Nina Simone

Soul Family Tree (54): Black Power Salute

Black Friday, heute mit einem Rückblick von Freiraum-Blogger Stefan Haase auf die Geschichte des „Black Power Salute“:

Am 12. Oktober 1968 wurden die Olympischen Spiele in Mexico-Stadt eröffnet, vor dem Hintergrund weltweiter politischer Krisen. Die Welt schaute zu, als die US-amerikanischen 200-Meter-Läufer Tommie Smith (Gold) und John Carlos (Bronze) während der Siegerehrung ihre Fäuste als Geste des Widerstands hochreckten. Gegen Rassenunterdrückung. Für Menschenrechte. Wie wichtig Bilder sind, sieht man an diesem im Foto festgehaltenen Moment. Es wurde zur Ikone.

Im Vorfeld der Spiele kam es zu massiven, gewalttätigen Ausschreitungen. Bei einer Studentendemonstration, zehn Tage vor Eröffnung der Spiele, gab es mehr als 300 Tote. Dazu kamen noch die Demonstrationen in den USA gegen den Vietnam-Krieg. Es brodelte, und die Stimmung war explosiv im Herbst 1968.

Die Geste der beiden Sportler überdauert bis heute. Der „Black Power Salute“ ging in die Geschichte ein. Beide US-Sportler reckten bei der Siegerehrung eine Faust mit einem schwarzen Handschuh in die Höhe, die Köpfe gesenkt, sie standen barfuß auf dem Siegerpodest. Smith und Carlos demonstrierten gegen die nach wie vor anhaltende Ausbeutung und Diskriminierung der Schwarzen in den USA. Für diese Geste wurden beide Sportler vom Internationalen Olympischen Komitee IOC abgestraft und von den Spielen verbannt. Zurück in den USA wurden sie nicht als Helden gefeiert. Sie verloren nahezu alles, und es dauerte lange, bis sie wieder ein normales Leben führen konnten.

In einem Interview äußerte sich Tommie Smith über diese Geste: „I view it as a cry for hope. I view it as a structural need to assess the power of a system we didn’t have. We thought it was high time for the young black athlete who was sought out to talk, who was seen on a level, to speak out towards proactivity that wasn’t happening in the system. This was one of our ways to say we couldn’t speak, because we didn’t have a platform. We only had a platform to be seen.“

Jahrzehnte später wird die ikonenhafte Fotografie immer wieder in der Popmusik verwendet. Zum Beispiel bei Rage Against The Machine („Testify“, 2000), Kendrick Lamar („HiiiPoWeR“, 2011) und in den Videos „The Story Of OJ“ von JAY-Z, „Fight The Power“ von Public Enemy und „The Space Program“ von A Tribe Called Quest. Und man denke an den 2016-Auftritt von Beyonce beim Super Bowl, zu dem die Themen „Black Lives Matter“ und „The Black Panthers“ im Mittelpunkt ihrer Aufführung standen.

1968 war für Amerika ein gewalttätiges Jahr. Im April wurde Martin Luther King erschossen, wenige Wochen später Robert F. Kennedy, und zum Ende des Jahres wurde Richard Nixon zum neuen US-Präsidenten gewählt. Im Zuge der politischen Attentate gab es auch eine starke Bewegung der Black Panther. Gerhard hatte darüber schon ausführlich geschrieben. Zum Nachlesen- und hören klickt bitte hier.

Was 1968 noch passierte: Johnny Cash feierte ein fulminantes Comeback mit seinem Konzert im Folsom State Prison in Kalifornien. Bands wie Black Sabbath, Led Zeppelin, Deep Purple, King Crimson wurden gegründet. Während in den deutschen Hitparaden Heintje und Peter Alexander dominierten, führten in England die Beatles mit „Hey Jude“ und die Rolling Stones mit „Jumpin‘ Jack Flash“ die Charts an. Und in den USA fanden sich auf den Jahreslisten Otis Reddings „Sittin On The Dock Of The Bay“ und Louis Armstrong  mit „What A Wonderful World“. Es war ein bewegtes Jahr. Passend dazu eine Auswahl von Songs zum Thema Black Power.

Auch in meinem nächsten Beitrag komme ich auf 1968 zurück. Obwohl Otis Redding bereits 1967 starb, hatte er 1968 seinen größten Hit. Beim nächsten Mal geht es um das legendäre Südstaaten-Label Stax Records, zu dem aktuell eine üppige Box erschien.

Staple SingersFor What It´s Worth

Mahalia JacksonTake My Hand, Precious Lord

The TemptationsBall Of Confusion

Marvin GayeI Heard It Through The Grapevine

James CarrFreedom Train

Queen Esther MarrowThings Ain’t Right

Chambers BrothersTime Has Come Today

The Last PoetsWhen The Revolution Comes

Nina SimoneMy Sweet Lord & Today Is A Killer

Aretha FranklinRespect (Live)

Peace und Soul.

Stefan aka Freiraum.

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Soul Family Tree (47): I Have A Dream

Black Friday heute mit einer Ausgabe von Stefan Haase vom Hamburger Freiraum-Blog in Gedenken an den vor fünfzig Jahren ermordeten amerikanischen Bürgerrechts-Aktivisten und Baptisten-Pastor Martin Luther King Jr.

1968 war weltweit ein Jahr, das für Aufbruch und Befreiung stand, besonders für Amerika war es ein prägendes Jahr, über das es wenig Erfreuliches zu berichten gibt. Im Herbst wählten die Amerikaner den Republikaner Richard Nixon zu ihrem neuen Präsidenten. Er gewann die Wahl unter anderem, weil er versprach, für Recht und Ordnung zu sorgen. Martin Luther King hingegen befürchtete in früheren Reden, dass sich die Republikaner in eine Partei des Weißen Mannes verwandeln werden. Er sollte Recht behalten.

Am 4. April 1968 um 18.01 Uhr wurde Martin Luther King auf dem Balkon des Lorraine Motels in Memphis (Tennessee) erschossen. Danach kam es in über 100 Städten Amerikas zu teils massiven Ausschreitungen. Heute im Soul Family Tree: ein „I Have A Dream“-Mix, anlässlich des 50. Todestages von Martin Luther King. Musik, die von King und der damaligen Zeit und Stimmung inspiriert wurde.

1991 veröffentlichten die legendären Politrapper von Public Enemy den Song „By The Time I Get To Arizona“. Im Fokus des Song stand der damalige Gouverneur Fife Symington. Die Band protestierte im Text gegen die Weigerung des Gouverneurs, den Bürgerrechtsaktivisten mit einem Feiertag zu würdigen. Die Hauptrolle im Video spielte Martin Luther King, der sich 1968 vehement gegen den Vietnamkrieg stellte. Public Enemy ließen für das Video die Bürgerrechtsbewegung von damals wieder auferstehen und bauten Originalaufnahmen mit ein. Die Schlussszene sorgte für einen Skandal. Sie zeigte in Zeitlupe die Ermordung von King und Kämpfer, die ein Attentat auf den Gouverneur verüben. Das Video und der Song wurden damals in Amerika verboten. Trotzdem verkaufte sich das Album „Apocalypse 91…“ sehr gut und kletterte auf Platz eins der R&B Charts. Denn Public Enemy traf eine ganze Generation mitten ins Herz. Themen wie Rassismus, Armut, Arbeitslosigkeit gehörten zum festen Repertoire. Bereits 1988 veröffentlichten sie mit ihrem Album „It Takes A Nation Of Millions To Hold Us Back“ eines der wichtigsten Alben der HipHop-Geschichte.

Bei „By The Time I Get To Arizona“ ein Gitarrenriff der Band Mandrill und ein Loop der Jackson Five zu hören. Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre stand keine andere Band mehr für Widerstand als Public Enemy.

Nina Simone fragte, nur wenige Tage nach der Ermordung an King, „What will happen, now that the King is dead?“ und schrieb den Song „Why? (The King Of Love Is Dead)“.

James Brown wurde der Held der Stadt Boston. Einen Tag nach dem Attentat sollte er in der Stadt an der US-Ostküste spielen. Der Bürgermeister befürchtete Unruhen und plante, das Konzert abzusagen. Doch Brown wollte spielen, und es wurde vermutlich sein schwierigster und wichtigster Auftritt seiner Karriere. Als Zuschauer auf die Bühne kamen und niemand wusste, was passieren würde, blieb James Brown ruhig, beschwichtigte die Menge und setzte sein Konzert fort. Niemand wurde verletzt. Hier ein kleiner Ausschnitt. Das ganze Konzert wurde live mitgeschnitten und später veröffentlicht.

Muddy Waters, Otis Spann, Harmonica Master Little Walter und der Bassist Willie Dixon kamen im Mai 1968 nach Washington, um dort ein Benefiz-Konzert für „Poor People“ zu spielen. Otis Spann ist der vielleicht größte Blues-Pianist gewesen und stand für den Chicago-Blues. 1968 schrieb er zwei berühmte Songs: „Blues For Martin Luther King“ und „Hotel Lorraine“. Mehr zu diesem denkwürdigen Konzert kann man hier nachlesen: Blues For Martin Luther King.

America is essentially a dream
It is a dream of a land where men of all races
of all nationalities and of all creeds
can live together as brothers…

Bobby Womacks Alben „Poet I“ und „Poet II“ sind nach wie vor großartige Aufnahmen. Im Song „American Dream“ gibt es zu Beginn einen Auszug aus der berühmten „I Have A Dream“-Rede von Martin Luther King.

Black, god damn, I’m tired my man
Don’t worry bout what color I am
Because I’ll show you how ill, this man can act
It could never be fiction cause it is all fact…

Auch im HipHop und Rap inspiriert King bis heute viele Künstler. Run-D.M.C. waren Pioniere des HipHop. Ihr 1986er Album „Raising Hell“ erreichte Platinstatus. 2002 endete die Karriere abrupt. DJ Jam Master Jay wurde in einem Plattenstudio von einem Unbekannten erschossen. Danach lösten die verbliebenen Bandmitglieder die Formation auf. Aus ihrem Platinalbum kommt nun „Proud To Be Black“:

Die Liste mit von King inspirierten Songs könnte man lange weiterführen. Wer mag, sollte u.a. Sam Cooks „A Change Is Gonna Come“ hören und/oder die Cover-Versionen von Solomon Burke und Baby Huey (von Curtis Mayfield produziert). Dann wären da noch Gil Scott-Herons „Winter In America“ oder James Brown mit „Cold Sweat“ und natürlich Muddy Waters 1968er Album „Electric Mud“.

1968 war nicht nur für die USA ein wechselhaftes Jahr. Wenige Monate nach der Ermordung von King kam der damalige Justizminister Robert Kennedy ums Leben. Und in Deutschland wurde im April Rudi Dutschke schwer angeschossen. Dazu kommen weitere Unruhen und Demonstrationen in Frankreich und nicht zu vergessen der „Prager Frühling“ in der damaligen CSSR. 1968 war ein bewegtes Jahr.

Peace and Soul.

Stefan aka Freiraum.

Soundtrack des Tages (182): Nina Simone

Auf ARTE lief vor kurzem die hochgelobte Dokumentarfilm-Reihe „The Vietnam War“ von Ken Burns und Lynn Novick (→ ARTE-Mediathek), für den Soundtrack der sehenswerten Serie zeichnen die beiden Nine-Inch-Nails-Musiker Trent Reznor und Atticus Ross verantwortlich. Neben den zu solchen Gelegenheiten gerne und oft verwendeten, gängigen, nahezu totgerittenen Dylan-, Stones- und anderweitigen Sixties-Klassikern finden sich auch etliche weniger bekannte Schätze aus dieser Ära auf der Playlist, unter anderem der Civil-Rights-Song „Backlash Blues“ von Nina Simone, den sie zusammen mit dem Schriftsteller und Aktivisten Langston Hughes für ihr 1967er-Album „Sings The Blues“ schrieb. 1976 hat sie beim Jazz-Fest in Montreux eine exzellente Live-Version der Protest-Nummer zur konzertanten Aufführung gebracht. Das wesentlich kürzere Original ist auch nicht zu verachten.

Soul Family Tree (19): Nina Simone, Don Bryant, Jack Hammer, Isaac Hayes

Freitag-Abend, Zeit für einen weiteren Gastbeitrag vom Hamburger Freiraum-Blogger Stefan Haase in der Reihe Soul Family Tree, groovt Euch entspannt ins Wochenende:

In dieser Woche interpretiert Nina Simone einen Song von Prince. Dann gibt es neue Musik von Don Bryant, den man vielleicht vom Namen nicht kennt, bei dem es sich sehr lohnt dran zu bleiben. Mit Jack Hammer greife ich tief ins Archiv und präsentiere Twist trifft auf Beat und als letzten Gruß aus der Soul Kitchen gibt es Isaac Hayes. Here we go Soulsisters and Brothers.

Ein Nachtrag zum Prince-Tribut. Ich fand beiläufig eine besondere Coverversion eines Liedes von Prince, gesungen von der großen Nina Simone. Aufgenommen wurde diese Version von „Sign Of The Times“ auf ihrem letzten Studioalbum „A Single Woman“. Auf dem regulären Album wird man ihn jedoch nicht finden. Erst später wurde er, zusammen mit den anderen Outtakes, veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine besondere Interpretation, die sich von vielen anderen Coversongs positiv abhebt. Warum Nina Simone diesen Song aufnahm und die Geschichte dahinter bleibt verborgen. Auch ohne Erklärung ist dieser Coversong zeitlos und wunderbar dazu. Hier kommt Nina Simone mit „Sign Of The Times“.

Mit Jack Hammer, sein bürgerlicher Name war Earl Solomon Burroughs (1925-2016), wenden wir uns „Hammer + Beat = Twist“ zu. Er hatte in den 1960er Jahren vor allem in Europa einzelne Single-Hits. Und er wird als Co-Autor von Jerry Lee Lewis´ „Great Balls Of Fire“ genannt. 1958 sang Nina Simone seinen Song „Plain Gold Ring“ auf ihrem Debütalbum. Dieses Lied wurde dann später u.a. von Nick Cave neu aufgenommen. Ausgewählt habe ich einen raren Song aus seiner Zeit in Europa. Viel Spaß mit Jack Hammer und seinem Song „Swim“.

Mit Don Bryant kommen wir zur aktuellen Musik. Bryant schrieb u.a. den Blockbuster „I Can´t Stand The Rain“ für Ann Peebles und verliebte sich bei den Aufnahmen in sie. Später heirateten die beiden und sie sind bis heute zusammen. Bryant nahm sich über viele Jahre eine Auszeit von der Musik. Im Mai erscheint fast beiläufig sein neues Album. Wenn man diesen Mann im jungen Alter von 73 Jahren singen hört, haut es einen sprichwörtlich um. Was für eine kraftvolle Stimme. Vorab und als Appetizer erschien „How Do I Get There?“ Und als Zugabe gibt es den Blues-Klassiker „A Nickel & A Nail“, im Original von O. V. Wright, und zwar als Live-Version.

Als Rausschmeißer gibt es noch Edel-Soul von Isaac Hayes, aus seinem 1975er Album „Chocolate Ship“. Übrigens war Hayes mit der erste Künstler, der lange Passagen in seinem Interpretationen mit Sprechgesang füllte. Zudem war er bekannt für seine epischen Interpretationen, die gern mal über eine ganze LP-Seite gingen. Bei ihm wurde musikalisch geklotzt und nicht gekleckert. Sein Stern ging bereits in den späten 1960er Jahren auf und mit seinem Alben in den 1970er Jahren schrieb er Musikgeschichte. Ich sage nur „Shaft“. Als seine Plattenfirma Konkurs machte, verlor er die Urheberrechte an seinen eigenen Liedern. Um zu überleben, trat er in etlichen Fernsehserien und Spielfilmen auf. Einigen ist er auch bekannt als die Synchron-Stimme von „Chefkoch“ in der Serie „South Park“. Am 20. August 2008 starb er mit 66 Jahren.

Bis zum nächsten Mal. Und wie immer schließe ich hier in Gedenken an den legendären TV-Moderator vom „Soul Train“, Don Cornelius, mit seinen letzten Worten in der Sendung:

Peace and Soul.

Stefan aka Freiraum

Soul Family Tree (11): Etta James, Muddy Waters, King Curtis, David Ruffin, Nina Simone, Aretha Franklin, Curtis Mayfield

Black Friday: In das wohlverdiente Wochenende gegroovt mit einem weiteren Gastbeitrag von Soulbrother Stefan Haase vom Hamburger Freiraum-Blog, here we go:

Heute gibt es eine Extra-Portion Blues und R&B mit Muddy Waters und Etta James, ein heißes Soul Stew mit King Curtis, Entschleunigendes von David Ruffin (ex- Leadsänger der Temptations) und den ersten Teil der angekündigten Hymnen der Bürgerrechtsbewegung von Nina SimoneAretha Franklin und Curtis Mayfield & The Impressions.

Blättert man in den Alben mit Blues-Musik, so liest man oft den Namen Willie Dixon. Neben Muddy Waters war er ein Gründer und großer Beeinflusser des Chicago Blues. Willie Dixon war eine Songfabrik. Er hat so viele und bleibende wie auch zeitlose Klassiker geschrieben. „I Just Want To Make Love To You“, aus der Feder von Dixon, wurde erstmals 1954 von Muddy Waters als „Just Make Love To Me“ aufgenommen. Später nahm Muddy Waters den Song mit der E-Gitarre und mehr Wums für sein 1968er-Album „Electric Mud“ auf.

Und weil es so viele gute Versionen von diesem Song gibt, hier die Zugabe. Die legendäre Etta James, die vielleicht beste R&B Sängerin überhaupt, mit ihrer Version. Aufgenommen Live in Montreux 1993.

Weiter geht es mit einem heißen Memphis Soul Stew von King Curtis und einem der besten Live-Alben aller Zeiten: „Live At The Filmore West“. Curtis Ousley (1934-1971), besser bekannt als King Curtis, war bekannt für seine virtuose Art, Rhythm und Blues, Rock ’n‘ Roll, Soul, Blues, Funk und Jazz zusammenzufügen zu einem eigenen Stil. Mit seiner Band Kingpins war er zudem die Backing Band von Aretha Franklin.

„Live At The Fillmore West“ ist ein Live-Album aus dem Jahre 1971. Zu hören ist ein Konzert von King Curtis zusammen mit den Kingpins, aufgenommen im März 1971, wo er zuvor Aretha Franklin als Begleitband unterstützte. Nur eine Woche nach der Veröffentlichung starb King Curtis. Das Album beginnt mit seiner eigenen Komposition „Memphis Soul Stew“. Der Rest vom Album sind Coverversionen bekannter Rock- und Soul-Aufnahmen. Es ist bis heute eines der besten Live-Alben aller Zeiten.

Etwas ruhiger wird es mit dem Sänger David Ruffin und der vielleicht besten Version vom bekannten Song „Rainy Night In Georgia“. Tony Joe White schrieb den Song in den 1960er Jahren und Brook Benton machte ihn kommerziell erfolgreich. David Ruffin gehörte zu den Sängern, die alles singen konnten. Er war einige Jahre der Leadsänger der Temptations. In den 1970er/1980er- Jahren nahm er zahlreiche Alben auf und hatte einige Hits. Mit nur 50 Jahren starb er bereits 1991.

Wie schon angekündigt, startet heute eine neue kleine Serie mit Liedern und Hymnen der Bürgerrechtsbewegung. Zum einen jähren sich in diesem Jahrzehnt viele Ereignisse zum 50. Mal und zum anderen, mit Blick auf das heutige Amerika, kommt einem vieles bekannt vor. Manche Probleme von damals sind heute noch aktuell.

„I wish I could say
All the things that I should say
Say ‚em loud say ‚em clear
For the whole round world to hear…“

Los geht es mit Nina Simone und ihrem Song „(I Wish I Knew How) It Would Feel to Be Free“ von ihrem Album „From Heart and Soul“ von 1972. Viele aus der damaligen Zeit beschrieben Nina als die Stimme der Civil Rights Movement. Während ihr Song „Mississippi Goddamn“ die Wut beschrieb, auch ihre eigene, so ist „(I Wish I Knew How) It Would Feel to Be Free“ der emotionale Höhepunkt aus dieser Zeit.

„Hey, Hey
We’re movin‘ on up (movin‘ on up)
Lawd have mercy
We’re movin‘ on up (movin‘ on up)…“

Mit klassischen Songs wie „People Get Ready“, „Amen“, „Keep on Pushin“ hatte Curtis Mayfield mit den Impressions bereits einige Mainstream-Hits. Viele waren deswegen vom Song „We Are The Winner“ irritiert. Manche Radiostationen weigerten sich, den Song zu spielen. Damit begann auch ein weiterer Karriereschritt von Curtis Mayfield.

„When you feelin‘ real low
Here’s a great truth you should remember and know
That you’re young, gifted, and black
You got your soul intact, oh, and that’s a fact…“

Die Stimme von Aretha Franklin wurde von der Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren oft genutzt. Doch ihren politischsten Song veröffentlichte sie erst 1972. Das Stück „Young, gifted, And Black“ von Nina Simone wurde in ihrer Interpretation zu einer Hymne.

Beim nächsten Mal gibt es weitere Hymnen. Bis bald und Peace and Soul.

Stefan aka Freiraum