Black Friday, once again, das nächste Menü aus der Soul Kitchen, serviert von Stefan Haase vom Hamburger Freiraum-Blog, heute unter anderem mit einer Reminiszenz an den Thin White Duke – do the hip shake, Brothers and Sisters:
Wer noch nach einer guten Anleitung für das angebrochene Jahr sucht, dem sei „Shake Your Hips“ empfohlen. 2016 beschäftigt auch im neuen Jahr. Und es bleibt bewegend und abwechslungsreich mit Sharon Jones, Shirley Bassey, Slim Harpo und mit einer Erinnerung an David Bowie.
Wenn das Leben eine lebenslange Prüfung ist, dann wurde Sharon Jones besonders hart geprüft. 20 Jahre lang versuchte sie, einen Plattenvertrag zu bekommen. Unbeirrt verfolgte sie ihr Ziel, nahm verschiedene Jobs, u.a. als Gefängniswärterin, an. Sie wurde als zu alt, zu klein, zu dick abgelehnt und es dauerte bis 2002, als sie bei dem neu gegründeten Plattenlabel Daptone Records ihr Ziel erreichte und einen Plattenvertrag unterschrieb. Mit 46 Jahren startete sie ihre erfolgreiche, wenngleich zu kurze Musikkarriere. Denn das Schicksal schlug wieder zu. 2013 wurde bei ihr Krebs diagnostiziert. Bereits wenige Monate später in 2014 stand sie wieder auf der Bühne. Mit kurz geschorenen Haaren trat sie auf, was man auch als klares Statement verstehen kann. Die Liebe und Zuneigung ihrer Fans war ihre Medizin, wie sie in Interviews betonte. Mittlerweile hatte sie auch Erfolg und spielte vor ausverkauften Häusern. Doch der Krebs streute wieder und im November 2016 starb sie an ihrer Erkrankung.
Dem Fernsehsender ARTE sei Dank. Sie filmten ein Konzert aus 2014 im Pariser Olympia, was natürlich ausverkauft war. Ganz wie die Großen des Soul in den 60er Jahren ließ sie sich von ihrer formidablen Band The Dap Kings ankündigen, betrat nach ca. 15 Minuten die Bühne und lieferte ein energiegeladenes Konzert ab.
Sharon Jones hat nie aufgegeben, an sich zu glauben, und stets Haltung gezeigt. Eines meiner Lieblingslieder von ihr ist eine ruhige Nummer: „Slow Down Love“. Doch bitte nicht vergessen: auf ARTE das Konzert anschauen. Es lohnt sich.
„Don’t have to move yo‘ head
Don’t have to move yo‘ hands
Don’t have to move yo‘ lips
Just shake yo‘ hips…“
Slim Harpo (1924-1970) gehört zu den Legenden im Blues. Besonders sein Harmonika-Spiel begeisterte das Publikum. Nicht zu vergessen: sein Einfluss auf andere Künstler war groß und ist es immer noch. Das Lied „Shake Your Hips“ wurde u.a. von den Rolling Stones (auf dem Album „Exile On Main St.“) aufgenommen. Und den Gitarrenriff kann man z.B. bei ZZ Top´s „La Grange“ hören. In den 60r Jahren hatte er zudem großen kommerziellen Erfolg und war einer der erfolgreichsten Blueskünstler seiner Zeit. Also folgen wir doch einfach Slim Harpos Worten „Shake Your Hips“.
Die gebürtige Waliserin (Dame) Shirley Bassey wurde am 8. Januar 80 Jahre alt. Die meisten kennen sie u.a. durch ihre Zusammenarbeit mit Yello („The Rythm Divine“) oder mit Propellerheadz („History Repeating“) und als einzige Sängerin, die in drei Filmen einen James- Bond-Titelsong sang („Goldfinger“, „Diamonds Are Forever“, „Moonraker“). Vor 60 Jahren erschien ihre erste Single und sie hatte das Glück, über mehrere Jahrzehnte erfolgreich zu sein. Und das, obwohl es wenige Single-Hits von ihr gibt. Schon früh verkörperte sie die Diva auf der Bühne. Besonders hervorzuheben ist ihre kraftvolle Stimme. Der Zufall wollte es zudem, dass mir ein Remix vom amerikanischen DJ Kenny Dope in die Ohren kam, der ihre Interpretation von „Light My Fire“ von 1970 remixte und in die Neuzeit hob. Das ist Entertainment.
Am 8. Januar hätte David Bowie seinen 70. Geburtstag gehabt. Und am 10. Januar war sein Todestag. In einem Nachruf schrieb ich: „Er schaffte den Sprung vom Künstler zum eigenen Kunstwerk früh. Etwas was nur wenige schaffen. Nicht das er als Künstler nur seine Äußerlichkeit und den Musikstil änderte. Nein, er änderte den ganzen Hintergrund seines eigenen Gemäldes und wurde damit früh künstlerisch unsterblich.“
Und sein Produzent, auch vom letzten Album, Tony Visconti, sagte: „His death was no different from his life – a work of Art.“ In Erinnerung an einen der großen Künstler in der Musik. David Bowie mit „Lady Grinning Soul“.
Und beim nächsten Mal werde ich u.a. an den 10. Todestag von James Brown erinnern.
Peace and Soul.