Rhys Chatham

Reingehört (252): Oneida & Rhys Chatham

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Oneida & Rhys Chatham – What’s Your Sign? (2016, Northern Spy Records)
Gipfeltreffen im weiten Feld der amerikanischen Experimental-Musik: Die Psychedelic-, Kraut- und Noise-Kauze von Oneida und der New Yorker Gitarren-No-Wave-Minimalist Rhys Chatham haben mit „What’s Your Sign?“ sechs Übungen im Sinne des grenzerweiternden Musizierens eingespielt, das Quintett aus Brooklyn und der Glenn-Branca-/Thurston-Moore-Kompagnon Chatham ergehen sich in ausgedehnten Experimental-Klanggebilden – schwerer, wuchtiger Indie-Prog- und Kraut-Rock gibt sich die Hand mit chaotischem Keyboard-Gefrickel, das bereits so manchen Oneida-Konzertgänger an die Grenzen der eigenen Toleranz brachte, wüste Science-Fiction-Space-Elektronica findet seine Erlösung in treibenden Post-Rock-Dröhnungen, instrumentale Psychedelic-Epen treffen auf verstörende, unkategorisierbare Ambient-Meditationen im Sinne der freien Improvisation, angelehnt an den 60er-Jahre-Free-Jazz.
Die Aufnahmen stellen die jeweiligen Stärken der Beteiligten vorzüglich ins Rampenlicht, den repetitiven Drone des Keyboard-lastigen Oneida-Sounds wie den frei fließenden, expressionistischen Geist des Gitarren-Pioniers Chatham. Die exzellente Rhythmik Kid Millions und das schwere Getöse der analogen Synthie-Gerätschaften gehen eine stimmige Symbiose mit dem „triple guitar treatment“ im Sonic-Youth-Geist ein.
„Two genre-obliterating renegades who’ve made indelible marks in the experimental music pantheon.“
(**** ½)

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