Ruhrgebiet

Zeche Zollverein

Das Steinkohle-Bergwerk „Zollverein“ in Essen und die angrenzende Kokerei, von 1851 bis 1986 in Betrieb, einst größte und immer noch schönste Zeche der Welt, ist seit 2001 Welterbe der UNESCO.
Das Architektur- und Industriedenkmal wurde 1932 durch den Bau einer zentralen Schachtanlage erweitert, die Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer entwarfen ein schnörkellos strenges Gesamtkunstwerk.
Bis heute ist der Schacht 2 in Betrieb, hier wird der zentrale Wasserpegel in der Grube geregelt.
Zu Spitzenzeiten in den dreißiger Jahren wurden jährlich 3,6 Millionen Tonnen Kohle unter Beschäftigung von ca. 6900 Mitarbeitern gefördert. Bis in die fünfziger Jahre ereignete sich täglich mindestens ein schwerer Arbeitsunfall in der Grube, im Schnitt war einmal wöchentlich ein Todesopfer zu beklagen.
In der Verladehalle für die Kohle zum Weiter-Transport in die Kokerei herrschte ein dauerhafter Lärmpegel von 120 Dezibel, was mit einem startenden Düsenjäger oder einem Konzert der Heavy-Kultband Motörhead zu ihren lautesten Zeiten vergleichbar ist. Es kursiert der Witz im Pott, dass Arbeiter der Halle die besten Ehemänner in Essen waren, sie hätten zuhause zu allem „Ja“ gesagt, die Frage der Ehefrau hätten sie wegen ihrer chronischen Taubheit ohnehin nicht verstanden.
Das Gelände der Zeche ist heute zudem Heimat des sehr sehenswerten Ruhr-Museums, des Red-Dot-Design-Museums, von Künstlerwerkstätten und diverser Restaurants und Cafés.
Wer im Ruhrgebiet zugange ist, sollte sich die gigantische Industrieanlage samt Führung durch die beeindruckenden Produktions- und Förderhallen und Spaziergang über die begrünten Außenflächen des Areals an der Essener Stadtgrenze zu Gelsenkirchen auf keinen Fall entgehen lassen. Ganz dicke Empfehlung!

Zollverein / Homepage

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