Sister Rosetta Tharpe

Soul Family Tree (4): Sister Rosetta Tharpe, Big Mama Thornton, Pee Wee Ellis

Praise The Lord !

Black Friday, heute mal von mir selber zusammengestellt, mit den legendären Ladies Big Mama Thornton und Sister Rosetta Tharpe plus einer schönen Jazz-Nummer von Pee Wee Ellis, dem begnadeten James-Brown- und Van-The-Man-Kollaborateur, nächste Soul-Family-Tree-Ausgabe dann wieder von Stefan vom Freiraum-Blog – get up now:

Stark hinsichtlich Stimme, Körperumfang, Persönlichkeit: Willie Mae Thornton, die aufgrund ihrer ausgeprägten Attribute von Frank Schiffman, dem Manager des im New Yorker Stadtteil Harlem beheimateten Apollo Theater den Spitznamen Big Mama verpasst bekam, war eine der prägendsten Blues-Frauen der fünfziger und sechziger Jahre hinsichtlich Songwriting, voluminösem Gesang und Bluesharp-Spiel. Die von ihr erstmals aufgenommene Leiber/Stoller-Komposition „Hound Dog“ hielt sich 1953 sieben Wochen auf Platz eins der Billboard-R&B-Charts, ein Erfolg, der drei Jahre später von Elvis Presley mit fünf Millionen verkaufter Singles seiner Interpretation in den Schatten gestellt wurde.
Der 1961 von ihr geschriebene und 1968 veröffentlichte Song „Ball And Chain“ gelangte im selben Jahr in der Janis-Joplin-Version als einzige Live-Aufnahme des Big-Brother-And-The-Holding-Company-Albums „Cheap Thrills“ (Columbia) zu größerer Popularität.
1966 nahm Big Mama Thornton zusammen mit der Band von Muddy Waters (inklusive dem Meister selbst an der Gitarre) ein Album für das kalifornische Independent-Label Arhoolie Records auf, daraus der Song „Everything Gonna Be Alright“.
Big Mama Thornton ist 1984 in Los Angeles an den Folgen ihrer jahrelangen Alkoholabhängigkeit gestorben. Sie wurde 57 Jahre alt.

The original Soul Sister, the Godmother of Rock ’n‘ Roll: Sister Rosetta Tharpe (1915 – 1973) war mit ihren rhythmischen Gospel-Interpretationen eine der maßgeblichen Wegbereiterinnen der von Ignoranten so bezeichneten „Krachmusik“, hochverehrt von Elvis Presley, Chuck Berry und Johnny Cash, prägte sie mit Hits wie „Strange Things Happening Every Day“ oder „Rock Me“ spätere Musiker-Generationen.
In den Sixties teilte sie sich mit Blues-Größen wie Muddy Waters, Reverend Gary Davis oder Otis Spann die Bühne, bereits Ende der Dreißiger Jahre hat sie Material für Decca Records aufgenommen, eines ihrer bekanntesten Stücke ist der Hit „Down By The Riverside“, 1948 von Sister Rosetta aufgenommen, wurde das Werk in späteren Jahrzehnten unzählige Male gecovert, 2004 ist ihre Version in die National Recording Registry der U.S. Library of Congress aufgenommen worden – „it captures her spirited guitar playing and unique vocal style, demonstrating clearly her influence on early rhythm-and-blues performers“.

„One of the best musicians… one of the best, if not the best saxophone player. A real gentleman. A great talent. I enjoy working with him.“
(James Brown)

Der wunderbare, 1941 in Florida geborene Alfred „Pee Wee“ Ellis ist in erster Linie als kongenialer Sideman von James Brown und Van Morrison bekannt. Der Saxophonist ist auf vielen wichtigen Arbeiten des Godfather Of Soul zu hören und hat zusammen mit Brown dessen Billboard-R&B-Nummer-1-Singles „Say It Loud – I’m Black and I’m Proud“ und „Cold Sweat“ komponiert.
Ab Ende der 70er-Jahre war er als Musiker und Bläsersätze-Arrangeur an zahlreichen Van-Morrison-Produktionen beteiligt, unter anderem an herausragenden Alben des Belfast Cowboy wie „Into The Music“ (1979), „Common One“ (1980), dem Van-The-Man-Meilenstein „Beautiful Vision“ (1982, alle: Mercury) und dem bis dato letzten guten Longplayer des irischen Eigenbrötlers, „The Healing Game“ (Polydor) aus dem Jahr 1999.
Auf Solo-Pfaden ist Pee Wee Ellis hauptsächlich im Jazz unterwegs, hier eine Live-Aufnahme seiner Komposition „Blue Bell Pepper“:

Gonna study war no more.

Werbung