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The Bones Of J.R. Jones – Spirit’s Furnace (2016, Tone Tree Music)
Der hat schon ein paar Sachen rausgehauen in der Vergangenheit, schändlicherweise bisher sträflich vernachlässigt: Jonathon Linaberry aus Brooklyn/New York, seit seiner nicht mehr existenten Beteiligung am Folk-Duo The Feverfew als One-Man-Band unterwegs, hat sich für das aktuelle Album für ungefähr die Hälfte der Titel mit einem Schlagzeuger verstärkt zum Predigen seiner Roots-Blues- und Country-Messen, sein mit Gospel-Anklängen und gespenstischem Appalachen-Banjo-Bluegrass versetzter, roher Traditionsmusik-Ansatz schafft den Spagat, auf der einen Seite flott, treibend und kantig zu klingen, oft im selben Song beschwört der individuelle Sound durch seinen schweren Blues-Geist Bilder von der dunklen Seite Amerikas herauf, von Zorn und Verzweiflung getrieben, wer das Buch von Greil Marcus über Dylan’s Basement Tapes „Basement Blues: Bob Dylan und das alte, unheimliche Amerika“ gelesen hat oder die Musikdokumentationen von Marc A. Littler kennt, dürfte eine ungefähre Vorstellung haben von der Herangehensweise Linaberrys zur musikalischen Umsetzung seiner düsteren Themen.
Die Songs gebärden sich mitunter wie Folkways-Field-Recordings-Material aus der hintersten Walachei der Staaten, circa Great-Depression-Ära vor dem Zweiten Weltkrieg, und bereichern das aktuelle Geschehen im weiten Feld des amerikanischen Folk doch ungemein. Verdient Beachtung, wiederholtes Hören und weite Verbreitung. „If you’re looking for something simple to play in the background, then look elsewhere.
(**** ½ – *****)

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