natürlich unterschiedlich interpretieren. Wenn man jetzt nur an’s Hofbräuhaus denkt, solche Geschichten, dann ist das schon relativ breite Kultur, einer der Aspekte, die „Sound Of Munich“ hat, insofern hat’s schon wieder gepasst…. Man muss sich’s nur schönreden ! ;-)))
Kücken: In München ist halt alles etwas gemütlicher ;-)) Mein Sohn merkte mal an, als ich wieder bei Rauschangriff anfing: „Punk in München? Punk gibt’s doch nur in Berlin. Da laufens rum und sind alle total links, in München gibt’s doch keinen Punk mehr.“ Bei uns ist es halt nicht so brutal, eher mehr Rock ’n‘ Roll.
Alle: Es gab ja auch die Marionetz, Lustfinger, Vorstadtkönige gibt’s immer noch, Ramonas….
Machtkrampf: Damals in München, als es losging, 1977, 1978, da gab’s schon etliche Bands, ‚Kondom‘ zum Beispiel, waren halt so lokale Größen…
Eine Nische war’s auf alle Fälle, und wie der Monaco Franze so schön gesagt hat: A bisserl was geht immer…
Machtkrampf: Genau, Gott sei Dank.
Bleiben wir noch kurz beim Franz Dobler. Er hatte ja dann auch bereits erwähnten Auftrag vom ‚Playboy‘, über Euch einen Artikel zu schreiben, er meinte dann irgendwo recht süffisant, „der Artikel wurde vom Playboy nicht heruntergeholt“, was zu diesem Wichsblatt ja ganz gut passt (Großes Gelächter), kennt Ihr da noch die näheren Hintergründe?
Machtkrampf: Der komplette Mail-Verkehr zwischen Franz Dobler und dem ‚Playboy‘ wurde damals in der ‚Jungen Welt‘ abgedruckt, im ‚Playboy‘ ist auch ein gekürzter Artikel, vielleicht zehn Sätze, erschienen, den hab ich schön ausgeschnitten und neben dem damaligen ‚Playmate des Monats‘ im Folterkeller-Studio an die Wand gehängt ;-))
Bis Mitte der 2000er wart Ihr ja in meiner Wahrnehmung als lokale Münchner Punk-Größe ganz gut unterwegs, auch in anderen Städten und kleinen Festivals…
Machtkrampf: … ‚Monte Paradiso‘ in Kroatien! …
… und dann kam ja irgendwann der Splitt oder das Zerwürfnis, wenn man so will, das Ganze hatte ja durchaus politische Hintergründe?
Machtkrampf: Das war diese ‚Freiwild‘-Geschichte, wir kannten damals ‚Freiwild‘ nicht, die haben uns eingeladen in die ‚Hessen-Halle‘, zu einem Festival, ‚Freiwild‘ war sowohl Hauptact als auch Organisator, mir waren die damals schon nicht ganz politisch geheuer, sprich zu rechts, ich hab mich dann gegen einen Auftritt entschieden, da kam es dann bei uns in der Band zum Zerwürfnis, ein Teil der Band wollte mal vor größerem Publikum auftreten, egal, unter welchen Voraussetzungen.
Das mit ‚Freiwild‘ hat sich inzwischen von selbst in der Presse erledigt, es war erst vor Kurzem wieder in der ‚Süddeutschen‘ ein Artikel, ist eine zweifelhafte Geschichte mit denen, die bedienen halt rechtes Klientel, ohne sich offen rechts zu geben.
Kücken: Das war damals schon ein großes Thema in der Band, da gab es richtige Diskussionen, ob rechts oder nicht… ‚Freiwild‘, die sind jetzt auf dem Trip, verdienen das große Geld, für mich sind es keine Nazis, aber sie bedienen natürlich diese Klischees des rechten Spektrums, je mehr drüber geschrieben wird, desto bekannter werden die.
Machtkrampf: Sie wollten ja auch die Nachfolger der ‚Böhsen Onkelz‘ werden, die ‚Onkelz‘ haben’s ja genau so gemacht, ich hab von denen noch eine Uralt-Videoaufnahme aus dem Fernsehen, Auftritt als Neo-Nazi-Band, später haben sie sich dann die Haare wachsen lassen und versucht, sich davon zu distanzieren, auf dem Trip sind die halt auch.
Ich kenn persönlich Leute, die hören sich ‚Freiwild‘ an, ohne den Hintergrund zu beleuchten, das ist wie ‚Pegida‘, da marschieren halt welche mit und wissen nicht, mit wem sie sich da eigentlich auf eine Bühne stellen, nämlich mit richtigen Faschisten, Neo-Nazis, et cetera.
Bei ‚Pegida‘ sind vielleicht auch nicht nur Neo-Nazis dabei, aber mittlerweile müssen sie wissen, was sie tun. Wobei ‚Freiwild‘ musikalisch, unabhängig vom Inhalt der Texte, gut sind, kein Thema.
Bei dem von ‚Freiwild‘ organisierten Festival hättet ihr eigentlich schon einen Vertrag gehabt, Du, Machtkrampf, hast ja dann gesagt, Du stellst Dich nicht zusammen auf eine Bühne mit Fascho-Bands, da wären ja durchaus noch anrüchigere Combos als ‚Freiwild‘ aufgetreten, was rechtes Gedankengut betrifft.
Machtkrampf: Da wäre damals alles mögliche dabei gewesen, ‚Planlos‘, so eine Fun-Punk-Band, die sich um Politik eher einen Dreck scheren, ist halt auch immer eine Gratwanderung. ‚Betontod‘ spielen zum Beispiel mit ‚Freiwild‘ seit Jahren zusammen, obwohl sie sich immer als Punk-Band gerieren, sowas kann ich nicht nachvollziehen. Ist das dann noch Punk oder tritt man da nur wegen der Kohle auf?
Kücken: Das Problem ist, das Ganze wird immer unübersichtlicher. Ich kenn mich da selber nicht mehr aus, wenn ich heute die Bandnamen auf Plakaten von Festivals lese, denke ich, dem Namen nach sind das sicher Skin- oder Nazi-Bands. Viele Fans blicken da auch nicht mehr durch. Viele verwechseln ja auch die ‚Onkelz‘ mit Punk. Das Problem ist, die rechten Nazi-Bands machen die selbe Musik. Viele hören nicht mehr genau auf die Texte, das wird immer mehr vermischt.
Bei Euch könnte man mit dem brachialen Stakkato-Punk auch auf die Idee kommen, das ist eher eine rechte Band, das relativiert sich natürlich sofort, wenn man Eure Texte hört. Das geht selbstverständlich in eine komplett andere Richtung. Aber insofern gebe ich Dir Recht, der musikalische Unterbau ist oft der gleiche.
Machtkrampf: Völlig richtig.
O.S.: Na ja, aber wenn man in die Siebziger geht, kommt der musikalische Unterbau eben nicht vom rechten Rand, sondern aus ner anderen Ecke. Die wollten einfach nur Musik machen.
Da kann man das jetzt nicht so einfach in diese Ecke schieben, das ist schon ganz bewußt als Medium benutzt worden, weil’s halt junge Leute anspricht, und da muss man schon eine Distanz dazu aufbauen. Bei Rauschangriff hörst Du natürlich eindeutig an den Texten, dass es nicht diese Richtung ist. Man muss auch ein Zeichen setzen und sagen, dazu gehöre ich nicht.
Dazu gehört eben auch so eine Position. Ich hab das damals nur als Aussenstehender mitbekommen. Da muss man eben auch mal sagen: Stopp, da will ich nicht mitmachen.
Machtkrampf: Der O.S. war damals nicht dabei, der Skank war damals unser Basser.
Und dann kam es ja zum Bruch, weil ein Teil von Euch gesagt hat, wir spielen dort nicht, und ein anderer Teil wollte unbedingt.
Machtkrampf: Ich war der Teil, der nicht wollte, und Küken war eher unentschieden…
Küken: … ich hätte tendenzeill eher auch gespielt, am kompromisslosesten war unser Sänger Blank Frank, der meinte, wenn wir dort nicht spielen, dann war’s das.
O.S.: Das Ganze war auch noch von einer Kreissparkasse gesponsort, das hat dem ganzen natürlich Legitimation verliehen, nach dem Motto, wenn die sponsoren, kann’s nix Anrüchiges sein.
Ende vom Lied war, es war Mitte der 2000er mit einem Schlag vorbei mit Rauschangriff.
Machtkrampf: Genau, Sommer 2006. Ich hab dann viel mitm Frohmader gemacht, Nekropolis, und viele Solosachen eingespielt, „Finale dahoam“ ;-))) und ‚Flutwelle‘ mit Manu aus Extertal.
Los ging’s dann wieder als Trio im letzten Jahr?
Machtkrampf: Januar 2014, im ‚Cafe Kosmos‘, genau.
Küken: Der typische Fall, wir haben uns einfach mal wieder getroffen im ‚Kosmos‚, auch unser ex-Sänger Blank Frank war dabei, man hat sich locker unterhalten, weil man sich Jahre lang nicht gesehen hatte, irgendwann meinte jeder „Ich würd mal gerne wieder Musik machen, ich hab seit dem Split nix mehr gemacht…“
Machtkrampf: Es hat schon was gefehlt, muss man ehrlich sagen. Blank Frank wollte dann nicht mehr. Man muss halt dann auch irgendwann einen Punkt setzen, man kann die alten Geschichten nicht ständig aufkochen, scheiß drauf.
Küken: Der Frank redet wenigstens wieder mitm Machtkrampf und es gibt auch nicht jedesmal eine politische Diskussion wegen der ‚Freiwild‘-Nummer – die schaffen’s ja auch immer wieder, dass man diskutiert, wir reden ja auch schon wieder drüber…
O.S.: Ich hab das etwas anders empfunden, wir haben uns in der Kneipe getroffen, und es war gut, dass die Leute wieder zusammenkamen. Machtkrampf hat dann vorgeschlagen, lass uns doch nächste Woche einfach mal treffen und zusammenspielen, ich dachte, trinkst einen Kaffee im Studio, und er meinte dann, Küken kommt auch vorbei, und schon haben wir zwei, drei Stücke gespielt.
Machtkrampf: In meinen Übungsraum brauchst Du ja nur reingehen und spielen, ist ja alles da ;-))
Vom Kaffee-Tisch direkt in den Folterkeller?
O.S.: Bier war schon vorher noch… ;-))
Zwischendrin habt Ihr noch einen Sänger gesucht…
Machtkrampf: Ich denke immer, ein Solosänger wäre die beste Lösung, da hat sich dann so schnell nix gefunden. Mein Favorit wollte nicht (großes Gelächter, Anm.: es handelt sich um den Interviewer, dem unmusikalischsten Menschen und schlechtesten Sänger auf Gottes weiter Erde…;-)), Einstellungsmäßig hätte der 100% zu uns gepasst, da geht kein Blatt Papier dazwischen, aber dann hab ich’s halt irgendwann selber probiert. Ich bin von meiner Stimme nicht so der Fan, aber meine Freundin und andere Leute meinten, doch, das passt. Die Jungs sind jetzt auch nicht unzufrieden, jetzt machen wir erst mal als Trio weiter.
Hier im ‚Südstadt‘ hattet Ihr ja dann im vergangenen Dezember Euer Live-Comeback. War aus meiner Sicht ein überragender Erfolg, die Bude war total voll, die Leute waren begeistert.
Machtkrampf: Vierhundert Euro für ‚Ärzte ohne Grenzen‘ ;-)))…. Hat total Spaß gemacht! Nö, lief sehr gut, auch die Songs mit Trio-Besetzung haben gut funktioniert.
Machtkrampf: Vorher war noch der 13.12., wir haben da bei den ‚Allstars‘ mitgespielt, beim Weihnachtssingen im Grünwalder Stadion ;-)) War sehr witzig ;-))
Wie geht es weiter? Plattenaufnahmen, Live-Auftritte, besondere Themen? Bei Euch läuft ja viel mit politischem Bezug.
Machtkrampf: Auf alle Fälle was über diese unsäglichen ‚Pegida‘-Dinger, AfD auch, gewisse Themen brauchen wir ja nicht mehr ansprechen, ‚Emanzenterror‘ war mal ne super Nummer, aber mein Gott, wenn die Kinder mal erwachsen sind, hat sich’s mit dem Terror auch austerrorisiert…
O.S.: Ist ja damals eher aus einer persönlichen Frustnummer entstanden… Kann ich auch nachvollziehen. War eher so ne persönliche Geschichte. Jetzt müssen wir uns wieder mehr fragen, was passiert eigentlich in der Welt? Wir werden da sicher das ein oder andere aufgreifen, ohne uns jetzt ein konkretes Ziel zu setzen. In der Regel unterhalten wir uns bei Übungsabenden über alle möglichen Themen, da ergibt sich immer eine Möglichkeit, was zu machen.
Gibt ja z.B. auch noch andere Fußballvereine ;-)) Da mangelt’s nicht an Themen, eher an der Zeit, das zu machen. An Texten kann man immer feilen, aber man braucht auch die Zeit und Ruhe dafür.
Machtkrampf: Wir haben z.B. einen alten Song, der heißt „Talkshow“, den müssten wir mal in Angrif nehmen. Derzeit sind ja diese unsäglichen Koch-Shows sehr angesagt, vielleicht kann man das in diese Richtung umarrangieren. Auf der neuen CD kommt auch ein Stück mit dem Titel „Wo ist der Sinn?“, oder „Links, zwo, drei“ über Auslandseinsätze der Bundeswehr, für wen wird das eigentlich gemacht, vielleicht doch für’s Großkapital? Den 25. Anti-Bayern-Song machen, mein Gott, langweilt irgendwann auch…
Obwohl der Verbrecherverein immer was hergibt… ;-)))
Machtkrampf: Ja, schon ;-)))
Küken: Die Richtung wird schon so bleiben, paar politische Songs mit kernigen Aussagen, paar niveaulose Lieder ;-)))
Machtkrampf: Niveaulose Sauflieder, hahaha… ;-)))
O.S.: Von wegen, niveauvolle Trinklieder !
Machtkrampf: Gut, der Song „Freibier“ vom O.S. klingt vom Titel nach niveaulosem Sauflied, hat aber durchaus einen sozialpolitischen Hintergrund.
O.S.: Ist auch eine wahre Geschichte. Das war eine ganz besondere Situation in einer Kleinstadt im Norden, in der Punks angerollt kamen und man mit der Situation überhaupt nicht umgehen konnte. Da gab’s immer ein sogenanntes Bierbrunnenfest mit Freibier, die ganze Verwandtschaft kam da hin mit Onkel Gustav und Tante Gerda, und da kam ein ortsansässiger Jugendlicher auf die Idee, seine ganzen Pogo-Kumpels dorthin einzuladen, auf einmal stand die ganze Punk-Szene Nordrhein-Westfalens auf der Matte.
Ein paar tausend Leute, und dann haben die ein paar Hundertschaften Polizisten dazugezogen, jeder Punk hatte plötzlich zwei Polizisten an der Backe. Das Bierbrunnen-Fest war in dem Ort ab dem Zeitpunkt gestorben. Gibt’s zwar immer noch, aber ohne Freibier… ;-)))
Punk hat doch noch eine gewisse Sprengkraft ;-))
Machtkrampf: Gott sei Dank ! ;-)) Aber leider künftig ohne Freibier… ;-)))
Zum Schluß – Die Geschichte mit ‚Radio Magadan‘?
Machtkrampf: Ja, ‚Radio Magadan‘! Magadan ist eine russische Hafenstadt, am Ochotskischen Meer, südlich von Sibirien. Der Frank Werner kannte da so einen russischen Weltenbummler, der hat da eine Radiosendung betrieben, der erzählte eine Viertelstunde etwas über Rauschangriff, alles auf Russisch, klar, war total lustig.
Küken: In Berlin liefen wir auch mal, „New Rose“ hieß der Sender, gibt’s immer noch als Internet-Radio…
Machtkrampf: Das Beste bisher war eine Fan-Zuschrift aus Indonesien, den Brief hab ich noch. Die haben damals den „Wahrschauer“ in die Hände gekriegt und „Faule Eier“ gehört, die sind da voll darauf abgefahren. Die haben uns sogar ein Foto von sich geschickt und eine eigens angefertigte Rauschangriff-Zeichnung mit Skeletten, total nett.
Ich wollte gerade als Schlusswort bringen, dass der internationalen Karriere eigentlich nix im Weg steht, aber die ist ja, was ich da so raushöre, bereits voll am Laufen…;-)
Küken: Wir starten jetzt durch – vor meiner Rente muss alles im Kasten sein !! ;-)))
Machtkrampf: In diesem Sinne: Prost !
Prost ! Und vielen Dank an Euch alle, dass Ihr Euch die Zeit für das Interview genommen habt!
O.S.: Was ist mit der Rente? Wird die schon wieder gekürzt?
Küken: Egal, wir starten jetzt durch !! ;-)))))
Machtkrampf: Rente haben wir längst versoffen, können nur noch auf die Stütze hoffen ;-)))
Das lassen wir als Schlusswort so stehen ! ;-))))
Die Rauschangriff-Diskographie:
Rauschangriff, CD, 1997, Eigenverlag (vergriffen) Limitiert und unzensiert, MC, 1997, Eigenverlag (vergriffen) Demo-Tape, MC, 1997, Eigenverlag (vergriffen) Sie haben es sich verdient, EP, 1998, NC-Music Emanzenterror BRD, CD, 2000, NC-Music (vergriffen) Emanzenterror BRD, LP, 2000, DS-Records Report aus München, CD, 2002, Eigenverlag Free Ronnie Biggs, EP, 2005, VPS-Records Rauschangriff – die 1. CD digital remastert, CD, demnäxt, Eigenverlag
Samplerbeiträge:
Wahrschauer CD zum Heft # 34, „Faule Eier“, CD, 1998, Wahrschauer
Aber der Kult lebt weiter 2, „Armes Deutschland“, CD, 1998, NC-Music
Aber der Kult lebt weiter 3, „Bild-Beschreibung“, „NC-Music“, CD, 1999, NC-Music
Mia san ned Marionetz, „Heya TSV“, CD + LP, 1999, Höhnie-Rec. / Schlecht & Schwindlig
BRD PunkTerror Vol. 3, „Bild-Beschreibung“, CD, 2000, Plastic Bomb # 24
Welch ein Land! Was für Männer, „10 Gebote“, CD, 2000, Plastic Bomb # 25
Punk over Munich, „88 Nazischweine“, CD, 2002, Aggressive Noise
Street Attack Vol. 6, „King of the Punks II“, CD, 2004, Noisegate Prod.
A-Punk, „Too old to run“, CD, 2005, Fun Records
Give us coincidence or give us death (DK Tribute), „Brenn Assi“, CD, 2005, Unbekannt (Südafrika)
Bring Vir Jello Terug (DK Tribute), „Urlaub in Kambodscha“, CD, 2005, Unbekannt (Südafrika)
Mia san dagegn! Punk in München, „Achse des Bösen“, CD, 2007, Aggressive Noise
M-Punks united 2007, „Stupid White Men“, CD, 2007, Aggressive Noise
Unzählige Beiträge für die damals beliebten Tape-Sampler: Gurken(M)ärsche, Gewissensbisse, Hier kommt die Rixe, Hippiekiller # 2, Hörsturz # 3, Lach- und Tanzmusik u.v.m.
Beiträge für Begleit-CDs von Zeitschriften: Wahrschauer, Plastic Bomb, Kruzefix (München)
Rauschangriff-Tonträger können direkt bei Machtkrampf geordert werden: machtkrampf@gmx.net