Im oberbayerischen Kochel am See ist seit 1986 ein Franz Marc gewidmetes Museum beheimatet. Der Maler war einer der bedeutendsten deutschen Expressionisten und Redaktionsmitglied des „Blauen Reiters“.
2008 wurde das Museum um einen architektonisch ansprechenden Anbau für weitere, wechselnde Ausstellungen erweitert.
Der in München geborene Maler erwarb 1914 eine Villa in Ried bei Benediktbeuren in der Nähe der Gemeinde Kochel am See. Bereits als Akademie-Schüler war er zu Studienzwecken in der Kocheler Gegend zugange.
Die dauerhafte Ausstellung dokumentiert unter anderem ausführlich das Verhältnis des Malers zum ersten Weltkrieg, den Marc anfangs als „positive Instanz“ sah und für den er sich freiwillig meldete. Wie so viele Zeitgenossen seiner Generation sah er den Krieg als „reinigendes Gewitter“, in seinen Briefen aus dem Feld beschrieb er ein krankes Europa, das durch den Waffengang geläutert werde. Im weiteren Verlauf des Krieges wandelte sich seine Einstellung, wohl bedingt durch die Erfahrungen auf den Schlachtfeldern an der französischen Front. Er bezeichnete den Krieg letztendlich als „gemeinsten Menschenfang, dem wir uns ergeben haben“. 1916 wurde Franz Marc in die „Liste der bedeutendsten Künstler Deutschlands“ aufgenommen und damit vom Kriegsdienst befreit. An seinem letzten Einsatztag, dem 4. März 1916, fiel er tragischerweise in der Nähe von Verdun. Das Grab des Malers findet sich auf dem Friedhof in Kochel.
Im Franz-Marc-Museum werden neben seinen Arbeiten weitere Werke seiner Künstlerfreunde Paul Klee, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und Alexej von Jawlensky gezeigt sowie einzelne Exponate von Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner und August Macke.
Geöffnet ist das Museum zu folgenden Zeiten:
Dienstag – Sonntag und an Feiertagen:
April – Oktober 10-18 Uhr
November – März 10-17 Uhr
Geschlossen am 24. und 31. Dezember.