Thurston Moore

The Thurston Moore Group + Rattle @ Strom, München, 2019-10-27

Als „The Ultimate Church Of Sound“ beschrieb einst in einem Interview der englische Throbbing-Gristle-/Psychic-TV-Weirdo Genesis P-Orridge die eruptiven Erschütterungen der Jimi Hendrix Experience, was der Gitarrengott aus Seattle für die Rockmusik der späten Sechziger im Alleingang leistete, darf sein Landsmann Thurston Moore zwanzig Jahre später für den No-Wave-, Noise, Experimental- und Alternative Rock vermutlich nicht ausschließlich komplett für sich selbst in Anspruch nehmen, maßgeblich mit stilbildend für den Indie-Sound ab den auslaufenden Achtzigern war er zweifellos mit seinem unverwechselbaren Gitarrenspiel bei der New Yorker Indie-Vorzeigekapelle Sonic Youth, die seinerzeit neben Moore mit Bandkollegen Lee Ranaldo einen weiteren Meister der krachenden sechs Saiten in ihren Reihen hatte.
Seit der Bandauflösung 2011 tummelte sich Thurston Moore in diversen Projekten, zwischenzeitlich mit Chelsea Light Moving in einem neuen, kurzlebigen, vielversprechenden Band-Format, davor und danach zuweilen in experimentellen Kollaborationen, dann wieder in konventionelleren Rock-Songs verhaftet wie auf seinen aktuelleren Alben „Rock n Roll Consciousness“ und „The Best Day“.
Seit Mitte September ist mit dem Tripple-Box-Set „Spirit Counsel“ sein jüngstes Werk in den (virtuellen) Plattenläden zu haben, und mit der Live-Aufführung der beiden ausladenden Instrumental-Nummern „ALICE MOKI JANE“ und „8 Spring Street“ kamen Thurston Moore, seine langjährigen Begleiter, die My-Bloody-Valentine-Bassistin Debbie Googe und der englische Gitarrist James Sedwards, plus ein neuer Mann an den Drums als Steve-Shelley-Ersatz einer experimentellen, modernen Variante der eingangs zitierten ultimativen Sound-Kirche sehr nahe.
Thurston Moore strebte mit dem kollektiven Improvisieren vertrauter wie avantgardistischer Gitarren-Tunes in perkussiver Begleitung einen spirituellen Geisteszustand an – Kontemplation und Energie, die ihre Kraft ungebremst vom Bühnengeschehen in Richtung Auditorium ausstrahlte. In der ersten Nummer würdigte der Noise-Großmeister die Jazz-Größen Alice Coltrane, Moki Cherry und Jayne Cortez, allesamt selbst Klangforscherinnen, die mit ihrer Musik die höheren Bewusstseinszustände anstreben.
„8 Spring Street“ ist die New Yorker Adresse des Apartments, in dem Thurston Moore seinem Mentor Glenn Branca in den späten Siebzigern zum ersten Mal zu einer gemeinsamen Probe begegnete. Der Geist des im vergangenen Jahr verstorbenen Minimal-/Drone-Pioniers schien über dem kompletten Set zu schweben, zuforderst in schier endlosen, minimalistischen, hypnotisch sich permanent wiederholenden Gitarrenriff-Schleifen. Branca, sein „Guitar Orchestra“ und Moores frühe Mitarbeit an den Ensembles des Avantgarde-Komponisiten wurden in einer ausgedehnten Zugabe als maßgeblicher Einfluss auf den späteren Klangkosmos des Sonic-Youth-Gründers gewürdigt.
Ein Klangkosmos, den Thurston Moore in seinen aktuellen, Gesangs-freien konzertanten Aufführungen grandios ergreifend offensichtlich zur Gänze entfaltet. Eingangs ruhige Ambient-Klänge, die sich nach minutenlanger Gitarren-Mediation in Richtung gängige Indie-Rock-Riffs mit dem vertrauten Sonic-Youth-Klirren und -Dröhnen entwickeln, um nach mehreren, wiederholten Improvisations-Mutationen in zwischenzeitlichen, übersteuerten Feedback-Orgasmen zu explodieren. Dazwischen, danach, wiederholt Postrock-artige Crescendi, lärmend-hymnische Soundwände, experimentelles Bleistift-Spreizen zwischen die Gitarren-Saiten zum Erzeugen exotischer, asiatisch angehauchter Drone-Töne. Die schiere Wucht und die Vielfalt der tonalen wie atonalen Ausdrucksformen auf Thurston Moores 12-saitigem Fender-Instrument, der seine Mitmusiker wie das Publikum gebannt konzentriert beiwohnen und folgen, ist mit Worten kaum zu beschreiben, ansatzweise ist es auf dem aktuellen Tonträger erlebbar, den Klang-forschenden Genius und die Kraft der ausladenden Stromgitarren-Kompositionen wird man voll umfänglich nur in der Live-Version erfassen. Wohl denen, die am vergangenen Sonntagabend im Münchner Strom diesem erschütternden Beben beiwohnen durften. Wer Songs erwartete, könnte ein langes Gesicht zur Schau getragen haben, wer weiß. Die mit den offenen Ohren und der unvoreingenommenen Herangehensweise ernteten reichhaltig, pures Gold gar.

The Thurston Moore Group live dieser Tage, dringende Empfehlung: heute Abend in Frankfurt/Main, im Das Bett. Weitere Termine im alten Europa:

31.10.Antwerpen – Filter Festival
01.11.Den Haag – Crossing Border festival
02.11.Nantes – Soy Festival
03.11.Berlin – Festsaal Kreuzberg
09.11.Kortrijk – Sonic City Festival
10.11.Salford – The White Hotel

Bevor Meister Moore und die Seinen zu fortgeschrittener Stunde am Sonntagabend die Bühne des Strom-Clubs beehrten, durften die beiden jungen Engländerinnen Katharine Eira Brown und Theresa Wrigley vom Postpunk-Duo Rattle aus Nottingham für eine knappe, verschwendete halbe Stunde ihre Trommelkünste demonstrieren. Allzuweit war’s damit nicht her, um es kurz zu machen. Eine gemeinsam bespielte, repetitiv-druckvolle Uptempo-Rhythmik an der Grenze zur schnörkellosen Monotonie, zu der die Ladies sich das Hi-Hat teilten und Katharine Brown angelegentlich ihre beschwörenden Gesänge anstimmte. This Heat für Arme, die Beschallung zum rituellen Hypnose-Tanz vollgedröhnter Halbnackter ums Feuer. Da im Saal weder ein Feuer loderte (durch diesen Sound schon mal gar nicht entfacht) noch irgendwelche sedierten Entblößten rumturnten, war’s ein sich schnell abnutzendes Unterfangen – beim dritten Gähnen war der Trommel-Workshop durchgefallen…

Soundtrack des Tages (204): Glenn Branca

Späte Kerze: In Memoriam Glenn Branca. Der amerikanische No-Wave-/Neo-Klassik-/Experimental-Drone-Pionier und begnadete Krachmacher, Komponist, Bandleader und Musiker ist am 13. Mai in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Der 1948 in Harrisburg/Pennsylvania geborene und später in New York City wirkende Branca hat mit seinen Drone- und Oberton-Klangforschungen, Einspielungen mit repetitiven, hypnotischen Noise-Elementen, offenen, oft atonalen Saiten-Stimmungen und avantgardistisch-erschütternden Gitarren-Orchester-Aufführungen mit bis zu einhundert Musikern zahlreiche nachfolgende, herausragende Bands wie Sunn O))), Sonic Youth und die Swans maßgeblich beeinflusst. Sonic-Youth-Gitarrist Lee Ranaldo war Musiker des Electric Guitar Orchestra von Branca, wie auch zeitweise sein späterer Band-Kollege Thurston Moore, Helmet-Chef Page Hamilton und Swans-Mastermind Michael Gira.
1982 gründete Glenn Branca sein eigenes Platten-Label Neutral Records, auf dem unter anderem Sonic Youth ihre Debüt-LP „Confusion Is Sex“ und die Swans ihren No-Wave-Klassiker „Filth“ veröffentlichten.
Von den Werken Glenn Brancas sind vor allem die ersten Alben aus den frühen Achtzigern „Lesson No. 1“ und „The Ascension“ essentiell und für die Nachwelt von nicht zu unterschätzendem Wert. Daneben hat Branca zahlreiche Symphonien, einzelne Experimental-Arbeiten und im Jahr 1982 zusammen mit dem Dichter und Warhol-Schauspieler John Giorno das Album „Who You Staring At?“ veröffentlicht.

Glenn Branca – „Lesson No. 1 For Guitar“ → vimeo-Link

Reingehört (308): Thurston Moore, The Afghan Whigs

Thurston Moore – Rock N Roll Consciousness (2017, Ecstatic Peace / Caroline Records)

5 lange aus der altbewährten Sonic-Youth-Schule. Thurston Moore schrammelt sich zu Beginn des fast 12-minütigen Openers „Exalted“ für seine Verhältnisse gefällig in Früh-Feelies-Manier hinein in seine über Jahrzehnte bewährte Spielart des Indie-, Alternative- und Experimental-Rock, um für den Rest der gut 40 Minuten dann dort zu landen, wo ihn die altgediente Hörerschaft seit jeher am liebsten sieht/hört: wandernd im versierten, abgeklärten, psychedelisch funkelnden Gitarren-Noise und Postpunk-No-Wave, das charakteristische Musizieren geprägt in jungen Jahren vom Minimal-Gitarren-Avantgardisten Glenn Branca und gemeinsam weiterentwickelt mit ex-SY-Bandkollege Lee Ranaldo, die Moll-lastigen, elegant dahinfließenden Klangschichten und dezenten Feedback-Verzerrungen nur sporadisch durch diese für ihn typischen, cool-unemotionalen Gesangspassagen ergänzend.
Bedingt durch die langen Laufzeiten der einzelnen Stücke drängen sich Vergleiche zur nahezu spirituellen Eleganz von Werken wie „Teen Age Riot“ oder „Total Trash“ vom Sonic-Youth-Meilenstein „Daydream Nation“ auf, Thurston Moore tritt erneut den Beweis an, dass kontemplatives, meditatives Versenken mittels krachig gespielter Stromgitarre keine unmögliche Übung sein muss. James Sedwards als zweiter Gitarrist, My-Bloddy-Valentine-Bassistin Debbie Googe und ex-Sonic-Youth-Drummer Steve Shelley assistieren formvollendet wie beim letzten „The Best Day“-Album und der 2014er-Konzertreise, dahingehend darf man in der Besetzung auf ein weiteres intensives Gitarren-Hochamt am 30. Juni im Münchner Strom hoffen.
(**** ½ – *****)

The Afghan Whigs – In Spades (2017, Sub Pop)

Mit der unsäglichen Eröffnungsnummer „Birdland“ unternimmt Herr Dulli den verkrampft-linkischen Versuch, das Erbe des verstorbenen Prinzen Rogers Nelson mit brachialer Überdrehtheit anzutreten, der in die Schockstarre treibenden, artifiziell verzerrten, ungenießbaren Electro-Soul-Nummer folgt Gottlob im weiteren Verlauf Qualitäts-steigernd der von den Whigs erwartetete, bewährte, Beton-harte Alternative-Rock-Grunge, der sich gerne und wie bei der anderen Dulli-Combo The Twilight Singers wiederholt vernommen in der schweißtreibenden Schwere des R&B- und Sixties-Soul-Grooves sowie den Bläsersätzen einer gediegenen Horn-Sektion als belebenden Beigaben bedient, den eine Spur zu oft in Indie-Stereotypen und im allzu bekanntem Gitarren-Mainstream verweilenden Songs steht dies mehr als gut zu Gesicht. Greg Dulli setzt sich in beschwörendem Lamentieren und mit intensiver Eindringlichkeit mit der Sterblichkeit, gescheiterten Beziehungen und den Abgründen der Drogensucht auseinander, unterm Strich eine passable Arbeit, die hinsichtlich Songmaterial leider nur sporadisch an alte Perlen der Band heranreicht, im Verbund mit bewährten Hauern etwa von den „Gentlemen“-, „Black Love“– oder „1965“-Alben sollten die neuen Nummern am 8. August in der Münchner Backstage-Halle allemal für einen gepflegten Krach-Abend herhalten.
(****)

Abgerechnet wird zum Schluss: Konzerte des Jahres

Um es vorwegzunehmen: es war ein hervorragendes Konzertjahr, eines der Besten seit langem, so rundum zufrieden mit den dargebrachten konzertanten Aufführungen war ich lange nicht mehr. Entsprechend groß ist die Liste, von den folgenden Konzerten möchte ich kein einziges missen, ich bin glücklich und dankbar, dass ich das erleben durfte ;-)) – here we go:

Mono & Helen Money @ Hansa39, München, 2014-12-16
Konzert des Jahres, Teil 1: Keine große Überraschung für die regelmäßigen Leser dieses Blogs. Helen Money mit einem intensiven Cello-Solo-Vortrag, zwischen Experimental-Klassik und Avantgarde-Punk als Opener, die japanischen Post-Rock-Götter Mono mit einem furiosen Konzert, das die Grenzen des Genres bisweilen weit überschritt und in ganz große Kunst gipfelte. An dem Abend hat alles gepasst. Wunschlos glücklich. Reviews und Fotos hier und hier.

mono + helen money

Elvis Costello @ Circus Krone, München, 2014-10-13
Konzert des Jahres, Teil 2: Der Großmeister der britischen Songwriter alleine und insgesamt zwei Stunden und vierzig Minuten auf der Bühne des Circus Krone, zum Schluss unterstützt von den beiden Ladies von Larkin Poe, die das Vorprogramm bestritten. Teilweise ohne Mikrophon hatte Costello sein Publikum mit Solo-Arrangements seiner besten Songs wie „Alison“, „Shipbuilding“, „Oliver’s Army“ oder „Every Day I Write The Book“ und extrem unterhaltsamen Anekdoten aus seinem reichen Erfahrungsschatz von Anfang an in seinen Bann gezogen. Gegen Ende des Konzerts dachte ich bei mir: „Jetzt noch ‚What’s So Funny About Peace, Love And Understanding‘, dann bin ich glückseelig geplättet“ und Ihr erratet sicher, was dann kam… Weiter Bilder guckst Du hier.

elvis costello

Swans @ Hansa39, München, 2014-11-01
Katharsis und Kontemplation gehen Hand in Hand. Meditatives Wogen im schönsten und lautesten Lärm, den Du Dir vorstellen kannst. Michael Gira als Zeremonienmeister und seine Mitstreiter in Höchstform. Den kompletten nächsten Tag war ich taub. Fotos vom akustischen Stahlbad hier.

swans

Thee Silver Mt Zion Memorial Orchestra @ Hansa39, München, 2014-02-28
Großartiges Konzert der experimentellen Prog-/Post-/Art-Rocker aus Montreal um den Gitarristen und Sänger Efrim Menuck, der wie seine Mitmusikanten Thierry Amar und Sophie Trudeau auch für die kanadische Post-Rock-Band Godspeed You! Black Emperor musiziert. Zum dritten Mal gesehen/gehört und wie die Konzerte davor völlig beseelt aus der Halle gewankt.


Mogwai @ Backstage, München, 2014-02-05
Mit ihrer 2014er-Scheibe „Rave Tapes“ konnten mich Mogwai – selten kommt’s vor bei der Band – nicht restlos überzeugen, konzertant ist dies den schottischen Post-Rock-Göttern wie immer spielend und mühelos gelungen, zumal auch die neuen Stücke wesentlich dynamischer als auf Platte dargeboten wurden. Absoluter Höhepunkt war wie bei jedem Mogwai-Konzert, dass ich in den letzten Jahren besucht habe, „Mogwai Fear Satan“ – wenn Du dieses Stück live in der entsprechenden Lautstärke hörst, glaubst Du an einen Herrgott, believe me.


Bob Dylan @ Tollwood, München, 2014-07-01
An dieser Stelle gilt es, meinem treuen Konzertbegleiter Anton Dank zu sagen. Dank dafür, dass er mich lange genug bearbeitete, bis ich dem Dylan-Konzertbesuch zustimmte. Obwohl seit bestimmt drei Jahrzehnten Fan von Bob dem Meister, habe ich ihn bis zu diesem Tag nie live gesehen, die Zeit dafür war vor etlichen Jahren für meine Begriffe abgelaufen, zu viele negative Konzertberichte habe ich von den jüngsten Auftritten der Ikone aus Freundes- und Bekanntenkreis vernommen, und so hatte ich mich damit abgefunden, dass ich dereinst in die ewigen Jagdgründe eingehe, ohne Bob Dylan je in einem Konzert erlebt zu haben.
Wie gesagt, dank Anton war ich dann heuer doch vor Ort und ich habe es keine Minute bereut, ein gut aufgelegter Bob Dylan und seine perfekt eingespielte Band zelebrierten den Country-Blues- und Western-/Folk-Swing der jüngsten Dylan-Werke auf’s Angenehmste, lediglich die Swing-Version von „Blowin‘ In The Wind“ war überflüssig wie ein Kropf – ansonsten: alles richtig gemacht an dem Abend, sowohl der Bob wie auch der Anton und ich.


Attwenger @ Herzkasperl-Festzelt, Oktoberfest, München, 2014-09-21
Tu felix Austria! Attwenger sind die Band, die ich neben Dead Moon und John Cale bisher am öftesten gesehen habe, und wenn es so weitergeht, wird das österreichische Duo diesbezüglich irgendwann in den nächsten Jahren den alleinigen Spitzenplatz einnehmen. Attwenger auf der „Oidn Wiesn“ – passt wie Arsch auf Eimer. Mit ihrer Uptempo-Volksmusik brachten die beiden das Zelt zum Kochen – und Kaklakariada wird mir erzählen, dass das nix war! Party des Jahres! Buidl: do schaust.

KULTURFORUM Auf einen Schnaps mit Hans-Peter Falkner  www.gerhardemmerkunst.wordpress.com

Wovenhand @ Ampere, München, 2014-09-14
David Eugene Edwards, der Hohepriester des Southern Gothic, hat die bösen Geister auf das Intensivste beschworen und vertrieben, noch direkter, heftiger und krachiger als die Jahre davor. Wovenhand goes Gun Club + Jon Spencer Blues Explosion. Ein Weg, den ich gerne mitgehe. Bilder vom Konzert: hier.

wovenhand

Thurston Moore @ Ampere, München, 2014-11-19
Es lebt sich auch ganz gut ohne Sonic Youth. Konzertbericht + Fotos gibt es hier.

thurston moore + steve shelley

Postrock-Festival mit Nasmyth, Waves und Kerretta @ Glockenbachwerkstatt, München, 2014-09-28
Ein geniales Post-Rock-Paket mit den Neuseeländern Kerretta und den Münchner Lokalmatadoren Nasmyth und Waves. Letztere sind mir bereits 2013 im Vorprogramm von Russian Circles äußerst positiv aufgefallen. Ein toller Abend für Freunde diese Genres (wie mich), der keine Wünsche offen ließ. Obwohl eine lange Nacht, hab ich mich nicht eine Sekunde gelangweilt. Bitte demnächst mehr davon. Bilder: hier, hier und hier.

KULTURFORUM Kerretta @ Glockenbachwerkstatt München 2014-09-28 www.gerhardemmerkunst.wordpress.com (34)

Mdou Moctar @ Unter Deck, München, 2014-11-18
Weltklasse-Touareg-Blues aus dem Niger – weitere Ausführungen und Bilder hier.

mdou moctar

Crippled Black Phoenix @ Backstage, München, 2014-05-14
Zweieinhalb Stunden Vollbedienung in Sachen britischer Progressive Rock. Das aktuelle Album hat nicht unbedingt überzeugt, konzertant zieht die Band um Justin Greaves mit dem neuen schwedischen Sänger Daniel Änghede nach wie vor alle Register. Immer wieder gern gesehen. Bilder: guckst Du hier.

KULTURFORUM MÜNCHEN Crippled Black Phoenix 19  gerhardemmerkunst.worpress.com

The Felice Brothers @ Strom, München, 2014-11-11
Die gut aufgelegten Brüder rockten das Haus von der ersten Minute an mit ihrem mitreißenden Folk-Rock-/Alternative-Country-Mix, wesentlich traditioneller als beim letzten Konzert im Freiheiz, als sie wegen ihrer dezent eingesetzten elektronischen Experimente von der Journaille zum Teil heftige Kritik einstecken mussten. Fotos: guckste.

the felice brothers

Simone Felice @ Unter Deck, München, 2014-05-07
Auch Felice-Bruder Simone konnte mit kleinem Ensemble (Zweite Gitarre + Cello) wieder restlos überzeugen mit seinen hochmelodischen, teils sehr nachdenklichen Folk-Songs. Inclusive gelungenem Bruce-Cover „Atlantic City“. Weinen möchte man, so schön war’s…. Weitere Konzertfotos hier.

simone felice

The Moonband @ Theatron, München, 2014-08-18
Mit einer exzellenten Mixtur aus Alternative Country, Folk und Bluegrass überzeugten die jungen Münchner beim diesjährigen Sommer-Theatron. Klasse Songwriting, perfekte Beherrschung der Instrumente und ein beseelter Vortrag – Folkie, was willst Du mehr? Weitere Bilder vom Konzert gibt es hier.

the moonband

Owls By Nature @ Sunny Red, München, 2014-10-23
Das Beste vom Springsteen, den Pogues, Gaslight Anthem und Dropkick Murphys, gut geschüttelt und dezent beschleunigt, dann hast Du ungefähr eine Vorstellung der genialen Gute-Laune-Musik des kanadischen Quintetts. Ging ab wie Bolle. Konzertfotos: hier.

KULTURFORUM Owls By Nature @ Sunny Red M 2014-10-23 www.gerhardemmerkunst.wordpress.com (55)

The Rural Alberta Advantage + PS I Love You @ Atomic Café, München, 2014-12-04
Wunderbarer Doppel-Kanadier bei meinem persönlichen Abschied vom Atomic Café (am 1. Januar ist endgültig Schluss), ausführliche Berichte samt Bildern gibt es hier und da.

rural alberta advantage

Rauschangriff @ Südstadt, München, 2014-12-12
Vorbei war’s endgültig mit der „staaden Zeit“ beim Live-Comeback der Münchner Punkrock-Institution Rauschangriff am 12. Dezember in der Südstadt – und das war gut so. Zukünftig gibt’s wieder „Pogopunk im Altenheim“ – das nächste Mal beim Neujahresempfang der „Löwenfans gegen Rechts“ am 5. Januar in der (zugegeben ziemlich g’schissenen) neuen Stadionwirtschaft des Grünwalder Stadions – was soll’s: Punx not dead! Verrotzte Bilder und einen ausführlichen Bericht aus der Südstadt gibt es hier.

rauschangriff

Ken Stringfellow & Hanna Fearns @ Glockenbachwerkstatt, München, 2014-10-15
Wunderbares Folk-Konzert in kleinem Rahmen von Ken Stringfellow (of Posies-/Big-Star-/R.E.M.-Fame) und der Konstanzer Songwriterin Hanna Fearns, sympathische Menschen alle beide und grandiose Musiker obendrein. Bilder dieses intensiven Abends: guckst Du hier.

hanna fearns + ken stringfellow

The Great Crusades @ Orangehouse, München, 2014-05-29
Manchmal muss man sich für das Münchner Konzertpublikum einfach nur schämen: Für ein schmales Geld hat sich eine der versiertesten Rockbands Chicagos den Allerwertesten abgespielt – und dann kommen gerade mal an die vierzig zahlende Gäste. Shame on you, In-Crowd !!! Die Band hat es mit Humor genommen und alle Anwesenden per Handschlag am Ende des Konzerts verabschiedet. In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen, aber ehrlich gesagt: mich könnte München bei der nächsten Tour kreuzweise bei der lausigen Nachfrage… Bilder für alle Daheimgebliebenen: hier.

www.gerhardemmerkunst.wordpress.com  KULTURFORUM GERHARD EMMER the great crusades 22

Liberty String Revival @ Kunstbunker, Kunst in Sendling, München, 2014-10-09
Was für Bluegrass-Feinschmecker! Aus meiner Nachbarschaft! Beherzter Gesang trifft technisch perfektes und beseeltes Handwerk. Dank an Reinhold Rühl, den Mitinitiator von „Kunst in Sendling“, dass er diese tolle Combo für das Eröffnungsprogramm der diesjährigen Ausstellungsreihe ausgewählt hat. In der Regel spielen bei derartigen Veranstaltungen ungenießbare, stinklangweilige Jazz-Blöd-Tröter – allein dafür Dank, dass mir das erspart blieb.
Bilder der Sendlinger Bluegrass-Giganten gibt es hier.

liberty string revival

The Pretty Things @ Backstage, München, 2014-05-25
Hab sie das letze Mal vor 15 Jahren im Vorprogramm von Van Morrison in Nürnberg gesehen, sie waren damals schon alt und sehr gut, inzwischen dürften sie eigentlich längst in Rente gehen – aber sie haben es immer noch drauf. Im Gegensatz zur Walking-Dead-Nummer der Stones leben die Pretty Things nach wie vor den dreckigen, messerscharfen Rhythm and Blues längst vergangener Londoner Beat-Keller-Tage und das machen sie auch im 51. Jahr ihrer Bandgeschichte immer noch verdammt gut. Bilder vom Konzert der lebenden Legenden gibt es hier.

the pretty things

Gerner Zipfeklatscher @ Viehhof Open Air Kino, München, 2014-07-29
Bayerische Wirtshausmusik meets Woodstock. Der Himmel öffnete seine Pforten, es goss in Strömen, und doch haben die Hüter der bayerischen Wirtshausmusik, die Gerner Zipfeklatscher, ein formidables Konzert hingelegt. Ein paar „Sonnen“-Schirme zusammengerückt und ab ging die Luzi. Wer auf richtig gute bayerische Gstanzl, aufgelockert durch folkloristische Bearbeitung von „Teenage Kicks“ und „The Roof Is On Fire“, steht, ist bei den Zipfeklatschern goldrichtig. Von mir bereits des Öfteren konzertant besucht und immer für gut befunden. Bilder dieses verregneten Abends gibt es hier.

KULTURFORUM Gerner Zipfeklatscher www.gerhardemmerkunst.wordpress.com (28)

Elektrik Kezy Mezy @ Theatron, München, 2014-08-19
Das Münchner Trash-Blues-Duo hat an dem Abend den Hanseln von den White Stripes, den Black Keys und von Left Lane Cruiser gezeigt, wo der Hammer hängt. Einpacken, Amis! Bilder vom furiosen Auftritt: checkst Du hier.

elektrik kezy mezy

The Marble Man @ Theatron, München, 2014-08-18
Die Traunsteiner begeisterten an dem Abend das sehr gut besuchte Amphitheater des Theatron mit einem tollen Progressive-Pop-Konzert der Extraklasse. Ich habe sie im Oktober nochmals im Rahmen des DigitalAnalog-Festivals gesehen, auch da haben sie auf der großen Bühne des Carl-Orff-Saals im Gasteig ein sehr versiertes Set hingelegt. Bilder von den beiden Auftritten: hier und hier.

the marble man

The Dad Horse Experience @ Stil-Wirt, Wolnzach, 2014-11-25
Unser liebster Bremer Wanderprediger Dad Horse Ottn hat uns wieder auf’s Erbaulichste die Leviten gelesen, beim Stil-Wirt zu Wolnzach. Ausführliche Messe inklusive Heiligenbilder: hier.

dad horse experience + special guest muskel

The Builders & The Butchers + Turbo Pefecto @ Kranhalle, München, 2014-06-03
Die Brachial-Folker aus Portland, Oregon inklusive phänomenalem Instrumental-Prog-Rock-Ableger Turbo Perfecto als Vorprogramm – ein Rundum-Glücklich-Paket, dass in der Form gerne wieder antanzen darf. Fotos hier und hier.

KULTURFORUM MÜNCHEN The Builders & The Butchers  Live München Kranhalle www.gerhardemmerkunst.wordpress.com

Panda Bear @ Strom, München, 2014-07-21
Noah Benjamin Lennox zelebrierte seine neopsychedelischen Elektro-Experimental-Hymnen auf absolut überzeugende Weise. Generell eher nicht mein Sound, an dem Abend habe ich gerne eine Ausnahme gemacht. Doku in Bildern: hier.

KULTURFORUM Panda Bear @ Strom 2014-07-14 www.gerhardemmerkunst.wordpress.com (22)

Chelsea Wolfe @ Hansa39, München, 2014-07-31
„Specific Brand of Drone-Metal-Art-Folk“ – früher hätte man das halt einfach Postpunk genannt, was die kalifornische Songwriterin in betörender Weise vorträgt, aber der Spezifikation dient die Bezeichnung allemal. Schöner Abend für alle Siouxsie-and-The-Banshees- und Jox-Division-Nostalgiker. Düsteres Bildmaterial: tastest Du Dich hier vor.

KULTURFORUM Chelsea Wolfe @ Hansa39, 2014-07-31 www.gerhardemmerkunst.wordpress.com (15)

Slim Cessna’s Auto Club @ Hansa39, München, 2014-01-26
Anfangs wirkte Jello Biafra’s liebste Alternative-Country-Band ungewohnt lustlos, im weiteren Fortgang des Konzerts brannte die Combo aus Denver, Colorado, dann doch das erwartete Wanderprediger-Southern-Gothic-Live-Feuerwerk ab. An guten Abenden dank der beiden Rampensäue Slim Cessna und Munly Munly eine der besten Live-Bands weit und breit, an dem Abend waren sie immer noch sehr passabel dabei. Beim nächsten Mal wieder volles Programm, würde ich vorschlagen.

Slim Cessna's Auto Club

 

G I V E   T H E    G I F T    O F    M U S I C   ! ! ! !