„So far I cannot say I’ve enjoyed listening to a band that I’m writing a review about as much as Donkeyhonk Company. They have spun their own web of music that reflects a cultural blend. I’d love to be able to say that I love one song more than the rest but as I look back at the list of tracks all I want is to listen to each again. The mix of instruments, the rough and gruff vocal tracks, and the lyrics all produce something that’ll not only leave your head spinning, but also make you wanting more. This is a band that I’d love to see live. I can envision them in a city I once called home, New Orleans, Louisiana. „
(Jeremy Frost, countrymusicnewsinternational.blogspot.de)
„Muddy-Roots“-Underground-Hardblues gibt es nicht nur im gleichnamigen Film von Marc A. Littler, im Gospel-Keller von Dad Horse Ottn, beim Reverend Deadeye in Denver/Colorado oder visualisiert auf den exzellenten Fotos von Shadow-Cowboy Sebastian Weidenbach, den gibt es auch beim Stilwirt zu Wolnzach im Herzen der schönen Hallertau, dort, wo nicht nur die Hopfen-Pflanzen wachsen und gedeihen, sondern offensichtlich auch hervorragende Musiker wie der Lametto, der sich am vergangenen Dienstag beim aus allen Nähten platzenden „Stil“ ein Stelldichein zusammen mit seinen Mitmusikanten Pedl und Wig von der Donkeyhonk Company gab.
Die Band ist uns erstmals 2013 unverhofft im Münchner Milla im Vorprogramm der begnadeten kanadischen Beefheart-Underground-Bluegrass-Formation Agnostic Mountain Gospel Choir über den Weg gelaufen, den stürmischen, beherzten, euphorisierenden Eindruck, den der damalige Auftritt und die bei der Gelegenheit eingefangene CD ‚Long Way Home‘ (2012, Reverbnation/Eigenvertrieb) hinterlassen haben, hat sich beim Auftritt des Trios in der immer wieder gern besuchten Kneipe vom Musiker-Wirt Muskel mehr als bestätigt.
Der geborene Frontmann Lametto legte im Verbund mit seiner druckvollen Rhythmus-Abteilung ohne großes Vorgeplänkel los mit seinem ultraflotten, aber immer versierten Banjo- und Gitarrenspiel, seinem irgendwo zwischen Tom Waits und Kurtl Cobain angesiedelten Organ und seiner unvergleichlichen Grimassen-Mimik, im Verlauf des Abends begeisterte die Band mit harten Underground-Blues-Versionen unter anderem vom Leadbelly-Klassiker „Where Did You Sleep Last Night“, einer hammerharten Interpretation von „The L & N Don’t Stop Here Anymore“, die ihresgleichen sucht (und von dem Stück gibt es wahrlich viele exzellente Einspielungen), sowie einer Art Speed-Blues/Flamenco-Version von „Jockey Full Of Bourbon“, das wir erst vor kurzem in verschärfter Geschwindigkeit bei Fly In The Ointment vernahmen, beim Tempo der Donkeyhonk-Version hätte es den alten Tom garantiert aus dem Sattel geschmissen. Bereichert wurde das kochende Uptempo-Swamp-Blues-/Underground-Country-Gebräu durch eigenkomponierte, oft sehr nachdenkliche Songs in bayerischer Mundart, die wohl für Nicht-Native-Speaker kaum ihre ganze Magie entfaltet haben dürften. Obwohl es eigentlich schier nicht mehr vorstellbar war, drehte die Combo gegen Ende des Konzerts die Tempo-Schraube nochmal um ein paar Windungen nach oben und präsentierte eine engagiert-euphorische, mit viel Wut im Bauch vorgetragene Ton-Steine-Scherben-auf-Speed-Version der Hausbesetzer-Ballade „Abend in der Stadt“, im Original 1996 von der ostdeutschen Polit-Band AufBruch veröffentlicht.
Der abschließende, rauschende, langanhaltende Applaus für die Musikanten war hochverdient, und für uns sollen hoffentlich nicht wieder fast drei Jahre ins Land gehen bis zum nächsten Underground-Speed-Blues-Hochamt der Donkeyhonk Company.
Im Wolnzacher Hopfenland liegen die Sümpfe Louisianas gleich um die Ecke…
(**** ½ – *****)
Die Donkeyhonk Company ist konzertant in nächster Zeit zu folgenden Terminen zu sehen:
07.04. Regensburg – Alte Mälzerei (Support Dr. Will)
05.05. Aichach – Berabecker Boandlbräu
06.05. Stadtbergen – Stadtfest
27.05. Dornstadt – Wutzdog Open Air
05.06. Gunzenhausen – Inges Bahnhofsstube
27.07. Solnhofen – Aktivmühle
20.08. Immeldorf – Open Air