Top-Forty-Gigs 2019, Culture-Forum-Edition: die erinnerungswürdigsten, am längsten nachhallenden Konzerte des vergangenen Jahres, selbstredend wie immer rein subjektiv gewertet. Unterstützen Sie Ihre lokalen Festival- und Konzertveranstalter, knausern Sie nicht rum, wenn der Hut rumgeht, haben Sie im neuen Jahr 2020 bitte Spaß mit den MusikantInnen Ihres Vertrauens, zur Not auch für über 1000 Taler im VIP-Bereich des Stadions bei einem aufgewärmten Rock’n’Roll-Derivate-Scheißdreck wie Gewehre n‘ Rosen: Jeder nach seiner Fasson, the show must go on…
Strom
The Thurston Moore Group + Rattle @ Strom, München, 2019-10-27
Als „The Ultimate Church Of Sound“ beschrieb einst in einem Interview der englische Throbbing-Gristle-/Psychic-TV-Weirdo Genesis P-Orridge die eruptiven Erschütterungen der Jimi Hendrix Experience, was der Gitarrengott aus Seattle für die Rockmusik der späten Sechziger im Alleingang leistete, darf sein Landsmann Thurston Moore zwanzig Jahre später für den No-Wave-, Noise, Experimental- und Alternative Rock vermutlich nicht ausschließlich komplett für sich selbst in Anspruch nehmen, maßgeblich mit stilbildend für den Indie-Sound ab den auslaufenden Achtzigern war er zweifellos mit seinem unverwechselbaren Gitarrenspiel bei der New Yorker Indie-Vorzeigekapelle Sonic Youth, die seinerzeit neben Moore mit Bandkollegen Lee Ranaldo einen weiteren Meister der krachenden sechs Saiten in ihren Reihen hatte.
Seit der Bandauflösung 2011 tummelte sich Thurston Moore in diversen Projekten, zwischenzeitlich mit Chelsea Light Moving in einem neuen, kurzlebigen, vielversprechenden Band-Format, davor und danach zuweilen in experimentellen Kollaborationen, dann wieder in konventionelleren Rock-Songs verhaftet wie auf seinen aktuelleren Alben „Rock n Roll Consciousness“ und „The Best Day“.
Seit Mitte September ist mit dem Tripple-Box-Set „Spirit Counsel“ sein jüngstes Werk in den (virtuellen) Plattenläden zu haben, und mit der Live-Aufführung der beiden ausladenden Instrumental-Nummern „ALICE MOKI JANE“ und „8 Spring Street“ kamen Thurston Moore, seine langjährigen Begleiter, die My-Bloody-Valentine-Bassistin Debbie Googe und der englische Gitarrist James Sedwards, plus ein neuer Mann an den Drums als Steve-Shelley-Ersatz einer experimentellen, modernen Variante der eingangs zitierten ultimativen Sound-Kirche sehr nahe.
Thurston Moore strebte mit dem kollektiven Improvisieren vertrauter wie avantgardistischer Gitarren-Tunes in perkussiver Begleitung einen spirituellen Geisteszustand an – Kontemplation und Energie, die ihre Kraft ungebremst vom Bühnengeschehen in Richtung Auditorium ausstrahlte. In der ersten Nummer würdigte der Noise-Großmeister die Jazz-Größen Alice Coltrane, Moki Cherry und Jayne Cortez, allesamt selbst Klangforscherinnen, die mit ihrer Musik die höheren Bewusstseinszustände anstreben.
„8 Spring Street“ ist die New Yorker Adresse des Apartments, in dem Thurston Moore seinem Mentor Glenn Branca in den späten Siebzigern zum ersten Mal zu einer gemeinsamen Probe begegnete. Der Geist des im vergangenen Jahr verstorbenen Minimal-/Drone-Pioniers schien über dem kompletten Set zu schweben, zuforderst in schier endlosen, minimalistischen, hypnotisch sich permanent wiederholenden Gitarrenriff-Schleifen. Branca, sein „Guitar Orchestra“ und Moores frühe Mitarbeit an den Ensembles des Avantgarde-Komponisiten wurden in einer ausgedehnten Zugabe als maßgeblicher Einfluss auf den späteren Klangkosmos des Sonic-Youth-Gründers gewürdigt.
Ein Klangkosmos, den Thurston Moore in seinen aktuellen, Gesangs-freien konzertanten Aufführungen grandios ergreifend offensichtlich zur Gänze entfaltet. Eingangs ruhige Ambient-Klänge, die sich nach minutenlanger Gitarren-Mediation in Richtung gängige Indie-Rock-Riffs mit dem vertrauten Sonic-Youth-Klirren und -Dröhnen entwickeln, um nach mehreren, wiederholten Improvisations-Mutationen in zwischenzeitlichen, übersteuerten Feedback-Orgasmen zu explodieren. Dazwischen, danach, wiederholt Postrock-artige Crescendi, lärmend-hymnische Soundwände, experimentelles Bleistift-Spreizen zwischen die Gitarren-Saiten zum Erzeugen exotischer, asiatisch angehauchter Drone-Töne. Die schiere Wucht und die Vielfalt der tonalen wie atonalen Ausdrucksformen auf Thurston Moores 12-saitigem Fender-Instrument, der seine Mitmusiker wie das Publikum gebannt konzentriert beiwohnen und folgen, ist mit Worten kaum zu beschreiben, ansatzweise ist es auf dem aktuellen Tonträger erlebbar, den Klang-forschenden Genius und die Kraft der ausladenden Stromgitarren-Kompositionen wird man voll umfänglich nur in der Live-Version erfassen. Wohl denen, die am vergangenen Sonntagabend im Münchner Strom diesem erschütternden Beben beiwohnen durften. Wer Songs erwartete, könnte ein langes Gesicht zur Schau getragen haben, wer weiß. Die mit den offenen Ohren und der unvoreingenommenen Herangehensweise ernteten reichhaltig, pures Gold gar.
The Thurston Moore Group live dieser Tage, dringende Empfehlung: heute Abend in Frankfurt/Main, im Das Bett. Weitere Termine im alten Europa:
31.10. – Antwerpen – Filter Festival
01.11. – Den Haag – Crossing Border festival
02.11. – Nantes – Soy Festival
03.11. – Berlin – Festsaal Kreuzberg
09.11. – Kortrijk – Sonic City Festival
10.11. – Salford – The White Hotel
Bevor Meister Moore und die Seinen zu fortgeschrittener Stunde am Sonntagabend die Bühne des Strom-Clubs beehrten, durften die beiden jungen Engländerinnen Katharine Eira Brown und Theresa Wrigley vom Postpunk-Duo Rattle aus Nottingham für eine knappe, verschwendete halbe Stunde ihre Trommelkünste demonstrieren. Allzuweit war’s damit nicht her, um es kurz zu machen. Eine gemeinsam bespielte, repetitiv-druckvolle Uptempo-Rhythmik an der Grenze zur schnörkellosen Monotonie, zu der die Ladies sich das Hi-Hat teilten und Katharine Brown angelegentlich ihre beschwörenden Gesänge anstimmte. This Heat für Arme, die Beschallung zum rituellen Hypnose-Tanz vollgedröhnter Halbnackter ums Feuer. Da im Saal weder ein Feuer loderte (durch diesen Sound schon mal gar nicht entfacht) noch irgendwelche sedierten Entblößten rumturnten, war’s ein sich schnell abnutzendes Unterfangen – beim dritten Gähnen war der Trommel-Workshop durchgefallen…
Oh Sees + Aluk Todolo @ Strom, München, 2019-08-30
Am vergangenen Freitagabend schütteten die Münchner Konzertveranstalter vom Clubzwei ein fulminantes Doppelpack an psychedelischen Kubikmetern ins konzertante Sommerloch der Stadt und präsentierten mit dem kalifornischen Hauptact Oh Sees eine der wandlungsfähigsten Combos des US-Indierock im Münchner Strom. Die Band aus San Francisco hat in den vergangenen zwei Dekaden zahlreiche Umbenennungen, Umbesetzungen und stilistische Umorientierungen hinter sich, einzige personelle Konstante über die Jahre ist Multiinstumentalist, Sänger und Label-Betreiber John Dwyer, der im ausverkauften Münchner Indie-Club von den beiden Schlagzeugern Paul Quattrone und Dan Rincon, Basser Tim Hellman und Keyboarder Tomas Dolas begleitet wurde.
Unter Sauna-ähnlichen Bedingungen groovte sich die Band aus dem Soundcheck heraus direkt, ohne Umstände und intensiv aus der Hüfte geschossen in ihren Gig, die erste Druckwelle schwappte postwendend aus dem Auditorium mittels heftigstem Pogo-Eintanzen, Schuhe- und Bierbecher-Schmeißen, Stage-Diven und ausgelassenem Gerempel zurück auf die Bühne. Den hochsommerlichen August-Temperaturen mochte im Saal offensichtlich kaum jemand Tribut zollen, und so gaben sich große Teile des Publikum dem Transpirieren im enthemmten Bewegungsdrang hin, einerlei, ob passend zu schmissigen Garagen-Trash/Punk-Hauern, flott durchgeknallten, melodischen Indie-Psychedelic-Perlen oder weithin deplatzierter zu angejazzten Kraut-Passagen oder den gedehnt ausladenden, von frei fließender Space-Orgel und entrücktem Grateful-Dead-Doppelgetrommel geprägten Progressive- und Sixties-Psychedelia-Jams. Die Combo um den durchtätowierten Bandleader mit der hochgehängten Gitarre stand dem intensiv berstenden Geschehen vor der Bühne in nichts nach und hielt das Energie-Level über neunzig Minuten konstant am oberen Limit. Die Oh Sees erfinden in ihrem von den US-Underground- und Indie-Spielarten der Spät-Sechziger, Mitt-Siebziger und achtziger Jahre stark beeinflussten Stil-Mix das Rad gewiss nicht grundlegend neu, vor allem im minutenlangen Endlosschleifen-Flow findet sich etliches an improvisierten Instrumental-Ergüssen, was woanders schon x-fach in gleicher oder ähnlicher Form zum Vortrag kam, mitunter in spannungsgeladener Diversität, der Reiz der Oh-Sees-Auftritte liegt vor allem im wilden Ritt durch eine Vielfalt an stilistischen Mitteln, in unvermittelten Tempi-Wechseln und dem Aufeinanderprallen von früher unvereinbaren Elementen wie der direkten Energie und dem knappen Format des Punk-Rock mit den ausufernden Improvisations-Auswüchsen der kosmischen Progressive-Sternenfahrt. Die Band zelebrierte den Tanz zwischen den Extremen im Dauer-Rausch ohne Verschnaufpause, und so mochte man es dem Quintett nach schweißtreibenden eineinhalb Stunden nicht verdenken, dass dem lauthals vorgetragenen Begehr nach Zugabe kein Gehör geschenkt wurde.
Gibt Bands, die ziehen auf der permanenten Suche nach entsprechenden Ausdrucksformen zum Freisetzen der überbordenden Ideen und überschüssigen Energie in the spirit of rock’n’roll ihr Ding durch und fertig ist die Laube, siehe oben. Der Großteil im populär-musikalischen Zirkus eben, die einen mit einem Schuss mehr Sendungsbewusstsein, die anderen einfach mit ungebändigtem Spaß am eigenen Tun.
Und daneben gibt’s die, die ihr Gewerk bedeutungsschwanger und konzeptionell mit mystischem Überbau versehen, die Experimental-Metaller Sunn O))) in ihren Mönchskutten oder die rituellen Beschwörungs-Postmetaller von Amenra als herausragende Vertreter der Zunft – in die selbe Kerbe schlugen am Freitagabend die drei Franzosen der Abend-eröffnenden Band Aluk Todolo. Der Name der Formation aus Grenoble ist einer uralten ethnischen Religion aus den Bergregionen Indonesiens entlehnt, das instrumentale Lärmen des klassischen Powertrios versehen die Musiker selbst mit dem Label „Occult Rock“. Unter dem Logo des Buchstabens „Un“ aus dem henochischen Alphabet, das für eine magische Kunst-Sprache im Mittelalter vom englischen Alchemisten und Hofastrologen John Dee entwickelt wurde, loten die drei dunkel Gewandeten die Kräfte ihres finster dröhnenden Trance-Flows aus. Lässt man den mythologischen Firlefanz, die theatralische Lichtbeschwörung von Gitarrist Shantidas Riedacker oder die 2011er-Kollaboration mit der musikalisch ohne Zweifel exzellenten, politisch gleichwohl fragwürdigen österreichischen Kraut-Formation Der Blutharsch And The Infinite Church Of The Leading Hand außen vor, bleibt als bedrohlicher, naturgewaltiger Sound ein erschöpfend in dunklen Gefilden mäanderndes, minimalistisches wie hypnotisches Instrumental-Gebräu aus Black-, Experimental- und Post-Metal, schwerst psychedelischem Kraut-Noise und der von Magma-Drummer Christian Vander definierten Spielart Zeuhl, die sich vor allem im freien, schleppend bis fieberhaft nervös die Becken malträtierenden, obsessiven Spiel vom entrückten Perkussionisten Antoine Hadjioannou offenbart. Der Auftritt von Aluk Todolo wird traditionell nur von einer zentral über der Bühne hängenden Lampe durchflutet, deren flackerndes Leuchten mit der Intensität der verzerrten, mitunter radikal dissonanten, lange nachhallenden Gitarren-Riffs und den einhergehenden Feedback-Erschütterungen der Metal-Drones korrespondiert. Finsterwald-Beschallung für neblige November-Tage und die Filmmusik für jegliche Ausprägungen an seelischen Abgründen, die durch diese Art von Schamanen-Kult kaum Aussicht auf Heilung erfahren, dargereicht in den letzten Tagen des Sonnen-durchfluteten Augusts – gewagte Nummer, für den geneigten Postmetal-Freund nichtsdestotrotz für eine halbe Stunde Erbauung und damit mit dem verdienten Applaus bedacht.
Mono, Årabrot, Jo Quail @ Strom, München, 2019-04-29
Die japanischen Postrock-Götter Mono als Headliner im Rahmen eines Dreier-Packs am Montagabend im Münchner Strom-Club, eine gern genommene Kombi, zuletzt auf den Tag genau vor zweieinhalb Jahren an selbem Ort präsentiert, wie seinerzeit im Vorprogramm mit einem Solo-Auftritt und einer Combo, die nicht recht in den Kontext der rein instrumentalen Musik passen mochte.
Überpünktlich noch vor offiziellem Konzertbeginn stand die fesche Engländerin Jo Quail mit ihrer Solo-Performance am elektrisch verstärkten Cello auf der Bühne, für drei ausgedehnte Instrumental-Nummern tauchte die klassisch ausgebildete Musikerin aus London den Strom-Saal in dunkle Klangfarben. Quail erwies sich wie bereits zu früheren Gelegenheiten als versierte Grenzgängerin zwischen minimalistischer Neo-Klassik und experimenteller Electronica. Die Rhythmik eingangs gesampelt über das Klopfen des Takts auf die Saiten des Streichinstruments, loopte die Musikerin den so erzeugten Beat und ließ ihn in Endlosschleifen zu finsterem Industrial-Pochen aus den Tiefen der geheimnisvollen Maschine mutieren, darüber legte sie in bewährter Manier ihre getragenen, filigranen, zu Teilen auch dissonanten Cello-Drones, die als organisches Element Kontrapunkt zum synthetisch generierten Trance-Loop setzten.
Wo die ersten beiden Instrumentals „White Salt Stag“ und „Gold“ geheimnisvoll in düsteren Stimmungslagen schwelgten und damit unheilvoll, hypnotisch dräuend in den Bann zogen, zeigte die letzte Nummer „Mandrel Cantus“ vom aktuellen Album „Exsolve“ eine etwas heiterere Seite aus dem Werk der Musikerin, deren notorisch schwarze Gewandung sowieso in völligem Kontrast zu ihrem freundlichen Wesen steht. Mit zusätzlichem Klatschen und perkussivem Trommeln auf der Bespannung ihres Instruments gestaltete sie das ausgiebig zelebrierte Stück zu einer nahezu tanzbaren Nummer mit abschließender, rein in der Neoklassik gehaltenen Coda. Eine weitere höchst erbauliche und erneut viel zu kurz gehaltene Solo-Aufführung der faszinierenden Soundscapes aus der Feder der jungen englischen Komponistin, Trost für Quail-Fans hielt der Abend gleichwohl bereit: Die Cellisitn sollte sich zum heimlichen Star des Abends mausern, mit ihren sporadischen Beiträgen zu den folgenden Auftritten war die Frau omnipräsent, avancierte damit quasi zum personifizierten rote Faden der Veranstaltung.
Der Mittelteil der dreiteiligen Aufführung gehörte dem norwegischen Trio Årabrot: Zu Klängen von Klaus Nomi enterte die Combo die Bühne, im Folgenden geriet die Beschallung im konzertanten Vortrag um etliche Grade derber. Årabrot und vor allem ihr Frontmann Kjetil Nernes haben etliches aus der Historie des Postpunk – hier schwer vermutlich vor allem die ersten PiL-Alben – des Noiserock, Gothic und Grunge und aus diversen krachenden Metal-Spielarten aufgesogen, halbgar verdaut speien sie das Zitierte der Hörerschaft mit Vehemenz vor die Füße. Sänger/Gitarrist Nernes trägt scheint’s die von Großvatern ererbte Mormonen-Gewandung auf und dominiert den Sound mit einer satt dröhnenden Glam-Gitarre, die selbst ein Mick Ronson zu Zeiten von „Ziggy“-Bowie nicht vollmundiger krachen ließ, dazu schwadroniert, rumort und marodiert er im Stile der großen britischen Punk-Krakeeler aus den Spät-Siebzigern auf dem soliden Gerüst seiner beiden Rhythmus-Begleiter. Mit der Nummer „Sinnerman“ durchbrach die Band das ergiebig präsentierte Noise-Schema, Jo Quail begleitete hier am Cello, das Stück mutete wie eine von Nick Cave komponierte Piraten-Ballade an, gesungen von Ober-Sister Andrew Eldritch oder einem extrem schlecht gelaunten Michael Gira – oder war es doch Helge Schneider, wie ein geschätzter Konzert-Begleiter sarkastisch anmerkte? Zum Ende hin riss die Combo das Ruder noch einmal herum und zelebrierte ein exzessiv abrockendes, ausgelebtes Lärmen als finalen Abgesang, zu dem der eingebrachte klassische Streicher-Satz der weiterhin involvierten schönen Jo keine zusätzlichen Akzente setzen konnte und letztendlich vergebene Liebesmüh blieb, zu dominierend war da das Feedback-geprägte Krachen der drei skandinavischen Berserker.
Irgendwas muss am eklektizistischen Gewerk von Årabrot dran sein, selbst der große Steve Albini hat bereits seine helfende Hand beim Platten-Produzieren angelegt, am Montagabend fielen die wertenden Meinungen der Hörerschaft über die vierzig-minütige Brachial-Beschallung hingegen alles andere als eindeutig aus – aber eine gepflegte Kontroverse hat der Wahrheitsfindung noch nie geschadet.
Business as usual aus dem Hause Mono, und das ist bei dem gewohnt hohen Niveau ihrer Konzerte alles andere als ein abfälliges Urteil – selbst der Amerikaner Dahm Majuri Cipolla fügte sich nahtlos und ohne Abstriche mit wuchtigem Anschlag in den zwischenzeitlich vakanten Platz hinter den Trommeln, nachdem der langjährige Drummer Yasunori Takada Ende 2017 zu neuen Ufern aufbrach.
Die japanische Postrock-Institution ist derzeit zur Promotion des aktuellen Tonträgers „Nowhere Now Here“ im Lande unterwegs, das Quartett aus Tokyo versteht nach wie vor wie kaum eine zweite Formation des Genres das austarierte Spiel zwischen getragenen, meditativen Ambient-Momenten in melancholischer Versunkenheit und dem unvermittelten Aufrichten der intensiv lauten, überbordenden Gitarren-Soundwände als monolithische Prachtbauten in den Sphären ihrer Klanglandschaften. Mono zählen damit weiterhin unangefochten zur internationalen Speerspitze des Genres, die das emotionale Wechselbad der lauten und leisen Töne in Perfektion beherrscht, das Vereinen von neoklassischen Kompositions-Elementen mit ihren wunderschönen, melodiösen, bis zur fühlbaren Glückseligkeit anschwellenden Gitarren-Crescendi und den finalen, in ihrer alles zersetzenden Radikalität explodierenden Noise-Drones. Am eindrucksvollsten demonstrierten Mono das am Montagabend mit den beiden letzten Nummern des regulären Sets, dem eingangs meditativ getragenen „Halcyon“ und dem Live-Klassiker „Ashes In The Snow“, ersteres kongenial von Jo Quail bereichert und an das Album „Hymns To the Immortal Wind“ erinnernd, zu dem Mono orchestral von einem kompletten Klassik-Orchester begleitet wurden, letzteres als sich langsam anbahnender Sound-Tsunami, in dem der laute Part des Mono-Klangkosmos zu einer alles mitreißenden Feedback-Flutwelle kulminierte.
„Breathe“ fiel mit dem ätherischen Gesang von Bassistin Tamaki Kunishi aus dem gewohnten, rein instrumentalen Rahmen, blieb leider jedoch im Live-Vortrag wie auch in der Studio-Version seltsam blass und austauschbar im gefälligen Wohlklang-Flow, letztendlich aber die einzige Passage, zu der sich die Begeisterung über dieses Konzert bedeckt hielt.
Mit der einzigen Zugabe „Com(?)“ zuletzt ein Werk aus der Frühphase der Band, in der das Quartett noch einmal alle Register ihrer Laut-Leise-Dramatik zog, beide Gitarristen so zum ersten Mal erlebt ihr Gewerk im Stehen verrichteten und Derwisch „Taka“ Goto gar in der Konzert-ausklingenden, atonalen Super-Nova seine Saiten wie einst Hendrix selig mit den Zähnen bearbeitete, bevor er die Komposition durch massives Einwirken auf Regler, Wah-Wahs und andere Effekt-Geräte im atonalen Klangrausch vernichtete.
Mono liefern nach wie vor den hochdramatischen Soundtrack für den Martial-Arts-Eastern, in dem der grausame Rächer mit seinem Hattori-Hanzō-Schwert eigenhändig dem ärgsten Feind die Rübe abhackst…
Abgerechnet wird zum Schluss: Die Konzerte des Jahres 2017
„Schee war’s.“
„Schee war’s scho.“
„Ganz schee war’s.“
„So schee war’s überhaupt no nia.“
„Wenn ma denkt, dass dann auf amoi ois vorbei is.“
„So is des im Lebn, zuerst is schee, dann is auf amoi ois vorbei.“
(Helmut Dietl, Münchner Geschichten, Der lange Weg nach Sacramento)
Wie im legendären Dialog aus dem Kult-Western von Helmut Dietl, so ist das auch mit den Live-Auftritten der geschätzten Musikanten-Schar: Erst ist es schön, dann gehen die Lichter an, und schon ist es wieder vorbei. 2017 konnte man sich über den Teil vor dem Vorbeisein wiederholte Male nicht beschweren, da war Etliches an erbaulicher konzertanter Beschallung und erhebenden Momenten im musizierenden Vortrag dabei, und mit ein wenig Glück wird das 2018 nicht viel anders werden – hier wie alle Jahre wieder die höchst subjektive Auflistung der besuchten Kulturforums-Konzerte für das dahinschwindende Jahr, verbunden mit herzlichem Dank an Familienmitglieder und (zum Teil wiederholt weit angereiste) Freunde wie Bekannte für’s anregende und bereichernde Begleiten, nicht zuletzt selbstredend Dank an alle, die Konzerte veranstaltet haben, insbesondere an Christian Solleder und Angelique vom KAP37, die Festival-Organisatoren Christian Steidl für das grandiose Raut Oak Fest am Riegsee und Wout + Luc Lievens für das auch heuer erneut nicht minder großartige dunk!Festival im belgischen Zottegem sowie Karin Zwack und Dr. Daniel Bürkner für die wieder sehr gern besuchte und höchst anregende frameless/frameworks-Experimental-Reihe, Josip Pavlov, Chaspa Chaspo & Co für exzellente Maj-Musical-Monday-Montage sowie Eike Klien und Denis Stepanovic von Klienicum Hauskonzerte bzw. der Sendlinger Bergschmeide für diverse gemeinsam veranstaltete Konzerte in trauter Runde. Herzlichen Dank auch an Jürgen Franke vom Substanz-Club für einige Gästelisten-Plätze, dito an Melanie Castillo sowie für Veröffentlichung einiger Postrock-Konzert-Besprechungen auf der Homepage des Münchner curt-Magazins.
Und vor allem anderen natürlich ein dickes Merci an alle Künstlerinnen und Künstler, die durch ihre Auftritte das Jahr musikalisch veredelten und ihr Bestes gaben, egal ob vor 30, 300 oder einem Vielfachen mehr an Besuchern – schee war’s…!
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(001) Barst @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-27
Bart Desmet, Monnik und Mitmusiker aka Barst, quasi mit Heimspiel im lauschigen Wald beim 2017er-dunk!Festival im belgischen Zottegem. Mehr rundum beglückender Instrumental-Experimental-Postrock-Rausch ist nicht möglich. Da hat alles gepasst: Beschallung, Begleitung, Bier, Bühne inkl. frischer Waldluft, andächtige Zuhörerschaft plus Luftgitarren-Spakulieren vom Festival-Man. Weltklasse-Darbietung.
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(002) Jambinai 잠비나이 @ Import/Export, München, 2017-04-05
Postrock, die südkoreanische Variante. Stromgitarre trifft traditionelles asiatisches Instrumentarium, auf höchstem Intensitäts-Level. Schade, das es mit dem geplanten dunk!-Auftritt nicht geklappt hat, Wiederholung hätte in dem Fall schwerst zugesagt.
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(003) Swans @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-25
Wer hätte das gedacht? Im vergangenen Jahr bereits eine Träne zerdrückt wegen vermeintlich letztem erlebtem Swans-Konzert vor der Bandauflösung, dank dunk!Festival dann nochmal eine unverhoffte allerletzte Runde Noise-Herrlichkeit mit Michael Gira & Co.
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(004) Oiseaux-Tempête @ Glockenbachwerkstatt, München, 2017-10-30
Post-, Prog-, Kraut-, Psychedelic- und Experimental-Rock-Gesamtkunstwerk aus Paris, alternativ auch auf dem aktuellen Tonträger-Spitzenprodukt „AL-‘AN ! الآن (And Your Night Is Your Shadow – A Fairy-Tale Piece Of Land To Make Our Dreams)“.
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(005) James Leg @ Raut-Oak Fest 2017, Riegsee, 2017-07-21
The Son Of A Preacher Man John Wesley Myers aka The Great Reverend James Leg hat einmal mehr die Tasten der Fender-Rhodes-Orgel beim grandiosen Raut-Oak-Blues zum Glühen gebracht. Get on your knees and speak your praise.
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(006) Qui @ Maj Musical Monday #77, Glockenbachwerkstatt, München, 2017-02-20
Die kalifornische Noise-/Indie-Legende in München, das wir das noch erleben durften, Josip Pavlov und den guten Geistern vom Maj Musical Monday sei Dank…
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(007) Hauschka @ frameworks festival, Muffathalle, München, 2017-03-08
Experimente am präparierten Piano von Volker Bertelmann aka Hauschka, stets ein Hochgenuss.
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(008) Repetitor @ Glockenbachwerkstatt, München, 2017-04-27
Exzellente Noise-Postpunk-Uptempo-Druckbetankung aus Belgrad.
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(009) Russian Circles @ Strom, München, 2017-02-26
Mit dem Material der berauschenden 2016er-Scheibe „Guidance“ im Gepäck bleibt der Instrumental-Orkan aus Chicago das Maß aller Dinge im Postmetal-Genre.
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(010) set and setting @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-27
Das Quintett aus Florida mit den zwei Drummern ließ beim diesjährigen dunk!Festival nichts anbrennen hinsichtlich euphorisierendem Postrock/Postmetal.
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(011) Black-Eyed Snakes @ Raut-Oak Fest 2017, Riegsee, 2017-07-22
Low-Mastermind Alan Sparhawk und sein Seiten-Projekt Black-Eyed Snakes aus Duluth/Minnesota beim wunderbaren Raut Oak 2017: Intensiv, druckvoll, trashig – so geht Blues im 21. Jahrhundert.
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(012) Širom @ Bergschmiede, München, 2017-07-26
Faszinierendes Experimental-Balkan-Blues-Neoklassik-Ehtno-Folk-Freejazz-Crossover von drei begnadeten Musiker_Innen aus Slowenien. Once again: Danke Josip!
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(013) EMA @ Kranhalle, München, 2017-09-27
Sozialkritik + krachende Gitarren beim Indierock-Konzert des Jahres von Erika Michelle Anderson.
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(014) Mogwai @ Backstage Werk, München, 2017-11-03
Die Schotten haben 2017 mit dem aktuellen Album „Every Country’s Sun“ wie mit der begleitenden Tournee einmal mehr unterstrichen, dass sie weiterhin zur Speerspitze des Postrock zu zählen sind.
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(015) Fred & Toody @ Backstage Club, München, 2017-02-07
Ein letztes Mal die Klassiker von Dead Moon live, wenn auch „nur“ in entschleunigter Duo-Version ohne den Drummer mit der Kerze, für ein dankbares Niederknien und Tränen-Zerdrücken hat es immer noch gereicht, gepriesen sei der Herr, dass wir das noch einmal erleben durften. Etliche Tränen mehr dann beim finalen Abgang von Garagen-Trash-Gott Fred Cole, ein paar Monde später…
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(016) Gletschermusik @ frameless11, Einstein Kultur, München, 2017-04-12
Field-Recording-Multimedia-Experiment mit dem Sound von schmelzenden Gletschern, von To-Rococo-Rot-Klangtüftler Robert Lippok, dem deutsche Videokünstler Lillevan und dem traditionellen kirgisischen Musiker Askat Zhetigen – ein über die Maßen gelungenes Experiment.
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(017) Ippio Payo @ Bergschmiede, München, 2017-07-26
Exzellentes Solo-Konzert von Veranstalter, Multiinstrumentalist und Band-Tausendsassa Josip Pavlov in seiner Inkarnation als Ippio Payo, mit dem konzertant noch intensiver vorgetragenen Material des aktuellen Tonträgers „All Depends On Nature“.
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(018) Gov’t Mule @ Backstage Werk, München, 2017-11-04
Weltklasse-Southern-Rock mit dem Weltklasse-Gitarristen Warren Haynes und seiner Combo.
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(019) James Leg @ Raut-Oak Fest Indoor, Garage Deluxe, München, 2017-03-10
Siehe Platz 5.
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(020) Robert Forster @ Hansa39, München, 2017-12-15
Der große australische Songwriter mit einer Werkschau seines solistischen und – vor allem – Go-Betweens-Schaffens in wunderschönen, reduzierten Akustik-Versionen.
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(021) The Bones Of J.R. Jones @ Mark Icediggers Home, Out Of Rosenheim, 2017-01-13
Folk-Blueser Jonathon Linaberry aus Brooklyn/New York im Wohnzimmer von der Oma vom Eisi, somewhere out of Rosenheim. Leckomio, schöner hat die National-Resonator-Gitarre lange keiner mehr zum Singen gebracht – danke, dass wir dabei sein durften.
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(022) Oxbow @ Hansa39, München, 2017-05-04
„Thin Black Duke“ war heuer ein Schlag ins Kontor, die Live-Aufführung als Hardcore-/No-Wave-/Jazzrock-Brett nicht minder.
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(023) Terraformer @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-25
Belgischer Postmetal vom Powertrio aus Lüttich, ein Festival-Highlight bei der diesjährigen dunk!-Postrock-Vollversammlung in Zottegem.
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(024) Eugene Chadbourne, Schroeder & Titus Waldenfels @ Stragula, München, 2017-10-24
The Good Doctor Chadbourne mit Schroeder und Titus Waldenfels: erneut eine Bank in Sachen freigeistiger, angejazzter, abgespaceter Alternative Country und zappaesker Gitarrenfrickler-Free-Flow.
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(025) The Chapel Of Exquises Ardents Pears @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-26
Grandioses Konzert der englisch-französischen Kooperation im Grenzbereich zwischen Neoklassik und Gitarren-dominiertem Postrock auf der Stargazer-Bühne des 2017er-dunk!Festivals.
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(026) Hochzeitskapelle @ Sommerfest der Marktleute, St. Margaret, München, 2017-07-01
Münchens versierteste, beseelteste und schlichtweg beste Improvisations-Kapelle in Sachen Polka, Bavarian Folk, New-Orleans-Gepolter, Balkan-Blues und Rumpeljazz.
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(027) Left Lane Cruiser @ Raut-Oak Fest 2017, Riegsee, 2017-07-22
Heavy Trailerpark-Trash-Blues-Vollbedienung von Fredrick „Joe“ Evans IV und Pete Dio, inklusive unrühmlichem Auftritt der Konzert-abbrechenden grünen Minna beim Raut Oak 2017.
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(028) Meniscus @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-26
Bestechender, Genre-übergreifender Postrock-Instrumental-Orkan beim diesjährigen dunk!-Auftritt der australischen Formation.
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(029) Chris Brokaw @ gUT-Art, München, 2017-02-12
Solistisches Feuerwerk des Neofolk-/Indie-Großmeisters aus NYC, in trauter ex-gUT-Art/Bergschmiede-Runde.
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(030) Nordic Giants @ Kranhalle, München, 2017-12-10
Feinster Multimedia-Cineasten-Postrock der beiden mythischen Gestalten aus Südengland.
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(031) Avec Le Soleil Sortant De Sa Bouche @ Import/Export, München, 2017-02-21
(032) Sam Prekop & John McEntire @ frameless13, Einstein Kultur, München, 2017-05-11
(033) Kikagaku Moyo 幾何学模様 @ Milla, München, 2017-06-13
(034) Kama Aina + Hochzeitskapelle @ frameless15, Einstein Kultur, München, 2017-11-14
(035) The Harmed Brothers @ Bar Gabányi, München, 2017-07-06
(036) We Lost The Sea @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-26
(037) Lambchop @ Kammerspiele, München, 2016-02-15
(038) Maserati @ Kafe Kult, München, 2017-06-18
(039) Hochzeitskapelle @ Akademie der Bildenden Künste, München, 2017-12-20
(040) The Dad Horse Experience @ KAP37, München, 2017-10-19
(041) KIM/JUNG @ frameless11, Einstein Kultur, München, 2017-04-12
(042) And So I Watch You From Afar @ Ampere, München, 2017-11-06
(043) 0101 @ Maj Musical Monday #80, Glockenbachwerkstatt, München, 2017-05-15
(044) Lonesome Shack @ Raut-Oak Fest 2017, Riegsee, 2017-07-22
(045) Elder @ Backstage free & easy, München, 2017-07-31
(046) The Physics House Band @ Backstage Club, München, 2017-10-15
(047) Pictures From Nadira @ Maj Musical Monday #77, Glockenbachwerkstatt, München, 2017-02-20
(048) God Is An Astronaut @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-27
(049) And So I Watch You From Afar @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-26
(050) Esben And The Witch @ Milla, München, 2017-04-24
(051) Reverend Beat-Man @ Import/Export, München, 2017-12-07
(052) Binoculers @ Bienenorden, München, 2017-04-09
(053) Plini @ Backstage Club, München, 2017-03-29
(054) The Afghan Whigs @ Backstage Halle, München, 2017-08-08
(055) Reverend Deadeye @ Raut-Oak Fest 2017, Riegsee, 2017-07-21
(056) Arms And Sleepers @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-27
(057) Donkeyhonk Company @ Garage Deluxe, München, 2017-10-27
(058) Screaming Dead Balloons @ Raut-Oak Fest 2017, Riegsee, 2017-07-22
(059) Zwinkelman @ Import/Export, München, 2017-04-05
(060) Wayne Graham @ Bergschmiede, München, 2017-05-19
(061) Left Lane Cruiser @ Garage Deluxe, München, 2017-10-27
(062) Rue Morgue @ Stattpark OLGA, München, 2017-08-12
(063) Carpet @ Maj Musical Monday #80, Glockenbachwerkstatt, München, 2017-05-15
(064) The Chasing Monster @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-27
(065) The Almost Boheme @ Bergschmiede, München, 2017-12-02
(066) Child @ Backstage free & easy, München, 2017-07-31
(067) Jason Serious Band @ Theatron Musiksommer, München, 2017-08-18
(068) Brother Grimm @ Raut-Oak Fest 2017, Riegsee, 2017-07-22
(069) Kozmotron @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-26
(070) Ilydaen @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-26
(071) Syndrome @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-27
(072) G.Rag/Zelig Implosion @ Braunauer Eisenbahnbrücke, München, 2017-08-22
(073) Catl. @ Raut-Oak Fest 2017, Riegsee, 2017-07-21
(074) Halma @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-27
(075) The Shady Greys @ Raut-Oak Fest 2017, Riegsee, 2017-07-21
(076) pg.lost @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-25
(077) The Moth Gatherer @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-27
(078) King Buffalo @ Backstage free & easy, München, 2017-07-31
(079) J. Marinelli @ „Abendrot im Hinterhof“, KAP37, München, 2017-06-30
(080) Antun Opic @ KAP37, München, 2017-02-23
(081) Lost In Kiev@ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-25
(082) Dumbsaint @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-26
(083) Tiny Fingers @ Freakinout Fest #3, Nandlstadt/Zeilhof, 2017-07-07
(084) The Ukelites @ „Abendrot im Hinterhof“, KAP37, München, 2017-06-30
(085) Martin Messier @ frameless12, Einstein Kultur, München, 2017-05-05
(086) Ramonas @ Neujahrsempfang der „Löwen-Fans gegen Rechts“, Sunny Red, München, 2017-01-05
(087) Lee Fields & The Expressions @ Ampere, München, 2017-01-19
(088) Moon Duo @ Dachauer Musiksommer, Rathausplatz, Dachau, 2017-06-05
(089) sleepmakeswaves @ Backstage Club, München, 2017-10-15
(090) Intervals @ Garage Deluxe, München, 2017-11-17
(091) Brother Grimm @ Fish’n’Blues Special, Glockenbachwerkstatt, München, 2017-01-25
(092) Pretty Lightning @ Milla, München, 2017-06-13
(093) Cold Institution @ Stattpark OLGA, München, 2017-08-12
(094) The Vagoos @ Raut-Oak Fest 2017, Riegsee, 2017-07-21
(095) Elektrik Kezy Mezy @ Viehhof-Kino Kultur-Festival, München, 2017-06-01
(096) Zwinkelman @ gUT-Art, München, 2017-02-12
(097) The Black Heart Rebellion @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-26
(098) Villages @ Kafe Kult, München, 2017-06-18
(099) The Jack Wood @ Raut-Oak Fest 2017, Riegsee, 2017-07-22
(100) Mooncake @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-27
(101) All We Expected @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-26
(102) Spurv @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-25
(103) Karen Willems & Aidan Baker @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-26
(104) Xenon Field @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-27
(105) La Cienca Simple @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-25
(106) Flash The Readies @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-25
(107) Nekropolis @ Kulturkeller Westend, München, 2017-04-06
(108) Dinosaur Jr @ Dachauer Musiksommer, Rathausplatz, Dachau, 2017-06-05
(109) Vasudeva @ Backstage Club, München, 2017-10-15
(110) Top Down @ Backstage Club, München, 2017-02-07
(111) Nick Johnston @ Garage Deluxe, München, 2017-11-17
(112) Matthew Matilda @ Fish ’n‘ Blues, Glockenbachwerkstatt, München, 2017-06-21
(113) Digger Barnes & The Diamond Road Show @ Unter Deck, München, 2017-03-15
(114) Ed Harcourt @ Backstage Halle, München, 2017-08-08
(115) Stefan Schneider @ frameless13, Einstein Kultur, München, 2017-05-11
(116) The Almost Boheme @ 8Below, München, 2017-02-09
(117) The Vagoos @ Raut-Oak Fest Indoor, Garage Deluxe, München, 2017-03-10
(118) Lau Nau @ frameless12, Einstein Kultur, München, 2017-05-05
(119) Stubb @ Freakinout Fest #3, Nandlstadt/Zeilhof, 2017-07-07
(120) Valerio Tricoli @ frameworks festival, Muffathalle, München, 2017-03-08
(121) David Maxim Micic @ Backstage Club, München, 2017-03-29
(122) Sumac @ Hansa39, München, 2017-05-04
(123) The Black Dahlia Murder @ Kranhalle, München, 2017-07-03
(124) Polyphia @ Garage Deluxe, München, 2017-11-17
(125) Dubais @ Kranhalle, München, 2017-09-27
(126) Dune Pilot @ Freakinout Fest #3, Nandlstadt/Zeilhof, 2017-07-07
(127) Stani Kirov @ Backstage Club, München, 2017-02-07
(128) Cloakroom @ Strom, München, 2017-02-26
(129) Briqueville @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-27
(130) Earth @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-26
(131) Jung An Tagen @ frameless14, Einstein Kultur, München, 2017-10-11
(132) Kid Dad @ Ampere, München, 2017-11-06
(133) The Legendary @ Substanz, München, 2017-05-18
(134) Acid King @ Backstage free & easy, München, 2017-07-31
(135) Pighead @ Kranhalle, München, 2017-07-03
(136) TV Smith @ Hansa39, München, 2017-02-02
(137) UK Subs @ Hansa39, München, 2017-02-02
(138) The Picturebooks @ Raut-Oak Fest 2017, Riegsee, 2017-07-22
(139) Malämmar @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-26
(140) Lovewash @ Raut-Oak Fest Indoor, Garage Deluxe, München, 2017-03-10
(141) Ashtoreth @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-25
(142) Mutiny On The Bounty @ dunk!Festival 2017, Zottegem/Velzeke, Belgien, 2017-05-25
(143) Noveller @ frameless14, Einstein Kultur, München, 2017-10-11
(144) John Chantler @ frameless15, Einstein Kultur, München, 2017-11-14
(145) Genyak @ Neujahrsempfang der „Löwen-Fans gegen Rechts“, Sunny Red, München, 2017-01-05
(146) Sacred Paws @ Backstage Werk, München, 2017-11-03
(147) Diatoniks @ Neujahrsempfang der „Löwen-Fans gegen Rechts“, Sunny Red, München, 2017-01-05
(148) DispersE @ Backstage Club, München, 2017-03-29
(149) The Weight @ Freakinout Fest #3, Nandlstadt/Zeilhof, 2017-07-07