Wolf Haas – Brennerova (2014, Hoffmann und Campe)
Ob Du es glaubst oder nicht: wieder ein guter Brenner vom Haas, Kultserie Hilfsausdruck. Jetzt pass auf: nichts für schwache Gemüter, alles dabei, russische Models, Jugo-Zuhälter, Tätowierer aus Wien, mongolische Terroristen, quasi Hardcore ding. Musst Du unbedingt lesen, sprich schwere Leseempfehlung, ja was glaubst Du denn.
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John Niven – Music From Big Pink (2012, Heyne)
John Nivens erste Novelle, im englischsprachigen Raum bereits 2006 erschienen. Der Heyne Verlag fühlte sich wohl bemüßigt – angefeuert durch die Erfolge der sehr lesenswerten Kultbücher Niven’s wie „Gott Bewahre“ oder „Kill Your Friends“ – das Werk nach sechs Jahren auch in deutscher Übersetzung zugänglich zu machen – und, unter uns gesagt, das hätten sie sich für meine Begriffe gerne sparen können. Ein höchst durchschnittliches, halbfiktionales Werk über die Entstehungsgeschichte des The-Band-Debüt-Meisterwerks gleichen Titels, erzählt aus der Sicht eines Drogendealers, der sich im Umfeld der Combo tummelte und eine enge Freundschaft zum Band-Keyboarder Richard Manuel pflegte, welcher – auch das wird im Roman verbraten – im Jahr 1986 freiwillig aus dem Leben schied. Wenig Essentielles, viele Belanglosigkeiten, noch mehr Name-Dropping – nur auf den letzten Seiten gewinnt die Geschichte, in der sich das Blatt des Protagonisten zu seinen Ungunsten wendet, etwas Tiefgang. Die Lobeshymnen auf diesen mittelmäßigen Output, beispielsweise aus der Feder des honorigen Rockkritikers Greil Marcus, kann ich in keinster Weise nachvollziehen. Immerhin hat es mich dazu angeregt, das Roots-Rock-/Americana-Meisterwerk „Music From Big Pink“ zwecks Musikkonsum mal wieder aus dem Plattenschrank zu holen.
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Cecil Brown – Leben und Lieben des Mr. Jazzarsch Nigger (1987, Greno Verlag)
Gastbeitrag zum Thema #VerschämteLektüren auf dem exzellenten Literaturblog von Birgit Böllinger, saetzeundschaetze.com, guckst Du hier: „#Verschämte Lektüren (10): Burroughs? Selby? Céline? Bukowski? Ellroy? Jungs, lernt mal von Cecil Brown!“