The Cosmic Dead

Reingehört (382): The Cosmic Dead

The Cosmic Dead – Psych Is Dead (2017, Riot Season)

The Cosmic Dead aus Glasgow. Anfang der 10er-Jahre auf der Erde gelandet, seitdem fleißig am veröffentlichen. Man will es nicht wissen und erst recht nicht selbst konsumieren, was sich die Herrschaften schwer vermutlich an stimulierenden Substanzen im Rahmen des Produktionsprozesses zum neuen Tonträger (und allen vorausgegangenen) einverleibten, das Ergebnis indes ist höchst bemerkenswert, im nüchternen Zustand ist kaum ein Abdriften in derart unermessliche Weiten des Weltenraums denkbar, wie es das um zwei italienische Gastmusiker erweiterte schottische Quartett bei den Aufnahmen in einer sardinischen Küche mit Blick auf das Mittelmeer bewerkstelligte, vom meditativen Glotzen auf die Gezeiten der mediterranen See und/oder vom Rotwein-Konsum kann das kaum vorstellbar herrühren.
Drei lange Stücke reflektieren sich permanent weiter ausdehnende Galaxien, die The Cosmic Dead auf ihren ausladenden wie ergiebigen Klangreisen besuchen, die Band erschafft einen hypnotischen Sog aus stoischem Mäandern im gedämpften Tempo und gefühltem Verharren in Trance-hafter Psychedelic-Drone-Slow-Motion, die doch immer wieder durch abstraktes Gelichter, Vorbeirauschen eines tonalen/atonalen Kometen oder Sternenfrachters und Noise-/Ambient-artige Sonnenstürme aus fernen kosmischen Nebeln bereichert und Spannungs-befeuert wird.
Psych-Rock ist auf diesem schwergewichtigen Meteoriten from outer Space weit vom Zustand eines schwarzen Zwerges sprich Ableben entfernt, wie der Album-Titel suggerieren möchte, ganz im Gegenteil, da entsteht seltsames neues Leben, irgendwo da draußen…
(**** ½ – *****)